Die Welt am Scheideweg?

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Hemul
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#141 Re: Die Welt am Scheideweg?

Beitrag von Hemul » Fr 12. Aug 2016, 20:24

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 00#p209935
Seeadler hat geschrieben:Du wiederum solltest wirklich meine Beiträge etwas genauer lesen! Denn nirgends liest du von mir, dass es zu Beginn der tausend Jahre keine Menschen mehr geben sollte; vielmehr mache ich darauf aufmerksam, dass es zu Anfang der Tausend Jahre zu jener schicksalshaften Begegnung der Menschheit mit dem himmlischen Heiligtum kommen wird, wo dann die einen, die von Gott erwählten und Erlösten ebenso verwandelt und entrückt werden, wie nach dem Vorbild Jesu Christi - die anderen wiederum vor der Gegenwart Christi sich verstecken und hinter die Steine verkriechen, in der Hoffnung, dass sie dadurch den Zorn Jesu Christi entgehen mögen.... doch wie du ja selbst schon geschrieben hast, ............"werden auch diese dabei getötet werden, so dass es danach wirklich keine Menschen mehr auf der Erde geben kann!".........
Wat fürn Jammer? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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seeadler
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#142 Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von seeadler » Sa 13. Aug 2016, 03:09

Nachdem meine Beiträge scheinbar an diesem Aspekt gemessen und gewertet werden, erachte ich es als notwendig, sich damit auch einmal näher auseinander zu setzen.

Betrachten wir zunächst einmal betreffenden Vers in der Offenbarung 20 :

1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.

Nun, da mich hier gerade unser Zeuge Jehova Hemul hier so mächtig aufs Korn nimmt, möchte ich dafür zurückgehen in eine Zeit, als ich selbst mit den Zeugen Jehovas für sechs Jahre "verbunden" war, zwischen 1983 und 1989.
Innerhalb dieser Zeit war ich des öfteren in ihrem so genannten "Königreichssaal", in dem alles seine klare Ordnung, Disziplin und Struktur hatte, alles so zusagen unter Aufsicht stand und ständig kontrolliert wurde.

Im Rahmen eines jener großen Kongresse fuhr ich mit ihnen zusammen irgendwo in den Taunus in ein von ihnen geschaffenes in sich geschlossenes Domizil, einer Wachturmdruckerei in Deutschland. Es nannte sich Bethel. Wir kennen "diesen Ort" aus der Schrift. Was mir damals auffiel, als ich dort herum geführt wurde, 1984, es gab kein Radio und keine Fernseher, und auch ansonsten alles eher spartanisch, also auf das Wesentliche und rein nützliche beschränkt, kein Luxus. Selbst telefonieren war nur in entsprechend vorgegebenen Örtlichkeiten möglich.
Jedoch konnte ich nicht erkennen, ob die dort lebenden Menschen deshalb irgendwie unglücklich gewesen wären. Ich hatte eher das Gegenteil gefühlt. Irgendwie hatte diese Anlage einen gewissen Reiz, sie war schön aufgebaut innerhalb eines Waldgebietes, war ruhig und die Menschen schienen relativ gelassen und glücklich zu sein.
Und trotzdem fühlte ich damals, dass hier etwas war, was mir unbehagen bereitete; und so war ich denn doch froh, nach einiger Zeit mit der Gruppe, mit der ich diese Einrichtung besuchte, den Ort wieder verlassen zu können.

Wie man unschwer erkennen kann, ich denke noch heute daran und auch darüber nach.

So hatte ich mir damals schon Gedanken darüber gemacht, was man tun müsste, um Satan quasi aus seinem Leben "auszusperren". Ich erkannte, dass dies eigentlich notwendig wäre, wenn du sündenfrei leben möchtest.
Es wäre doch toll, wenn ich sagen könnte, Satan spiele in meinem Leben keine Rolle mehr! Doch leider ist dies, wie Petrus selbst erfahren musste, nicht wirklich möglich, denn er beherrscht unser Fleisch und damit selbstverständlich auch unseren Geist.

Was können wir also tun, um zumindest diesen Einfluss zu dezimieren?
In dem Film Sakrileg erleben wir, wie sich einer der "Jünger" eines verbotenen Ordens ständig kasteit, also mit einer Rute ständig über seinen Körper schlägt. Auf diese Weise wolle er die Sünden so zusagen im Zaum halten. Wer den Film kennt, weiß um die Paradoxie dieses Vorganges, denn eigentlich war er ja ein Handlanger des "Teufels".

