Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#801 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Do 3. Nov 2016, 10:24

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Vorstellung, dass Geist irgendwie etwas metaphysisches, mystisches und deshalb nicht greifbar ist, ist aus heutiger Sicht falsch.
Natürlich - weil man nur die greifbare Seite untersuchen kann.
Ja. Warum sollte man sich davor fürchten, wenn es der Wahrheitsfindung dient?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn der Geist im Gehirn repräsentiert wird, wozu braucht es dann einen zusätzlichen, vom Körper unabhängigen Geist?
Das ist die entscheidende Frage (nicht das "Wie macht das das Gehirn?"). - Die Antwort ist:

"Geist" kann sowohl reines Produkt des Körpers sein (Deine Position) als auch Vermittler des Geistes in das Materielle (meine Position) - naturwissenschaftlich ist beides nicht zu unterscheiden, weil Natuwissenschaft dasselbe beobachtet, ob Deine oder meine Position die richtige ist. - Wir haben es also mit Glaubens-Positionen zu tun.
Nein. Wir haben es mit Wahrscheinlichkeiten zu tun.Seit dem die Hirnforschung immer mehr Hinweise und Indizien aufdeckt, wie das Gehirn Geist entstehen lässt, wird dein Postulat immer schwächer und unwahrscheinlicher.

closs hat geschrieben:Warum "meine" Position? Weil man denken und fühlen kann, dass der Menschen-Geist mit seinen Transzendenz-ERfahrungen (oder dem, was es dafür hält) seinen Ursprung hat in etwas, was "vor" (besser: "über") der Materie ist. - Das wäre die kürzeste Antwort.
Transzendenz ist nur ein Detail, ein Gefühl unter Vielen, wie Schmerz, Leid, Lust, Freude uvm. Es gibt Wichtigeres.
Wie gesagt, macht die Transzendenzfähigkeit den geringsten Teil aus, dessen was die Aufgaben des Geistes sind.
Außerdem belügt uns das Gehirn ständig, was Wahrnehmung gegenüber Fakt ist — siehe dazu die vielen Täuschungen. Es genügt schon ein Waldspaziergang in der Dämmerung um Gesichter zu sehen, wo keine sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#802 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Do 3. Nov 2016, 10:27

Pluto hat geschrieben:Warum sollte man sich davor fürchten, wenn es der Wahrheitsfindung dient?
Gar nicht. - Die naturalistische Seite ist doch hochinteressant - da gibt es viel zu verstehen. - Das ist nicht das Problem.

Pluto hat geschrieben:Nein. Wir haben es mit Wahrscheinlichkeiten zu tun.
Auch nein, denn "Wahrscheinlichkeiten" haben einen Bezugspunkt ("wahrscheinlich in Bezug auf was?"). - Und da ist Deine Position sehr wahrscheinlich, wenn man es naturalistisch angeht und meine Position sehr wahrscheinlich, wenn man es geistig angeht.

Pluto hat geschrieben:Wie gesagt, macht die Transzendenzfähigkeit den geringsten Teil aus, dessen was die Aufgaben des Geistes sind.
Das mag unter naturalistischen Gesichtspunkten so sein - unter spirituellen Gesichtspunkten ist es ganz anders.

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#803 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Do 3. Nov 2016, 10:37

fin hat geschrieben:1) Die Evolution arbeitet nicht!
Stimmt, aber durch den Prozess der Evolution entstehen Lebewesen mit scheinbar eindeutigem Willen zum Überleben.
fin hat geschrieben:2) Die Welt zeigt sich im Überfluß (*)
Ja. Aber die Natur richtet sich nach dem Sparsamkeitsprinzip.

fin hat geschrieben:3) Das Gehirn ist scheinbar die optimale Behausung, um bestimmte Geistesfelder ein- und auszurichten.
Nein.
Wenn es Geist ohne Materie gäbe, bräuchte das Gehirn nicht so komplex zu sein.
Der Mensch ist autonom. Dazu eine Buchempfehlung: Selbst ist der Mensch

fin hat geschrieben:(*) das gilt auch für das Gehirn - siehe Video mit Gerald Hüther (Neurobiologe)
Du magst Hüthers Videos?
Versuch es mal hiermit: Die Veränderbarkeit von Haltung und Geist aus neurobiologischer Sicht
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#804 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Do 3. Nov 2016, 11:09

-- Autonomie und Anomalien --

Pluto hat geschrieben:Wenn Geist etwas Externes wäre, so wäre ein derart komplexes Gehirn völlig überflüssig.
fin hat geschrieben:Warum wäre es dann überflüssig?
Pluto hat geschrieben: Die Evolution arbeitet sehr sparsam; wozu sollte ein komplexes Gehirn entstehen, ...

fin hat geschrieben:1) Die Evolution arbeitet nicht!
Pluto hat geschrieben:Stimmt, aber ...

