Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

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Hemul
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#231 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Hemul » Sa 8. Feb 2014, 16:42

michaelit hat geschrieben:Wir reden von Gottes Liebe und Hemul will lieber ein Kotelett. Naja, jedem wie er's braucht. Gerade jetzt im Moment hätte ich auch lieber ein Kotelett, allerdings immer noch in Gottes Liebe und ohne kernige Botschaft sondern lieber mit Spaltkartoffeln, Sauerrahm, gebratenen Bohnen und einem Pudding hinterher. Ich geb dir auch nen Teller, Hemul.
Ich dir auch:
Matthäus 10:34+35,
34 Denkt nicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Ich bin gekommen, den Sohn mit seinem Vater zu entzweien, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

michaelit
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#232 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von michaelit » Sa 8. Feb 2014, 16:53

Ja, das Schwert des Geistes eben, und nicht die Bibel.

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Magdalena61
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#233 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 8. Feb 2014, 22:18

Irgendwie ist die Stimmung hier nicht so ganz das Wahre...
-- mal sehen, ob man daran etwas ändern kann.

Thema Hiob:
Gott gibt keine Antworten
Peter | 16. Nov 2013

Aus dem Wettersturm heraus hört Hiob Gott erstmals sagen: “Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt?” (Hiob 42,3).

Erst aus seiner Abwesenheit heraus macht Gott sich gegenwärtig, und nicht nur der Wettersturm steht für seine Abwesenheit, nicht nur Sturm und das Chaos der Welt, die alle Versuche des Menschen zertrümmern, Gott in der Welt zu finden, sondern Gott ist auch bewegend in all den Worten Hiobs über Gott und den Worten seiner Tröster, weil sie Worte ohne Einsicht sind, die die Gottesfrage verdunkeln, indem sie ihn als gegenwärtig definieren wollen in Weisen und an Orten, wo er nicht gegenwärtig, ihn als moralische Ordnung zu definieren, als die beste Antwort, die der Mensch auf das Problem seines Lebens geben kann.

Gott ist keine Antwort, die ein Mensch geben könnte, sagt Gott. Gott selbst gibt keine Antworten. Er gibt sich selbst, und mitten hinein in den Wettersturm seiner Abwesenheit gibt er sich selbst.
Frederick Buechner
Quelle
Das hier...
"Gott ist keine Antwort, die ein Mensch geben könnte, sagt Gott. Gott selbst gibt keine Antworten. Er gibt sich selbst, und mitten hinein in den Wettersturm seiner Abwesenheit gibt er sich selbst."

--- ist die Übermittlung dieser Botschaft Sinn und Zweck des Buches Hiob?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

closs
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#234 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » Sa 8. Feb 2014, 23:37

Magdalena61 hat geschrieben:Gott ist keine Antwort, die ein Mensch geben könnte, sagt Gott. Gott selbst gibt keine Antworten. Er gibt sich selbst, und mitten hinein in den Wettersturm seiner Abwesenheit gibt er sich selbst."
Thomas von Aquin hat einmal gesagt, dass der Mensch viel deutlicher ausmachen kann, was Gott NICHT ist, als das, was er ist.

Insofern erinnert Hiob an eine Stelle im NT (die ich nicht parat habe), an der Jesus Gottes Brausen/Macht/Sturm demonstriert, wovor die Jünger erschrecken, Jesus aber dann sagt. "Fürchtet Euch nicht" (?). - Keine Angst vor dem Unfassbaren und Allmächtigen haben, ist die Message. - Aus meiner Sicht eine der wichtigsten Begründung für Gott als/in Jesus.

Ein modernes Problem ist dabei, dass Unfassbares ungern nüchtern verstanden wird. - Vielmehr neigt man dann gerne dazu, die Augen "mystisch" zu verdrehen oder sentimental frömmelnd zu sein - "ach ja". Eine Auszeit aus der Eigenmaß-Haltung der Zeit - darf man aber wochenends - "wir sind ja alle nur Menschen".

