Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Die Sinnhaftigkeit des Begriffs ergibt sich doch nur wieder aus Deiner Vorstellungswelt.
Das ist überall so - auch in der naturwissenschaft. - Es gibt nichts, was bei unseren Gedanken nicht über uns, dem Subjekt, läuft. - insofern kann ich hier kein Argument erkennen.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Was ist das denn für eine Argumentation: Nichts von dem begründet diesen Begriff. Stattdessen sagst Du, Du hältst eine alternative Auffassung für absurd.
Formulierungssache. - Ich begründe meine Vorstellung, dass "Wirklichkeit" eine Größe unabhängig vom Subjekt ist, weil ich nicht glaube, dass der mensch Herr über Sein oder Nicht-Sein von Wirklichkeit ist.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Nicht unbedingt. In Bezug auf Wissen aber ist es so.
Zustimmung - aber doch nur, weil "Wissen" eine methodische Modell-Größe ist und keine ontische Größe ist. - letztlich läuft die Thread-Frage darauf raus, ob "Wirklichkeit" eine Modell-Größe ist oder eine ontische Größe.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Du appellierst doch an uns, die Wirklichkeit als eine Basis ("was hinter allem wirklich der Fall ist") dieses Wissens anzusehen.
Richtig.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Ja, bezüglich Wissen weigere ich mich, bis eine vernünftige Begründung da ist.
Das geht, weil Wissen als Modell-Größe eine ganz andere Kategorie abdeckt als Wirklichkeit sensu closs, die eine ontische Größe ist ("Natürliche Röntgenstrahlen gab es #wirklich' bereits vor 100.000 jahren, obwohl man es auf Modellebene nicht 'wusste' ").
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Dann nehmen wir die Wirklichkeit als gegeben an und machen in der Diskussion den nächsten Schritt.
Klar - bei Wirklichkeit sensu closs geht es gar nicht anders - sonst wären wir ja weg ("schnips"). - Die Frage ist: Welche Wirklichkeit können wir methodisch, emotional, also subjektiv erfassen.
Janina hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:37
Wenn es die ET gibt, ist sie dann real, wirklich oder existent? Diese wenn-Betrachtungen bringen doch nichts.
In diesem Fall stimmt das - Du gibst selber die Antwort:
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Die ET ist ein wissenschaftliches Modell
Hältst Du Gott, also das, wofür wir religiöse Modelle haben, selbst für ein Modell?
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Das ist das, was wir wissen, was wir sagen können.
meinetwegen - aber das sagt doch nichts bzw. allenfalls auf Modellebene (die ontisch falsch sein kann) darüber aus, ob etwas "wirklich" ist oder nicht.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Mit "Wirklichkeit" macht man in den Naturwissenschaften keinen Staat.
Glaube ich Dir aufs Wort - deshalb foilge ich Dir doch, dass man Wissenschaft und Wissen allein auf Modellebene betrachten sollte.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Wir sagen dagegen nur, dass Beobachtungen das Modell so-und-so-oft bewährt, aber nicht falsifiziert haben.
Auf materieller Ebene und im utilitaristischen Sinne ("Does it work?"- im Sinne des Modells) würde ich Dir zustimmen. - Aber hier zweierlei:
1) Wir dürfen nie vergessen, dass die Allgemeinsprache ganz anders funzt als die wissenschaftliche Sprache.
2) Was Wissenschaft zustande bringt, ist diesseits spiritueller Fragestellungen/"Wirklichkeit".
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Stadler gibt ja keine neue Definition. Er sagt nur, was Wirklichkeit in diesem Kontext sinnvoll noch bedeuten kann.
Naja - wo da der Unteschied sein soll, erschließt sich mir erst mal nicht.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Doch, die Idee ist, auch einem Blinden naturwissenschaftliche Eigenschaften der Farbe nachvollziehbar zu machen. Und das ist möglich.
dann kommt vielleicht raus (ich erfinde), dass der Proband bei infrarot feststellt "Rot ist auf der Haut wärmer als gelb" - da wird dann irgendein Depp daraus schließen, dass "rot" etwas mit "schwul" zu tun hat.

- Mit anderen Worten: Ans Wesen einer Sache kommt man so nicht. - und das will man doch eigentlich - oder nicht?
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Die Intersubjektivierung in der Art, dass ein jeder vernünftig überzeugt werden kann, ist bei Gott eben derzeit nicht so leistbar, wie es von dem wissenschaftlichen Wissen geleistet wird.
eigentlich ist das eine Tautologie: "Wissenschaftliches ist nur in der Wissenschaft leistbar". - Insofern richtig: "In DER Art" geht nur in der Wissenschaft. - Aber das sagt doch nur, dass es auf wissenschaftlich erreichbarer Weise "so" funktioniert und woanders nicht - das sagt doch nichts darüber aus, ob etwas "wirklich senus closs" ist.
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 16. Feb 2019, 22:15
Und statt "... in Wirklichkeit ist es doch so und so" mit dem argumentativen Gewicht eines mit seinen Fäusten auf Boden einschlagenden Kleinkindes sage ich doch dann lieber mit erhobenem Visier: "Die Beobachtungen x, y und z bewähren Modell n und eine Falsifikation für das Modell existiert derzeit nicht."
1) Neutral gelesen richtig.
2) Hier blinkt ein ganz furchtbarer irrtum durch - nämlich: Als gäbe es jemanden, der behaupten würde zu wissen "in Wirklichkeit ist es doch so und so". - Soweit Closs betroffen ist, gerade eben NICHT - dem Closs geht es darum, dass Wirklichkeit UNABHÄNGIG davon "IST", ob er eine individuelle Meinung oder ein methodisches Wissen dazu hat.
Wirklichkeit sensu closs ist die Eiche (Objekt), die steht, ob sich ein Schwein (Subjekt) daran kratzt oder nicht - ist das wirklich so schwer vermittelbar? - Ist unsere Kultur inzwischen derart subjekt-geil, dass sie Eichen nicht mehr unbekannterweise irgendwo stehen lassen kann?