closs hat geschrieben:Ist die Res Cogitans, so wie sie gemeint ist, nicht genug?
Wie ist "sie" denn "gemeint" und was soll "meinen" für eine herausragende Beweistechnik sein?
closs hat geschrieben:"Keine Aussage ist SICHER wahr, außer ..." - das ist die Aussage. - Nicht "Keine Aussage ist wahr, außer ...".
Nein, wenn die Aussage lautet „Es gibt keine Wahrheit“, dann gibt es die Situation nicht, in der man sagen kann „ja, das stimmt“. Dumm ist nur, dass der Sprecher der Aussage ja gerade auf diese Situation abzielt, sich also selbst widerlegt.
Genau so gehst du vor.
Es ist doch nun wirklich nicht so schwer zu verstehen, dass bei diesen Komplett-Negierungsaussagen bereits die Aussage direkt zu einem Problem führt.
Du lügst dich damit doch nur selbst in die Tasche – wozu soll das gut sein?
closs hat geschrieben:Die Aussage "Wenn ich an der Existenz von allem zweifle, bleibt nichtsdestoweniger die Existenz dessen, der zweifelt unzweifelhaft" ist also aus Deiner Sicht nichtig?
Selbstverständlich, denn du müsstest ja auch an der Existenz der Kausalität und damit an dem Konzept von „Handlung -> Handelnder“ zweifeln und zwar unendlich lange.
Wenn du Kausalität verwendest, dann stellt sich die Frage, woher nimmst du denn dieses Kausal-Prinzip. Die einzige Quelle hierfür sind die Weltzusammenhänge.
=> Das Kausalprinzip entnimmst du in erster Linie der Umwelt.
=> Dein Anzweifel-Schauspiel ist lächerlich, wenn du genau das voraussetzen musst, was du theatralisch anzweifeln möchtest.
=> Du lieferst damit keinerlei Unentscheidbarkeit, sondern exakt das Gegenteil.
=> Einen besseren Beweis für die Existenz der Welt, als den, dass du sie für deine Denk-Handlungen voraussetzen musst, gibt es nicht. Das ist der Grund warum ich dich nach der Quelle frage.
closs hat geschrieben:Falsch. - Eine Wahrnehmung IST eine Vorstellung - IMMER. - Denn das Objekt kommt nicht als solches ins Gehirn, sondern wird neuronal erfasst und verarbeitet - "richtig" oder "falsch".
Sorry, das ist nicht korrekt.
Deine Idee scheint es zu sein, dass es in der Wahrnehmung zum „Kochen eines eigenen Süppchens“ kommen soll.
Es ist wohl ein alter philosophischer Folklorebrauch, sich mit diesem Firlefanz die Verrücktheit der „Metaphysik“ erschwindeln zu wollen.
Das kommt davon, wenn man sich nicht darum kümmert, woher die Zusammenhänge und damit die Fähigkeiten der Wahrnehmung überhaupt kommen.
Diesen elementar wichtigen Anteil möchtest du vollständig ausblenden.
Du scheinst es gar nicht zu merken, aber zur Rechtfertigung deiner Aussage greifst du auf „die Welt“ zurück (-> „neuronal erfasst und verarbeitet“).
Die Quelle für deine Idee eines „Zweifelns an der Existenz der Welt“ ist also die Welt.
Solange du keine andere Quelle liefern kannst, zweifelst du nicht, sondern du beweist die Existenz der Welt.
Dein Abbrechen der unendlichen Reihe des Zweifelns, verwendet voll und ganz die kausalen Zusammenhänge der Welt.
Dass du das nicht zu merken scheinst, ist ein echter Schenkelklopfer – naja, du orientierst dich ja auch an der „Spitze der Philosophie“
