Was ist Gottes Wort?

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AlTheKingBundy
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#381 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 30. Aug 2019, 11:53

Helmuth hat geschrieben:
Fr 30. Aug 2019, 08:18
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 30. Aug 2019, 08:10
Ich habe die einzig vernünftigen, logischen, nachvollziehbaren Kiterien, frei von jeder Dogmatik, etliche Male genannt. wenn Du sie noch nicht gelesen haben solltest, gerne in Wiederholung.
Du hast über die Autorität des Erzählers berichtet? Sorry, das ist mir offensichtlich entgangen. Hätte es zu einem Tor geführte, hätte ich es doch wissen müssen. Dann bitte ich freundlich um eine Wiederholung. Es kann sein, dass ich es nicht verstanden habe. Auch ich bin immer wieder begriffsstutzig. ;)

Na wer ist das nicht ;)

Wenn man biblische, antike Texte verstehen will, darf man sie nicht aus dem heutigen Weltverständnis heraus interpretieren, das ist zum Scheitern verurteilt.

1. Wie haben die Menschen der Antike gelebt?
2. Wie war deren Sprachgebrauch, redeten sie vielleicht mehr in Bildern und welche Bedeutung hatten diese?
3. Wie war deren Verständnis von der Welt im Vergleich zu unserem?
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#382 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Helmuth » Sa 31. Aug 2019, 09:36

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 30. Aug 2019, 11:53
1. Wie haben die Menschen der Antike gelebt?
2. Wie war deren Sprachgebrauch, redeten sie vielleicht mehr in Bildern und welche Bedeutung hatten diese?
3. Wie war deren Verständnis von der Welt im Vergleich zu unserem?
Was hat das mit meiner Kennzeichnung bzgl. des Erzählers zu tun? Erläutere das anhand eines konkreten Beispiels. Inwiefern stellt der Sprachgebrauch oder unser Verständnis dessen Berichtsautorität in Frage?

Ich skizziere anhand eines Beispiels zur Erläuterung:

1 Könige 11,6 hat geschrieben: Und Salomo tat, was böse war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht so treu nach wie sein Vater David.
Hier urteilt der Erzähler über Salomos Taten als böse und untreu. Meine Kennzeichnung ist, dass er dies in der Autorität Gottes ausübt als ein von Gott inspirierter Schreiber. Es ergäbe nicht Sinn das Wort in Frage zu stellen, außer man negiert, dass er die Beurteilung im Namen Gottes ausübt.

Es gibt ja moderne zeitgeistliche andere Auffassungen zu allen Dingen. Hier werden allerdings die Maßstäbe nach Gottes Recht gesetzt und die Schreiber kannten diese und urteilten danach, sodass es wie aus dem Munde Gottes selbst gesprochen wurde.

- Was haben deine Aussagen mit meinen Aussagen zu tun?
- Verstehst du dieses Wort anders als ich oder der Erzähler?

Meinst du, man hat "gut" und "böse" bzw. "treu" und "untreu" vor 3.000 Jahren anders verstanden als heute, als die Niederschrift zuerst erfolgte? Deine Aussage hat entweder nichts damit zu tun, was ich für eine Kennzeichnung als Wort Gottes halte, sodass wir aneinander vorbeireden, oder ich verstehe den Bezug dazu nicht.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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AlTheKingBundy
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#383 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 31. Aug 2019, 10:02

Helmuth hat geschrieben:
Sa 31. Aug 2019, 09:36
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 30. Aug 2019, 11:53
1. Wie haben die Menschen der Antike gelebt?
2. Wie war deren Sprachgebrauch, redeten sie vielleicht mehr in Bildern und welche Bedeutung hatten diese?
3. Wie war deren Verständnis von der Welt im Vergleich zu unserem?
Was hat das mit meiner Kennzeichnung bzgl. des Erzählers zu tun? Erläutere das anhand eines konkreten Beispiels. Inwiefern stellt der Sprachgebrauch oder unser Verständnis dessen Berichtsautorität in Frage?

Ich meinte nicht die Autorität sondern das Verständnis des Textes, wenn diesen ein Mensch heutzutage liest.

