Frage an Gott

Themen des alten Testaments
Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#51 Re: Frage an Gott

Beitrag von Tyrion » Di 28. Feb 2017, 23:00

Halman hat geschrieben:Zudem sind unsere hermeneutischen Zugänge zum Thema verschieden: Da Gott für Dich nicht existiert und wir demzufolge alle im Literalsinn "gottlos" leben müssen, kann die Abgrenzung "gottlos" sinnvollerweise nicht alle meinen, sondern lediglich jene, die sich nicht auf einen Gott berufen. So verstehe ich Deine Logik.

Und genau so meine ich es auch ;)

Da für Gläubige Gott existiert, ist die Frage, ob ein Mensch gottlos ist oder nicht, nicht lediglich daran gekoppelt, ob er sich auf Gott beruft, sondern daran, ob sich dieser aus Gottes Sicht zurecht auf ihn beruf.

Klar! Früher war es zudem undenkbar, dass jemand wirklich atheistisch ist (sage ich mal so). Da gab es gottlose im Wortsinn nicht. Insofern wäre jemand, der sich zu Unrecht auf Gott beruft, nicht von Gott berufen, also "gottlos". Trotzdem wird ja differenziert: es gibt "Heiden", es gibt "Götzendiener" - beides Begriffe für Menschen, die andere Gottheiten anbeten (letzteres alttestamentarisch - wer Baahl anbetet, oder Ea oder Marduk usw., war Götzendiener)

Das Handeln der IS ist aus christlicher Sicht zutiefst gottlos. Aus sunnitischer Sicht mag dies anders sein.

Genau das meine ich, wobei auch viele Sunniten den IS als nicht von Gott liegitimiert sehen.

Um diesen Infantilismus geht es aber nicht. Es geht darum, ob die Berufung auf Gott gem. der Berufung auf die Heilige Schrift auch schlüssig vertreten werden kann.

Aber nur, wenn es darum geht, ob jemand, der sich als Christ sieht, "gottlos" in dieser Definition ist. Wenn es darum geht, welche Quelle nun herangezogen wird, um zu belegen, dass jemand zurecht oder zu unrecht sich auf Gott beruft, bleibt es bei dem "meine Heilige Schrift ist besser, da sind mehr Prophezeiungen drin usw."

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. - Ja, das Adjektiv "gottlos" ist sogesehen in der Tat ein unglücklicher Sammelbegriff. Gem. dem Duden ist es ein Polysem mit zwei Bedeutungsräumen:
1. nicht an Gott glaubend; Gott leugnend
2. verwerflich

Genau - und da ist das Problem. Ich empfinde die Interpretation "verwerflich" als beleidigend - sie ist ja auch so gemeint. Man kann es hier auch oft lesen: Atheisten seien charakterlos usw. Da werden die beiden Definitionen vermischt.
Die erste Definition ist im Wortsinn klar und richtig. Und wer nicht an Gott glaubt, will sich eben nicht mit Islamisten in einen Topf geworfen sehen, da diese ja auch für einen Christen gottlos seien. Das ist dann wieder zu pauschal - "alle, die nicht an meinen Gott glauben, sind gottlos".

Wenn innerhalb der Legitimation differenziert wird, gibt es ja auch "irrgläubig", "dem falschen Propheten folgend" und viele weitere Möglichkeiten mehr.

Die Keule "gottlos" als Schimpfwort ist sehr platt und wenig differenziert.

Bei polysemen Begriffen sollte der Kontext klarstellen, in welchem Sinne der Begriff verwandt wird.

Stimmt - und da ich mich nicht gerne in eine mich beleidigende Schublade stecke, lehne ich die Gleichsetzung mit "verwerflich" ab. Und man sieht erneut, dass bei uns weniger die Christen, sondern eher die, die sich trauen, sich als Atheisten zu bezeichnen, abgewertet werden. Hier in Bayern zieht sich das sogar durch die Gesetzgebung. Würde ich mich mit Realnamen als Atheist outen, hätte ich nur sehr eingeschränkte Aufstiegschancen - und nein, ich bin nicht bei einer kirlichen Institution angestellt - ich arbeite für Vater Staat und habe auf die Verfassung geschworen. Als Atheist muss man sich dann gewissermaßen verstecken. Die feindliche Rhetorik, die als normal angesehen wird (ich meine hier - das gottlos als verwerflich), spielt da mit eine Rolle.