Warum behauptest du es dann? (Siehe obiges Zitat)
Überdenkst du deine Beiträge nicht, bevor du sie ins Netz stellst?
Diese Art und Weise dokumentiert dein unredliches Auftreten, ob sprachlich, inhaltlich oder administrativ!

fin hat geschrieben:2) Die Welt zeigt sich im Überfluß (*)
Pluto hat geschrieben:Ja. Aber die Natur richtet sich nach dem Sparsamkeitsprinzip.
Was heißt hier ja, aber? Welt schließt Natur ein! Heißt: auch die Natur zeigt sich im Überfluß.
Von Sparsamkeit kann gar keine Rede sein, es sei denn du beziehst dich auf deine Stube mit Sparlampe :D

fin hat geschrieben:3) Das Gehirn ist scheinbar die optimale Behausung, um bestimmte Geistesfelder ein- und auszurichten.
Pluto hat geschrieben:Nein.
Wenn es Geist ohne Materie gäbe, bräuchte das Gehirn nicht so komplex zu sein.
Eine Begründung bist du uns aber noch schuldig geblieben.
Ich empfehle dir gute alte Osram Birnen!

Pluto hat geschrieben: Der Mensch ist autonom.
Eine Ameise auch ...
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#805 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Do 3. Nov 2016, 11:11

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#806 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Do 3. Nov 2016, 11:24

fin hat geschrieben:
fin hat geschrieben:1) Die Evolution arbeitet nicht!
Pluto hat geschrieben:Stimmt, aber ...
Warum behauptest du es dann? (Siehe obiges Zitat)
Redewendungen...

fin hat geschrieben:Überdenkst du deine Beiträge nicht, bevor du sie ins Netz stellst?
Diese Art und Weise dokumentiert dein unredliches Auftreten, ob sprachlich, inhaltlich oder administrativ!
Matth. 7,5
Werde bitte nicht wieder albern.

fin hat geschrieben:Was heißt hier ja, aber? Welt schließt Natur ein! Heißt: auch die Natur zeigt sich im Überfluß.
Ja.
fin hat geschrieben:Von Sparsamkeit kann gar keine Rede sein...
Dann solltest du dich etwas besser bilden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#807 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Do 3. Nov 2016, 13:27

-- Anomalien auf Pluto --

fin hat geschrieben:1) Die Evolution arbeitet nicht!
Pluto hat geschrieben:Stimmt, aber ...
fin hat geschrieben:Warum behauptest du es dann?

Redewendungen ... ?
So so, welche Redewendung spricht denn davon, daß "Evolution arbeitet"?

Weiß du überhaupt was Redewendungen sind?
Hier ein Bespiel: "Herr, laß Hirn regnen." (auch auf Pluto) :D

fin hat geschrieben:Überdenkst du deine Beiträge nicht, bevor du sie ins Netz stellst?
Pluto hat geschrieben: Werde bitte nicht wieder albern.
Verstehe ... :lol:

fin hat geschrieben:Was heißt hier ja, aber? Welt schließt Natur ein! Heißt: auch die Natur zeigt sich im Überfluß.
Pluto hat geschrieben: Ja.
fin hat geschrieben:Von Sparsamkeit kann gar keine Rede sein...

Hört, hört ... dann führ uns doch bitte ein einziges Beispiel auf, das deine Aussage
Pluto hat geschrieben:Aber die Natur richtet sich nach dem Sparsamkeitsprinzip.
auch belegt!

:Smiley popcorn:

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#808 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Tree of life » Do 3. Nov 2016, 13:31

fin hat geschrieben: Überdenkst du deine Beiträge nicht, bevor du sie ins Netz stellst?
Und wie hältst du es mit deinem eigenen Geschwurbel? 8-)

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#809 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Do 3. Nov 2016, 13:40

Tree of life hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Überdenkst du deine Beiträge nicht, bevor du sie ins Netz stellst?
Und wie hältst du es mit deinem eigenen Geschwurbel? 8-)

Du meinst ...

Tree of life hat geschrieben: Und was passiert, wenn ich an Gott glauben würde, ihm nachfolgen würde, jedoch nicht EWIG leben möchte?
Würde Gott diesen Wunsch respektieren und was würde dann mit mir passieren, wenn ich nach einiger Zeit "im Himmel" den Wunsch äussern würde, ich mag jetzt nicht mehr weiter "leben"? Sterben werde ich ja dann kaum noch können, weil es den Tod nicht mehr geben wird-also was tun?

