Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
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fin
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#761 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Mi 2. Nov 2016, 15:03

Frable hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Das Forum scheint sich deiner Willkür unterwerfen zu müssen!?!

Siehe auch die Anmerkungen von ...

Counterweight hat geschrieben: Du kannst gerne administrieren und trollen wie du willst. Trolle gibt es im Netz genug.
Jeder kann sich ein Forum machen und darin machen was immer er will, die Frage ist nur was vernünftig und normal ist und was nicht.
Das Forum und seine Mitglieder unterliegen in jedweder Hinsicht seiner Willkür, während er sich als administrierender Troll natürlich nicht zu schade ist innerhalb seines persönlichen 4Religion-Forums, indem er alleine schalten und walten (=entscheiden) kann wie er will seine Abneigung gegen göttliches, geistliches und transzendentes in abertausenden Beiträgen zu bekunden.

Sollte man sich fragen, warum hier so wenig los ist: Einer der Hauptgründe ist sicher seine Person und wie sich der Administrator hier so gibt.
Ich bin übrigens Counterweight. Pluto hat nämlich meinen Account gesperrt und nicht nur das. Er hat auch mein Passwort einfach abgeändert, damit ich selbst in den gesperrten Account nicht komme.
:lol:

Diese Nachricht wurde vorsichtshalber auch per PN versendet.

Krass!
Danke für die Info.

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Halman
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#762 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Halman » Mi 2. Nov 2016, 15:10

fin hat geschrieben:-- Hinweise/Indizien/Merkmale/... --

Halman hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Du hast ja bereits selbst zugegeben, daß seitens der Naturwissenschaften noch keine Nachweise erbracht worden sind, die obige These beweisen. Stattdessen sprichst du von Hinweisen (dessen Anzahl auf inflationäre Weise zu steigen scheinen: Dutzende, Hunderte, Tausende), die angeblich auf obige These zeigen, sie bestätigen und erklären.

Sofern wir unsere Redlichkeit nicht aus den Augen verlieren wollen, sollten wir deine losen Behauptungen überprüfen, denn, wenn man es recht überlegt, gab/gibt es weder einen einzigen Nachweis noch irgendwelche Hinweise (Nenne mir 3, was aufgrund der Menge kein Problem sein sollte) die das Gehirn als genuinen Erzeuger von Geist und Seele ausweisen.

Hinweise sind Hirnläsionen.

Hallo Halman,
danke für deinen konkreten Vorschlag ...
Bitte.

Und, hast Du inzwischen meinen konkreten Vorschlag gelesen?

fin hat geschrieben:Vorab möchte ich dich darauf hinweisen, daß ich mir nicht nur Hinweise (3 an der Zahl) erbeten hatte, sondern zugleich auch zu erörtern suchte, was ich unter dem Begriff: "Hinweis" verstehe. Meine Rede (siehe obiges Zitat) geht wie folgt weiter:

Was ich meine, wird dir vielleicht in der Erörterung klarer werden, was ein "Hinweis" per se nur sein kann. Ist es nicht so, daß jeder Hinweis auf etwas hinweist. Etwas, das eine konkrete Größe darstellt, die notwendiger Weise auch bekannt und evident sein muß?

Zur Erinnerung:

Hinweise weisen auf etwas hin!
Das Wort selbst verweist auf s/ein semantisches Verhältnis,
der Ausdruck 'Orange' auf eine Frucht (die Orange),
das Stopschild auf eine weiße Linie ...

Siehe vollständigen Text mit Beispielen
Ein Hinweis kann auch ein hinweisendes [An]zeichen für etwas sein.

fin hat geschrieben:Und nun zu deiner Antwort: Hirnläsionen.

Nein, Hirnläsionen sind KEINE Hinweise in Bezug auf die These, daß Gehirn sei genuiner Erzeuger von Geist und Seele.

Eine Hirnläsion weist weder auf eine zeugende Potenz (Zeugungskraft) des Gehirns hin - noch auf einen zeugenden Akt oder eine Geburt, die Geist und Seele hervorbrächte.

