Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

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Nova
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#1 Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von Nova » Do 25. Okt 2018, 13:44

Oft wird ein Bekenntnis gläubiger Muslime zu Deutschland und Europa gefordert. Doch wie viele Menschen wissen, dass dieses Bekenntnis schon lange existiert, aber von vielen schlicht und ergreifend ignoriert wird? Die „Islamischen Zeitung“ spricht sehr viel darüber und sieht vorallem in Goethe und Weimar die symbolische Brücke zwischen den Europäern und dem Islam, was ich für eine sehr faszinierende Entwicklung halte. Sulaiman Wilms, der Chefredakteur der Zeitung, sagt dazu

„Weimar war und ist für uns der Ort und das Symbol, um Brücken zwischen den Europäern und dem Islam zu schlagen, wonach es eben keinen wirklichen Widerspruch zwischen der islamischen Lebensweise und dem europäischen Denken geben muss.“

Grund dafür ist die romantische Orient-Verehrung Goethes, seine weitsichtigen Worte im West-Östlichen Diwan, in der er eine Vision von der universalen Einheit der Menschheit formulierte und seine Verehrung des persischen Dichters Hafis. Ich glaube nicht, dass das Goethe automatisch zu einem Muslim macht, wie von manchen behauptet wird (da er so seltsame Sätze sagte wie „Wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir alle!“), aber ein Fakt ist, dass Goethe für das Muslim-Sein in Deutschland hier und heute eine entscheidende Identifikationsfigur ist, nicht tot, sondern sehr lebendig, ein Zeitgenosse. Hier bei uns in Deutschland verbinden sich verschiedene geistige Flüsse zu einem neuen Strom, auch wenn das manche Menschen nicht gerne sehen, aber das ist die Realität. Goethe nannte Hafis seinen Zwilling:

Und mag die ganze Welt versinken,
Hafis mit dir, mit dir allein
Will ich wetteifern! Lust und Pein
Sei uns, den Zwillingen, gemein!

Wie du zu lieben und zu trinken,
Das soll mein Stolz, mein Leben sein.

Du bist der Freuden echte Dichterquelle
Und ungezählt entfließt dir Well’ auf Welle.
Zum Küssen stets bereiter Mund,
Ein Brustgesang, der lieblich fließet,
Zum Trinken stets gereizter Schlund,
Ein gutes Herz, das sich ergießet.

Interessant ist, dass Goethe in seinen Gedichten sehr oft die Symbolik des Sufismus benutzt - ob er das bewusst tat oder nur aus seiner genialen Intuition heraus, weiß ich nicht. Das Hafis-Goethe-Denkmal am Beethovenplatz in Weimar erinnert mit zwei sich gegenüberstehenden granitenen Stühlen, die ost-westlich ausgerichtet sind, an die Begegnung Goethes mit dem Werk des Hafis. Die wirkliche Alternative für Deutschland ist Goethe. Nicht der Kampf der Kulturen, sondern ihre Kommunikation miteinander :thumbup: Abu Bakr Rieger: Islam in Deutschland / Politische Notizen – Ein Tagebuch (Spohr-Verlag) belustigend finde ich, dass Rieger vorgeworfen wird „völkische Begrifflichkeiten“ zu verwenden, weil er sich ganz bewusst zu Deutschland bekennt - das ist doch genau das, was ständig gefordert wird. Ab nun wird niemand mehr sagen können, dass es dieses Bekenntnis nicht gibt.

