Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#51 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von closs » Fr 8. Nov 2019, 00:39

Claymore hat geschrieben:
Do 7. Nov 2019, 23:00
closs glaubt, dass die Wahrheit nicht perspektivisch ist, da sie doch im “““ontischen””” liegt.
Wahrheit kann schon perspektivisch sein, aber nur dann, wenn die Perspektive richtig ist, was wir aber dann nicht wissen, wenn die Vorverständnisse der Perspektiven nicht falsifizierbar sind. - So wäre es richtig. ----- Und ja: Die Wahrheit liegt in dem, was dann WIRKLICH der Fall ist - alias "ontisch". - "Ontisch" bedeutet "das Sein/die Wirklichkeit betreffend" und NICHT "die Wahrnehmung/Methodik/etc. betreffend, die dieses Sein/diese Wirklichkeit verstehen wollen". - Es ist im Grunde ganz einfach.
Claymore hat geschrieben:
Do 7. Nov 2019, 23:44
 
Der Eindruck kann natürlich entstehen, weil closs in mitten seines Nebels dann auf einmal wieder sehr simple Sachen sagt.
Das hat eher was mit Vorverständnis zu tun. - Lovetrail hat ein spirituelles Vorverständnis, weshalb ihm meine Aussage unmittelbar einsichtig sind - es läuft einfach rein, weil der Kanal dazu da ist.

 

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lovetrail
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#52 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Fr 8. Nov 2019, 07:48

Ich muss natürlich hinzufügen, dass ich nur einen Bruchteil eurer Diskussionen mit closs mitverfolgt habe. Aber immer wenn ich mich einklinke wird im Grunde dasselbe verhandelt. :-D
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Thaddaeus
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#53 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Thaddaeus » Fr 8. Nov 2019, 08:19

lovetrail hat geschrieben:
Do 7. Nov 2019, 21:22
Also für mich ist es sonnenklar was closs meint. Wie kann das so schwer zu verstehen sein? Ich denke man will dich nicht verstehen, closs. Man fletscht die Zähne und stampft mit dem Fuß auf: Nein, nein, nein, das kann nicht sein.... ;-)

Dabei ist doch Philosophie, falls es sie gibt, gar nicht anders möglich. :-D
Wenn es Philosophie wäre, was closs an Kauderwelsch verbreitet, würde ich sofot beginnen Esoterik zu studieren, weil es eine exakte Wissenschaft wäre.

Thaddaeus hat geschrieben:
Do 7. Nov 2019, 21:19
closs hat geschrieben:
Do 7. Nov 2019, 21:02
Es kann Wahrheit geben, aber nur dann, wenn ein Vorverständnis genau DAS ist, das zu dem, was der Fall ist, passt. - Genau das weiß man aber oft NICHT. --- Man sagt also etwas, was wahr ist, wenn der vorgeschaltete Glaube ("Vorverständnis") richtig ist - was man nicht weiß.
Also weiß man niemals, was richtig ist. Wenn man niemals weiß, was richtig ist, dann ist die Wahrheit also nicht feststellbar (wie Gorgias oben ja auch sagt).
Das heißt, du sagst, dass Wahrheit nicht feststellbar ist.
Du KANNST gar nicht verstehen, was closs meint, denn dazu müsstest du abschätzen können, ob closs - mit dem, was er vermeintlich meint - recht haben könnte oder eben nicht (da man das, was jemand meint, unterscheiden können muss, von dem, was er nicht meint, um eben wissen zu können, was er meint). Das ist aber nach seiner eigenen Aussage unmöglich.
Wenn du also glaubst, zu wissen, was closs meint und damit recht hättest, würdest du jedenfalls schon gar nicht mehr teilen, was er meint.

Closs hat alles, was er behauptet, in wunderbarer und völlig einleuchtender Weise höchstselbst negiert.
Closs schreibt, dass Wahrheit grundsätzlich nicht feststellbar ist (da man nicht wissen kann, ob man das richtige Vorverständnis hat). Also ist auch die Wahrheit von ALLEM, was closs behauptet grundsätzlich nicht feststellbar. Nicht für dich und nicht für ihn selbst.

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Punch
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#54 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Punch » Fr 8. Nov 2019, 08:36

lovetrail hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 07:48
Ich muss natürlich hinzufügen, dass ich nur einen Bruchteil eurer Diskussionen mit closs mitverfolgt habe. 
Aber eben wohl nur einen Bruchteil, deshalb bleibt dir nur die höchst zweifelhafte Rolle des closs'schen Jubelpersers.
 

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#55 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Fr 8. Nov 2019, 09:03

Punch hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 08:36
lovetrail hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 07:48
Ich muss natürlich hinzufügen, dass ich nur einen Bruchteil eurer Diskussionen mit closs mitverfolgt habe. 
Aber eben wohl nur einen Bruchteil, deshalb bleibt dir nur die höchst zweifelhafte Rolle des closs'schen Jubelpersers.
 
