#1 Psalm 53
Verfasst: Mi 4. Feb 2015, 19:17
So ein Pessimismus aber auch!Psalmen 53: Eine Unterweisung Davids, im Chor umeinander vorzusingen. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel worden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutes tut.
In Hebräisch hat der Psalm eine andere Verszählung. Es geht dabei nicht um eine Satzzählung, wie man meinen könnte, sondern um ein Ordnungssystem. Der Vers 5 zum Beispiel bringt die Optionen "sich rüsten" oder der "Gewalt ausgeliefert sein". Das sind Bedeutungen der Zahl "fünf", wobei es akustisch ein Wort mit diesen anderen Bedeutungen gibt. Die Zahl vier ist das "Ecken abstecken" mit den Ratschlägen zum Festigen - entweder bei dieser oder der anderen Sicht. Die Zahl zwei bringt das dazulernen oder ändern. So hat im Prinzip jede Lehre der Bibel ein gewisses System.
In meinem ganz einfachen Druck einer Bibel aus Jerusalem ist noch ein besonderer Unterschied.
Sie schreiben das in die Mitte, als Überschrift:
Eine Unterweisung Davids, im Chor umeinander vorzusingen.
Der gleiche Wortlaut sagt jedoch das Thema des Psalms. Wörtlich wäre eine seltsame Kombination da: Dem Meister - über Reigen - Unterweisung dem David, des Davids? Puh ... was stellt sich ein Übersetzer dann recht verschiedene Seiten vor, wie "Dem Vorsänger, nach Machalath, ein Maskil von David" ... alles klar

Wie z.B. David "geliebt" heißt. Während [maskil] gebildet, aufgeklärt heißt, wird es bei [miskal] zu Vernunft. Es ist übersetzt - die Unterweisung. Du hast also die Auswahl, an die Autorschaft Davids zu glauben und hast genauso eine Überschrift, um durch kluge Anleitung aus den Löchern herauszukommen. Zu [machalath] מחלת findet sich im Wörterbuch Reigentanz, Höhle oder Krankheit Es ist notwendig zumindest diese Komponenten aufeinanderzulegen:
A) Eingekesselt דוד - im Loch - wie kommt man raus?
B) Geliebt דוד im Tanz - wie ist es vernünfig
C) Vor uns liegt ein Psalm von David דוד
Die Schlussfolgerung lautet bei A) selbst ohne weitere Sätze: Da ist eine Depression, da wäre kein Gott. Die anderen sind auch nicht da, heul...so sagt man im Welken (sagen die Toren, eine andere Lesart.) Die Toren treiben es noch ins Negativere ... Wortklauber machen aus Elohim (Gott) gar noch elehem (jene) und bringen Schuldzuweisungen, aber die Guten und Positiven sehen "El", die Kraft und Gott.
Die Schlussfolgerung lautet zum Punkt B)
Wie kommt das Herzchen zum Vorschein?
Dann findet man die Lösung, schon optisch dargestellt in Versform, auch mit Bedeutungen gedreht.
Dazu ist das ohnehin auch als Herzenswunsch bei jedem schon geschrieben.
Man sage was welk sei, was stört und wie alles am Besten komme könne.
Leicht geht's dann mit denen... (Bocken allein bringt nichts, das weiß man schon)
Vier Gruppen hat der Vers in Hebräisch - in bildlicher Darstellung in zwei Zeilen.
Eine sagt: Mit Pessimismus und Verrücktheit käme man nicht an bei ihnen.
Die andere erklärt - was zu sagen sei, damit alles leicht geht.
Die darunter liegende Gruppe erklärt die Unterdrückung und die andere - wo die Furcht liegt. Das geht dann alles noch einmal umzudrehen, jeweils zu reparieren, Die schlechten und die guten Seiten von allem zu sehen, kombinieren und abwägen.
Übersetzt steht aber nur der Vorwurf:
Der Vorwurf muss weg! Das geschieht über das andere Lesen. Man sagt da was am Herzen liegt, macht es ihnen leicht. Wenn das alles gerichtet wird, dann fällt es jedem leicht und er macht's gut.(53-2) Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel worden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutes tut.