Bild

Gegen eine verfälschte Wahrnehmung des Islam hilft nur Aufklärung. Die Islamische Zeitung ist Brückenbauer und Sprachrohr der deutschsprachigen Muslime Europas. Wer Interesse daran hat dieses alternative Stimme zu unterstützen, kann sie hier abonnieren: http://www.islamische-zeitung.de/servic ... ntausgabe/ einige wertvolle Beiträge können kostenlos gelesen werden. Was möglicherweise manche säkularen Menschen irritierend oder anstößig finden könnten: die islamische Zeitung äußert sich gerne politisch, da es im Islam keine Trennung zwischen dem religiösen und politischen Leben gibt. Die qur’anische Vision von Gesellschaft ist eine ganzheitliche, soziale Vision einer gleichermaßen gerechten und gläubigen Gesellschaft. Wie kann das nicht zu Europa passen? Die Rede vom Volk Gottes dürfte gerade den katholischen Christen aus ihrer eigenen Tradition vertraut sein. Nicht das Welt- und Menschenbild des Islam, sondern der inzwischen weit verbreitete Atheismus und Materialismus, der immer mehr in Richtung Nihilismus tendiert, stehen im Widerspruch zur Tradition des christlichen Abendlandes. Das ist nicht das, wofür unsre Ahnen gekämpft und mit ihrem Leben und Blut verteidigt haben. Angesichts dieses Szenarios empfinde ich gläubige Muslime eher als Retter des christlichen Abendlandes.



Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heiligen Willen.
Und so muss das Rechte scheinen
Was auch Mahomet (Muhammad) gelungen;
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen.

~ Johann Wolfgang von Goethe


Nova
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#3 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von Nova » Do 25. Okt 2018, 14:54

SamuelB hat geschrieben:Kennst du den? https://www.youtube.com/channel/UCF_oOF ... HRGTJSsZ-g

Ja, die kenne ich :thumbup: :lol:




Was hat das mit dem Thema zu tun?

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SamuelB
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#4 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von SamuelB » Do 25. Okt 2018, 14:59

Was hat das mit dem Thema zu tun?
Nichts. Deswegen habe ich es aus Höflichkeit versteckt. Will hier auch nicht rumspamen.

Nova
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#5 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von Nova » Do 25. Okt 2018, 15:00

Es ist bekannt, dass Goethe Freimaurer war. Es ist gut möglich, dass Goethe von irgendwem in den Sufismus eingeweiht wurde, denn der Sufismus hat die Freimaurerei entscheidend geprägt und beeinflusst. Der Sufismus betont, dass die verschiedenen Religionen nur verschiedene Wege zum selben Ziel sind, denn es gibt eine ihnen allen zugrunde liegende ewige Weisheit (sophia perennis) - das ist sicher etwas, was dem Denken Goethes sehr nahe steht. Religiöser Dogmatismus war ihm vollkommen fremd.

In der Literatur werden denn auch geheime oder offensichtliche Verbindungen zur Freimaurerei aufgezeigt. So spielt der salomonische Tempel auch eine wichtige Rolle für die Sufis. Sufische Baumeister waren bedeutend, und es ist wahrscheinlich, dass auch die europäischen Baumeister des Mittelalters viele Verbindungen zu ihren orientalischen Kollegen hatten und sich austauschten.Im Bereich der Zahlen- und Wortmystik gibt es ebenfalls viele Verbindungen. So sind verschiedene Buchstaben (z.B. das G) und die uns heilige Zahl auch bei den Sufis von wichtiger Bedeutung Auch ist der fünfzackige und der sechszackige Stern als Symbol bei manchen Orden vorhanden. Daher kann vermutet werden, dass die Anfänge der Freimaurerei zumindest zu einem Teil auch vom Sufismus beeinflusst worden sind. (vgl. zu den obigen Ausführungen Shah 2000, S. 164ff.)
internetloge.de: Sufis - Die Freimaurer des Ostens?

Diese verrückte Idee vom Kampf der Kulturen, welche manche dummen Menschen proklamieren, weil sie es nicht besser wissen, ignoriert die objektive historische Wirklichkeit: der Westen und Osten haben sich in Wahrheit schon immer gegenseitig beeinflusst. Sicher auch im gegenseitigen Wettbewerb, aber das hat sie zu Höchstleistungen angespornt. Hier ein Buch, welches das sehr gut belegt.

Bild
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Nova
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#6 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von Nova » Fr 26. Okt 2018, 15:45

Islamische Zeitung: Haben Sie ein „Lieblingsmotto“ von Goethe oder ein beispielhaftes Zitat von ihm, das Ihnen besonders viel bedeutet?