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#52 Re: Frage an Gott

Beitrag von manden1804 » Mi 1. Mär 2017, 07:12

Tree of Life , für die Missbildungen sind die Menschen verantwortlich . Sie haben sich NICHT richtig verhalten . Das muss kein Einzelner sein , das kann

eine ganze Gruppe (auch Volk oder mehr sein) . Jede Wirkung (Missgeburt) hat natürlich ihre Ursache .

Wir sind hier , um zu lernen , es richtig zu machen . Dabei haben wir bisher in so ziemlich jeder Beziehung erbärmlich versagt .

Das ist unsere LAGE . Die gilt es endlich zu e r k e n n e n ! Erst dann können wir sie vielleicht ändern (auch die Missgeburten) !
Gott segne euch alle .

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#53 Re: Frage an Gott

Beitrag von Pluto » Mi 1. Mär 2017, 13:14

manden1804 hat geschrieben:Tree of Life , für die Missbildungen sind die Menschen verantwortlich . Sie haben sich NICHT richtig verhalten . Das muss kein Einzelner sein , das kann eine ganze Gruppe (auch Volk oder mehr sein) . Jede Wirkung (Missgeburt) hat natürlich ihre Ursache.
Q-uatsch!
Wie würdest du das überprüfen?

Missgeburten sind Fehler der Natur.

manden1804 hat geschrieben:Wir sind hier , um zu lernen , es richtig zu machen . Dabei haben wir bisher in so ziemlich jeder Beziehung erbärmlich versagt .
Ach?!
Und woher weißt du das?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#54 Re: Frage an Gott

Beitrag von manden1804 » Mi 1. Mär 2017, 13:55

Ich kann logisch denken , und ich weiss , dass Gott keine Fehler macht .
Gott segne euch alle .

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#55 Re: Frage an Gott

Beitrag von R.F. » Mi 1. Mär 2017, 15:42

Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Tree of Life , für die Missbildungen sind die Menschen verantwortlich . Sie haben sich NICHT richtig verhalten . Das muss kein Einzelner sein , das kann eine ganze Gruppe (auch Volk oder mehr sein) . Jede Wirkung (Missgeburt) hat natürlich ihre Ursache.
- - -
Wie würdest du das überprüfen?

Missgeburten sind Fehler der Natur.
Agrariern und Medizinern müsste der in der Schrift überlieferte Umstand zu denken geben, dass nach den verheerenden Umwälzungen durch die große Flut das Lebensalter der Menschen rapide sank. Der geschwächte Organismus der Menschen war anfälliger für Krankheiten, es kam zu Missbildungen. Auch persönliches Fehlverhalten - z.B. Trunksucht - war mit ursächlich für Erkrankungen und Missbildungen.

Übrigens wird noch immer viel zu wenig auf denaturalisierte Nahrung als Ursache für weit verbreitete Erkrankungen verwiesen. Da wäre die Gen-Forschung gefragt. Leider kümmert sich diese weit mehr um die Behandlung von Krankheiten als um deren Prophylaxe.

Dass die erwähnte Flut hat nach Deiner Meinung nicht historische Realität war, mein lieber Pluto, darauf hast Du oft genug hingewiesen. Dennoch finde ich Dein Haltung merkwürdig, ist doch unter Naturalisten immerhin Konsens, dass es ihrer Meinung nach zu mehreren weltweiten Überflutungskatastrophen kam.
Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Wir sind hier , um zu lernen , es richtig zu machen . Dabei haben wir bisher in so ziemlich jeder Beziehung erbärmlich versagt .
Ach?!
Und woher weißt du das?
Manden hat Recht. Während früheres kollektives Versagen die Existenz der Menschheit noch nicht bedrohte - es war kein Zufall, dass Adolf Hitler nicht vor den Amerikanern in Besitz der Atombombe gelangte -, sieht das heute anders aus. Es trifft allerdings zu, dass sich die Gesellschaft vor dem drohenden dritten Durchgang derart fürchtet, dass es zu diesem so schnell nicht kommen wird.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#56 Re: Frage an Gott