Macht es also Sinn, sich deshalb kasteien zu wollen, wenn wir merken, dass wir sündhaft denken und sind?

Ich denke nicht?

Macht es aber Sinn, sich bewusst dem zu entsagen, was uns von außen beeinflussen kann, also Fernsehen, Medien jeder Art, Pornographie, Rauchen, ungesundes Essen usw.?
Ich denke im begrenzten Sinne ja! Zwar findet "die Sünde immer einen Weg", um sich in uns breit zu machen, aber es schadet ganz sicher nicht, sein Leben doch irgendwie zu beachten und zu disziplinieren, zu ordnen und sich zurück zu halten.

Es heißt ja auch nicht umsonst in der Schrift
Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Lk 16,13 Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Es gibt hier also gemäß der Schrift kein "sowohl als auch" sondern nur ein "entweder, oder".

Warum ist dies wohl so? Warum können wir nicht einfach einen Schalter drücken, und voilà, wir sind sündenfrei?

Dazu müssten wir zurück gehen in den Anfang der Bibel in die Stelle des so genannten Sündenfalls. Eigentlich ist es verkehrt, hier von einem Sündenfall zu sprechen. Denn vielmehr ist dies ein unausweichlicher Prozess, den jeder Mensch individuell für sich erlebt, und der in der Genesis 3 für alle Menschen bildhaft zusammengefasst wurde.

Wir lesen dort von einem Verursacher der Sünde, der später als Satan identifiziert wird. Ganz offensichtlich war es möglich, in einer vollkommenen Welt, von der Gott selbst sagte, "dass alles gut war", wie es geschaffen wurde, sich trotzdem etwas ausbreitete, was dann das Gegenteil von Vollkommenheit sein sollte. Oder man könnte auch sagen, in Satan manifestierte sich die "Vollkommenheit" des Bösen.

...im nächsten Beitrag weiter zu diesem Thema
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#143 Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von seeadler » Sa 13. Aug 2016, 06:55

Bevor ich jedoch auf die Gestalt Satans näher eingehe, möchte ich doch noch einmal eine Art Textanalyse machen in Bezug auf die genannte Bibelstelle.

Aus welchen einzelnen Faktoren besteht der Text?
seeadler hat geschrieben:Betrachten wir zunächst einmal betreffenden Vers in der Offenbarung 20 :

1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.
1. Ein Engel, der vom Himmel herabfährt
2. dieser hat einen Schlüssel zum Abgrund und eine Kette
3. Der Engel ergreift Satan, das nach Gott und Jesus mächtigste himmlische Wesen und fesselt ihn
4. für 1000 Jahre
5. Satan, der sich zwischen den himmlischen und kosmischen Welten hin und her bewegen kann, und keiner Gravitation gehorcht, wird in den Abgrund geworfen.
6. Der Engel verschließt den Abgrund
7. Er versiegelt den Abgrund - damit er die Völker nicht mehr verführen kann.
8. bis vollendet sind die 1000 Jahre, dann erst wird er wieder "frei gelassen".

Ist also der Text wirklich so wörtlich zu verstehen, wie wir ihn gerne der Einfachheit halber lesen und verstehen möchten?

über den Abgrund als Brutstätte des Bösen lesen wir mehrfach, wenn wir in den Bibelserver diesen Begriff eingeben; unter anderem auch jenen Text:
Offb 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier sehen, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird.
Wenn man dies nun mit Offb 20 vergleicht könnte man geneigt sein, anzunehmen, dass es sich dabei ebenfalls um Satan handelt, zumal Satan ja auch im Buch Daniel und der Offenbarung auch als Drache dargestellt wird.

Ebenso jener Text :
Offb 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten.
Dieses dort gemeinte Tier hat weder mit Satan noch mit dem Tier aus Offb 17 zu tun, und trotzdem befindet auch dieses sich erst im Abgrund.

weiter lesen wir in
Offenbarung 9, 1 Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. 2 Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. 3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben

Auch hier befindet sich offenbar etwas in einem Abgrund, was erst durch einen Schlüssel herausgelassen werden kann. Auch hierbei handelt es sich nicht um Satan.