Ganz im Gegenteil weist eine Hirnläsion auf einen Gehirnschaden hin, der sich in Arealen des Hirns verorten und beobachten läßt und zugleich auch Auswirkungen auf das menschliche Befinden/Verhalten (Geistesfelder) und dessen Psyche zeigt. Beeinträchtigungen des Hirns (zb. durch Unfälle oder Manipulationen) zeigen, daß das Wesen des Menschen von der physischen Gestalt abhängt und durch diese bedingt wird.

Beste Grüße
Fin
Wenn also "das Wesen des Menschen von der physischen Gestalt abhängt", in diesem Fall von der physischen Gestalt des Gehirns, dann weist das auf einen Zusammenhang zwischen Hirnfunktion und dem Wesen des Menschen hin.
Wenn Beeinträchtigungen des Hirns zum Gedächnisverlust und sogar zur Wesensveränderung führen können, so weisen Hirnläsionen auf eine kausale Beziehung zwischen dem Organ Gehirn und dem menschlichen Geist hin.

Wenn wir über "Sein und Wahrnehmung" und über "Geist" sprechen, so stellt sich die Frage, was wir eigentlich meinen, wenn wir "Geist" sagen. Bezogen auf den Menschen erscheint es mir logisch davon auszugehen, den menschlichen Geist nicht als eine "feinstoffliche" oder supernaturalistische "Substanz" aufzufassen, welche dem Menschen innewohnen würde, sondern als einen hochkomplexen Prozess, welcher vom Gehirn erzeugt wird.
Dafür spricht die enorme Komplexität des Gehirns, die Erkenntnis, dass Neuronen und Gliazellen auf Basis biochemischer und biophysikalischer Gesetzmäßigkeiten funktionieren. Bildgebene Verfahren (PET und fMRT) machen aktive Hirnreginen sichtbar, nicht nur, wenn es um die Steuerung von Bewegungsabläufen geht, sondernd auch bei moral-ethischen Entscheidungen, die mit Hirnaktivitäten im Schläfenlappen und Stirnhirn korrelieren (meiner Meinung nach liegt Kausalität vor) und sogar beim religiösen Erlebnissen, in dem viele Hirnregionen beteiligt sind (darunter die Sehrinde, der Nucleus caudatus, sowie Teile des Scheitellappen u. des Stammhirns).
Für die Kausalität der Korrelation zwischen Hirnaktivität und Geist (Bewusstsein, Wille usw.) spricht der Einfluss von Drogen, Reizungen und Läsionen von Gehirnbereichen. Auch die Wirkung von Fluoxetin (Prozac), welches die Wideraufname von Serotonin hemmt und so dessen Wirksamkeit verstärkt, belegt, dass es keinen menschlichen Geist hinter dem Gehirn gibt: Das Gehirn erzeugt den Geist und damit das Bewusstsein und Unterbewusstsein, sowie Willensentscheidungen über hochkomplexe neurologische Erregungsmuster.
Meine Meinung nach erscheint es kohärent davon auszugehen, dass der menschliche Geist, und somit auch unser Denken und Fühlen, durch biochemische - und bioelektrische Prozesse erzeugt wird. Kalium- und Nadrium-Ionen sowie Neurotransmitter sind für unsere hochkomplexen neurologischen Erregungsmuster verantwortlich. Kommen sie zum erliegen, erlischt der menschliche Geist.
Läsionen (Verletzungen) im Gehirn beeinträchtigen Hirnfunktionen. So führen bspw. Orbitalhirnläsionen zur Enthemmung des Sozialverhaltens und zu Gewissensverlust.
Ergänzend verweise ich auf meine Beiträge vom Mi 8. Apr 2015, 16:12 und Do 24. Sep 2015, 22:02.