Beitrag von Pluto » Mi 1. Mär 2017, 15:48

R.F. hat geschrieben:Agrariern und Medizinern müsste der in der Schrift überlieferte Umstand zu denken geben, dass nach den verheerenden Umwälzungen durch die große Flut das Lebensalter der Menschen rapide sank. Der geschwächte Organismus der Menschen war anfälliger für Krankheiten, es kam zu Missbildungen. Auch persönliches Fehlverhalten - z.B. Trunksucht - war mit ursächlich für Erkrankungen und Missbildungen.
Wie würdest du das überprüfen wollen?
Oder ist alles nur Hörensagen?

R.F. hat geschrieben:Übrigens wird noch immer viel zu wenig auf denaturalisierte Nahrung als Ursache für weit verbreitete Erkrankungen verwiesen. Da wäre die Gen-Forschung gefragt. Leider kümmert sich diese weit mehr um die Behandlung von Krankheiten als um deren Prophylaxe.
Die Genforschung ist so oder so verdammt.
Wenn sie sich mit PID befasst, wird sie ebenso niedergemacht, wie wenn sie die Behandlung von Krankheiten vorantreibt.

R.F. hat geschrieben:Dass die erwähnte Flut hat nach Deiner Meinung nicht historische Realität war, mein lieber Pluto, darauf hast Du oft genug hingewiesen.
Dennoch finde ich Dein Haltung merkwürdig, ist doch unter Naturalisten immerhin Konsens, dass es ihrer Meinung nach zu mehreren weltweiten Überflutungskatastrophen kam.
Niemand besreitet, dass es Überflutungen gab und gibt.
Nur eben keine weltweiten, lieber Erwin.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#57 Re: Frage an Gott

Beitrag von Helmuth » Mi 1. Mär 2017, 20:18

ThomasM hat geschrieben: Lerne die Geister zu unterscheiden, Helmuth.
Das habe ich jetzt mal hier versucht. Manden startet den Thread mit einer Frage:
manden1804 hat geschrieben:Wie viele Menschen dürfen wir auf dieser Welt täglich verhungern lassen ?
Die einzig sachbezogene Antwort erhält er von Pluto. Manden denkt wohl, dass ein wenig spenden zu wenig wäre und sagt er mache da mehr. Und ab hier verlässt die Diskussion die Sachebene und es gegen nur mehr noch gegen den TE, besonders aber von dir.

Ich soll die Geister unterscheiden. OK. Jesus sagt:
Mt 7, 1 hat geschrieben:Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Nun welcher Geist richtet hier? Antwort jeder für sich bitte selber geben. Du hast sie allerdings lautstark gegeben:
ThomasM hat geschrieben: Das sind typische Kennzeichen einer gottlosen und selbstgestrickten Religion, die lediglich einen Herrn kennt. Das Ich.
Also ich unterscheide die Geister ganz gut, meine ich. Wenn man nun wieder zur Sachebene zurückkehren könnte, würden wir vielleicht erfahren, welches Motiv Manden näher antreibt. Warum es ihm zuwenig erscheint, was die meisten tun. Also was treibt dich an, manden? Und was wäre dein Vorschlag, dass wir tun könnten, damit es mehr wird, denn wir wollen dich ja ernst nehmen und nicht abkanzeln.

Manden, meine AW lautet zunächst schlicht: Es ist nicht mein Auftrag, die Hungernden der dritten Welt zu versorgen. Ich habe dabei kein schlechtes Gewissen. Wenn das für dich lieblos klingt, dann gebe ich auch dir zur Antwort: Richte nicht. Ein jeder tue, wozu ihn der Herr aufgefordert hat. Hat der Herr dir angeordnet, dort zu helfen, dann dann folge der Anweisung. Mir hat er sie nicht gegeben. ich habe aber andere Aufträge.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#58 Re: Frage an Gott

Beitrag von manden1804 » Do 2. Mär 2017, 11:03

Ganz einfach : wir dürfen keine Menschen verhungern lassen .