Die Frage wieder zwischendurch, handelt es sich hierbei um einen realen Abgrund, oder was genau könnte damit gemeint sein?
Ebenso einfache Frage: Kann man Satan eigentlich einsperren?

später weiter dazu.....
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#144 Re: Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von Münek » Sa 13. Aug 2016, 08:31

seeadler hat geschrieben:Ebenso einfache Frage: Kann man Satan eigentlich einsperren?
Aber aber, lieber Seeadler, was für eine Frage? Als Christ solltest Du eigentlich wissen, dass für Gott nichts unmöglich ist - Lk. 1, 37.

Der im Auftrag Gottes handelnde Engel besaß doch wohl offenkundig die
Macht, Satan zu überwältigen und ihn gefesselt in den Abgrund werfen.
Nach dem Willen Gottes sollte Satan erst nach 1000 Jahren aus seinem Ge-
fängnis wieder freikommen.
Zuletzt geändert von Münek am Sa 13. Aug 2016, 10:45, insgesamt 2-mal geändert.

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#145 Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von seeadler » Sa 13. Aug 2016, 08:33

Gibt man in den Bibelserver den Begriff "Abgrund" ein, so erhält man dabei nicht nur Parallelen, also Schriftstellen, die ähnlich und zum Teil auch gleich formuliert sind, obwohl sie jeweils etwas anderes aussagen.... sondern der Begriff Abgrund hat auch stets etwas negatives, man kann ihn durchaus auch als "Abgrund der Seele" bezeichnen, so wie man auch hin und wieder sagt "dieser ist abgrundtief böse", und man damit meint, dieser sei im Herzen ein böser Mensch
Ps 107,26 und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund sanken, dass ihre Seele vor Angst verzagte,
Spr 15,11 Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem HERRN, wie viel mehr die Herzen der Menschen!

besonders im letzten Beispiel wird der Dualismus des Begriffes Abrund deutlich, was man auch so interpretieren könnte, der Mensch ist durch und durch böse, sowohl physisch als auch geistig, denn mit physischen Abgrund, wie er in der Offenbarung genannt wird, wird zwar die Tiefe der Erde angedeutet, aber da der Mensch bekanntlich aus Erde ist, und Adam aus Adama = Erde abgeleitet wird, ist damit auch der Abgrund im Menschen gemeint.

Wird also geschrieben, dass der Tefel in den Abgrund gestoßen wird, so ist er äußerlich nicht mehr sichtbar und kann somit auch nicht von außen auf irgend ein Wesen einwirken. Und doch hat er nach wie vor noch immer seinen Platz im Innern der Erde wie auch im Innern des Menschen, weil er nach wie vor noch ein Teil des Menschen ist.

Beispielsweise heißt es, die von Jesus Christus erkauften Seelen, also die, die von ihm erwählt und für sündfrei erklärt werden, bekommen das so genannte Kleid der Gerechtigkeit, das reine weiße Kleid, welches die Sünden bedeckt. Vor Gott sind somit jene Menschen durch das reine weiße Kleid, welches sie von Christus verliehen bekommen haben sündlos - wiewohl aber die Sünde an sich noch in ihnen wohnt, so, wie auch Satan noch für 1000 Jahre im Innern der Erde vorhanden ist

Jenes reine weiße Kleid bekommen alle, die auferstehen und verwandelt werden:
Offb 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.Eph 4,24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Doch, wie zu erkennen ist, liegt das Problem darin, dass die Sünde zwar zugedeckt wurde, sie ist aber erst vollkommen weg, wenn auch Satan nicht mehr ist. Und das passiert also erst am Ende der 1000 Jahre.

Dieser Prozess wird auch durch den damaligen alljährlichen Versöhnungsakt am 10.Tag des Neuen Jahres vorgeschattet, also symbolisch vollzogen ( 3. Mose 16) . Wer sich den Vorgang durchliest, wird feststellen, dass zunächst die Sünde des Volkes auf den Hohepriester (Jesus Christus), also des einen Bockes übertragen wird. Sodann wird zum Schluss die auf den Hohepriester übertragene Sünde auf den Bock von Asasel (3.Mose 16,10) durch Handauflegen übertragen. Wodurch damals dann jener Bock sowohl die Sünden des Volkes als auch die Sünden des Hohepriesters trug und in die Wüste geschickt wurde - in diesem Fall am Ende der Zeiten in den Feuersee geworfen wird.