Prof. Dr. Katharina Mommsen: Es gibt natürlich viele, aber einer der wichtigsten gerade heute ist für mich folgender Ausspruch: „Wer sich selbst und andere kennt wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“ Dies stammt aus einer „Faust“-Handschrift von 1826. Dass Goethe es in sich selbst erkannte, dass man Orient und Okzident nicht trennen kann, erscheint mir besonders bemerkenswert. Wir sind durch den Orient unendlich bereichert worden – es fängt, wie bei Goethe, mit den Märchen aus 1001 Nacht an. Was würden wir beispielsweise ohne die arabischen Zahlen tun? Ich finde das Aufbauen einer Polarität wie beim „Clash of Civilizations“ ebenso heillos wie dumm.

Islamische Zeitung: Das setzt zudem voraus, dass es noch Zivilisationen gibt. Ein kritischer Ansatz heute besagt, dass es im Grunde keine Zivilisationen mehr gibt.

Prof. Dr. Katharina Mommsen: Ja, das finde ich auch. Es ist mir auch sehr klar geworden, als wir an der Akademie für Sprache und Dichtung arabische Dichter und Dichterinnen zu Gast hatten, die von ihren eigenen Dichtungen sagten, dass diese nicht nur arabisch seien, sondern beeinflusst von Baudelaire, Malarmée oder auch von Goethe. Es ist Weltpoesie, wie schon Herder sie proklamiert und avisiert hatte. Eine künstliche Trennung von Orient und Okzident erscheint mir dumm und ungebildet. Man soll sich an der Andersartigkeit freuen und sich dafür offen halten. Es besteht kein Grund dafür, das Andersartige zu hassen oder zu verachten.

Islamische Zeitung: Worin besteht für Sie Goethes größte und wichtigste Leistung, zum einen als Mensch und zum anderen als Autor?

Prof. Dr. Katharina Mommsen: Ich würde heute angesichts der Weltsituation doch sagen, dass er für mich der große Brückenbauer zwischen Ost und West ist. Erst nach meinen Büchern „Goethe und die arabische Welt“ und „Goethe und der Islam“ habe ich noch viel mehr entdeckt, worüber ich hoffentlich noch Gelegenheit haben werde zu schreiben oder es in den geplanten Film einbringen kann, etwa dass er schon von Kindesbeinen an dazu prädestiniert war, zum Vermittler zu werden. Er sagt zum Beispiel auch in „Dichtung und Wahrheit“, lange vor dem „West-Östlichen Divan“, dass er sich in den Orient geflüchtet und sich dort zeitweise mehr zu Hause gefühlt hat als in seiner eigenen Umgebung. Während seines Lebens zog es ihn immer wieder dort hin. Auch der Konflikt zwischen Juden und Arabern, in der Geschichte der beiden Söhne des Propheten Abraham, Ismael und Isaak, war schon in seinem Werk erkennbar. Goethe war also prädestiniert dafür, diese Brücke zu bauen. Auch erlebte er immer wieder ominöse Dinge, die ihn daran erinnerten, und die er als Fügung betrachtete, als einen Anruf von oben, etwas zu tun, schon aus Fairness und Gerechtigkeit, und wohl auch aus Sorge um seine Landsleute.

Islamische Zeitung: Sie meinen, dass er diese welthistorische Spannung von heute damals schon vorgefühlt hat?

Prof. Dr. Katharina Mommsen: Ja, heute glaube ich das. Das vierte Buch von „Dichtung und Wahrheit“ ist sehr aufschlussreich. In keiner anderen Autobiographie wird die eigene Persönlichkeitsentwicklung so eng verquickt mit der Geschichte der Patriarchen, die auch als Paradigma für menschliches Verhalten steht; auch seine Begegnung mit Herder in Straßburg war bedeutsam. Und so fügt sich eins zum anderen, es ist wie ein Magnetismus. Auch dass ihm 1813 eine Qur’an-Sure ins Haus gebracht wurde, von einem der thüringischen Soldaten, die in Spanien für Napoleon kämpfen mussten und von denen nur ganz wenige den Feldzug überlebten. Einer gab Goethe ein Blatt, auf dem die 114. Sure des Qur’an, also die letzte Sure, stand. Wenige Monate später kamen baschkirische Bogenschützen nach Weimar, von denen Goethe als Geschenk Bogen und Pfeil bekam, die bis an sein Lebensende über seinem Kamin hingen. Im Eckermann findet sich, wie Goethe eines Tages mit diesem baschkirischen Bogen, den es immer noch gibt, geschossen hat, und Eckermann beschreibt, dass Goethe dabei aussah „wie ein Apoll“. Für mich sind der „Faust“ und der „West-Östliche Divan“ sein wichtigstes Evangelium – ich benutze das Wort ohne Scheu. Und es gibt noch viele Dimensionen mehr in Goethes Werk – ich habe das Gefühl, erst am Anfang zu stehen. Junge Muslime werden hoffentlich den Divan künftig verstärkt aus östlicher Sicht interpretieren.

