Wahrnehmung und Setzung

Philosophisches zum Nachdenken
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#41 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Mi 5. Mär 2014, 10:31

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es geht hier auch nicht um Dinge, die sich der Mensch ausdenkt
Du setzt, dass Gedanken des Menschen Er-findungen sind. - Dadurch kommst Du nicht auf die Idee, dass das Gehirn auch ein Empfänger geistiger Realität sein könnte
Das ist lediglich wieder eine Behauptung deinerseits - ein Glaubensbekenntnis von vielen - welche du mit nichts nachweisen kannst.
So wird das nichts.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es gibt keinen Kenntnisstand über Gott, der Seele oder allgemeinen metaphysischen Über-Seins.
Naturwissenschaftlich gesehen ist das richtig
Nein, es ist ganz allgemein korrekt - Träume und Fantasien sind gleich Erkenntnis.
Andernfalls steht es dir frei, diesen "Kenntnisstand" zu belegen; Behauptungen gehören da nicht dazu-

closs hat geschrieben:Bach hätte seine Musik nicht ohne die Existenz eines "allgemeinen metaphysischen Über-Seins" schreiben können.
Ganz offensichtlich doch; auch das wieder: Nur eine Behauptung deinerseits.

closs hat geschrieben:Phänomene des Meta-Physischen sind grundsätzlich nicht physisch nachweisbar
Das behauptest du über jene Behauptung, dass dort überhaupt metaphysische Phänomene eine Rolle spielten.
Du versuchst hier, eine Behauptung mit einer Behauptung zu stützen - bist du schon so verzweifelt?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, es sind biologische (physiologische) "Größen", keine geistigen.
Als ob sich das ausschließen würde.
Da Geist eine Folge von Materie ist - sofern man die Beobachtungen, die zur Verfügung stehen nicht einfach ausschließt - durchaus nicht, nein.
Deine Aussage ist trotzdem nicht korrekt, da es sich weiterhin um biologische (physiologische) Größen handelt. Punkt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Warum sollte man eben das willkürlich setzen?
Es ist nur dann willkürlich
Wenn jemand etwas willkürlich setzt.
Genau das trifft hier auf dich zu.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Welche Erkenntnis/Erfahrung soll das denn ganz konkret sein, die aufzeigt, dass Materie die folge von Geist wäre?
Geistige Erfahrungen - man merkt es einfach - oder halt nicht.
Da kann man auch das Gegenteil behaupten:
Durch geistige Erfahrung lässt sich erschließen, dass Geist die Folge von Materie ist. Man merkt es eben - oder halt nicht.

Du stehst da mit deinen Behauptungen und leeren Händen - und merkst es offensichtlich nicht. :D

closs
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#42 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 11:17

Darkside hat geschrieben: Träume und Fantasien sind gleich Erkenntnis.
Aso - das wäre ein unerwartetes Missverständnis. - "Erkenntnis" hat aus meiner Sicht mit realitäts-orientierter Wahrnehmung zu tun. - Insofern sind "Träume und Fantasien" nicht-realitäts-orientierte Wahrnehmungen.

Darkside hat geschrieben:Ganz offensichtlich doch
Wie ist das für Dich "offensichtlich"?

Darkside hat geschrieben:bist du schon so verzweifelt?
Das wäre übertrieben. - Aber ich muss schon sagen:

Als ich diverse materielle Weltanschauungen im universitären Rahmen kennengelernt habe, dachte ich, das seien Versuche, vielleicht Provokationen, deren Vertreter jedoch sehr wohl wüssten, dass diese Anschauungen nicht wahr sein könnte - allenfalls nützlich.

Nimm mal Bert Brecht (der übrigens den Titel "letzter katholischer Schriftsteller" trägt/trug): Brecht hat sein "Erst kommt das Fressen, dann die Moral" selbstverständlich ernstgenommen - katholisch hieße dies: "Die Seelsorge ist für den Menschen vor Ort wichtiger als fundamental-theologische Ausführungen. - Aber Brecht wusste, dass es hinter dem "Fressen"/der Seelsorge etwas gab - seine Kritik galt der fetten klerikalen Elite und deren Höflingen - aber nicht dem, was diese Elite zu vertreten gehabt hätte. - Er wusste also, dass er auf zwei Ebenen spielt.

Inwischen scheint es TATSÄCHLICH in der Wahrnehmung des "modernen" Menschen nur noch EINE Ebene zu geben - deshalb bin ich nicht verzweifelt, aber bedrückt schon. - Es ist wirklich schlimmer, als ich dachte.

Darkside hat geschrieben:Deine Aussage ist trotzdem nicht korrekt, da es sich weiterhin um biologische (physiologische) Größen handelt.
Aus Deiner von Dir postulierten geistigen Eindimensionalität gesehen ist das korrekt. - Siehe oben.

