Hemul hat geschrieben:
Nach vierzig Tagen kam aber nicht das von Jona
"VORHER" prophezeite Ende von Ninive. Trotzdem wird Jona von Jesus in Lukas 11:30 als ein Zeichen vorhergesagt:
30 Denn wie Jona zum Zeichen geworden ist für die Leute von Ninive, so wird es auch der Menschensohn sein für dieses Geschlecht.
Leider wirft der gute Hemul mal wieder etwas durcheinander. Mein Tipp: Lerne endlich den Umgang mit der Bibel.
Das Zitat in Lukas bezieht sich eindeutig nicht auf die besagten vierzig Tage bis zum Ende von Ninive, sondern auf die drei Tage, die Jona in dem Walfisch verbrachte. Dies wird in Lukas geistlich / theologisch parallel zu den drei Tagen gesehen, bevor Jesus auferstand.
Dennoch ist die Geschichte von Jona ein gutes Beispiel für die Aufgaben von Prophetie.
Jona predigt den Untergang von Ninive und gibt dafür einen Zeitraum von vierzig Tagen an.
1. Die vierzig Tage sind nicht wörtlich gemeint, sondern geistig. Vierzig ist die Zeit bis zur Erfüllung von etwas. Entsprechende Beispiele in der Bibel sind die vierzig Jahre Israels in der Wüste, die vierzig Tage von Jesus in der Wüste und die vierzig Tage von Ostern bis Pfingsten und noch ein paar Beispiele mehr. Immer ist es so, dass es nicht auf die Zahl ankommt, sondern die biblische Aussage ist "Nachdem die Zeit reif war"
2. Prophetie ist keine Vorhersage der Zukunft, sondern eine Botschaft von Gott. Das ist genau das, was Jona macht. Er bringt eine Botschaft nach Ninive. In der Regel ist die Botschaft zusammengefasst in "kehrt um". Das ist dieselbe Botschaft, die Jesus predigte, die die Apostel verbreiteten und die auch wir in Form der Mission verbreiten sollen.
Dabei wird die Mission immer in eine bestimmte Form gepackt. Einige hängen noch der Droh-Mission an (wenn du nicht umkehrst, dann wird dir das und das Böse passieren), das war die Standardform im AT, also auch die Form bei Jona.
Aber es ist inzwischen bewiesen, dass das pädagogischer Unsinn ist, und ist auch nicht im Sinne des NT. Man kann Menschen mit Drohungen nicht zum echten Glauben führen. Die korrekte Mission im Sinne Jesu droht nicht, sondern wirbt mit der Liebe und der Vergebung.
3. Da die Aufgabe der Prophetie NICHT ist, die Zukunft vorherzusagen - was man bei Jona besonders deutlich sieht, denn Ninive geht ja nicht unter - darf man sich bei Prophetie auch nicht auf irgendwelche Dinge konzentrieren "die kommen werden". Das gilt z.B. insbesondere für die Vorhersagen zur Wiederkunft Jesus.
Tatsache ist, dass unser Universum ein Ablaufdatum hat, das gilt auch für die Sonne, die Erde und die Menschheit. Aber wann und wie sind dabei vollkommen uninteressant. Die Botschaft, auf die es ankommt, sagt: Konzentriert euch nicht auf das, was endlich ist, konzentriert euch auf das, was ewig ist.
1. Kor. 13, 8-10
Die Liebe wird niemals vergehen. Einmal wird es keine Prophetien mehr geben, das Reden in unbekannten Sprachen wird aufhören, und auch die Gabe, Gottes Gedanken zu erkennen, wird nicht mehr nötig sein. 9 Denn diese Erkenntnis ist bruchstückhaft, ebenso wie unser prophetisches Reden. 10 Wenn aber das Vollkommene da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.