Helmuth hat geschrieben:
Sa 31. Aug 2019, 09:36
Ich skizziere anhand eines Beispiels zur Erläuterung:

1 Könige 11,6 hat geschrieben: Und Salomo tat, was böse war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht so treu nach wie sein Vater David.
Hier urteilt der Erzähler über Salomos Taten als böse und untreu. Meine Kennzeichnung ist, dass er dies in der Autorität Gottes ausübt als ein von Gott inspirierter Schreiber. Es ergäbe nicht Sinn das Wort in Frage zu stellen, außer man negiert, dass er die Beurteilung im Namen Gottes ausübt.

Ähm, hier steht aber nicht "so pricht der HERR". Wieso sind dann diese Verse dann nicht von Gott inspiriert?

1. Thes 4,15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. ff.

Scheint mir ein wenig willkürlich zu sein, wie Du das einordnest.

Helmuth hat geschrieben:
Sa 31. Aug 2019, 09:36
Meinst du, man hat "gut" und "böse" bzw. "treu" und "untreu" vor 3.000 Jahren anders verstanden als heute, als die Niederschrift zuerst erfolgte? Deine Aussage hat entweder nichts damit zu tun, was ich für eine Kennzeichnung als Wort Gottes halte, sodass wir aneinander vorbeireden, oder ich verstehe den Bezug dazu nicht.

Aber natürlich werden diese Begriffe heute anders verstanden und beurteilt als vor 3000 Jahren.
Beste Grüße, Al

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#384 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Helmuth » Sa 31. Aug 2019, 11:12

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 31. Aug 2019, 10:02
Ähm, hier steht aber nicht "so pricht der HERR". Wieso sind dann diese Verse dann nicht von Gott inspiriert?
Genau darum geht es bei Kennzeichnung 3. Wollen wir die Aussage 1 Könige 11,6 als Wort Gottes anerkennen oder nicht? Wenn ja, müssen wir dem Sprecher eine Autorität zugestehen, wenn nein, ersuche ich um eine Begründung.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 31. Aug 2019, 10:02
Aber natürlich werden diese Begriffe heute anders verstanden und beurteilt als vor 3000 Jahren.
Es geht immer darum, was gut und böse, treu und untreu, gerecht und ungerecht etc. zu gelten hat. Aus diesem Grund lesen wir doch die Schrift. Wenn der Erzähler eine Tat gutheißt, dann heißt Gott sie gut, wenn er sie verurteilt, dann ebenso. So die These.

Es geht mir dennoch nicht um die moralische Beurteilung an sich sondern um dessen Legitmation dafür, das subjektive Verständnis selbst ist (hier im Thread) irrelevant. Klingt, trocken, ist aber Grundlage um überhaupt etwas korrekt zu beurteilen. Stimmt die Grundlage nicht, nimmt man Worte ins Herz auf, die Gott selbst niemals ausgesagt hat.

Gott hat Worte niederschreiben lassen ist etwas anderes, als er hat sie selbst ausgesagt. Der Mensch kann seine eigenen Worte bilden, da er sein Ebenbild ist. Darum liegt in der reinen Niederschrift nicht die Inspration sondern nur in dem, das Gott selbst sagt. Jesus sagt dazu dieses:
Matthäus 4,4 hat geschrieben: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!«
Er sagt nicht alles, was (im AT) geschrieben steht, sondern das aus dem Munde Gottes hervorgeht. Mit anderen Worten schränkt er darauf ein. Es geht also a bissl mehr in die Tiefe in der gegenständlichen Untersuchung.

Mit Kennzeichung 3 verfügt der Erzähler des AT in seiner Beurteilung und Sachverhaltsdarstellung über Gottes Autorität. Er berichtet über Geschehnisse nicht nur rein historisch wahrheitsgemäß, er schätzt darüber hinaus die Tatbestände auch nach Gottes Maßstäben ein. Und davon lebt der Mensch, wenn er genau diese Worte aufnimmt.

Komnt's an? Was gäbe es nun für oder wider diese These vorzubringen? Kann man sie auf alle Berichte gleichermaßen anwenden? Gibt es Ausnahmen? Oder muss die Kennzeichnung noch verfeinert werden? Von verwerfen gehe ich nicht aus.
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PeB
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#385 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von PeB » Mo 2. Sep 2019, 13:54

Travis hat geschrieben:
Mo 26. Aug 2019, 13:10
PeB hat geschrieben:
Mo 26. Aug 2019, 13:06
Damit ist Jesus (nach meiner Interpretation) grundsätzlich die Referenz, wenn es um die RICHTIGE Anwendung geht. Denn er macht es vor.
Das ist er immer. Grundsätzlich ist das NT der exegetische Schlüssel zum AT, zumindest nach meinem Dafürhalten.