Darkside hat geschrieben:Du stehst da mit deinen Behauptungen und leeren Händen - und merkst es offensichtlich nicht.
Meine Hände sind nicht leer - Du siehst nur nicht, dass sie voll sind. - Wir haben komplett unterschiedliche Wahrnehmungs-Apparate. - Um eines draufzusetzen: Die von Dir vertretene Wahrnehmung kommt einem Rückfall VOR Abraham gleich.

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#43 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Mi 5. Mär 2014, 11:23

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ganz offensichtlich doch
Wie ist das für Dich "offensichtlich"?
In dem er seine Musik eben doch schreiben konnte - unabhängig deines postulierten metaphysischen Über-Sein.
Das unterstellst du ihm zwar, bleibt aber nichts desto trotz eine Behauptung deinerseits.

closs hat geschrieben:Inwischen scheint es TATSÄCHLICH in der Wahrnehmung des "modernen" Menschen nur noch EINE Ebene zu geben
Man begrenzt sich eben auf das, was existiert - nicht das, was als existent behauptet wird.
Es gibt überhaupt keinen Grund, weshalb man deine erträumten oder übernommenen Behauptungen als gegeben annehmen sollte.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Deine Aussage ist trotzdem nicht korrekt, da es sich weiterhin um biologische (physiologische) Größen handelt.
Aus Deiner von Dir postulierten geistigen Eindimensionalität gesehen ist das korrekt.
Auch ganz allgemein ist es korrekt: Es IST eine biologische Größe.
Da kannst du so oft das Gegenteil behaupten wie du willst, es wird dadurch nicht richtiger. :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Du stehst da mit deinen Behauptungen und leeren Händen - und merkst es offensichtlich nicht.
Meine Hände sind nicht leer
Stimmt, sie sind voller Behauptungen - und diese sind leer! :0)

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#44 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 14:50

Darkside hat geschrieben:In dem er seine Musik eben doch schreiben konnte
Es ist korrekt, dass Bach ganz normale Tinte fürs Notenschreiben genommen hat und seine Hände, mit denen er schrieb, sich biologisch nur unwesentlich von den Händen von Trockennasenaffen unterschieden haben.

Darkside hat geschrieben:Man begrenzt sich eben auf das, was existiert
Ja - was im Dasein als existent erkennbar ist - gute Selbst-Analyse.

Darkside hat geschrieben: Es IST eine biologische Größe.
Es wurde nie daran gezweifelt, dass es Wahrnehmung durch biologisch beschreibbare Sinne gibt.

Darkside hat geschrieben:Stimmt, sie sind voller Behauptungen - und diese sind leer!
Alles, was über das Dasein hinausgeht, ist zwangsläufig aus Sicht des Daseins "Behauptung". - Und wenn ein Tiefsee-Fisch zum anderen sagt, es gäbe Sonne, Luft und Vögel, ist das natürlich AUCH eine Behauptung, solange es nicht 10.000 m unter NN verifiziert ist. - Es ist aber keine Aussage darüber, ob es Sonne, Luft und Vögel gibt.

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#45 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Mi 5. Mär 2014, 22:36

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:In dem er seine Musik eben doch schreiben konnte
Es ist korrekt, dass Bach ganz normale Tinte fürs Notenschreiben genommen hat und seine Hände, mit denen er schrieb, sich biologisch nur unwesentlich von den Händen von Trockennasenaffen unterschieden haben.
Natürlich.
Dass des weiteren ein metaphysisches Über-Sein vorhanden sein musste, ist hingegen nur eine willkürlich aufgestellte Behauptung deinerseits.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Man begrenzt sich eben auf das, was existiert
Ja - was im Dasein als existent erkennbar ist
Eben.
Denn dass es andere Seins-Formen gibt, von denen man sich dutzende ausdenken und ausmalen kann, ist ebenfalls nur eine Behauptung - nicht mehr und nicht weniger. Dass du sie als real postulierst und auch selbst davon überzeugt bist ist dahingehend völlig irrelevant und nichtssagend.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Es IST eine biologische Größe.
Es wurde nie daran gezweifelt, dass es Wahrnehmung durch biologisch beschreibbare Sinne gibt.
Es wurde auch nie dargelegt, dass es eine andere Art der Wahrnehmung gibt; wenn auch du anderes natürlich postulierst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Stimmt, sie sind voller Behauptungen - und diese sind leer!
Alles, was über das Dasein hinausgeht, ist zwangsläufig aus Sicht des Daseins "Behauptung".
Und wenn ich ein Über-Über-Sein postuliere, ist das aus Sicht deines Über-Seins auch wieder eine Behauptung... usw. - doch ein Spiel bestehend aus unhaltbaren Behauptungen bringt ja wohl nichts.

closs hat geschrieben:Und wenn ein Tiefsee-Fisch zum anderen sagt, es gäbe Sonne, Luft und Vögel, ist das natürlich AUCH eine Behauptung
Welche spätestens beim Eintreten menschlicher Intelligenz überprüfbar wäre! :)

