Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#331 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von closs » Di 11. Mär 2014, 19:40

Darkside hat geschrieben:Es zeigt lediglich, dass deine verzweifelten Versuche, deine willkürlichen Zusatz-Setzungen mit eben der ohnehin notwendigen Annahme gleichzustellen nicht funktionieren wird.
Bei Dir vielleicht nicht, weil Du Dich da verrannt hast. - Nochmals:
closs hat geschrieben:Die Voraus-Setzung für ein Weltbild ist nicht davon abhängig, ob man es bewusst setzt oder ob es unbewusst gesetzt ist
Wie könnte man da widersprechen?

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Scrypton
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#332 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Scrypton » Di 11. Mär 2014, 19:57

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es zeigt lediglich, dass deine verzweifelten Versuche, deine willkürlichen Zusatz-Setzungen mit eben der ohnehin notwendigen Annahme gleichzustellen nicht funktionieren wird.
Bei Dir vielleicht nicht
Nein, ganz allgemein nicht - außer jenen natürlich, die dein Kopfkino ohnehin teilen. Nicht relevant! :)

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Demian
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#333 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Demian » Di 11. Mär 2014, 20:26

Darkside hat geschrieben:Ich setze dadurch aber nichts, sondern bestreite deine Setzung. Das ist etwas anderes.

Um bei C. G. Jung zu bleiben: „Ich bin der Ansicht, daß es nicht gegen die Grundsätze der wissenschaftlichen Empirie verstößt, wenn man gelegentlich Überlegungen anstellt, welche über eine bloße Anhäufung und Klassifizierung des Erfahrungsmaterials hinausgehen.

Jung verbindete im Hinblick auf die Erkenntnis drei Punkte:
* Innere Erlebnisse und Erfahrungen
* Die eigene Erforschung des Unbewussten
* Zuletzt die empirische Reflexion des Erlebten/Erfahrenen logisch-rational durch wissenschaftliche Herangehensweisen.

Es ist gleichgültig, was die Welt über die religiöse Erfahrung denkt; derjenige, der sie hat, besitzt den großen Schatz einer Sache, die ihm zu einer Quelle von Leben, Sinn und Schönheit wurde und die der Welt und der Menschheit einen neuen Glanz gegeben hat. Er hat Pistis und Frieden. Wo ist das Kriterium, welches zu sagen erlaubte, daß solch ein Leben nicht legitim, daß solch eine Erfahrung nicht gültig und solche eine Pistis bloße Illusion sei? Gibt es tatsächlich eine bessere Wahrheit über die letzten Dinge als diejenige, welche einem hilft zu leben? Niemand kann wissen, was die letzten Dinge sind. Wir müssen sie hinnehmen, wie wir sie erfahren. Und wenn eine solche Erfahrung dazu hilft, das Leben gesünder oder schöner oder vollständiger oder sinnvoller zu gestalten, für einen selbst und für die, die man liebt, so kann man ruhig sagen: `Es war eine Gnade Gottes.“ ( Jung, Psychologie und Religion. 1937. Werke XI 116f
)

Samantha

#334 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Samantha » Di 11. Mär 2014, 20:57

Darkside hat geschrieben: Gott fällt in diese Kategorie per Definition hinein.
Meinst Du?
Ich bin aber nicht fromm.

Aus Deiner Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t
Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.
Klingt komisch.
Ich bete nicht, bin nicht transzendent oder religiös und meditiere auch nicht. Das Jenseits ist auch nicht mein Metier.

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Demian
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#335 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Demian » Di 11. Mär 2014, 22:00

Samantha hat geschrieben: Klingt komisch.
Ich bete nicht, bin nicht transzendent oder religiös und meditiere auch nicht. Das Jenseits ist auch nicht mein Metier.

Weshalb nicht? :)

Samantha

#336 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Samantha » Di 11. Mär 2014, 22:24

Demian hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Klingt komisch.
Ich bete nicht, bin nicht transzendent oder religiös und meditiere auch nicht. Das Jenseits ist auch nicht mein Metier.

Weshalb nicht? :)
Bin Realist, kein Esoteriker. Gott ist für mich nicht etwas Erreichbares oder Vorstellbares, nur der Grund für unser Dasein. Wir wollen uns jetzt aber nicht über das nicht vorhandene Nichts streiten, oder?

