Halman hat geschrieben:Was erwartest Du denn für eine Antwort?
Eine Antwort mit Inhalt.
Wenn die Frage aus dem Verdacht lautet „wer oder was hat die Welt erschaffen?“, dann stellt „der Schöpfer“ keine Antwort dar sondern steht für die Formulierung „der, der die Welt erschaffen hat“, was letztlich nur eine blödsinnige Reaktion ist (der du ja offensichtlich in vollem Umfange mächtig bist).
Eine Antwort liefert Zusammenhänge, mit denen die Ausgangsfrage als abgehandelt gelten kann.
Das ist simpelste Logik, die du doch eigentlich „so hoch“ halten möchtest.
Halman hat geschrieben:Inwiefern sollte denn die Tatsache, dass unsere Wahrnehmung im Gehirn entsteht, bedingen, dass ich nicht an einen „Schöpfer der Welt“ glauben dürfe
Das kannst du nur fragen, weil du immer noch das Wort „Geist“ als „nicht materielles Sein“ behandelst. Ohne diesen Schabernack ist eine Suggestion à la „Intelligenz im Unsichtbaren/Unerreichbaren/Unverstehbaren“ gar nicht mehr möglich.
Halman hat geschrieben:Der Geist als geistige Denkkraft verstanden setzt keine dualistische oder idealistische Weltanschauung voraus.
Du willst „Geist“ erläutern, verwendest das Wort in „geistige Denkkraft“ und willst etwas „verstehen“ können, was „keine dualistische oder idealistische Weltanschauung voraussetzt“.
Das ist Blödsinn.
Dir sollte langsam klar geworden sein, dass der Begriff „Geist“ nichts taugt und „von der Antike bis heute“ einen gehörigen Anteil Nicht-Materiell-Spinnerei umfasst. Dein Link ist hierbei
eindeutig und unmissverständlich.
Wenn du das Gehirn und die dortigen Abläufe als ausreichend ansehen würdest, dann würdest du keine Phänomene ausrufen und das Wort „Geist“ nicht einmal mehr mit der Beisszange anfassen (ich verwende das Wort nur noch in Verbindung der Frage, um was es dabei gehen soll).
Hier zeigt sich jedoch die Scheinheiligkeit der Philosophie: man führt ein Schauspiel auf, als würde man die neuesten Erkenntnisse berücksichtigen, nur um dann letztlich wieder in das gleiche „Geist-Theater“ abzubiegen wie bisher.
Ich gehe davon aus, dass du dir dessen gar nicht bewusst bist und lediglich nachplapperst, was du aus diesen Kreisen gelesen hast.
Halman hat geschrieben:Diese Problematik versuchte die Identitätstheorie zu lösen. Das rätselhafte Bewusstsein wird demnach auf folgende Weise erklärt:…
Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr, aber ich habe dich nach den Leistungen der Philosophie gefragt und nicht nach dem dort fabrizierten Blödsinn.
Halman hat geschrieben:Du hast den Begriff der Geisteswissenschaft offenkundig immer noch nicht verstanden.
Was hast du aus
deinem Link nicht verstanden, dass „Geist“ nicht geklärt ist und lediglich einheitlich ein „Polaritätsanspruch zum materiellen Sein“ erhoben wird (also ein reines So-Tun-Als-Ob-Theater)?
=> Philosophie schafft
kein Wissen zum Wort „Geist“.
Formulierungen wie „geistiges Leben“, „Geistwesen“, „geistige Denkkraft“, „geistige Fähigkeit“ taugen dann genauso wenig für eine Klärung und signalisieren nur einen Fehler bei demjenigen der die Aussage macht.
Das ist simpelste Logik, aber weil man in der Philosophie und der Anhängerschaft den Anspruch haben möchte „grossartig zu sein“ (und zwar auf eine nicht materielle Art!), will man es nicht akzeptieren – das Ergebnis ist ein „Rotnasentänzchen“.
Halman hat geschrieben:Du setzt ja voraus, dass die “Café wall illusion†auch bei mir funktioniert. Ich könnte doch einfach behaupten, dass dem nicht so ist. Du kannst doch nicht wahrnehmen, was ich sehe.
Das darfst du ruhig behaupten, denn der Effekt ist bereits derart oft bestätigt, dass einzelne Ausnahmen eher auf ein Defizit hindeuten würden und man „deinen Fall“ bestimmt gerne untersuchen würde, um Details über die Funktionsweise herauszubekommen.
Das wäre so, wie bei Menschen, die auf Musik nicht emotional reagieren können.