Wenn jemand nach meiner Erklärung immer noch den kausalen Zusammenhang zwischen Gehirn und Geist negiert wird, also noch immer verneint, dass der Geist vom Gehirn über neurologische Erregungsmuster erzeugt wird, so erwarte ich dafür eine Begründung.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Hemul
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#763 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Hemul » Mi 2. Nov 2016, 15:14

Halman hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Nicht nur der Mensch hat seinen Geist-sondern gem. Psalm 104:24-28 auch alle Tiere:
Damit ist aber nicht der "ebenbildliche" (also nach Gott fragen könnende) Geist gemeint. - Ich weiss leider nicht, wie sich der "Lebenshauch" und der "ebenbildliche Hauch" im Hebräischen sprachlich unterscheiden - aber meines Wissens sind das zwei verschiedene Worte. Weisst Du was Näheres?
Vielleicht kann ich weiterhelfen.

In der Bibel gibt es vier Wörter für Odem (Geist):
1. hebr.: רוּחַ (rúach); gr.: πνεῦμα (pneuma)
2. hebr.: נְשָׁמָה (neschamáh), s. Gen 2:7 u. Gen 7:22; gr.: πνοή (pnoḗ); s. Apg 17:25, πνοην (pnoḗn)

Die Begriffe Ruach und Pneuma haben in der Bibel einen recht weiten Bedeutungsbereich und können den buchstäblichen Wind, Gottes Heiligen Geist, Engel-Geister oder den Lebensodem von Mensch und Tier meinen (s. Pr 3:19-21).
Der Bedeutungsbereich von neschamah („Atem“ oder „Odem“) und pnoe ist meines Wissens ähnlich, aber eingegrenzter und bezieht sich auf „atmen“ oder „wehen“, wohingegen das von pnoe abgeleitete pneuma auch Geister bezeichnen kann; s. Hebr 1:14, πνευματα (pneúmata).
Man könnte Ruach und Pneuma vielleicht treffend mit Geist (auch Lebensgeist) und Neschamah und Pnoe mit Atem o. Odem übersetzen. In Gen 2:7 bezieht sich Neschamah auf Adam bzw. den Menschen, in Gen 7:22 auf Mensch und Tier (Sintflut).
Schauen wir uns die Seele, Psyche, Geist - etwas weiter ausgeholt an.
Hier gibt es
1. nefesch = Wesen, nefesch chajjah = Lebewesen
2. neschamah = Hauch, Odem, nischmath chajjim = Lebensodem
3. ruach (Hauch, Lebensodem, aber auch speziell der "Geist" Gottes) wobei neschamah und ruach weitgehend synonym sind und sowohl dem Tier als auch dem Menschen zukommen. Die Übersetzung "Lebensodem" trifft also recht gut den Ausdruck.
Hätte fast deinen schönen Beitrag überlesen-lieber Halman. :thumbup: Auch nachfolgend wird es gut erklärt was es mit dem Geist
Gottes auf sich hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruach
Ruach
Lebensodem
Das hebräische Wort rûaḥ (רוּחַ) kommt im Tanach 378 mal vor. An bestimmten Stellen wird das Wort mit ‚Geist‘ übersetzt. Die Grundbedeutung von rûaḥ ist ‚Wind‘ und ‚Atem‘. In griechischen Übersetzungen des Tanach ist die Übersetzung als Pneuma zu finden, ebenso im Neuen Testament.Rûaḥ und das Handeln Gottes. Rûaḥ wird im Tanach auch in Verbindung mit dem Handeln Gottes gebracht
. Die Autoren des Tanach nehmen an, dass JHWH die Bewegung des Windes veranlasst (Gen 8,1 EU), dass der Wind von Gott erzeugt würde („rûaḥ JHWH“ in Jes 40,7 EU) und dass Gott den Wind erschaffen habe (mit „bara“ in Am 4,13 EU). An einigen Stellen im Tanach wird rûaḥ im Sinne des „Atem Gottes“ verwendet Ps 18,16 EU. Dabei wird der Atem Gottes nicht selten mit einem kriegerischen Handeln JHWHs in Verbindung gebracht. In Jes 30,28 EU heißt es, Gottes feuriger Atem habe die Feinde vernichtet.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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fin
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#764 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Mi 2. Nov 2016, 15:20

Hallo Halman,
diese Antwort in aller kürze ...