Man muss halt schauen, wogegen Jesus da im Einzelnen angeht. Er lässt sich nicht instrumentalisieren, bekämpft das mosaische Gesetz nicht sondern rückt dessen Verständnis in den Köpfen der Menschen zurecht, erfüllt es und befreit es vor allem von den Traditionen der Schriftgelehrten (Mischna).
Exakt!

Nun meine Frage: lesen wir im AT ausschließlich das Gesetz - oder vielleicht auch die Traditionen der Schriftgelehrten?

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Travis
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#386 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Travis » Mo 2. Sep 2019, 13:56

PeB hat geschrieben:
Mo 2. Sep 2019, 13:54
Nun meine Frage: lesen wir im AT ausschließlich das Gesetz - oder vielleicht auch die Traditionen der Schriftgelehrten?
Die Traditionen der Schriftgelehrten entstandenen parallel. Ihnen wäre es nicht im Traum eingefallen, ihre mündliche Überlieferung der schriftlichen beizumengen. Bedenke, dass die Schriften für die Israeliten in einem Maße heilig waren / sind, die wir uns kaum vorstellen können.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#387 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von PeB » Mo 2. Sep 2019, 14:03

Travis hat geschrieben:
Mo 2. Sep 2019, 13:56
PeB hat geschrieben:
Mo 2. Sep 2019, 13:54
Nun meine Frage: lesen wir im AT ausschließlich das Gesetz - oder vielleicht auch die Traditionen der Schriftgelehrten?
Die Traditionen der Schriftgelehrten entstandenen parallel. Ihnen wäre es nicht im Traum eingefallen, ihre mündliche Überlieferung der schriftlichen beizumengen. Bedenke, dass die Schriften für die Israeliten in einem Maße heilig waren / sind, die wir uns kaum vorstellen können.

Und bedenke du, dass die Juden die unterschiedlichen Schriften anders bewerten als wir Christen.

In der Septuaginta finden sich beispielsweise die Makkabäerbücher, die nicht im Tanach zu finden sind. Tradition oder Wort Gottes?

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Travis
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#388 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Travis » Mo 2. Sep 2019, 14:09

PeB hat geschrieben:
Mo 2. Sep 2019, 14:03
Und bedenke du, dass die Juden die unterschiedlichen Schriften anders bewerten als wir Christen.
Sie vermischen da nichts. Der Talmud wird klar von der Thora unterschieden. Darüber hinaus ist es Jesus selbst, der im NT laufend Gegensätze von AT und Tradition aufbaut. Niemand reagiert darauf mit dem Argument, dass das AT ebenfalls Tradition enthalten würde.
PeB hat geschrieben:
Mo 2. Sep 2019, 14:03
In der Septuaginta finden sich beispielsweise die Makkabäerbücher, die nicht im Tanach zu finden sind. Tradition oder Wort Gottes?
Zu den LXX kann ich aktuell nicht viel sagen. Du hast Dich eingehend damit befasst? Wichtig ist auch nur, was zum Tanach gehört.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Edelmuth
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#389 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Edelmuth » Mo 2. Sep 2019, 14:47

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 30. Aug 2019, 11:53
Wenn man biblische, antike Texte verstehen will, darf man sie nicht aus dem heutigen Weltverständnis heraus interpretieren, das ist zum Scheitern verurteilt.
1. Wie haben die Menschen der Antike gelebt?
2. Wie war deren Sprachgebrauch, redeten sie vielleicht mehr in Bildern und welche Bedeutung hatten diese?
3. Wie war deren Verständnis von der Welt im Vergleich zu unserem?

Gut gebrüllt Löwe-ä-Herr AlTheKingBundy. :thumbup: Na, dann mal Sing man tau. Wie muss oder darf man nur folgende biblische Prophezeiung aus Jesaja 65:25 verstehen-damit das Verständnis darüber nicht schon von vornherein zum Scheitern verurteilt ist?
25 Wolf und Lamm werden dann gemeinsam weiden, der Löwe frisst Häcksel wie das Rind, und die Schlange nährt sich vom Staub der Erde.
Würde mich sehr darüber freuen wenn du endlich hier einmal Butta bei die Fische tust.
:wave:
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

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AlTheKingBundy
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#390 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 2. Sep 2019, 17:34

Kapierst Du sowieso nicht lieber Hemul.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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