:D

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Halman
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#810 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Halman » Do 3. Nov 2016, 14:56

fin hat geschrieben:Hallo Halman,

Halman hat geschrieben:Und, hast Du inzwischen meinen konkreten Vorschlag gelesen?
Gelesen und eine Antwort hinterlassen.
Vielleicht habe ich die Antwort ja übersehen, leider ich konnte keine finden.

Nicht so wichtig.

fin hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Wenn also "das Wesen des Menschen von der physischen Gestalt abhängt", in diesem Fall von der physischen Gestalt des Gehirns, dann weist das auf einen Zusammenhang zwischen Hirnfunktion und dem Wesen des Menschen hin.
Was der Mensch ist, das scheint mir die zentrale Frage zu sein?!

Die Gestalt des Menschen eint 3 Bereiche - in der Regel als Körper, Seele und Geist bezeichnet - die auf differente Weise miteinander verknüpft zu sein scheinen und in Beziehung zueinander stehen. Ich würde weniger von Abhängikeiten sprechen, vielmehr von Verbindungen, die sich gegenseitig bedingen.

Ohne Hände könnte der Mensch nichts greifen, ohne Beine keinen Schritt nach vorne wagen und ohne Mund nicht sprechen -
die Sinne dienen der Wahrnehmung, das Denken ermöglicht Erkenntnisse und die Herzenskräfte umsorgen die Seele.
Die Körperteile analog zu den Begriffen Körper, Seele und Geist zu setzen, erscheint mir etwas gewagt, weil es unterschiedliche Qualitäten sind. Alle Körperteile bilden den menschlichen Körper.
Die Begriffe Seele und Geist werden nicht einheitlich verstanden. Da wäre eine Begriffsanaylse erforderlich, bevor wir in die Aussagenlogik einsteigen.

Da ein Forum typerischerweise ein gehobener Stammtisch ist, reicht es meiner Meinung nach, wenn wir hier einen Konsenz erziehlen.
Hier mein Vorschlag mit Nachtrag.

Dass sich Körper, Seele und Geist gegenseitig bedingen scheint mir ein sinnvoller Denkansatz zu sein.

fin hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Wenn Beeinträchtigungen des Hirns zum Gedächnisverlust und sogar zur Wesensveränderung führen können, so weisen Hirnläsionen auf eine kausale Beziehung zwischen dem Organ Gehirn und dem menschlichen Geist hin.
Man spricht hier in der Regel von Korrelationen.
Dies ist eine recht kritische Sichtweise.
Es besteht eine Korrelation zwischen der Ausschaltung der Amygdala und der Abnahme von Misstrauen bei Affen. Neurologen folgern daraus, dass es hier einen kausalen Zusammenhang gibt. Das wiederrum bedeutet, dass das, was wir können, von unserem Gehirn abhängig ist.

Ich habe das Buch Wille und Gehirn von Kornhuber und Deecke gelesen. Es ist recht anspruchsvoll und in der Argumentation sehr komplex. Das Zitatrecht erlaubt es nicht, größere Abschnitte zu zitieren.
Alternativ verweise ich auf die Topographische Diagnostik des Gehirns. Demzufolge sitzt unser Gewissen im Frontallappen.

Wolf Singer erklärt die distributive Funktionsweise unseres hochkomplexen Gehirns. Der Hirnforscher Prof. Lüder Deecke stimmt dem inhaltlich zu, ergänzt allerdings in seinem Artikel Unter Zwang läuft alles schlechter, der auf seinen Vortrag „Freiheit und Kreativität“ (2010) basiert, dass unser Gehirn auch ein „hierarchisches“ System ist.
Die Klinische Neurologie hat das größte Erfahrungsgut über Fähigkeiten und Gehirn des Menschen gesammelt. Diese Erfahrung hat zu zwei Theorien („Modellen“) über die Hirnfunktion geführt: erstens ein „hierarchisches“ System neben- und übergeordneter Zentren; dafür sprechen spezifische Ausfälle bei lokalisierten akuten Hirnläsionen, auch die Fähigkeit zur vernünftigen Selbstführung des Menschen, die Ergebnisse der funktionellen Kernspintomografie und die Hirnpotentiale. Zweitens ein verteiltes System, in dem durch Leitungen das meiste mit vielem anderen verbunden ist und das seine Leistungen stets durch ausgedehnte Zusammenarbeit hervorbringt. Dafür sprechen das assoziative Gedächtnis und die allmähliche Erholung von Funktionen (mit Hilfe von aktiver Übung) nach Läsionen, aber auch die Histologie und Hodologie cerebraler Netze.

