Gibt man in den Bibelserver den Begriff "Abgrund" ein, so erhält man dabei nicht nur Parallelen, also Schriftstellen, die ähnlich und zum Teil auch gleich formuliert sind, obwohl sie jeweils etwas anderes aussagen.... sondern der Begriff Abgrund hat auch stets etwas negatives, man kann ihn durchaus auch als "Abgrund der Seele" bezeichnen, so wie man auch hin und wieder sagt "dieser ist abgrundtief böse", und man damit meint, dieser sei im Herzen ein böser Mensch
Ps 107,26 und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund sanken, dass ihre Seele vor Angst verzagte,
Spr 15,11 Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem HERRN, wie viel mehr die Herzen der Menschen!
besonders im letzten Beispiel wird der Dualismus des Begriffes Abrund deutlich, was man auch so interpretieren könnte, der Mensch ist durch und durch böse, sowohl physisch als auch geistig, denn mit physischen Abgrund, wie er in der Offenbarung genannt wird, wird zwar die Tiefe der Erde angedeutet, aber da der Mensch bekanntlich aus Erde ist, und Adam aus Adama = Erde abgeleitet wird, ist damit auch der Abgrund im Menschen gemeint.
Wird also geschrieben, dass der Tefel in den Abgrund gestoßen wird, so ist er äußerlich nicht mehr sichtbar und kann somit auch nicht von außen auf irgend ein Wesen einwirken. Und doch hat er nach wie vor noch immer seinen Platz im Innern der Erde wie auch im Innern des Menschen, weil er nach wie vor noch ein Teil des Menschen ist.
Beispielsweise heißt es, die von Jesus Christus erkauften Seelen, also die, die von ihm erwählt und für sündfrei erklärt werden, bekommen das so genannte Kleid der Gerechtigkeit, das reine weiße Kleid, welches die Sünden bedeckt. Vor Gott sind somit jene Menschen durch das reine weiße Kleid, welches sie von Christus verliehen bekommen haben sündlos - wiewohl aber die Sünde an sich noch in ihnen wohnt, so, wie auch Satan noch für 1000 Jahre im Innern der Erde vorhanden ist
Jenes reine weiße Kleid bekommen alle, die auferstehen und verwandelt werden:
Offb 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.Eph 4,24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Doch, wie zu erkennen ist, liegt das Problem darin, dass die Sünde zwar zugedeckt wurde, sie ist aber erst vollkommen weg, wenn auch Satan nicht mehr ist. Und das passiert also erst am Ende der 1000 Jahre.
Dieser Prozess wird auch durch den damaligen alljährlichen Versöhnungsakt am 10.Tag des Neuen Jahres vorgeschattet, also symbolisch vollzogen ( 3. Mose 16) . Wer sich den Vorgang durchliest, wird feststellen, dass zunächst die Sünde des Volkes auf den Hohepriester (Jesus Christus), also des einen Bockes übertragen wird. Sodann wird zum Schluss die auf den Hohepriester übertragene Sünde auf den Bock von Asasel (3.Mose 16,10) durch Handauflegen übertragen. Wodurch damals dann jener Bock sowohl die Sünden des Volkes als auch die Sünden des Hohepriesters trug und in die Wüste geschickt wurde - in diesem Fall am Ende der Zeiten in den Feuersee geworfen wird.
Da es nun in Offb 20,3 zu lesen ist:
seeadler hat geschrieben:und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre.
sollte man sich an dieser Stelle mit der Funktion des Siegels auseinander setzen, welches ja hier ganz offensichtlich erst angebracht und dann wieder entfernt, also gebrochen wird, damit satan wieder wirken kann.
Suchen wir auch hier in der Bibel unter den Begriff "Siegel" , so bekommen wir mehrere Antworten, die allesamt in eine Richtung gehen. Das Siegel drückt zum Einen die Zugehörigkeit zu Gott aus, zum anderen schützt das Siegel gleichzeitig vor dem, was uns endgültig vernichten könnte . So werden die Erlösten mit dem Siegel Gottes an ihrer Stirn versiegelt, dadurch waren sie geschützt:
Offb 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.
Daraus geht nebenbei bemerkt auch hervor, dass zur Zeit der 5. und 6. Posaune die Versiegelung des Gottesvolkes aus Offenbarung 7 schon längst zugange war und eben nicht erst am Ende der Zeiten erfolgt.
Das Siegel auf dem Abgrund, in dem sich Satan befindet ist identisch mit dem Siegel auf der Stirn der Erkauften, Erlösten und Entrückten. Denn sie werden in diesem Moment nicht mehr durch den Geist Satans behelligt werden können, so lange, bis Satan für eine kurze Zeit frei gelassen werden muss.
Im Grunde entspricht dies dem Vorgang, wenn eine Frau, nachdem sie furchtbar misshandelt und vergewaltigt worden ist, zunächst einmal von ihrem Peiniger verschont ist, weil dieser sich im Gefängnis befindet, und sie diesem bis zur eigentlichen Gerichtsverhandlung nicht sehen muss, somit auch von seiner körperlichen visuellen Nähe bis dahin verschont wurde. Auch diese Zeit entspricht einer Versiegelung. Doch wenn jene Frau am Gerichtstag ihrem Peiniger gegenüber tritt, kommt noch einmal alles hoch, was gewesen war.
Darum werden auch die bereits bei Christus befindlichen Gläubigen, die Erkauften und Erlösten Seelen noch einmal in Offenbarung 20,9 mit ihren Peinigern und den Menschen konfrontiert, die Jesus Christus nicht angenommen haben und den Weg mit Satan vorgezogen haben. Dieses wiederum entspricht dem Augenblick im Alten Testament, da der Pharao mit all seinen Kriegern versucht hat, das flüchtende Israelische Volk doch noch zu erreichen und zu vernichten. In diesem Moment brach das Wasser über sie herein und vernichtete sie, wie bei der Sintflut. Doch am Ende der Tage ist es nicht das Wasser, sondern das reinigende Feuer.
Diese allerletzte Konfrontation der Welt mit all dem Bösen, was uns umgibt, was in Offenbarung 20 durch das Umringen des Heerlagers der Heiligen angedeutet wird, weil es noch einmal herausgelassen werden muss, und somit auch in uns empor steigt und nach außen kehren muss, ist absolut notwendig. Denn nur dadurch kann die Sünde an sich auch aus dem Herzen getilgt werden und die Erinnerung letzten Endes gelöscht werden. Erst dann ist die Welt frei vom Bösen, von der Sünde. Vorher eben nicht!
Und erst dann wird das geheiligte Neue Volk Israel ins himmlische Kanaan eingehen und jenes Fest feiern wie damals "Das Laubhüttenfest".