Wahrnehmung und Setzung

Philosophisches zum Nachdenken
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Halman
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#71 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Halman » Fr 2. Mai 2014, 15:17

Andreas hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Kritiker sehen Gläubige in der Beweisepflicht. Ich meine, dies ist zu streng, denn schließlich ist glauben ungleich wissen.
Du wirst von den "Kritikern" hier keine Bestätigung dafür erhalten. In Kürze werden sie wieder Beweise für Gott, das Transzendente usw. fordern. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.
closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:1. Unwahrscheinlichkeit ist nicht auf den transzendenten Bereich übertragbar (Kategorienfehler)
2. Indizienlose Willkürlichkeit ist ungleich indiziengestützem Glaubensbekenntnis
Sehr schön gesagt - Gratulation. :thumbup:
Dem schließe ich mich an.
Die "Kritiker" hier ignorieren solche "Nebensächlichkeiten", schweigen sie tot, lenken das Thema auf "die wichtigen", relevanten, beweisbaren Dinge oder spielen mit den Fundis Katz und Maus (Tom und Jerry :mrgreen: ). Es ist ihnen nicht mal peinlich, immer und immer wieder den gleichen Kategorienfehler zu machen. Faszinierend!
Eher ermüdend. :yawn:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
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#72 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Pluto » Fr 2. Mai 2014, 19:00

Halman hat geschrieben:1. Unwahrscheinlichkeit ist nicht auf den transzendenten Bereich übertragbar (Kategorienfehler)
2. Indizienlose Willkürlichkeit ist ungleich indiziengestützem Glaubensbekenntnis
Halman hat geschrieben:Eher ermüdend. :yawn:
Warum postest du solche Behauptungen, wenn du nicht willst, dass man sie hinterfragt?

Also...

ad 1. Von welchem "transzendenten Bereich" sprichst du? Definiere bitte mal.

ad 2. Welche tatsächlichen Indizien hast du für die Existenz einer, wie auch immer gearteten, Transzendenz?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#73 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Fr 2. Mai 2014, 19:30

Pluto hat geschrieben:Warum postest du solche Behauptungen, wenn du nicht willst, dass man sie hinterfragt?
Anstelle von Halman - bevor ich gleich Kartenspielen gehe:

"Wahrscheinlichkeit" versteht der Naturalist als Ergebnis von objektiv messbaren Beobachtungen - diese gibt es im Geistigen nicht.

Versteht man "Indizien" ebenfalls als Ausdruck von objektiv Messbarem, ist allerdings der Begriff "indiziengestütztes Glaubensbekenntnis" angreifbar. Unterm Strich beißt die Maus aber keinen Faden ab: Geistige Dinge erkennt man oder nicht.

Frage in die Runde: Welches Wort gibt es dafür, dass eine Wahrnehmung weder rein subjektiv noch intersubjektiv ist - konkret: dass viele Menschen in allen Zeiten dasselbe erkennen.

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sven23
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#74 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von sven23 » Fr 2. Mai 2014, 19:33

closs hat geschrieben:
Frage in die Runde: Welches Wort gibt es dafür, dass eine Wahrnehmung weder rein subjektiv noch intersubjektiv ist - konkret: dass viele Menschen in allen Zeiten dasselbe erkennen.

Tradition. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#75 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Pluto » Fr 2. Mai 2014, 19:34

closs hat geschrieben:"Wahrscheinlichkeit" versteht der Naturalist als Ergebnis von objektiv messbaren Beobachtungen - diese gibt es im Geistigen nicht.
Ist das dann vielleicht der Kategoriefehler?
Aber darum ging es gar nicht. Ich bat um eine Beschreibung (Definition) der erwähnten Transzendenz.
Hast du da vielleicht was brauchbares?

Versteht man "Indizien" ebenfalls als Ausdruck von objektiv Messbarem, ist allerdings der Begriff "indiziengestütztes Glaubensbekenntnis" angreifbar. Unterm Strich beißt die Maus aber keinen Faden ab: Geistige Dinge erkennt man oder nicht.
Du weichst aus.
Halman sprach von Inidizien. Ich fragte, worum es sich dabei handelt; welches das wären?

Frage in die Runde: Welches Wort gibt es dafür, dass eine Wahrnehmung weder rein subjektiv noch intersubjektiv ist - konkret: dass viele Menschen in allen Zeiten dasselbe erkennen.
GLAUBE.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#76 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Fr 2. Mai 2014, 19:41

Pluto hat geschrieben:GLAUBE
Einverstanden - nur: Wie unterscheidet man sprachlich, ob jemand etwas vollkommen Willkürliches glaubt ("Zahnfee) oder etwas, was (ohne Kontaktaustausch) an vielen Orten der Welt und in allen Zeiten geistig wahrgenommen wird?

Pluto hat geschrieben:Ich bat um eine Beschreibung (Definition) der erwähnten Transzendenz.
Die Wahrnehmung von Dingen, die über das Dasein hinaus-weisen.

