Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

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janosch
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#91 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von janosch » Sa 10. Nov 2018, 10:37

PeB hat geschrieben:
janosch hat geschrieben:
jose77 hat geschrieben:Wie gesichert ist eigentlich in der Wissenschaft, das sich die Rahmenbedingungen nicht verändert haben. Sprich, dass heutige Erkenntnisse 1:1 auf die Zeit vor > 10'000 Jahren angewandt werden können.

Es gibt historische beweisen, das Jericho mehr als 12 Jahre alt ist... ;)
Lass mal die Kirche im Dorf. Sagen wir: das älteste Steingebäude der Welt steht in (der ältesten Stadt der Welt) Jericho; es handelt sich um einen Turm, der nach archäologischer Datierung etwa 10.000 Jahre alt ist, aber keine 12.000.

...wo war nochmal Babel, ach ja, viel weiter östlich... ;)

Wow... das ist ein Wahnsinn große unterscheid...jedenfalls stimmt nicht mit 6000 Jahre Erdgeschichte zu. :roll:

Zu den Highlights einer Jericho-Reise zählt die Ausgrabungsstätte Tell es-Sultan, die einmalige Funde aus der Jungsteinzeit, die ca. 13.000 Jahre alt sind, hervorgebracht hat. Hier ließen sich auch erste Siedlungsspuren von Jericho nachweisen. Auch die Hügel der Siedlung Tulul Abu l-Alayiq werden als wichtige frühzeitliche Fundstellen bezeichnet. Für gläubige Christen wie auch Touristen, die einen Urlaub am Toten Meer verbringen, ist der berühmte Berg der Versuchung mit dem Heiligen Kloster Qarantal ein begehrtes Ziel in Jericho.

https://www.arabien.org/jericho/


Übrigens das wurde mir auch erzählt, wann ich selbst in Jericho gewesen bin! Aber nicht mit Christlichen Touristen Führung! Da erzählen was ganz anderes....

Pluto
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#92 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » Sa 10. Nov 2018, 10:39

closs hat geschrieben:Der Mensch kann nur mit sich selbst denken - insofern ist jedes Denken anthropogen. - Entscheidend ist, ob es dabei anthropozentrisch ist, also den Menschen zum Maßstab dessen macht, was "ist".
Also... die Naturwissenschaft macht die Realität zum Maßstab dessen was ist.

closs hat geschrieben:"Universal" denken hieße in diesem Kontext bspw., dass man über einzelne Hermeneutiken hinausdenkt sowie Dinge zu Ende denkt - das ist schon viel. - Kannst Du mir eine Instanz in der Gegenwart erkennen, die dies zu tun versuchst?
Ich denke nur so; du etwa nicht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

PeB
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#93 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von PeB » Sa 10. Nov 2018, 10:50

Pluto hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Es wurde von einem Fachmann bestätigt, dass Jahresangaben rein spekulativ sind.
Wie heißt dieser Dummkopf (Fachmann)?
Er meint mich. Siehe meine Bemerkung dazu.

Pluto hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Also nehme ich als meine Basis, diese angeblichen Vor-Menschen waren nicht so alt wie angenommen, sagen wir 5.000 Jahre, nicht älter.
Dann irrst du mit deiner Annahme. Jahresangaben sind keineswegs spekulativ, sondern harte Fakten.
Das ist nun auch wieder nicht richtig. Wieso harte Fakten???

Es gibt Chronolgien, die auf Einzeldatierungen aufgebaut sind. Im Einzelfall - bei Einzeldatierungen - muss Skepsis herrschen, solange der betreffende Befund nicht durch weitere parallele Datierungen abgesichert werden kann. Das geschieht in der Regel dort, wo der Forschungsstand ein guter ist. Die mitteleuropäischen Chronologien sind beispielsweise sehr, sehr gut abgesichert. Hier würde ich im einen oder anderen Fall vielleicht mal um einige Jahrzehnte feilschen wollen, mehr nicht.
Je weiter in der Vergangenheit liegend, umso problematischer wird es allerding - allein schon dem Umstand geschuldet, dass die Funddichte abnimmt.
Nach meiner Auffassung datiert die mitteleuropäische Archäologie für die vergangenen - sagen wir - 6000 Jahre ziemlich einwandfrei.