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#46 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 23:37

Darkside hat geschrieben:Welche spätestens beim Eintreten menschlicher Intelligenz überprüfbar wäre!
Wenn Du damit geistige Intelligenz meinen solltest, hoffe auch ich, dass diese ihren Weg in unsere Welt findet. ;)

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#47 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Mi 5. Mär 2014, 23:39

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Welche spätestens beim Eintreten menschlicher Intelligenz überprüfbar wäre!
Wenn Du damit geistige Intelligenz meinen solltest
Intelligenz, aufbauend auf dem zentralen Nervensystem.
Wenn du eine davon unabhängige Intelligenz behauptest steht es dir natürlich wieder mal frei, eben dies zu belegen.
Andernfalls: Behauptung und daher nicht relevant! :)

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#48 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 23:51

Darkside hat geschrieben:Wenn du eine davon unabhängige Intelligenz behauptest, steht es dir natürlich wieder mal frei, eben dies zu belegen.
Das ist exakt die Falle, die Du Dir ständig selber stellst.

Du nimmst Deinen Wahrnehmungs-Raum zum Maßstab für das Sein/die Realität - und triumphierst, wenn ein anderer aus Deinem Wahrnehmungs-Raum (also jeder Mensch) Dir keine geistige Existenz nachweisen kann, die NICHT im gemeinsamen Wahrnehmungs-Raum nachgewiesen werden KANN.

"Lieber der erste in einem Alpendorf, als der zweite in Rom" - dieser Satz wird zwar Caesar zugeschrieben - aber wenigstens hat er darum gekämpft, erster in Rom zu werden. Dadurch, dass man das Alpendorf nicht verlässt, wird man Rom nie kennenlernen.

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#49 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Mi 5. Mär 2014, 23:56

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn du eine davon unabhängige Intelligenz behauptest, steht es dir natürlich wieder mal frei, eben dies zu belegen.
Das ist exakt die Falle, die Du Dir ständig selber stellst.
Ich stelle gar nichts, was fantasierst du hier rum.
Du stellst hier Behauptungen auf - Fakt.
Du bist nicht in der Lage, diese zu belegen - Fakt.
Das übergehst du, behauptest weiter dessen Richtigkeit und immunisierst deine Behauptung mit einer weiteren Behauptung, dass diese nur "geistig" (und damit in deinem eigenen Kopfkino) zu erfahren ist.

Kurz: Eine unhaltbare Behauptung neben der anderen. So kommst du nicht weiter! :)

closs hat geschrieben:Du nimmst Deinen Wahrnehmungs-Raum zum Maßstab für das Sein/die Realität
Korrekt.
Es wäre - ganz objektiv - völlig verbrannt, einfach die Glaubensbekenntnisse eines Kurt als gegeben hinzunehmen, nur weil dieser so doll überzeugt ist von seinen Tagträumereien... *smile*

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:In dem er seine Musik eben doch schreiben konnte
Es ist korrekt, dass Bach ganz normale Tinte fürs Notenschreiben genommen hat und seine Hände, mit denen er schrieb, sich biologisch nur unwesentlich von den Händen von Trockennasenaffen unterschieden haben.
Natürlich.
Dass des weiteren ein metaphysisches Über-Sein vorhanden sein musste, ist hingegen nur eine willkürlich aufgestellte Behauptung deinerseits.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Man begrenzt sich eben auf das, was existiert
Ja - was im Dasein als existent erkennbar ist
Eben.
Denn dass es andere Seins-Formen gibt, von denen man sich dutzende ausdenken und ausmalen kann, ist ebenfalls nur eine Behauptung - nicht mehr und nicht weniger. Dass du sie als real postulierst und auch selbst davon überzeugt bist ist dahingehend völlig irrelevant und nichtssagend.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Es IST eine biologische Größe.
Es wurde nie daran gezweifelt, dass es Wahrnehmung durch biologisch beschreibbare Sinne gibt.
Es wurde auch nie dargelegt, dass es eine andere Art der Wahrnehmung gibt; wenn auch du anderes natürlich postulierst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Stimmt, sie sind voller Behauptungen - und diese sind leer!
Alles, was über das Dasein hinausgeht, ist zwangsläufig aus Sicht des Daseins "Behauptung".
Und wenn ich ein Über-Über-Sein postuliere, ist das aus Sicht deines Über-Seins auch wieder eine Behauptung... usw. - doch ein Spiel bestehend aus unhaltbaren Behauptungen bringt ja wohl nichts.

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#50 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Do 6. Mär 2014, 00:12

Ich verstehe Dein Welt besser als Du vielleicht meinst - aber dass die Gravitationskräfte darin so unüberwindbar zu sein scheinen, überrascht schon. - Kleines Trostpflaster: Deine Argumente sind im Rahmen Deines Wahrnehmungs-Ausschnittes absolut schlüssig.

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