Die erkennbare Wahrheit

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#51 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Pluto » Mo 5. Feb 2018, 13:01

jose77 hat geschrieben:Pluto

Die Steady state Theorie ist überholt. Das musste sogar Einstein einsehen.
Das war vor 100 Jahren.
Ich rede nicht von "steady state", sondern von ewiger Expansion in der sich Insel-Universen bilden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

jose77
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#52 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von jose77 » Mo 5. Feb 2018, 13:21

Siehst du BigBang als korrekt an, also als Beginn der ewigen Expansion?
Grüsse von Jose


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Pluto
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#53 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Pluto » Mo 5. Feb 2018, 13:23

jose77 hat geschrieben:Siehst du BigBang als korrekt an, also als Beginn der ewigen Expansion?
Da bin ich überfragt.
Warum sollte das Universum einen Anfang haben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

jose77
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#54 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von jose77 » Mo 5. Feb 2018, 13:29

Wenn es expandiert, muss es ja mal kleiner und dichter gewesen sein. Man nennt es auch Singularität.
Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

Pluto
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#55 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Pluto » Mo 5. Feb 2018, 13:31

jose77 hat geschrieben:Wenn es expandiert, muss es ja mal kleiner und dichter gewesen sein. Man nennt es auch Singularität.
Worin expandiert es denn?
Dass unser Universum aus einer solchen "quasi-Singularität" entstand, bezweifle ich dabei nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#56 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Agent Scullie » Mo 5. Feb 2018, 13:46

Pluto hat geschrieben:
jose77 hat geschrieben:Josi

Richtig. Wie denkst du kann eine so einfache Struktur wie ein Wasserglas nicht ohne Designer auskommen, aber dss Universum schon. Möglich ja, aber wie gross ist die Wahrscheinlichkeit?
Dass das Universum ewig ist, ist sehr wahrscheinlich. Viele Menschen meinen der Urknall sei der Beginn von allem, aber er ist NUR der Beginn der Naturgesetze die wir mit unserer Physik erfassen können. Der Urknall könnte als auch nur eine Zwischenstufe sein, oder?
Wenn du mit Urknall eine Anfangssingularität mit unendlich großer Energiedichte und unendlich starker Krümmung der Raumzeit meinst, dürfte das mit der Zwischenstufe schwierig sein.

Es gibt aber z.B. das Szenario des selbstreproduzierenden Universums von Andrej Linde, demnach gab es nie eine Anfangssingularität, sondern die Dichte blieb immer nur endlich hoch (wenn auch teilweise viel höher als heute). Nach Lindes Ansicht könnten bei hohen Energiedichten die Naturgesetze variabel sein, und es könnte daher sen, dass in unterschiedlichen Regionen des Universums unterschiedliche Naturgesetze herrschen.
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#57 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Agent Scullie » Mo 5. Feb 2018, 13:59

jose77 hat geschrieben:Pluto

Die Steady state Theorie ist überholt. Das musste sogar Einstein einsehen.
Nein, musste er nicht. Da die Steady-State-Theorie erst 1948 formuliert wurde, hat der 1955 gestorbene Einstein von ihr nicht mehr allzu viel mitbekommen. Vermutlich verwechselst du die State-State-Theorie mit der Theorie eines statischen, nicht-expandierenden Universums (in der Steady-State-Theorie expandiert das Universum). Die hat Einstein tatsächlich einmal vertreten, und verworfen.

Aber auch wenn die Theorie eines statischen Universums wie auch die Steady-State-Theorie heute als überholt gelten, sind dennoch Theorien möglich, in denen das Universum ewig existiert, wie z.B. Lindes Theorie. Nach der hat zwar die Region des Universums, in der sich der beobachtbare Teil des Universums befindet, in den letzten 13 Mrd. Jahren eine Entwicklung ausgehend von einen Zustand hoher (aber nur endlich hoher) Dichte hin zum heute beobachtbare Zustand durchlaufen, diese Entwicklung betrifft aber eben nur diese Region, nicht das Universum als Ganzes.

jose77 hat geschrieben:Für die Balloon Theorie bräuchte es eine bestimmte Dichte. Diese ist gemäss Jastrow nicht gegeben.