Da es nun in Offb 20,3 zu lesen ist:
seeadler hat geschrieben:und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre.
sollte man sich an dieser Stelle mit der Funktion des Siegels auseinander setzen, welches ja hier ganz offensichtlich erst angebracht und dann wieder entfernt, also gebrochen wird, damit satan wieder wirken kann.

Suchen wir auch hier in der Bibel unter den Begriff "Siegel" , so bekommen wir mehrere Antworten, die allesamt in eine Richtung gehen. Das Siegel drückt zum Einen die Zugehörigkeit zu Gott aus, zum anderen schützt das Siegel gleichzeitig vor dem, was uns endgültig vernichten könnte . So werden die Erlösten mit dem Siegel Gottes an ihrer Stirn versiegelt, dadurch waren sie geschützt:
Offb 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.
Daraus geht nebenbei bemerkt auch hervor, dass zur Zeit der 5. und 6. Posaune die Versiegelung des Gottesvolkes aus Offenbarung 7 schon längst zugange war und eben nicht erst am Ende der Zeiten erfolgt.

Das Siegel auf dem Abgrund, in dem sich Satan befindet ist identisch mit dem Siegel auf der Stirn der Erkauften, Erlösten und Entrückten. Denn sie werden in diesem Moment nicht mehr durch den Geist Satans behelligt werden können, so lange, bis Satan für eine kurze Zeit frei gelassen werden muss.

Im Grunde entspricht dies dem Vorgang, wenn eine Frau, nachdem sie furchtbar misshandelt und vergewaltigt worden ist, zunächst einmal von ihrem Peiniger verschont ist, weil dieser sich im Gefängnis befindet, und sie diesem bis zur eigentlichen Gerichtsverhandlung nicht sehen muss, somit auch von seiner körperlichen visuellen Nähe bis dahin verschont wurde. Auch diese Zeit entspricht einer Versiegelung. Doch wenn jene Frau am Gerichtstag ihrem Peiniger gegenüber tritt, kommt noch einmal alles hoch, was gewesen war.

Darum werden auch die bereits bei Christus befindlichen Gläubigen, die Erkauften und Erlösten Seelen noch einmal in Offenbarung 20,9 mit ihren Peinigern und den Menschen konfrontiert, die Jesus Christus nicht angenommen haben und den Weg mit Satan vorgezogen haben. Dieses wiederum entspricht dem Augenblick im Alten Testament, da der Pharao mit all seinen Kriegern versucht hat, das flüchtende Israelische Volk doch noch zu erreichen und zu vernichten. In diesem Moment brach das Wasser über sie herein und vernichtete sie, wie bei der Sintflut. Doch am Ende der Tage ist es nicht das Wasser, sondern das reinigende Feuer.

Diese allerletzte Konfrontation der Welt mit all dem Bösen, was uns umgibt, was in Offenbarung 20 durch das Umringen des Heerlagers der Heiligen angedeutet wird, weil es noch einmal herausgelassen werden muss, und somit auch in uns empor steigt und nach außen kehren muss, ist absolut notwendig. Denn nur dadurch kann die Sünde an sich auch aus dem Herzen getilgt werden und die Erinnerung letzten Endes gelöscht werden. Erst dann ist die Welt frei vom Bösen, von der Sünde. Vorher eben nicht!

Und erst dann wird das geheiligte Neue Volk Israel ins himmlische Kanaan eingehen und jenes Fest feiern wie damals "Das Laubhüttenfest".
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#146 Re: Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von Münek » Sa 13. Aug 2016, 09:01

seeadler hat geschrieben: Wird also geschrieben, dass der Tefel in den Abgrund gestoßen wird, so ist er äußerlich nicht mehr sichtbar und kann somit auch nicht von außen auf irgend ein Wesen einwirken. Und doch hat er nach wie vor noch immer seinen Platz im Innern der Erde wie auch im Innern des Menschen, weil er nach wie vor noch ein Teil des Menschen ist.
Nirgendwo steht in der Bibel, dass Satan Teil des Menschen ist. Denke beispielsweise mal an Judas, in den Satan erst fahren musste, um als Besessener zum Verrat an Jesus gezwungen zu werden.