Halman hat geschrieben: Ein Hinweis kann auch ein hinweisendes [An]zeichen für etwas sein.
Hinweise und Anzeichen sind nicht dasselbe. Du sprachst von Hinweisen, nicht von Anzeichen. Mehr dazu, sofern meine Beiträge nicht seitens Pluto manipuliert werden - Danke

Grüße
fin

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#765 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Halman » Mi 2. Nov 2016, 15:59

fin hat geschrieben:Hallo Halman,
diese Antwort in aller kürze ...

Halman hat geschrieben: Ein Hinweis kann auch ein hinweisendes [An]zeichen für etwas sein.
Hinweise und Anzeichen sind nicht dasselbe. Du sprachst von Hinweisen, nicht von Anzeichen. Mehr dazu, sofern meine Beiträge nicht seitens Pluto manipuliert werden - Danke

Grüße
fin
In einem öffentlichen Forum halte ich mich an die allgemeinen Konventionen bezüglich der Bedeutung von Begriffen. Diesbezüglich verweise ich auf wiktionary. Siehe auch Wikipedia.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#766 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 2. Nov 2016, 17:22

Pluto hat geschrieben:Doch genau das tut die Hirnforschung! Und... der Anfang ist gemacht.
Aber doch nur in IHRER Definition von Geist, welche eine biologistische ist - es ist etwas anderes, als hier fin oder ich als "Geist" bezeichnen.

Pluto hat geschrieben:Sondern?
Ontologisch - also grundsätzlich und ohne Anbindung an methodische Systeme. Dort werden Fragen gestellt wie "Was 'ist' eigentlich Geist?" - und nicht "Wie kann man Geist materiell abbilden".

Pluto hat geschrieben:Doch, das tut sie.
Nein - Du verwechselst "Was" mit "Wie".

Pluto hat geschrieben:Ich würde sagen, das Selbst ist ein Produkt des Geistes.
Das würde ich auch sagen - oder sogar: Geist "ist" das Selbst.

Pluto hat geschrieben: Ob es sich dabei um Kontext oder Entität handelt, trägt mE nicht wesentlich zur Erläuterung bei.
Doch - es ist doch ein Unterschied, ob man sagt "Pluto ist eine fest umreißbare Größe", oder ob man sagt "Pluto ist die Summe aller seiner Kommunikations-Kontexte mit seiner Tochter und Closs und x und y".

Pluto hat geschrieben:Wie du weißt, können unbegründete Behauptungen ebenso unbegründet zurückgewiesen werden.
Das führt nicht weiter - Sackgasse.

Pluto hat geschrieben:Wie gesagt... es hat in den letzten Jahrzehnten ein Paradigmenwechsel stattgefunden.
Mit dem Ergebnis, dass man nur noch über Mechaniken, aber nicht mehr über Wesen spricht. Da hat sich viel entfremdet - Fortschritt in der Sache ist das kaum.

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#767 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 2. Nov 2016, 17:35

Frable hat geschrieben:Das Forum und seine Mitglieder unterliegen in jedweder Hinsicht seiner Willkür, während er sich als administrierender Troll natürlich nicht zu schade ist innerhalb seines persönlichen 4Religion-Forums, indem er alleine schalten und walten (=entscheiden) kann wie er will seine Abneigung gegen göttliches, geistliches und transzendentes in abertausenden Beiträgen zu bekunden.
Lieber Scrypt, dies ist ein Forum, das sich in Richtung Gegenüberstellung von "materialistischer Fraktion" und "geistiger Fraktion" entwickelt hat - weshalb ich Pluto sachlich in vielen Belangen ganz und gar nicht zustimmen kann. - Aber ansonsten geht es hier ziemlich liberal zu - dass Du xmal gesperrt wurdest, hatte Gründe in Deiner Art der Diskussionskultur.

fin hat geschrieben:da meine Beiträge leider durch Pluto entstellt werden, ist hier keine rechte Grundlage mehr für einen Dialog gegeben.
Zwischen uns ist eine ganz andere und sehr gute Basis - wir sollten vielleicht einmal in einer nicht-materialistischen Sparte dieses Forum (gibt es) in Ruhe über unsere Themen sprechen.

closs
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#768 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 2. Nov 2016, 17:37