In der Vorderasiatischen und ägyptischen Archäologie wird zumeist ausgehend von schriftlichen Überlieferungen (Herrscherlisten, Staats-Korrespondenz) datiert und Einzeldatierungen dort häufig korreliert eingepasst. Das halte ich für ein wenig problematischer.

In der amerikanischen Archäologie wird nach meiner Beobachtung hauptsächlich naturwisschenschaftlich datiert und die Funddichte ist nicht immer erfreulich. Das halte ich für sehr problematisch.

PeB
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#94 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von PeB » Sa 10. Nov 2018, 10:53

janosch hat geschrieben:Wow... das ist ein Wahnsinn große unterscheid...jedenfalls stimmt nicht mit 6000 Jahre Erdgeschichte zu. :roll:
Das stimmt - wenn man Gottes Schöpfung wörtlich so versteht, dass er sie am Sonntag ca. 4000vChr. begonnen und am Samstag danach beendet hat. :)

Ich möchte nur vorsichtig daran erinnern, dass die Bibel kein Schöpfungsdatum nennt, sondern eure Berechnungen euch dahin führen.

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Andreas
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#95 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Andreas » Sa 10. Nov 2018, 11:13

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben: Dann mal raus mit der Sprache: Was war deiner Meinung nach der Anfang des Mythos, dass eine Sintflut hinauf bis über die Berge reichte?
Ich vermute, dass es eine historische Begebenheit gab ("Es gab mal eine große Flut"), die im kollektiven Gedächtnis tradiert wurde und die zur Grundlage einer mythischen (also geistigen/geistlichen) Erzählung gemacht wurde, weil sie einfach DA war. - Dass man dann irgendwann auch Muscheln fand, hat diese Version aus damaliger Sicht bestätigt.
Das ist, wie üblich, keine Antwort auf meine Frage. Dass es immer wieder mal lokale Fluten, Überschwemmungen und Tsunamis gab ist allgemein bekannt. Eine Sintflut die bis über die Berge reichte gab es nie - sie konnte demnach auch nicht tradiert werden. Warum muss ich dir eigentlich immer meine Fragen wiederholen und sie wie einem kleinen Kind bunt anmalen, um eine Antwort auf das, was ich gefragt habe, von dir zu bekommen?

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#96 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Helmuth » Sa 10. Nov 2018, 11:19

closs hat geschrieben:Moment: Aber man interpretiert doch unwillkürlich, was man als offenbart Geschehenes sieht - das tust Du genauso.
Nein, die Willkür liegt ganz bei dir. Ich interpretiere überhaupt nichts, sondern was Gott geoffenbart hat, glaube ich einfach völlig naiv:

1 Mose 2, 7 hat geschrieben: Und JHWH Elohim bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.
So steht es geschrieben, so hat Gott es gemacht und so wurde der erste Mensch und fertig,

Da gibt es nichts zu interpretieren. Man glaubt das nun oder glaubt das nicht, wie ich Ska'ara bereits geschrieben habe. Wenn nun Adam auferstehen würde und sich vor dir zeigt und das bezeugt, glaubst du es immer noch nicht, weil du es einfach nicht so glauben willst.

