Hans- Peter Royer

Politik und Weltgeschehen
Rembremerding
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#21 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Rembremerding » Sa 4. Jun 2016, 20:23

Magdalena61 hat geschrieben: Regeln sind wichtig. Im Reich Gottes gibt es eine Hausordnung. Ein Schüler ahmt zunächst seinen Lehrer nach, bis er die Weisheit des Lehrers "gefressen" hat und selbständig damit arbeiten kann. Über die "Werke", die Gott gefallen, kommt wachsende Erkenntnis Joh. 14,23-- auch Gotteserkenntnis.

Werke sind nur Mittel zum Zweck. Es ist wichtig, sie zu TUN, aber es ist auch wichtig, nicht daran kleben zu bleiben (sich als Gläubiger über Leistung zu definieren).

Jeder Gläubige braucht "theologische Grenzen", WENN er ernsthaft bei der Sache ist. Er muss sich ja angesichts der lehrmäßigen Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen darum kümmern. Wie soll er sonst die Werke tun, die Gott von ihm erwartet, wenn Lolch und Weizen denselben Stellenwert haben? Wie soll er die Gebote Jesu (die Hausordnung Jesu) halten, wenn er sie nicht kennt oder nicht erklären kann bzw. nicht begreift, was sie konkret bedeuten?

Eine Lehre, die einer anderen Lehre widerspricht kann entweder richtig sein oder falsch. Der Gläubige muß nachforschen und nach bestem Wissen eine Entscheidung treffen, wie er damit umgehen wird.


Danke @Magda, für deinen Versuch und Zusammenfassung :thumbup:

Wenn ich erkenne (deine Gotteserkenntnis!), dass Jesus nicht das Gesetz wegnahm, sondern erfüllte, ja das Gesetz ist, dann wird es einfach:
Indem ich IHN in mich aufnehme, eins werde im Herzen mit ihm, dann wird aus den steinernen Herzen der Gesetzestafeln ein Herz aus Fleisch und Liebe, weil der Herr es verwandelt. Mit ihm habe ich also nicht nur das erfüllte Gesetz in mir aufgenommen, sondern auch seine Kraft und Liebe, dass ich sie mit und durch ihn erfüllen kann.
Dann werden die Werke nur mehr zu einem Ausdruck meiner Gottesliebe und der Herr allein mein Maßstab, mein Ziel, das ich mit seiner Gemeinde auf meinem Weg gemeinsam erreichen werde.

Servus :wave:
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Novas
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#22 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Novas » So 5. Jun 2016, 22:56

Rembremerding hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Regeln sind wichtig. Im Reich Gottes gibt es eine Hausordnung. Ein Schüler ahmt zunächst seinen Lehrer nach, bis er die Weisheit des Lehrers "gefressen" hat und selbständig damit arbeiten kann. Über die "Werke", die Gott gefallen, kommt wachsende Erkenntnis Joh. 14,23-- auch Gotteserkenntnis.

Werke sind nur Mittel zum Zweck. Es ist wichtig, sie zu TUN, aber es ist auch wichtig, nicht daran kleben zu bleiben (sich als Gläubiger über Leistung zu definieren).

Jeder Gläubige braucht "theologische Grenzen", WENN er ernsthaft bei der Sache ist. Er muss sich ja angesichts der lehrmäßigen Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen darum kümmern. Wie soll er sonst die Werke tun, die Gott von ihm erwartet, wenn Lolch und Weizen denselben Stellenwert haben? Wie soll er die Gebote Jesu (die Hausordnung Jesu) halten, wenn er sie nicht kennt oder nicht erklären kann bzw. nicht begreift, was sie konkret bedeuten?

Eine Lehre, die einer anderen Lehre widerspricht kann entweder richtig sein oder falsch. Der Gläubige muß nachforschen und nach bestem Wissen eine Entscheidung treffen, wie er damit umgehen wird.


Danke @Magda, für deinen Versuch und Zusammenfassung :thumbup:

Wenn ich erkenne (deine Gotteserkenntnis!), dass Jesus nicht das Gesetz wegnahm, sondern erfüllte, ja das Gesetz ist, dann wird es einfach:
Indem ich IHN in mich aufnehme, eins werde im Herzen mit ihm, dann wird aus den steinernen Herzen der Gesetzestafeln ein Herz aus Fleisch und Liebe, weil der Herr es verwandelt. Mit ihm habe ich also nicht nur das erfüllte Gesetz in mir aufgenommen, sondern auch seine Kraft und Liebe, dass ich sie mit und durch ihn erfüllen kann.
Dann werden die Werke nur mehr zu einem Ausdruck meiner Gottesliebe und der Herr allein mein Maßstab, mein Ziel, das ich mit seiner Gemeinde auf meinem Weg gemeinsam erreichen werde.

