-- Henne oder Ei --
fin hat geschrieben:Es gab/gibt bisher keinen Beleg in der Hinrforschung, der das Gehirn als Ursprung von Geist ausgewiesen und erklärt hätte.
Pluto hat geschrieben:Es gibt aber hunderte, wenn nicht tausende von Hinweisen, dass es so ist. Wer (wie Frau Zunke) die Ergebnisse der Hirnforschung in Bausch und Bogen ablehnt, ist entweder mit der Materie nicht vertraut, oder behauptet absichtlich die Unwahrheit.
Um Frau Zunke kurz abzuhandeln: Sie bestreitet nicht die Ergebnisse der Hinforschung, sondern einzelne Methoden (Versuchsanordnungen) und Interpretationen. Ich hatte auf ihre Arbeit verwiesen, da sie in
ihrer Kritik auch Studien bespricht, die mit maskierten Begriffen operieren, um eben auf dein Beispiel Bezug zu nehmen, das genau diese Art
Versuchsreihe als Beleg dafür heranzieht, es seien hier eindeutige Hinweise für deine Ausgangsthese gegeben, nämlich jene, daß das Gehirn der ursprüngliche und genuine Ausgangspunkt für Seele und Geist sei.
Diese Verfahren erbringt aber weder einen Nachweis noch verstehe ich es als eindeutigen Hinweis in der Sache, auch wenn hier unbewußte Prozesse angesprochen und/oder manipuliert werden können.
Um uns einen chronologischen Überblick unserer Verständigung aufzuzeigen, sei hier eine kurze Zusammenfassung gewährt.
Mein Einstieg war mit hiesigen Fragen verbunden, die auch von Martin Heidegger bedacht und angesprochen worden sind. Sein provokanter Satz: "Wissenschaft denkt nicht!", den er hier im
Interview erörtert, bessagt, daß die Naturwissenschaft auf die Philosophie angewiesen sei, um sich selbst bestimmen zu können. Diese Aussage MH könnte man grundsätzlicher noch fassen:
Was Geist, Bewusstsein und Denken ist, das kann ohne Philosophie nicht entschieden werden!
Du gehörst zu den Anhängern, die meinen, Gehirn sei der genuine Ursprung von Geist und Seele. Das ist legitim. Der dialogische Diskurs ist allerdings auf Redlichkeit angewiesen. Im englischen Wortschatz findet man vielleicht Entsprechungen, wie zb. "honesty", "righteousness" oder "integrity", aber das dt. Wort spricht neben besagten Bedeutungsgehalt/en ein konkretes Medium an, nämliche die Rede, das Wort, das eben auch die Grundlage aller Beiträge hier bildet.
Warum kommen bestimmte Geistesgrößen (Inhalte) aus dem deutschsprachigen Raum, könnte man sich fragen? Möglicherweise enthält diese Sprachgestalt eigene Zugänge zum Dasein. Man betrachte nur die beiden Begriffe: Realität und Wirklichkeit, die nicht dasselbe ausdrücken und in ihrer Differenz etwas zum Vorschein bringen, was der Brite möglicherweise nicht so leicht wahrzunehmen vermag, da seine Muttersprache andere Brücken schlägt.
Kommen wir aber auf unsere Verständigung zurück.
Du hast ja bereits selbst zugegeben, daß seitens der Naturwissenschaften noch keine Nachweise erbracht worden sind, die obige These beweisen. Stattdessen sprichst du von Hinweisen (dessen Anzahl auf inflationäre Weise zu steigen scheinen: Dutzende, Hunderte, Tausende), die angeblich auf obige These zeigen, sie bestätigen und erklären.
Sofern wir unsere Redlichkeit nicht aus den Augen verlieren wollen, sollten wir deine losen Behauptungen überprüfen, denn, wenn man es recht überlegt, gab/gibt es weder einen einzigen Nachweis noch irgendwelche
Hinweise (Nenne mir 3, was aufgrund der Menge kein Problem sein sollte) die das Gehirn als genuinen Erzeuger von Geist und Seele ausweisen.
Was ich meine, wird dir vielleicht in der Erörterung klarer werden, was ein "Hinweis" per se nur sein kann. Ist es nicht so, daß jeder Hinweis auf etwas hinweist. Etwas, das eine konkrete Größe darstellt, die notwendiger Weise auch bekannt und evident sein muß?