Halman hat geschrieben:Wenn wir über "Sein und Wahrnehmung" und über "Geist" sprechen, so stellt sich die Frage, was wir eigentlich meinen, wenn wir "Geist" sagen. Bezogen auf den Menschen erscheint es mir logisch davon auszugehen, den menschlichen Geist nicht als eine "feinstoffliche" oder supernaturalistische "Substanz" aufzufassen, welche dem Menschen innewohnen würde, sondern als einen hochkomplexen Prozess, welcher vom Gehirn erzeugt wird.
Kann gut sein - Geist als inhärente Größe der Materie. - Aber auch da bleibt die Frage: Was ist Geist vom Wesen her?

Wie würdest Du in diesem Kontext den AT-Spruch bewerten: "Ich rufe Dich bei Deinem Namen" ---???---

SilverBullet
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#769 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von SilverBullet » Mi 2. Nov 2016, 18:00

closs hat geschrieben:Jetzt weichst Du aus - also anders: Ist das, was Du "ich" nennst, Entität oder nur Kontext?
In der Wahrnehmung ist „Ich“ ein Zusammenhang: „der handelnde Ausgangspunkt“. Man nennt dies auch „subjektive Perspektive“.

Die Erklärung, auf „was“ das „Ich“ abzielt, „warum“ dieser Zusammenhang aufgebaut wird und von „wem“, umfasst aktuell genau einen Kandidaten: den aktiven Körper.
Der Körper (genauer: das Gehirn) stellt den „Ich“-Zusammenhang für den Körper auf.
D.h. das Aufstellen des Zusammenhanges wird dadurch erklärt, dass der Körper eine Existenzform ist. Der Körper selbst wird zudem als „wirklich“ verstanden.
Dies ist ein Wechselspiel der Zusammenhänge, das zur Sicherheit der Korrektheit beiträgt.

closs hat geschrieben:Sagst Du nicht, dass das, was "Geist" genannt wird, PRODUKT von Neuronen und der dadurch entstehenden Zusammenhänge ist?
Nein, ich verwende das lustige Wort „Geist“ nur, wenn ich nachfrage, was damit gemeint sein soll (das habe ich aber schon geschrieben).

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wenn man sich nun fragt, auf was dieser „Ich“-Zusammenhang abzielt, muss man den „handelnden Ausgangspunkt“ suchen: der Körper ist hierfür ein prima Kandidat.
Stimmt - für die materielle Welt stimmt das ja. - Ich würde nie behaupten, dass mein ich zeit meines (materiellen) Lebens außerhalb meines Körpers ist. - Aber damit ist die Grundfrage "Was ist der Ursprung des Ich" nicht beantwortet.
Du verkennst die Situation ein wenig, denn die Ausgangslage ist das Anzweifeln der Existenzzusammenhänge.
Auf dieser Basis gibt es keine „Welten“ sondern nur Zusammenhänge.
Wenn nur materielle Zusammenhänge vorliegen, schön, dann ist halt der einzige Kandidat ein materieller Kandidat.
Wenn ansonsten keine Zusammenhänge vorliegen, gibt es keinen Grund irgendwohin zu zeigen und zu sagen „dort ist etwas“.

closs hat geschrieben:Sprachzirkus. - Ersetze "Sicht" durch "Auffassung".
Nein, kein Sprachzirkus, denn dir fehlen die Zusammenhänge, um „Sicht“ „Auffassung“, „Vorstellung“ oder irgendeinen anderen Wahrnehmungsbegriff verwenden zu können.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:=> In der Wahrnehmung, also im Umgang mit Zusammenhängen
=> ergo ist „Person“ ein Zusammenhang
Die Frage lautete "UND SONST NICHTS?"
In der Wahrnehmung nicht.
Es gibt aber unzählige Körperzusammenhänge, die für den „Person“-Zusammenhang genügend Korrektheit liefern.
Wenn du so möchtest, kann man mit der besten Sicherheit sagen, dass der „Person“-Zusammenhang auf einen existierenden Körper abzielt.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich sage: wie aus dem Beispiel der „schrägen Linien“ erkennbar ist, geht es nur über viele, viele unterschiedliche Blickwinkel, also eine möglichst grosse Zusammenhangsmenge, die eine geschlossene Stimmigkeit aufweist.
Innerhalb einer materialistischen Sichtweise hast Du recht - aber das löst das Problem nicht.
Das ist wieder falsch, denn es geht beim Anzweifeln der Existenzzusammenhänge nicht um eine „Welteinteilung“, sondern es gibt erst einmal gar keine „Welten“.
Nur aus dem Vorliegen von Zusammenhängen kann die Vermutung aufgestellt werden, welche Existenzen sicher sind.