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#56 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Punch » Fr 8. Nov 2019, 09:14

lovetrail hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 09:03
Punch hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 08:36
lovetrail hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 07:48
Ich muss natürlich hinzufügen, dass ich nur einen Bruchteil eurer Diskussionen mit closs mitverfolgt habe. 
Aber eben wohl nur einen Bruchteil, deshalb bleibt dir nur die höchst zweifelhafte Rolle des closs'schen Jubelpersers.

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Und das soll jetzt deine Probleme mit dir selbst auflösen? Denn der Honig, den du clossen ums Maul schmiertest (Lutherdeutsch), der hat dir klebrige Finger verursacht, nicht mir.

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#57 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Fr 8. Nov 2019, 17:23

Ihr seid doch alle fakes. (bis auf closs natürlich) Ich hab Sloterdijk schon 1985 am Baggersee gelesen. Da wart ihr noch gar nicht auf der Welt.
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#58 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Fr 8. Nov 2019, 17:27

Closs, wenn du das nächste Mal in Wien bist, dann trinken wir mal einen und das Forum kann warten. :-)
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Anton B.
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#59 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Anton B. » Fr 8. Nov 2019, 17:33

Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 8. Nov 2019, 08:19

Closs hat alles, was er behauptet, in wunderbarer und völlig einleuchtender Weise höchstselbst negiert.
Closs schreibt, dass Wahrheit grundsätzlich nicht feststellbar ist (da man nicht wissen kann, ob man das richtige Vorverständnis hat). Also ist auch die Wahrheit von ALLEM, was closs behauptet grundsätzlich nicht feststellbar. Nicht für dich und nicht für ihn selbst.

DAS, lieber lovetrail, bedeutet philosophisch zu Denken.

Auf den Punkt gebracht! Die wissenschaftliche Philosophie untersucht mit vornehmlich logischen Mitteln die Welt, den Menschen und Beziehungen zwischen Mensch und Welt. Das beinhaltet, Darstellungen auf logische Konsistenz zu untersuchen, die innewohnenden Eigenschaften von Darstellungen als auch, was sich an logischen Konsequenzen nach Außen daraus ergibt, zu erkennen.

Die generell skeptische Ausrichtung der closs'schen Denkgebäudes ist identifiziert. Jetzt käme es auf eine Ausweitung der Analyse auf die pseudo-skeptischen und post-modernen Aspekte an.

Denn bei closs endet es ja nicht beim Skeptizismus: Stichwort "potentialis". Für closs ergibt sich aus seinem Skeptizismus ja nicht, "Nichts kann sein", sondern "Alles  kann sein!" Damit ist inkludiert: "Es kann sein, was der closs meint, wie es sei". Niemand solle ihm sagen können, er habe etwa mit seiner speziellen Vorstellung der Ausprägung der Welt womöglich "unrecht".
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

SilverBullet
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#60 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von SilverBullet » Fr 8. Nov 2019, 18:05

“Anton B.“ hat geschrieben:Niemand solle ihm sagen können, er habe etwa mit seiner speziellen Vorstellung der Ausprägung der Welt womöglich "unrecht".
Natürlich nicht, denn diese spezielle „Vorstellung der Ausprägung der Welt“ ist kein funktionierendes Konstrukt, für das man die Entsprechung mit der „zwanghaft vorliegenden“ Weltsituation beurteilen könnte.

Auf Basis von ein paar Suggestionen und weitestgehend fehlenden Hauptteilen (man denke nur an das Wort „Geist“) ist man soweit weg von einem funktionierenden Konstrukt, wie man es nur sein kann – da gibt es selbstverständlich kein Richtig/Falsch-Urteil, denn es fehlt „die Ausprägung“, die richtig oder falsch sein könnte.

Wer genau ist denn das „wir“ in „wir können nichts wissen“?
(man darf es auch mit "ich kann..." formulieren)

Der logische Aspekt des „wenn wir nichts wissen können, wie sollen wird dies dann wissen können?“ ist ein lustiger Nebenschauplatz – die zentrale Frage lautet:
wer soll in dieser Behauptung der Handelnde sein, um wen herum dreht sich die Können-Frage?

Genau hier soll dann nämlich die dicke Ausnahme zu „wir können nichts wissen“ sitzen:
„das Denkding“, was letztlich nur bedeutet, dass es vorliegende Zusammenhänge gibt, von denen aus das „Wissen-Können“ beurteilt werden soll.

Hier ist der entscheidende Punkt:
die vorliegenden Zusammenhänge und auch das Vorliegen an sich, müssen von der Vorstellung über „eine Ausprägung der Welt“ erklärt werden und zwar abgeschlossen in der Form, dass sich das „wir“ darin auflöst.

„Geist“ ist hierbei nur ein schwebender Punkt im Nirgendwo und erklärt rein gar nichts – es ist lediglich eine Verlagerung des Problems (und zwar ohne Zielort!) – keinerlei Lösung, keinerlei Ausprägung, keine Funktion.

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