Islamische Zeitung: Goethe hat ja nicht nur Dinge gesagt, sondern auch gehandelt. Sehen Sie auch in seiner Denkmethodik und seinem Erkenntnisverfahren diese Nähe zum Islam, wie etwa in der berühmten Aussage, dass die Natur kein System sei und dass die Komplexität in der Natur aus einem einfachen, einheitlichen Phänomen kommt?

Prof. Dr. Katharina Mommsen: Ja, da besteht eine fundamentale Verwandtschaft. Für ihn war die Natur auch ein heiliger Ausdruck Gottes, was ein völlig anderer Anspruch ist als der der modernen Naturwissenschaft, die alles messen, berechnen und ausbeuten will.

Islamische Zeitung: Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Mommsen, wir danken Ihnen für dieses Gespräch


Islamische-Zeitung.de: Goethe - “Größter Brückenbauer zwischen Ost und West”IZ-Gespräch mit der Goethe-Kennerin und Autorin Prof. Dr. Katharina Mommsen

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closs
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#7 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von closs » Fr 26. Okt 2018, 17:07

sohn.des.paradieses hat geschrieben:Oft wird ein Bekenntnis gläubiger Muslime zu Deutschland und Europa gefordert. Doch wie viele Menschen wissen, dass dieses Bekenntnis schon lange existiert, aber von vielen schlicht und ergreifend ignoriert wird? Die „Islamischen Zeitung“ spricht sehr viel darüber und sieht vorallem in Goethe und Weimar die symbolische Brücke zwischen den Europäern und dem Islam, was ich für eine sehr faszinierende Entwicklung halte.
Guter Thread. :clap:

Im Grunde ist darin die Frage enthalten: In WAS sollen sich eigentlich Muslime integrieren? - Genau das ist die Frage, die Migranten immer wieder stellen. ---- Und Preisfrage: Wer weiß mehr über "Goethe und der Dialog der Kulturen"? - Die Bio-Deutschen oder die muslimischen Migranten (und deren Abkömmlinge)?

Martinus
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#8 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von Martinus » Fr 26. Okt 2018, 18:17

closs hat geschrieben:
Im Grunde ist darin die Frage enthalten: In WAS sollen sich eigentlich Muslime integrieren? - Genau das ist die Frage, die Migranten immer wieder stellen.

Das ist doch Stuss, die Muslime stellen sich diese Frage mit Sicherheit nicht. Unsere Türkischen Mitbewohner wohnen seit 40 Jahren unter sich.

Andere Länder kennen das auch:
Die australische Herald Sun zitiert den legendären früheren Staatspräsidenten und jetzt Regierungsberater Lee Kuan Yew:
Ich muss ehrlich sein, aber ich möchte die Moslems nicht beleidigen. Ich denke, wir machten sehr schöne Fortschritte, bis die Welle des Islam kam, und wenn Sie nach meinen Beobachtungen fragen: Die anderen Gemeinschaften tun sich leichter mit der Integration – Freundschaften, Heiraten usw, Inder mit Chinesen, Chinesen mit Indern, als die Moslems. Das ist das Ergebnis der Einwanderungswelle aus den arabischen Staaten. Ich muss sagen, wir können alle Religionen und Rassen integrieren, mit Ausnahme der Moslems. Ich denke, die Moslems machen keine sozialen Probleme oder Ärger aber sie sind anders und bleiben für sich.
Angelas Zeugen wissen was!

Nova
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#9 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von Nova » Fr 26. Okt 2018, 18:25

Martinus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Im Grunde ist darin die Frage enthalten: In WAS sollen sich eigentlich Muslime integrieren? - Genau das ist die Frage, die Migranten immer wieder stellen.

