PeB hat geschrieben: ↑Di 1. Okt 2019, 12:02
So nicht.
Komm von dieser Begrifflichkeit weg, denn du verlierst dich dann darin.
Was soll den ein "Garten IN Eden" sein? Ein Ort namens "Eden" ist in der Bibel nicht genannt; nur ein Gan Eden.
Ich habe die reale Übersetzung "Rand der Himmelssteppe" gewählt. Aber es geht nicht um eine Steppe in dem Sinn, den du vermutest. Der Begriff stammt von den Sumerern und ist daher auch aus der sumerischen Bedeutungsperspektive zu sehen.
Die Sumerer siedelten in der mesopotamischen Ebene und vermuteten die Götter auf den Anhöhen ringsum. Sie bezeichneten die grasbewachsenen Hochebenen des Zagrosgebirges als "Himmelssteppe" (eden). Das ist analog zu unserem westlich geprägten Begriff "Himmel".
Wenn man also die Bibel vor diesem Bedeutungshintergrund übersetzen wollte, müsste man eigentlich sagen:
Dem widerspricht die allgemein bekannte Tatsache, dass unser Text der Urerzählung im Buch Genesis, welcher der Gründungsmythos des Judentums ist, nicht von Sumerern in der mesopotamischen Ebene geschrieben wurde, sondern von Juden in Israel.
So wie sich in deinem Kopf und in den Köpfen der meisten Christen "Paradies" statt Eden oder von mir aus auch "himmlische Steppe" festgefressen hat, hat sich im Kopf eines Juden Eden festgefressen. Übrigens weiß jeder hier was mit Morgenland gemeint ist. Die sind doch nicht alle schief gewickelt, nur weil sie von Morgen auf Osten schließen. So bin auch ich nicht schief gewickelt, wenn ich von Osten auf Morgen schließe - aus dem einfachen Grund, weil die Sonne im Osten aufgeht, und das einfach jeder weiß.
PeB hat geschrieben: ↑Di 1. Okt 2019, 12:39
Nur: im Urtext steht "Osten" - nicht Morgen. Insofern kannst du den "Abend" bei einer nachfolgenden Textstelle nicht in Relation dazu sehen. Das geht eben nur in der deutschen Übersetzung, wo Osten als Morgen bezeichnet wird.
Doch das geht sehr wohl, aus all den von mir angeführten Gründen, auf die du mit keinem Wort eingehst, und die du deshalb auch nicht entkräftest. Als der Tag kühl wurde kommt Gott wieder in den Garten Eden. Wo war denn der Allgegenwärtige? Beim Einkaufen, oder was? Solche unbeantwortbaren unlogischen Fragen stellen sich in meiner Interpretation gar nicht. Jeder weiß, wann jeder Tag kühl wird, nämlich Abends. Du versuchst logische Zusammenhänge zwischen Worten herzustellen, und da kommt bei dieser Sorte Text eine Menge Unlogisches heraus. Ich versuche logische Zusammenhänge zwischen den poetisch-lyrischen Bildern herzustellen - und Überaschung - es gibt so verstanden keine logischen Ungereimtheiten, keine fehlenden Rückbezüge und Echos und es tauchen keine logischen Inkonsistenzen und Widersprüche darin mehr auf.
Sooo bestätigt der Text, dass meine Herangehensweise dem Text gerechter wird als deine. Ich lasse den Text für sich selbst sprechen - ich oder meine Meinung spielt dabei keine wesentliche Rolle, weil ich, im Gegensatz zu dir dem Text wirklich vertraue und mich von ihm führen lasse, du aber meinst an den Text, an die Bibel glauben zu müssen, so wie du von mir erwartest, dass ich an Paulus glauben müsse. Denk mal darüber nach, was uns unterscheidet.