Doch wieder kommt die Kontrolle. Ist da etwa noch Misstrauen da oder ein berechtiger Hang zu Höherem? Ausgewogen nach allen Seiten, wie eine Balance, geht die optische Darstellung einher. Hier gibt es keine Spalte in dem Vers. Vorne steht: Das Höhere begreifen, hinten das weise werden. Dazwischen überlegt ein Mensch. Dann stimmt das Unten und Oben.
Doch der nächste Vers mit der Vier hat die Ecken.(53-3) Gott schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei, der nach Gott frage.
Die einen fordern das Gute, die andern wollen sich nichts sagen lassen. Die sind verdorben × ×לח oder man kann das Wort zerbrechen × × und לח. Kaputt ist dann auch die Verdorbenheit. Da werden sie wieder "frisch" לח Ich will nicht näher erwähnen, wie sich den Satz dann in positive und negative Seiten teilt - und alles mit allem zusammenhängt..53:4 Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig. Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.
Oder wie eben - statt der Vorwürfe, das Suchen nach Bestem und nach Gott überwiegt und da alles dann gerundet und vollendet in Einheit und frisch ist.
Das einem Mal geht es um Kampf, aber gleich geschriebene Wort kann Speise / Ertrag sein. Vermutlich hören die wieder, wenn Gewinn kommt - oder geht es mit Gewalt? Aber wie wehrt sich der andere, bringt sie ganz zahm? Der Vers fünf erklärt das sich rüsten dazu oder zeigt auch die Sorgen bei Gewalt.53:5 Wollen denn die Übeltäter ihnen nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren? Gott rufen sie nicht an.
Die positive Seite lautet:53.6 Da fürchten sie sich aber, da nicht zu fürchten ist; denn Gott zerstreuet die Gebeine der Treiber. Du machst sie zuschanden; denn Gott verschmähet sie.
Kennen sie die Arbeit, wissen sie das Tun, die Stärken, die Schwierigkeiten?
Nur als Hintergrund: Das Über-de-Ttisch-ziehen geht allemal bei Löcher, Gruppendruck, Täuschung, Unwissenheit. Es kommt Depression in allen Teilen ... Aber da sind wir schon wieder im ersten Vers - und müssen die Arbeit nochmal neu machen.
Wie arbeitet עון - mal als Übel (aven) Vergehen, Schuld oder als עון (on) Bleibe.
Da stecken noch viel mehr Lehren drin, aber ich kann das hier nicht so lang machen.
Dort, wo man das Beste ausrufe, sich an Gott halte - da wäre die Huld und Gefallen - aber man liest auch vom Gegenteil und von der Sehnsucht:
53.7 Ach, daß die Hilfe aus Zion über Israel käme, und Gott sein gefangen Volk erlöste! So würde sich Jakob freuen und Israel fröhlich sein..
Hier aber fängt ein Deutscher an neidisch zu werden. Was, um Jakob geht's und wir? So oft schon hat es die Israeliten bei der Bundes-Lade geschmissen. Gott haben sie nicht geehrt, Fehler gemacht und immer noch wollen die erlöst werden? Zion, der Zapfen, zeigt die Hochs, aber auch das Tief. Zu lesen ist in Israel ישר×ל das [jescher] ישר ehrlich, aber genauso das "wird ringen". Da freut sich Jakob nicht - gerungen hat er schon genug. Der will in die Fußstapfen von Bestem treten. Jakob ist Verse, Fußstapfen oder wird folgen.
Auf sicheren Wegen - da freut man sich mehr.
Nun habe ich den Psalm bestimmt mehr als sieben Mal gelesen. Auswendig kann ich ihn immer noch nicht. Rein gefühlsmäßig aber habe ich schon abgeklärt, das gefällt mir nicht:
Sie taugen nichts und sind ein Greuel worden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutes tut.
Besser sind die Perspektiven: Nach dem Höchsten ausrichten, sagen was fehlt, mitreißen lassen mit Gutem. Da freut man sich, wo alles geebnet zu geht und zu sehen ist - wo ein Bleiben ist.
... dann das wiederholen ... Leicht machen - Gutes tun!
P.S. (Meldet euch bitte, wenn euch die Wortbedeutungen noch mehr interessieren.) Teils entstehen die mehrfachen Eindrücke beim Zerlegen der Wörter, teils durch Zweitbedeutungen, teils durch eine leicht veränderte akustische Aussprache und dergleichen mehr.