Platons Ideenlehre

Philosophisches zum Nachdenken
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Scrypt0n
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#71 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Scrypt0n » Mo 26. Jan 2015, 17:07

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Habe ich und habe keine Möglichkeit gefunden.
Geht auch nicht, wenn man ein System zugrunde legt, das rein daseins-orientiert ist.
Hat nichts mit einem "System" zu tun; deine Ausreden werden immer lahmer.
Nochmal:

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Keine Unterscheidung möglich und somit identisch.
Keine Unterscheidung in Deinem methodischen Korsett möglich
Irrelevant, da auch keine Unterscheidung für deine Wenigkeit möglich.

Bis dahin... es steht dir selbstverständlich frei darzulegen, wie du das denn anstellen würdest. Na? ^_-
Oder wirst du wieder in Ausreden und willkürlichen Behauptungen unter gehen?

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Münek
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#72 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Münek » Mo 26. Jan 2015, 19:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Aber solche Tautologien besagen nichts, bringen nichts, sind beliebig, taugen nicht als Argumente
Das Problem ist, dass wir mehr mit Diskussions-Techniken als mit Seins-Realität beschäftigt sind. - Natürlich ist jegliches Nachdneken über ein Sein/eine Realität "Spekulation" (zum 1001. Mal: = wenn "man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet" - wik). - Es gibt keine "Aufklärung", die dies außer Kraft setzen kann, weil gerade unsere heutige Aufklärung rein daseins-bezogen ist - interferiert also gar nicht damit.

Es wäre sachgerechter, wenn Du den Begriff Seins-Realität in Anführungsstrichen ("") setzen würdest.
Es ist nicht feststellbar, ob das postulierte "Sein" eine Realität darstellt. Alles andere ist lediglich subjektives
Empfinden; damit wird der Begriff "Realität" seines Inhaltes entleert. Du sprichst ja oben selbst von "Spekulation".

closs
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#73 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 20:46

Münek hat geschrieben:Es ist nicht feststellbar, ob das postulierte "Sein" eine Realität darstellt.
Wenn das Postulat zutrifft, ist es selbstverständlich Realität (eigentlich ist "Seins-Realität" doppelt gemoppelt).

Münek hat geschrieben: Du sprichst ja oben selbst von "Spekulation".
Ja - im alten Sinn des Wortes.

Münek hat geschrieben: Alles andere ist lediglich subjektives Empfinden
Empfinden AUCH - mehr aber Ergebnis geistigen Nachdenkens.

Pluto
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#74 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Mo 26. Jan 2015, 21:19

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Du sprichst ja oben selbst von "Spekulation".
Ja - im alten Sinn des Wortes.
Wikipdia schreibt:
In Gegensatz dazu verteidigt Karl Popper spekulatives Denken als einen Weg, zu Theorien zu gelangen.

Lassen sich solche spekulative Gedanken nach kritischer Prüfung nicht erhärten, soll man diese Gedanken wieder fallen lassen. — Pluto 8-)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#75 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 21:27

Pluto hat geschrieben:Lassen sich solche spekulative Gedanken nach kritischer Prüfung nicht erhärten, soll man diese Gedanken wieder fallen lassen.
"Erhärten" meint Popper im Sinne seiner Methodik - und da hat er recht. - Hier aber geht es um Phänomene, die eh außerhalb des Kritische Rationalismus angesiedelt sind, also eh nicht falsifizierbar sind. - Insofern ist Poppers gut gemeinter Rat hier nicht hilfreich.

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Münek
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#76 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Münek » Mo 26. Jan 2015, 22:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist nicht feststellbar, ob das postulierte "Sein" eine Realität darstellt.
Wenn das Postulat zutrifft, ist es selbstverständlich Realität (eigentlich ist "Seins-Realität" doppelt gemoppelt).