Ferner verwies ich auf das Buch Die Natur des Bewusstseins von Prof. R. Werth. Ebenso auf ein PDF-Dokument von W. Singer, welches ich hier nochmals verlinke.
http://www.jo-ortner.at/attachments/Fil ... ortrag.pdf
Darin heißt es:
Lineare Systeme können sich nicht selbst organisieren. Sie sind nicht kreativ. Ihre Dynamik bewegt sich in und veränderlichen Zirkeln, und wenn in ihnen Neues entstehen soll, müssen strukturierende Einflüsse von außen auf sie einwirken: Sie bedürfen eines Bewegers. Weil wir Linearität annehmen, uns aber als kreativ und intentional erleben, kommt unsere Intuition zu dem falschen Schluss, in unserem Gehirn müsse es eine übergeordnete, lenkende Instanz geben, die all die vielfältigen verteilten Prozesse koordiniert und Impulse für Neues vermittelt. Und da wir diese virtuelle Instanz nicht zu fassen vermögen, schreiben wir ihr all die immateriellen Attribute zu, die wir mit dem Begriff des Selbst verbinden: die Fähigkeit, initiativ zu sein, etwas zu wollen, zu entscheiden oder Neues zu erfinden.

fin hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Bezogen auf den Menschen erscheint es mir logisch davon auszugehen, den menschlichen Geist nicht als eine "feinstoffliche" oder supernaturalistische "Substanz" aufzufassen, welche dem Menschen innewohnen würde, sondern als einen hochkomplexen Prozess, welcher vom Gehirn erzeugt wird.
Jeder darf seine eigenen Schlüsse ziehen, das ist legitim, auch wenn ich deine Ansicht nicht teile, abgesehen davon, daß sie mir auch nicht logisch erscheinen.
Die Logik ergibt sich aus der empirischen Datenlage der Hirnforschung, die dafür spricht, dass das Gehirn den menschichen Geist erzeugt.

fin hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Dafür spricht die enorme Komplexität des Gehirns ...
Komplexität mag komplex sein, impliziert aber keinen logischen Grund.
Im Zusammenhang mit den empirischen Befund schon.

Der Hirnforscher Wolf Singer argumentiert:
Wolf Singer warnt vor seiner eigenen Argumentation. Aber er ist davon überzeugt, dass wir zur Erklärung des Bewusstseins die Basis der Naturgesetze nicht verlassen müssen. Neuronale, komplexe Systeme reichen aus.


Schaue Dir bitte nur einmal an wie komplex eine Körperzelle ist (s. Beitrag).

Was ist ein Pullover: Der Stoff oder das Strickmuster? Natürlich ist ein Pullover relativ primitiv, mir geht es darum, die Ordnung als wesendlich zu begreifen und nicht rein stofflich zu denken.
Meines Wissnes ist unser Gehirn das komplexeste Objekt, welches wir kennen und es ist dynamisch. Es erzeugt über vernetzte, neurologische Prozesse das Denken und Emotionen (da spielen auch Neurotransmitter eine wichtige Rolle) - ja, das Unterbewusstsein und das Bewusstsein - den menschlichen Geist. Es gibt keinen Geist hinter dem Gehirn, das Gehirn ist das Organ, welches den Geist erzeugt und zwar über bioelektrische Nervenimpulse und Neurotransmitter, wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. - Meiner Meinung nach ist diese Schlussfolgerung aufgrund der epirischen Daten naheliegend.

Ein Beispiel ist Oxytocin, ein Hormon ist, welches soziale Bindungen begünstigt (s. Grafik).
Bild

Entscheidend ist nicht die Substanz für die Existenz unserer Identität, auch wenn Reduktionisten dies so verstehen mögen, sondern die Information. Die meisten menschlichen Zellen haben nur eine Lebensdauer von wenigen Wochen oder Monaten. Dies trifft zwar nicht auf die Neuronen im Gehirn zu, doch ihre Moleküle werden stetig erneuert (z.T. innerhalb von Stunden oder gar Minuten).
Selbst die beständigen Chromosomen unterliegen langsamen Stoffwechselprozessen. Der "Stoff" aus den wir aufgebaut sind, wird also kontinuierlich ereuert, doch unsere Intentität bleibt erhalten. Sie resultiert aus unserer dynamischen Struktur. Den Menschen als eine Ansammlung von up-Quarks, down-Quark und Elektronen zu bezeichnen ist offenbar nicht hinreichend, um uns zu beschreiben.

Teil 2 folgt ...
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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