An dieser Stelle müssen wir das leider abbrechen, lieber Closs, weil es zu nicht führt als dass man sich immer mehr wirre Gedankegängen verzettelt. Ich sagte Denken ist ok, aber deinen Prämissen hast du nicht durch den HG.
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 10. Nov 2018, 11:25, insgesamt 3-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Otto
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#97 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Otto » Sa 10. Nov 2018, 11:20

Ska'ara hat geschrieben:Dies gilt auch für die biblisch ersten Menschen Adam und Eva. Waren sie nur Platzhalter für eine Gruppe von Menschen, damit eine Geschichte erzählt werden konnte, die die Menschen auf diese Weise besser verarbeiten konnten?
Wenn A&E „Platzhalter“ waren, dann ist Jesus auch ein „Platzhalter“. Jesus kam auf der Erde und opferte sich, WEIL A&E existiert hatten. Das Opfer Jesu, ist die Antwort Gottes auf der Sünde von A&E.A&E müssen die allerersten Menschen gewesen sein, sonst könnten sie die Sünde nicht weiter „vererben“.
LGrüße von Otto

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Andreas
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#98 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Andreas » Sa 10. Nov 2018, 11:33

PeB hat geschrieben:Die mitteleuropäischen Chronologien sind beispielsweise sehr, sehr gut abgesichert. Hier würde ich im einen oder anderen Fall vielleicht mal um einige Jahrzehnte feilschen wollen, mehr nicht.
Je weiter in der Vergangenheit liegend, umso problematischer wird es allerding - allein schon dem Umstand geschuldet, dass die Funddichte abnimmt.
Nach meiner Auffassung datiert die mitteleuropäische Archäologie für die vergangenen - sagen wir - 6000 Jahre ziemlich einwandfrei.
Spuren der weltweiten biblischen Sintflut müssten dann ja dort zu finden sein. Gibt es solche? Falls nicht, was sagt das über diesen biblischen "Bericht" aus, wenn wir mal nur vom Jerusalemer Tempelberg ausgehen, welcher eine Höhe von 800 m Höhe über NN hat?

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#99 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 10. Nov 2018, 12:03

Andreas hat geschrieben:Spuren der weltweiten biblischen Sintflut müssten dann ja dort zu finden sein.

Es gab keine weltweite Sintflut, dies beruht auf einem falschen Verständnis biblischer Aussagen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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#100 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 12:06

Pluto hat geschrieben:Also... die Naturwissenschaft macht die Realität zum Maßstab dessen was ist.
Richtig - so sieht es die Naturwissenschaft. - SIcherlich nicht der schlechteste Ansatz.

Pluto hat geschrieben:Ich denke nur so
Das glaube ich anhand Deiner Aussagen NICHT. - Denn Du machst immer wieder klar, dass Du Dich streng an die Hermeneutik der Naturwissenschaft hältst und NICHT die Frage stellst, was dadurch durch die Lappen gehen könnte, was durch andere Hermeneutiken beantwortbar sein könnte.

Pluto hat geschrieben:du etwa nicht?
Doch - weil ich ständig in unterschiedlichen Hermeneutiken denke: Wie sieht der Naturwissenschaft die Wirklichkeit? - Wie sieht sie der Papst? - etc.

Andreas hat geschrieben:Das ist, wie üblich, keine Antwort auf meine Frage.
Wie üblich: Doch. - Wo hakt's?

Andreas hat geschrieben: Eine Sintflut die bis über die Berge reichte gab es nie - sie konnte demnach auch nicht tradiert werden.
Tradiert wurde eine Flut (oder mehrere Fluten), die offenbar großen Einfluss auf die Entwicklung des tradierenden Volkes hatten. - Dass Tradition diese Fluten - buchstäblich - überhöht hat, ist normal.

Andreas hat geschrieben:Warum muss ich dir eigentlich immer meine Fragen wiederholen und sie wie einem kleinen Kind bunt anmalen, um eine Antwort auf das, was ich gefragt habe, von dir zu bekommen?
Die Antwort hast Du jetzt zweimal bekommen - gerne auch dreimal - also: Nach meiner Vermutung wurde ein historisches Geschehen überhöht tradiert (hat auch was mit Erzähl-Traditionen einer Kutur zu tun) und mythisch mit geistigem/geistlichem Inhalt gefällt. - Das ist meines Erachtens kulturell ein normaler Vorgang.

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