Somit bleibt noch die BigBang Theorie.
Welche Ballon-Theorie meinst du? Die Variante der FLRW-Metrik mit k = +1, wo der Raum hypersphärisch gekrümmt ist? Die ist aber keine Alternative zur Big Bang-Theorie, sondern eine Variante von dieser (wenn man denn davon ausgeht, dass der Ausgangspunkt der Expansion eine Anfangssingularität war).
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#58 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Josi » Mo 5. Feb 2018, 13:59

Agent Scullie hat geschrieben:[...] es könnte daher sen, dass in unterschiedlichen Regionen des Universums unterschiedliche Naturgesetze herrschen.
Nein, nur unterschiedliche Bedingungen.

jose77 zielt aber in deduktiver Manier auf ein anderes Ergebnis ab; halt einen Designer.
Darum kann er den Unterschied zwischen >das Universum wurde extra für uns Menschen gemacht< und jenen ungeplanten Vorgängen, aus dessen Bedingungen sich Menschen heraus entwickeln konnten, nicht erkennen.

In einem Punkt kann ich aber auch Opfer der Design-Hypothese verstehen, leiten sie aus dem Begriff "Naturgesetz" einen Gesetzgeber ab.
Somit gilt es Werner Gitt- und Kollegen-Verseuchten zu erklären, wie im naturwissenschaftlichen Kontext der Terminus "Gesetz" gebraucht wird, nämlich als eigentlich festgestellte Konstanten.
Diese Konstanten wiederum können aber nur im Ramen identischer Bedingungen festgestellt werden.
So, und nicht anders ist im naturwissenschaftlichen Sinne der Begriff "Naturgesetz" gemeint.
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

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#59 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Agent Scullie » Mo 5. Feb 2018, 14:04

jose77 hat geschrieben:Wenn es expandiert, muss es ja mal kleiner und dichter gewesen sein. Man nennt es auch Singularität.
Singularität nennt man, wenn die Dichte irgendwann einmal unendlich groß war. In einem expandierenden Universum ist es allerdings keineswegs so, dass die Dichte immer abnehmen muss (und damit umgekehrt die Dichte früher größer gewesen sein muss). Solange das Universum von gewöhnlicher Materie und/oder Strahlung dominiert wird, ist es richtig, dass die Dichte immer kleiner wird, wenn das Universum expandiert, nicht aber, wenn eine kosmologische Konstante oder Dunkle Energie dominiert. Z.B. in Lindes Theorie dominiert in den meisten Regionen des Universums ein Inflatonfeld, das als kosmologische Konstante wirkt, dessen Energiedichte bleibt bei der Expansion konstant, und damit wir die Energiedichte auch nicht umso höher, je weiter man in die Vergangenheit zurückgeht. Nur in einer Region wie der unseren, in der gewöhnliche Materie dominiert, nimmt die Dichte im Zuge der Expansion ab. Darum erlaubt Lindes Theorie ein seit ewigen Zeiten existierendes Universum.
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#60 Re: Die erkennbare Wahrheit

Beitrag von Agent Scullie » Mo 5. Feb 2018, 14:08

Pluto hat geschrieben:
jose77 hat geschrieben:Wenn es expandiert, muss es ja mal kleiner und dichter gewesen sein. Man nennt es auch Singularität.
Worin expandiert es denn?
Wenn wir nach der ART gehen, ist die Expansion des Universums eine Eigenschaft der inneren Geometrie der Raumzeit, ebenso wie die Krümmung der Raumzeit, von der die Expansion des Universums eine Form ist. Eine äußere Geometrie. in die die gekrümmte Raumzeit eingebettet ist, gibt es in der ART nicht, daher ist deine Frage sinnlos.
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