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Demian
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#337 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Demian » Di 11. Mär 2014, 22:32

Samantha hat geschrieben:Bin Realist, kein Esoteriker. Gott ist für mich nicht etwas Erreichbares oder Vorstellbares, nur der Grund für unser Dasein.

Schönheit, Wahrheit und Liebe sind auch nicht nicht vorstellbar - und dennoch liebt man, strebt man danach und erschafft man Kunst. Das Absolute kann der Intellekt nicht fassen. Das ist der Ansatz der Meditaton: vom bloßen Verstand ins Bewusstsein kommen, wo man dann eigene Erfahrungen machen kann. Dazu braucht es keinerlei Glaubensbekenntnisse und Religion. Im Zen sprechen wir vom Gewahrsein. Unter Esoterik wiederum versteht man so viel beliebiges, dass ich mit dem Begriff kaum etwas anfangen kann. Ich gehe einfach von der Psychologie aus.

Wir wollen uns jetzt aber nicht über das nicht vorhandene Nichts streiten, oder?

Für mich hat es sich als sinnvoll herausgestellt, lieber die Wirklichkeit zu erfahren, anstatt bloß über sie zu reden. Denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken. So kommt man nicht weiter.

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#338 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Pluto » Di 11. Mär 2014, 23:33

Demian hat geschrieben:Schönheit, Wahrheit und Liebe sind auch nicht nicht vorstellbar -
Das sind Begriffe, Wortwendungen... das muss man sich nicht vorstellen können. Die Bregriffe sind zu allgemein.
und dennoch liebt man, strebt man danach und erschafft man Kunst.
Genau! Das ist möglich, weil man den Begriff auf etwas reduziert was greifbar wird.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#339 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Münek » Di 11. Mär 2014, 23:35

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Du bemühst dich gar nicht erst, die Existenz des Seins nachzuweisen
Prinzipiell ist das richtig.
Pluto hat geschrieben:sondern gibst dich damit zufrieden, es als Glaubensbehauptung stehen zu lassen.
Das wiederum ist falsch.

Mir geht es darum, dass das Sein zu allererst unabhängig davon "ist", OB ich es nachweise oder nicht - dass es also eine Größe ist, die man autonom von unserer Wahrnehmung verstehen muss. Es kann also Realität geben, von der wir nicht die geringste Ahnung haben und möglicherweise nie haben werden. - Diesen prinzipiellen Respekt vor dem Vorrang des Seins vor der Wahrnehmung vermisse ich gelegentlich.

Mensch Kurt,

das hast Du nun ja schon oft genug wiederholt: Die REALITÄT schert sich nicht darum, was
Menschen über sie denken. Das pflegen "Realitäten" in der Tat eigentlich auch höchst selten
zu tun (sich um etwas scheren ;) )...oder?

Natürlich bedienst Du Dich hier wieder einer klassischen Tautologie: Nach dem Motto: Wenn
es Gott gibt, dann gibt es Gott...Wenn es schneit, dann schneit es. Logisch, uneingeschränkt
wahr, aber mit demselben Erklärungswert wie:
wenn es keine Götter gibt, dann gibt es keine Götter! Also Nonsens!. Aber wahr! :thumbup:

Als eine lichte Aussage betrachte ich Deinen Satz an: "Es kann Realität geben, von der wir nicht
die geringste Ahnung haben..." "Kann". Wieso erweckst Du hier im Forum permanent den
Eindruck, Du hättest Ahnung....als wüsstest Du "was"...

Du weißt soviel über das "Jenseits" wie Kalle Schabulke von der Kartoffelwiese :D ...

Du forderst "prinzipiellen Respekt" vor dem "Vorrang des Seins". Von watt? Von etwas, von dem Du
keine Ahnung haben kannst, was Du Dir lediglich erhoffst und wünschst? Das ist nicht Dein Ernst?

Wie wärs denn dann mit dem prinzipiellen Respekt vor dem Vorrang der Vernunft und der
Ausblendung von Wunschvorstellungen und Selbsttäuschungen
?

Lieben Gruß

Münek :)

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Halman
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#340 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Halman » Mi 12. Mär 2014, 00:14

Samantha hat geschrieben:Bin Realist, kein Esoteriker. Gott ist für mich nicht etwas Erreichbares oder Vorstellbares, nur der Grund für unser Dasein. Wir wollen uns jetzt aber nicht über das nicht vorhandene Nichts streiten, oder?
Dies scheint mir eine deistische Sichtweise zu sein.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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