Das ist doch Stuss, die Muslime stellen sich diese Frage mit Sicherheit nicht. Unsere Türkischen Mitbewohner wohnen seit 40 Jahren unter sich.

Andere Länder kennen das auch:
Die australische Herald Sun zitiert den legendären früheren Staatspräsidenten und jetzt Regierungsberater Lee Kuan Yew:
Ich muss ehrlich sein, aber ich möchte die Moslems nicht beleidigen. Ich denke, wir machten sehr schöne Fortschritte, bis die Welle des Islam kam, und wenn Sie nach meinen Beobachtungen fragen: Die anderen Gemeinschaften tun sich leichter mit der Integration – Freundschaften, Heiraten usw, Inder mit Chinesen, Chinesen mit Indern, als die Moslems. Das ist das Ergebnis der Einwanderungswelle aus den arabischen Staaten. Ich muss sagen, wir können alle Religionen und Rassen integrieren, mit Ausnahme der Moslems. Ich denke, die Moslems machen keine sozialen Probleme oder Ärger aber sie sind anders und bleiben für sich.

Ich bin jedenfalls kein Einwanderer und mache keinen Ärger :) kannst Du diese Frage beantworten: in WAS sollen sich Muslime integrieren? Wenn schon so viel davon gesprochen wird, dann muss es präzise benannt werden. Was sich heute ereignet ist ein ganz normaler Prozess: es gab auch mal eine Zeit, als das Christentum in den Westen kam und dort als Eindringling wahrgenommen wurde.
Zuletzt geändert von Nova am Fr 26. Okt 2018, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

piscator
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#10 Re: Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

Beitrag von piscator » Fr 26. Okt 2018, 18:27

closs hat geschrieben:Im Grunde ist darin die Frage enthalten: In WAS sollen sich eigentlich Muslime integrieren? - Genau das ist die Frage, die Migranten immer wieder stellen.
O je, die alte Leier. :roll: Stellt sich diese Frage auch, wenn der Migrant Protestant, Katholik oder Buddhist ist? Sehen wir in dem Migranten den Menschen oder den Anhänger irgendeiner Religion? Die Mehrheit der Bürger sieht sicher den Menschen und nicht dessen Kult.

Gut, Rechte haben grundsätzlich ein Problem mit Migranten, besonders, wenn sie anders aussehen als wir und wenn sich eventuell auch anders kleiden.
Für Linke dagegen sind Migranten zunächst mal ein Opfer, mit deren Hilfe man beweisen kann, wie ach so tolerant und weltoffen man doch ist. Daraus folgt, dass Migranten, die aussehen wie wir und Christen sind, nicht unter die Opferrolle fallen würden.

Und der Islam hat aus linker Sicht den Vorteil, dass man den mit der Opferrolle verknüpfen kann, ohne selbst religiös zu klingen, da Religion aus linker Sicht eh "bäh" ist.

Klar, natürlich gibt es unter den Migranten sicher einige (ganz wenige), die sich fragen, in was sie sich um Gottes oder Allah Willen hier integrieren sollen; das sind wahrscheinlich diejenigen, für die schon in ihren Heimatländern feststand, dass sie in Deutschland sofort irgendwelchen abgehoben linken Diskussionszirkeln beitreten werden. :lol:
Der normale Migrant wird dagegen wahrscheinlich freuen, endlich einen sicheren Platz gefunden zu haben.

Zur Frage, in was er sich integrieren soll, kann man antworten, dass er angekommen ist, wenn er als Moslem genau wahrgenommen wird, wie Christen oder Atheisten. Vereinfacht gesagt, soll er einfach den hiesigen Konsens teilen, der besagt, dass man anderen Menschen mit seiner Religion nicht auf den Keks gehen soll.

Im übrigen verstehe ich nicht, warum man uns hier dauernd weismachen will, dass Moslems geistig und kulturell hochstehender sein sollen als wir.
Ich vermute mal, dass 99,9 % der hier lebenden Moslems Goethe am Allerwertesten vorbeigeht und sie nur so leben wollen wie wir auch.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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