Zur Erinnerung:
fin hat geschrieben:Übrigens:
Hinweise weisen auf etwas hin!
Das Wort selbst verweist auf s/ein semantisches Verhältnis,
der Ausdruck 'Orange' auf eine Frucht (die Orange),
das Stopschild auf eine weiße Linie und eine hohle Nuß ...
Wo ist eigentlich Jack?
Ach ja: "Denn ohne diesen Schüssel können wir nicht aufschließen, was wir nicht haben, das er aufschließt (...)"
Lassen wir Jack ziehen und konzentrieren uns auf das Stopschild, um den Sach- und Bedeutungsgehalt präziser aufzuschlüsseln.
Das Verkehrszeichen weist auf eine Gefahrenzone hin und auf eine konkrete und kontextbezogene Haltelinie. Der Kontext, auf den das Hinweisschild hinweist, ist eine konkrete und bekannte Größe. Jeder Autofahrer mit Führerschein weiß, daß die weiße Linie keine Parkfläche oder Boxenstopp ausweist, sondern einen anderen Kontext bezeichnet, wo Parkautomat und Boxenluder in der Regel nicht vorkommen,
in England mag das anders sein
In 'Old Germany' verläuft der Strassenverkehr nun mal anders. Ein Hinweisschild, das zb. Richtung und Entfernung für einen Ort (zB. Metropolis) angibt, würde keinen Sinn ergeben, wenn besagte Stadt (Metropolis) keine bekannte und evidente Größe wäre, sondern nur eine Annahme, Vermutung, sprich, reine Spekulation.
Ursächlich zeigt ein Hinweis also auf etwas, daß als konkrete Größe bereits erkannt worden und somit auch bekannt ist.
Nicht umsonst lassen sich in der dt. Sprache verschiedene Ausdrücke finden, die also scheinbar in die gleiche Richtung weisen, aber dennoch differente Bedeutungen aufweisen. Zum Beispiel: Indiz und Hinweis. Hinweise und Indizien meinen nicht dasselbe, auch wenn sie vielleicht im allgemeinen Sprachgebrauch eine Symbiose eingehen.
Man würde der Sache gerechter werden, spräche man von Indizien, statt von Hinweisen, wobei … (* diese Abzweigung das Thema sprengt *).
Wie könnten nun redliche Aussagen aussehen?
Warum Ergebnisse als Hinweise bezeichnen und nicht als Vorgänge (Phänomene) die sich so und/oder so interpretieren lassen.
Das konkrete Ergebnisse vorliegen, die zb. korrelierende Phänomene aufzeigen, das betreitet keiner, diese Vorgänge sind aber keine Hinweise, die konkret das aufzeigen, was die These behauptet, nämlich daß das Gehirn der genuine Erzeuger von Geist und Seele ist, sondern vielmehr Indizien (*), bzw. belegbare Prozesse, die miteinander zu korrespondieren scheinen, darum man in der Regel auch von Korrelationen spricht.
Solange es keine korrekten Deutungen gibt, die die Annahmen beweisen, solange können auch keine Hinweise vorhanden sein, die das bezeugen. Ein konkreter Hinweis steht in konkreter Beziehung zu einer konkreten Größe. Solange die Zielgröße nicht bekannt ist, solange sind auch zugehörige Hinweise unbekannt bzw. unerkannt.
Demnach kann es passieren, daß man einen konkreten Hinweis passiert, ohne dessen Beziehungsgröße erkannt zu haben, da einem auch der zugehörige Ziel- und Bedeutungsgrund nie noch nie bekannt gewesen ist. Stellen wir uns dazu die beste Marsmobilklasse und einen Fahrer vor,
selbstverständlich keinen Vulkanier, der gegen einen irdischen Tankzug knallt, weil er das Stoppzeichen für belanglose Kunst einer Gattung hielt, die ihm für seine Spritztour nicht wesentlich erschien.
Was würde von ihm bleiben,
Pluto hat geschrieben:Wenn die Bilder "explosionsartig" den gesamten Cortex überwältigen, ...
Beste Grüße
fin