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#147 Re: Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von Pluto » Sa 13. Aug 2016, 09:04

seeadler hat geschrieben:besonders im letzten Beispiel wird der Dualismus des Begriffes Abrund deutlich, was man auch so interpretieren könnte, der Mensch ist durch und durch böse, sowohl physisch als auch geistig...
Das halte ich für ein Märchen.
Wie sagte schon Nietzsche... Die Sünde ist eine Erfindung der Pfaffen, um die Schafe an sich zu fesseln.

seeadler hat geschrieben:denn mit physischen Abgrund, wie er in der Offenbarung genannt wird, wird zwar die Tiefe der Erde angedeutet, aber da der Mensch bekanntlich aus Erde ist, und Adam aus Adama = Erde abgeleitet wird, ist damit auch der Abgrund im Menschen gemeint.
Wird also geschrieben, dass der Tefel in den Abgrund gestoßen wird, so ist er äußerlich nicht mehr sichtbar und kann somit auch nicht von außen auf irgend ein Wesen einwirken. Und doch hat er nach wie vor noch immer seinen Platz im Innern der Erde wie auch im Innern des Menschen, weil er nach wie vor noch ein Teil des Menschen ist.
Auch das ist an den Haaren herbeigezogener Unfug.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#148 Re: Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von R.F. » Sa 13. Aug 2016, 09:53

Pluto hat geschrieben: - - -
Das halte ich für ein Märchen.
Wie sagte schon Nietzsche... Die Sünde ist eine Erfindung der Pfaffen, um die Schafe an sich zu fesseln.
Hi Pluto!

In den Strafgesetzen aller Staaten werden die meisten Sünden als Straftaten verfolgt. Wehe den Völkern, gäbe es diese Strafgesetze und die Strafverfolgungsbehörden nicht...

Paulus wies auf das Rechtsbewusstsein eines jeden Menschen hin, ob Gläubiger oder nicht:

Römer 2,14-15 (Elberfelder):
Denn wenn Nationen, die kein Gesetz haben, von Natur die Dinge des Gesetzes ausüben, so sind diese, die kein Gesetz haben, sich selbst ein Gesetz,
welche das Werk des Gesetzes geschrieben zeigen in ihren Herzen, indem ihr Gewissen mitzeugt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen.

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#149 Re: Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von Pluto » Sa 13. Aug 2016, 10:20

R.F. hat geschrieben:In den Strafgesetzen aller Staaten werden die meisten Sünden als Straftaten verfolgt. Wehe den Völkern, gäbe es diese Strafgesetze und die Strafverfolgungsbehörden nicht...
Oberflächlich betrachtet, stimmt das sogar.
Wenn du aber genauer hinschaust, werden nur die Dinge bestraft, bei denen Dritte zu Schaden kommen.

R.F. hat geschrieben:Paulus wies auf das Rechtsbewusstsein eines jeden Menschen hin, ob Gläubiger oder nicht:
Ist Paulus das Maß sller Gesetze? Ist Paulus Richter über die Menschen?
Die wirklichen Gesetze sind diejenigen die sich von der goldenen Regel ableiten lassen, wie z.B. Diebstahl oder Mord. Fremd gehen wird hingegen nur in orthodox religiösen Staaten bestraft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#150 Re: Was bedeutet "Satan sei gebunden" Offb 20,1-3

Beitrag von Hemul » Sa 13. Aug 2016, 11:41

seeadler hat geschrieben:denn mit physischen Abgrund, wie er in der Offenbarung genannt wird, wird zwar die Tiefe der Erde angedeutet, aber da der Mensch bekanntlich aus Erde ist, und Adam aus Adama = Erde abgeleitet wird, ist damit auch der Abgrund im Menschen gemeint.
Wird also geschrieben, dass der Teufel in den Abgrund gestoßen wird, so ist er äußerlich nicht mehr sichtbar und kann somit auch nicht von außen auf irgend ein Wesen einwirken.
Richtig. :thumbup: Der Teufel ist am Anfang der tausend Jahre noch nicht gänzlich vernichtet, das wird er erst gem. Offenbarung 20:7-10 am Ende der tausend Jahre wenn er Gottes Heilige angreift. Aber er ist genau wie z.B. frühere Gefangene im Tower völlig hilflos-gleich einem Gefesselten-in einem ohnmächtigen Zustand-der Willkür Gottes ausgesetzt.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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