Servus :wave:


Sehr wichtig ist auch die Erkenntnis, dass die schlimmsten Feinde Jesu die Frommen waren, die erbarmungslos gegen die versagenden Brüder vorgingen. Ihnen, den Pharisäern mit ihrer Gesetzesfrömmigkeit, nicht den sogenannten „Sündern“ über die sie sich stolz erhaben fühlten (und heute können wir das gleiche Phänomen wieder beobachten :D ), gelten die meisten Gerichtsworte der Evangelien. Gnade ist für Jesus offenbar sehr viel wichtiger, als die gnadenlose Durchsetzung des Rechts.
Er begab sich ganz bewusst in die sogenannte «schlechte Gesellschaft» (Adolf Holl) und gesellte sich somit zu den Gesetzesbrechern, Gottlosen, Kranken, Armen und all den verfemten Randexistenzen. Lukas 5:31: „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“ da denke ich aber auch an diese großartigen Worte des jüdischen Sozialpsychologen und Humanisten Erich Fromm: „Der Mensch, der krank ist, der zeigt, dass bei ihm gewisse menschliche Dinge noch nicht so unterdrückt sind, dass sie in Konflikt kommen mit den Mustern der Kultur und dass sie dadurch Symptome erzeugen. Das Symptom is ja, wie der Schmerz, nur ein Anzeigen, dass etwas nicht stimmt. Glücklich der, der ein Symptom hat.“

Insofern hat es eine innere Logik, wenn Jesus zuerst zu denen geht, die ein „Symptom“ haben, um das Reich Gottes zu verkündigen, denn die wissen aus eigener Erfahrung, dass etwas nicht stimmt und berichtigt/geheilt werden muss. Außerdem sind sie offen dafür, weil sie nicht so viel zu verlieren haben.

Novas
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#23 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Novas » Fr 10. Jun 2016, 14:22

Magdalena61 hat geschrieben:Regeln sind wichtig. Im Reich Gottes gibt es eine Hausordnung. Ein Schüler ahmt zunächst seinen Lehrer nach, bis er die Weisheit des Lehrers "gefressen" hat und selbständig damit arbeiten kann

Allerdings ist Jesus auch ein Beispiel für jemanden, der Sich ganz bewusst über Regeln hinweg setzte, wenn es sich für ihn aus dem höheren Gesetz der Liebe ergibt, wie die Krankenheilung am Sabbat zeigt. Astrophysiker vermuten heute, dass es nicht nur ein Universum gibt (welches alleine mehrere Milliarden Galaxien beherbergt) sondern womöglich zahllose Multiversen.
Es ist - so gesehen, in diesen Dimensionen gedacht - ziemlich unwahrscheinlich, dass Gott wie eine pingelige Hausfrau auf die Einhaltung irgendwelcher Regeln pocht und sich jedes Vergehen dagegen in ein Notizbuch schreibt.

:wave: die Regeln sollen dem Menschen dienen als Wegweisung ("TORAH" bedeutet ja auch "Weisung") und nicht der Mensch dienen den Regeln. Sie sind aber hilfreich, wie eine Landkarte, Proviant und ein Kompass für die Reise.

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#24 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Rembremerding » Fr 10. Jun 2016, 15:27

Novalis hat geschrieben:
:wave: die Regeln sollen dem Menschen dienen als Wegweisung ("TORAH" bedeutet ja auch "Weisung") und nicht der Mensch dienen den Regeln.
Regeln sind Voraussetzungen, die Raum für Gottes Liebe schaffen, die Beziehungen ermöglichen und sie schützen.
Diese Regeln sind ähnlich wie Naturgesetze: Man kann sie ignorieren, aber auch hier wird ein noch oben geworfener Stein unweigerlich auf die Erde zurückfallen.
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Novas
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#25 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Novas » Fr 10. Jun 2016, 15:49

Rembremerding hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
:wave: die Regeln sollen dem Menschen dienen als Wegweisung ("TORAH" bedeutet ja auch "Weisung") und nicht der Mensch dienen den Regeln.
Regeln sind Voraussetzungen, die Raum für Gottes Liebe schaffen, die Beziehungen ermöglichen und sie schützen. Diese Regeln sind ähnlich wie Naturgesetze: Man kann sie ignorieren, aber auch hier wird ein noch oben geworfener Stein unweigerlich auf die Erde zurückfallen.

Das sehe ich auch so. Es gibt Gesetze, welche die materielle Welt dirigieren und es gibt spirituelle Gesetze. Werden sie missachtet, führt das zu Leid. Im Grunde geht es also darum, dass wir mit ihnen freiwillig - aufgrund von Einsicht und Verständnis - kooperieren.

Rembremerding
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#26 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Rembremerding » Fr 10. Jun 2016, 16:01

Novalis hat geschrieben: Das sehe ich auch so. Es gibt Gesetze, welche die materielle Welt dirigieren und es gibt spirituelle Gesetze. Werden sie missachtet, führt das zu Leid. Im Grunde geht es also darum, dass wir mit ihnen freiwillig -aufgrund von Einsicht und Verständnis - kooperieren.
... oder eben die Konsequenzen tragen.
Aber der barmherzige Gott lässt uns gerade im Leid nicht allein: Tragen wir es aus Liebe zu ihm, ganz in der Nachfolge des Herrn, dann kann aus Leid ewiges Leben werden. Für einen selbst, aber auch für andere.
Dies hat auch Hans-Peter Royer so gesehen.
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