Pluto hat geschrieben:Halman sprach von Inidizien. Ich fragte, worum es sich dabei handelt.
Aus meiner Sicht: Beispielsweise der Umstand, dass ein geistiger Mensch auf Anhieb "daheim" ist, wenn er mit geistigen Werken der Vergangenheit in Kontakt kommt. - Das kann man aber sicher vertiefen.

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#77 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Pluto » Fr 2. Mai 2014, 19:47

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:GLAUBE
Einverstanden - nur: Wie unterscheidet man sprachlich, ob jemand etwas vollkommen Willkürliches glaubt ("Zahnfee) oder etwas, was (ohne Kontaktaustausch) an vielen Orten der Welt und in allen Zeiten geistig wahrgenommen wird?
Weiß ich nicht.
Diese Frage habe ich dir auch schon in anderem Zusammenhang gestellt. Ich fragte nach dem Unterschied zwischen Transzendenz und Illusion.

Pluto hat geschrieben:Ich bat um eine Beschreibung (Definition) der erwähnten Transzendenz.
Die Wahrnehmung von Dingen, die über das Dasein hinaus-weisen.
Welche wären...?
(Bitte dabei obige Frage, nach der Abgrenzung zur Illusion beachten.)

Pluto hat geschrieben:Halman sprach von Inidizien. Ich fragte, worum es sich dabei handelt.
Aus meiner Sicht: Beispielsweise der Umstand, dass ein geistiger Mensch auf Anhieb "daheim" ist, wenn er mit geistigen Werken der Vergangenheit in Kontakt kommt. - Das kann man aber sicher vertiefen.
Beispiele?
(auch hier wieder Abgrenzung zur Illusion beachten.)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#78 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Hemul » Fr 2. Mai 2014, 20:51

closs hat geschrieben: Frage in die Runde: Welches Wort gibt es dafür, dass eine Wahrnehmung weder rein subjektiv noch intersubjektiv ist - konkret: dass viele Menschen in allen Zeiten dasselbe erkennen.
Etwas mehr als ein Wort: Durch Schaden klug werden. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#79 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von sven23 » Fr 2. Mai 2014, 21:15

closs hat geschrieben:Einverstanden - nur: Wie unterscheidet man sprachlich, ob jemand etwas vollkommen Willkürliches glaubt ("Zahnfee) oder etwas, was (ohne Kontaktaustausch) an vielen Orten der Welt und in allen Zeiten geistig wahrgenommen wird?


Gibt es Beispiele dafür? Es gibt zwar universelle Ausdruckmöglichkeiten, z. B. wird Lachen auf der ganzen Welt verstanden.
Aber in der Transzendenz gibt es schon gewaltige Unterschiede. Nicht umsonst sind hunderte oder tausende von verschiedenen Göttern geschaffen worden. Ohne Willkür wäre keine Religion entstanden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Demian
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#80 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Demian » Sa 3. Mai 2014, 04:23

sven23 hat geschrieben:Gibt es Beispiele dafür? Es gibt zwar universelle Ausdruckmöglichkeiten, z. B. wird Lachen auf der ganzen Welt verstanden. Aber in der Transzendenz gibt es schon gewaltige Unterschiede. Nicht umsonst sind hunderte oder tausende von verschiedenen Göttern geschaffen worden. Ohne Willkür wäre keine Religion entstanden.

Eine Funktion der Religion ist die Translation, das ist die horizontale Seinsebene, die dem Menschen Sinnzusammenhänge anbietet. Dazu gehören Mythen, Rituale und Gemeinschaft. Hier ist die Religion ein sozialer Baustoff. Diese wird sich je nach Zeit und Ort, aufgrund der unterschiedlichen Umstände jeweils anders ausprägen. Darüber hinaus gibt es aber die Möglichkeit der Transformation in eine höhere, transpersonale Bewusstseinsebene. Hierbei geht es darum das Selbst des Menschen auf einer höheren Bewusstseinsebene zu offenbaren, sodass es aus der illusionären Identifizierung mit einem scheinbar abgetrennten und vergänglichen Ich befreit wird. Das ist die universale Dimension aller Weisheitslehren.

Diese Transformation ist die Quelle aller Weisheitslehren und das Herzstück jeder Religion. Diese Weisheit wird zwar auch immer wieder neu zum Ausdruck gebracht, umkreist dabei aber immer eine zeitlose, innere Realität und Wahrheit des Bewusstseins, das man als alles durchdringende Buddha-Natur, als ewiges Christus-Bewusstsein oder das namenlose Tao beschrieben hat. Die unterschiedlichen Bilder, Worte und Begriffe sind jedoch kein wirkliches Problem, denn sie zeigen einfach, dass wir es hier mit einer Dimension der Erfahrung zu tun haben, die sich der Objektivierung entzieht. Zum Objekt kann nur etwas werden, was zeitlich bedingt und beschränkt ist. Das trifft auf die Wirklichkeit des Absoluten nicht zu. ;)

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