Das ist zu wenig. - Wichtig wäre, das Eigenmaß nüchtern aufzuheben - weil Eigenmaß Quatsch ist. - Das passt aber nicht in die Zeit, die sich schlau überlegt, was ein Gott richtig oder falsch macht. - Falscher Ansatz/falsche Definition von Gott.

michaelit
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#235 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von michaelit » So 9. Feb 2014, 07:35

Ich kann nur noch einmal betonen daß wir das Buch Hiob nicht überbewerten DÜRFEN. Zwar kann es uns bei Sinnsuche helfen, doch ganz praktisch gesehen, wenn man sich als Leidender das Buch hernimmt um Lösungen zu suchen, da kann dich das Buch in die Hölle stoßen, vor allem wegen der sinnlosen Rahmenhandlung. Wenn Hiob selbst die Rahmehandlung gewußt hätte, dann wäre er völlig verzweifelt und hätte kaum glauben können. Er hätte das Gefühl gehabt als hätte ihn sein eigener Vater an einen üblen Mörder verkauft und zur Vergewaltigung hingegeben. Noch dazu ist Liebe und Familie kein Scherz und Gott kann es eigentlich nicht gutmachen daß er dem Hiob die gesamte Familie genommen hat. Man muß daher über das Buch Hiob, aus reiner Verantwortung den Leidenden gegenüber, immer ein großes Fragezeichen machen. Es ist wichtiger das Buch Hiob und seine Theologie abzulehnen als irgendwelche Lehren daraus ziehen zu wollen, denn so entledigen wir uns eines großen Teils von Theologiesinn, daß wir in Gott ECHTEN Trost finden. In Christus glauben wir daß Gott für uns leidet, da können wir keinen Schritt zurück nach Hiob machen wo ein Gerechter für Gottes Eigensinn leidet. Wichtig.

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#236 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von closs » So 9. Feb 2014, 08:35

michaelit hat geschrieben:wo ein Gerechter für Gottes Eigensinn leidet.
Das ist nicht die Message des Buches Hiob.

michaelit
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#237 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von michaelit » So 9. Feb 2014, 11:10

Doch, closs, ist es. Hiob wird geprüft obwohl Gott allwissend ist. Gott läßt sich vom Satan versuchen. Das ist das Resultat dieser blöden Rahmenhandlung, ich habe ja schon gesagt daß nur diese so absurd ist.

Pluto
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#238 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Pluto » So 9. Feb 2014, 11:44

michaelit hat geschrieben:Gott läßt sich vom Satan versuchen.
Das stimmt, Daniel!

@ closs
Ist es nicht sonderbar, dass sich der Allmächtige und Allwissende von so einem Schurken herausfordern lässt?
Und... erklärst du mir mal wie die Hiob-Geschichte in dein Modell der Fügung passt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#239 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von 2Lena » So 9. Feb 2014, 12:16

Magdalena61 hat geschrieben:Das hier...
"Gott ist keine Antwort, die ein Mensch geben könnte, sagt Gott. Gott selbst gibt keine Antworten. Er gibt sich selbst, und mitten hinein in den Wettersturm seiner Abwesenheit gibt er sich selbst."
--- ist die Übermittlung dieser Botschaft Sinn und Zweck des Buches Hiob?
Hallo Magdalena61! Wir dürfen nicht die Hiobsgeschichte an "Gott oder die Wette mit Satan oder an irgendwelchen Vergleichen aufziehen. Vom inneren Inhalt her wiederholt "Hiob" die ganzen Lehren der Bibel. In der Übersetzung ist davon ÜBERHAUPT NICHTS wiederzufinden. Es ist ganz und gar sinnlos hier irgendwelche Vergleiche anzustellen. Die gehen in unserer Sprache nicht.

michaelit: Ich kann nur noch einmal betonen daß wir das Buch Hiob nicht überbewerten DÜRFEN. Zwar kann es uns bei Sinnsuche helfen, doch ganz praktisch gesehen, wenn man sich als Leidender das Buch hernimmt um Lösungen zu suchen, da kann dich das Buch in die Hölle stoßen, vor allem wegen der sinnlosen Rahmenhandlung.

Die Rahmenhandlung ist ganz und gar nicht sinnlos, sonern eine wissenschaftliche philosophische Gliederung. Zu deinen Rückschlüssen führt der übersetzte Text.

Ich habe vor vielen Jahren ein Buch der Auslegung Hiob geschrieben, aber nach zahllosen Fragen der Darstellung blieb es unvollendet liegen. Der "reine" Teil ist weit über unsere Vorstellungen hinaus.

Die Worterklärungen die das Nachvollziehbarmachen - ... na ja, ihr seht an meinem "Test" hier im Forum, dass ein "Nürnberger Trichter" den man auf dem Kopf steckt, leichter zu verkaufen wäre als ein Hebräischbuch zum Vokabellernen.

Samantha

#240 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?

Beitrag von Samantha » So 9. Feb 2014, 12:31

Nicht Gott lässt sich von Satan versuchen, sondern wir lassen uns versuchen, weil Gott dies zulässt. Dass Gott es zulässt, ist keine Versuchung des Bösen an Gott, sondern eher eine Herausforderung. Der Allwissende könnte diese Versuchung unterbinden, nur dann gibt es weder für die Menschheit noch für die Geistwesen endgültige Antworten.

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