Thaddäus hat geschrieben:Der historische Jesus von Theißen/Merz ist ein Standardwerk im Fachbereich Neues Testament
Ja - seit einigen Jahren scheint eine RKK-Reform zu laufen, die die prüfungs-relevante Literatur neu definiert. - Ich kann Dir leider nicht sagen, wo ich den diesbezüglichen Artikel kürzlich gelesen habe.
Im übrigen bleibt das Historisch-Kritische auch in der RKK eine Basis - aber nicht als Deutungs-Grundlage, dass die Bibel ein geistiges Buch ist.
Thaddäus hat geschrieben:Das inhaltliche Verständnis fußt in den Fachbereichen NT und AT (die einzigen theologischen Disziplinen, die zusammen mit der Kirchengeschichte wissenschaftlich arbeiten) auf den historisch-kritischen Ergebnissen.
Damit setzt Du "inhaltlich" und "historisch-kritisch" gleich.
Jetzt können wir beckmessern, was "inhaltlich" ist - natürlich sind historisch-kritische ERgebnisse "Inhalte". - Meine Ausführungen gingen dahin, dass Theologie nicht nur eine Disziplin außerhalb der geistigen Aussagen von AT/NT ist, sondern auch und vor allem insbesondere gerade da ihren Kern hat.
Jedes Mal, wenn ich höre, dass "die Theologie" zu diesen oder jenen Ergebnissen käme, klingt das so, als würde ein Außenstehender über etwas befinden, was er selber nicht begriffen hat. - Ich behaupte nicht, dass es so ist - aber es kommt mantra-mäßig so rüber.
Thaddäus hat geschrieben:Eine theologische Gesamtsicht (von Schöpfungslehre bis Soteriologie) findet in den Fachbereichen Systematik (ev.) und Dogmatik (kath.) statt. Der Unsinn, der dort aber teilweise gelehrt wird ist erheblich
Das kann gut sein. - Immer dann, wenn etwas nicht methodisch überprüfbar ist, gibt es Ausreißer. - Die Alternative wäre, dass man Theologie ganz einfach in den Geschichts-Wissenschaften aufgehen lässt - das wäre ehrlich.