Und dafür m ü s s t e n wir bereit sein , uns voll einzusetzen !

Tatsache ist : WIR SIND ES NICHT !

Das zeigt uns , was wir sind : H E U C H L E R (samt der ganzen Kirche und allen Religionen) !
Gott segne euch alle .

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#59 Re: Frage an Gott

Beitrag von Helmuth » Do 2. Mär 2017, 12:00

manden1804 hat geschrieben: Ganz einfach : wir dürfen keine Menschen verhungern lassen .
Was heißt "dürfen"? Wer plant das? Ich einmal nicht. Beim Gebot der Nächstenliebe geht es aber um den Nächsten und nicht um den Fernen, vielleicht denkst du mal darüber nach. Wenn mir ein Hungernder über den Weg läuft, werde ich ihn gerne speisen.

manden1804 hat geschrieben: Und dafür m ü s s t e n wir bereit sein , uns voll einzusetzen !
Wer ist wir? Wo ist mein Marschbefehl? Wichtiger ist immer noch die Verkündigung des Evangeliums.

manden1804 hat geschrieben: Tatsache ist : WIR SIND ES NICHT !
Erneut "wir".Wenn dich darin ein religlöser Geist treibt, dann kompensiere einfach meinen Mangel, Herr Manden :mrgreen:
Ich sagte schon, ich bin bereit das zu tun, was der Herr verlangt, und dieser heißt nicht "manden". nix für ungut. Du kannst gerne nach Afrika auswandern und dort umkommen bei der Aufgabe. Nein, tu's nicht!

manden1804 hat geschrieben: Das zeigt uns , was wir sind : H E U C H L E R (samt der ganzen Kirche und allen Religionen) !
Der nächste Plural "uns"? Auch dazu zähle ich mich nicht. Ich habe sicher Schwächen und heuchle manchmal, aber hierin ganz sicher nicht. Ich habe dir ungeniert mitgeteilt, dass es nicht mein Auftrag ist. Punkt. Was ist daran geheuchelt? Ich bete nicht einmal gegen den Hunger der Welt, weil ich genau das als heuchlerisches Gebetsleben definiere. Hier herumsitzen und beten, aber nichts tun. Da würde ich dir recht geben. Aber ich bete wohl, wofür ich mich auch einsetze.

Komm runter von deinem religiösen Ross, manden, es geht sich besser am Boden, man fällt dabei nicht so tief. :mrgreen:

Aber ich achte und ehre deine innere Motivation. Nur laste sie nicht anderen an, diese Art Aufbürdung ist ein pharisäischer Geist. Wenn es deine Aufgabe ist, dann verwirkliche dich einfach darin. Das passt dann schon. Hierin könnte ich für dich beten, deinen Weg darin zu finden.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Benutzeravatar
Ska'ara
Beiträge: 2912
Registriert: Mi 24. Aug 2016, 00:12

#60 Re: Frage an Gott

Beitrag von Ska'ara » Do 2. Mär 2017, 12:24

manden1804 hat geschrieben:Ganz einfach : wir dürfen keine Menschen verhungern lassen .

Und dafür m ü s s t e n wir bereit sein , uns voll einzusetzen !

Tatsache ist : WIR SIND ES NICHT !

Das zeigt uns , was wir sind : H E U C H L E R (samt der ganzen Kirche und allen Religionen) !
Eigentlich hast du recht. Dennoch VERLANGST du zu viel. Durch zu viel Hilfe würde auch Chaos entstehen, sie wäre gar nicht umsetzbar. Die Menschen lassen sich nicht so einfach kontrollieren, und je mehr helfen, desto mehr Missbrauch entsteht. Überlege lieber, wie man dies im Kleinen verhindern kann.

Antworten