Halman hat geschrieben:Dieses ermitteln wir mit einem Messwerkzeug (z.B. einem langen Wandtafel-Lineal, wie Du es vermutlich aus der Schulzeit kennst), also wieder mit Wahrnehmung. Warum sind wir uns dann darüber einig, dass wir dieser Wahrnehmung vertrauen dürfen?
Weil es sich um das Ablesen eines Werkzeugs handelt, das seinen Dienst noch nie versagt hat, sondern einwandfrei funktionierende Zusammenhänge liefert (in ganz anderen Anwendungen). Warum sollte der gleiche Vorgang, der anderweitig beliebig oft funktionierte, jetzt plötzlich ungültig sein?
Des Weiteren kannst du die Illusion ja auch durch Abdecken der Flächen „abschalten“. Folglich müssen die Linien parallel sein.
Du solltest auch beachten, dass ich
eine andere Variante zeige, bei der parallele Randbereiche sehr dominant vorhanden sind und dennoch in der Mitte dieser linearen Abhängigkeit eine lineare Unabhängigkeit „verstanden“ wird. Die Konstruktion eines derartigen „Bildes“ ist
nicht möglich.
Das, was hierbei wahrnehmungstechnisch vor sich geht, hat nichts mit Existenzen zu tun, denn die mathematischen Grundlagen sind regelrecht aufgehoben.
Du solltest dir klar machen, dass dein „ich habe ein subjektives Erleben“ genauso viel wert ist, wie „die Linien sind schräg“.
Halman hat geschrieben:Was Du hier betreibst ist pedantische Wortklauberei.
Tja, es ist eine exakte Wiedergabe deines Anspruches, den 1.Fall als unbedeutenden Effekt und den 2.Fall als klare Wahrheit darstellen zu können.
Für diesen Anspruch gibt es aber keinen Anhaltspunkt.
Mit welchem Werkzeug hast du denn nachgemessen, dass du ein „subjektives Erleben“ hast?
Du kannst es ja noch nicht einmal beschreiben, sondern möchtest mit „Qualia“ ein Phänomen ausrufen. Woher weisst du eigentlich, was es sein soll, wenn du es weder beschreiben noch analysieren kannst?
=> ganz einfach: genau wie bei den „schrägen Linien“ läuft eine festgelegte Reaktion ab.
Halman hat geschrieben:Ich fühle mich hier nicht angesprochen, denn ich verstehe den Menschen naturalistisch. Es gibt keinen menschlichen Geist „hinter“ dem Gehirn. Das Gehirn erzeugt den Geist über neurologische Erregungsmuster.
Oje, ich schreibe extra alle Fälle in meinen Beitrag hinein (explizit:
Soll das Organ jedoch mit einem (1.)„nicht körperlichen Ding“(?) in Verbindung stehen, (2.) ein „nicht körperliches Ding produzieren“(?) oder (3.) „nicht körperliche Eigenschaften haben, dann…“), dann kommst du mit „das Gehirn erzeugt Geist“ (-> 2. und/oder 3.) und möchtest deine „Händchen in Unschuld waschen“.
Peinlich, peinlich, peinlich
Halman hat geschrieben:Ich würde das „ICH“ nicht als Objekt bezeichnen; dieses Wort scheint mir die irreführende Konnotation eines materiellen Gegenstandes zu implizieren. Das Gehirn ist ein Objekt. Das „ICH“ hat eher prozesshaften Charakter, weil es über neurolgische Erregungsmuster erzeugt wird.
Was kann man aus neurologischen Erregungsmustern bauen/erzeugen?
Für wen ist das neurologische Erregungsmuster ein Muster, also wer nimmt die Aktivitätsverteilung in den Neuronen als Muster wahr?
Da du behauptest ein „subjektives Erleben“ zu haben, musst du ja letztlich etwas sein, das etwas derartiges(?) hat. Was ist das „Ich“ nachdem es vom Gehirn erzeugt wurde (bisher hast du ja nur von „Charakter“ gesprochen)?
Wie kann ein „prozesshafter Charakter“ zum einen ein subjektives Erleben haben und zum anderen eine „Schräge“ vor sich haben, wo keine ist?
Gehirn und „prozesshaft“ bedeutet „Datenverarbeitung“. Wie willst du damit bei einem Subjekt „ankommen“ und existente Phänomene ausrufen können?
Ich habe den Eindruck du plapperst Formulierungen nach, ohne sie verstanden zu haben, vermutlich um dich, wie es in der Philosophie Brauch ist, „an der Wasseroberfläche halten zu können“.