Eben, und wenn nicht, dann nicht...! :lol: :lol: :lol:

Da dies nur eine bewusst spekulative Annahme ist, ist es widersinnig, von Seins-Realität zu
reden. Dass es dieses "Sein" geben könnte (mehr ist ja nicht aussagbar), bedeutet nicht, dass
dieses Sein "ist". Erst wenn dieses Sein "ist" und nicht nur "sein könnte", kann man von Realität
sprechen.

Was macht folgender Spruch für einen Sinn (auch wenn er wahr und logisch ist):

"Wenn Gott Realität ist, dann ist Gott Realität." Klingt so wie: "Wenn es regnet, dann regnet es." :lol: :lol: :lol:

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#77 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Münek » Mo 26. Jan 2015, 22:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Alles andere ist lediglich subjektives Empfinden
Empfinden AUCH - mehr aber Ergebnis geistigen Nachdenkens.

Das macht die Sache leider auch nicht besser.

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#78 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 22:46

Münek hat geschrieben: Dass es dieses "Sein" geben könnte (mehr ist ja nicht aussagbar), bedeutet nicht, dass dieses Sein "ist".
Das ist nicht gerade eine neue Aussage - das ist der geistigen Fraktion auch klar. - Deshalb heisst es doch "glauben" und nicht "wissen".

Für diesen Glauben (egal in welchen Epochen und Kulturen) gibt es tonnenweise Begründungen - egal ob von Platon oder von Kant (von den theologischen Vertretern ganz zu schweigen). - Diese Begründungen sind NATURGEMÄSS nicht beweisbar - wiewohl gewisse Glaubensinhalte (= eine andere, größere Realität über der Daseins-Realität) für sehr viele Menschen eine persönliche Gewissheit darstellen - und sicherlich nicht aus Zeitvertreib.

Münek hat geschrieben: Erst wenn dieses Sein "ist" und nicht nur "sein könnte", kann man von Realität sprechen.
"Sein" ist unabhängig davon, ob wir es objektiv wahrnehmen können oder nicht - man kann Sein/Realität nicht zur Magd der Wissenschaft machen ("realitas ancilla scientiae est"). - Auch ein Naturwissenschaftler, der sich damit beschäftigt, müsste zum Ergebnis kommen: "Mmmh - die Indizien aus logischer, individual-empirischer, etc Sicht sind echt durchgehend - ABER als Naturwissenschaftler kann mich das aus methodischen Gründen nicht interessieren - none of my business". - Aber zu sagen "Weil etwas nicht methodik-konform ist, braucht es gar nicht erst auf die Idee zu kommen, als Realität eine Chance zu haben", ist richtig schwach.

Münek hat geschrieben:"Wenn Gott Realität ist, dann ist Gott Realität."
"Wenn alle geistigen Indizien kein Irrtum sind, gibt es Gott, der Realität ist - beweisbar ist er vom Dasein aus NICHT".

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#79 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Mo 26. Jan 2015, 23:02

closs hat geschrieben:Sein" ist unabhängig davon, ob wir es objektiv wahrnehmen können oder nicht - man kann Sein/Realität nicht zur Magd der Wissenschaft machen ("realitas ancilla scientiae est"). - Auch ein Naturwissenschaftler, der sich damit beschäftigt, müsste zum Ergebnis kommen: "Mmmh - die Indizien aus logischer, individual-empirischer, etc Sicht sind echt durchgehend - ABER als Naturwissenschaftler kann mich das aus methodischen Gründen nicht interessieren - none of my business". - Aber zu sagen "Weil etwas nicht methodik-konform ist, braucht es gar nicht erst auf die Idee zu kommen, als Realität eine Chance zu haben", ist richtig schwach.
Einspruch. — Schwach ist das nicht, sondern pragmatisch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#80 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 23:44

Pluto hat geschrieben: Schwach ist das nicht, sondern pragmatisch.
Wieso sagt man dann überhaupt etwas? - Es reicht doch zu sagen: "None of my business".

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