closs hat geschrieben:Aber in diesem Alltags-Modus darf man nicht beanspruchen, philosophische Fragen zu klären.
Du hast aber eine Alltagsformulierung gewählt „Ich bin mir bewusst, dass…“ und darin geht es nun mal hauptsächlich um das „dass …“ und die sprachliche Formulierung „ich bin mir bewusst“ ist nicht mehr als der „Ich“-Zusammenhang, der ja angezweifelt werden soll.

closs hat geschrieben:Es bringt nichts, irgendwelche Einzelzitate hämisch rauszukramen, die dem Kontext descartscher Philosophie widersprechen oder sie verdreht wiedergeben.

Im Grunde klingt es für mich wie:
…
Auch da muss ich dich enttäuschen, denn ich habe es nicht hämisch gemeint.
Mit „treudoof“ ziele ich darauf ab, dass Descartes einen Zusammenhang „anzweifeln“ möchte und dann ganz „überrascht“ darauf deutet, dass dieser Zusammenhang ja eine Existenz „zum Inhalt“ hat und „deshalb“ die absolute Sicherheit liefert :-)

closs hat geschrieben:Aber das beantwortet doch die Frage nach dem Ursprung von "Geist" nicht.
Wie willst du nach dem Ursprung von „Etwas“ fragen, wenn du gar nicht sagen kannst, um was es gehen soll?

closs hat geschrieben:Diese Frage kommt daher, weil SilverBullet der Meinung ist, dass "Geist" keine Entität sei, sondern lediglich ein "Kontext".
Sorry, „SilverBullet“ kann maximal nachfragen, was „Geist“ sein soll.
Eine Existenzaussage ist mangels Antworten nicht möglich.

Nicht vergessen:
„’Ich’ könnte genauso ein ’geistiges Wesen’ sein“
„Was soll ein ’geistiges Wesen’ sein“?“
„In diesem Fall das ’Ich’“
=> sinnlose Aussage (aber das habe ich ja schon geschrieben)

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Das Agens, durch das wahrgenommen wird, ist der menschliche Körper.
Da kann man es physikalisch messen, korrekt. - Also: Materie denkt sich: "Ooch, jetzt zweifele ich mal". - Korrekt?
Nicht ganz:
Innerhalb eines Reaktionssystems, das Zusammenhänge korrekt aufbaut, kommt es im Zusammenhangsverlauf zu einer Widerspruchssituation, die wiederum über den Zusammenhangsverlauf als „Ich zweifele“ (fortgesetzt) verarbeitet wird.
In der Wahrnehmung wird ausschliesslich mit Zusammenhängen „gearbeitet“.
Mit dem Gehirn, steht ein prima Kandidat für das gesuchte Reaktionssystem zur Verfügung.

closs hat geschrieben:Jetzt frage ich mich:
Wenn fin-Ich oder closs-Ich nur "Kontext" wären - bspw. der Kontext unserer Konversation: Ist "Kontext" selber ein Seiendes oder ein Nicht-Seiendes?
Es geht um Zusammenhänge – genau das meinst du vermutlich mit „Kontext“.
Wie stellt man „Zusammenhänge“ her?
(ich glaube der Fachbereich dazu wird sogar als Wissenschaft angesehen)

Frable
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#770 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Frable » Mi 2. Nov 2016, 18:32

closs hat geschrieben:Lieber Scrypt
Obgleich ich nun nicht Counterweight heiße muss ich hier klarstellen, dass ich abgesehen von diesem Account seit Jahren überall und sehr konsequent den Nickname Counterweight verwende.

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