Eine neue Zölibat Bewegung ist im Kommen

[Novas]

Du unterschätzt die potenzielle Einflussnahme, die die Überwachungsgeilen und politisch korrekten Fanatiker haben.

Da hast Du in einem Satz die politische Lage zusammen gefasst

[Rembremerding]

Das Zauberwort heisst hier Urheberrecht.
Denn besagtes virtuelles Erlebnis, egal ob als Film oder ob als interaktiver Film wird ja von jemandem hergestellt, der dafür Gebühren verlangt.
Deine Daten werden gespeichert, um zu prüfen, ob das mit den Gebühren auch korrekt verläuft.

Ich möchte da noch auf die heißersehnte Datenbrille verweisen, mit der Menschen dann durch die Städte laufen. Sie wird begrüßt werden, vielleicht irgendwann sogar Pflicht, denn sie zeigt dann Werbeeinblendungen, Infos über vorbeigehende Passanten, Gebäude, Geschäfte, Straßenverkehr und natürlich wird jede Augenbewegung gespeichert und ein Profil des Trägers erstellt, damit die Werbeeinblendungen und "Konsumvorschläge" immer individueller werden können.
Wenn es dann keine Panoramafreiheit mehr gibt, wird jedes betrachtete Gebäude Urhebergebühren ausweisen, natürlich auch die Infos über das Echtzeitfacebook.

Eine bedrückend amüsante "Utopie" und sehr lesenwert ist der Aufsatz "Designermutanten und Echtzeitmigranten" von Gundolf S. Freyermuth, 2004 erschienen. Kurz zum Inhalt:
Designermutanten leben in einem im Genom vollständig digitalisierten Körper, den sie quasi als "Cyberborg" durch Änderungen ihres Genoms am "PC" selbst beeinflussen können. Die Hardware des Menschen ist zwar dieselbe, aber das Fleisch, die Software, kann digital optimiert, versendet und natürlich auch geklont werden. Sexualität wird so überflüssig, da auch die Empfindungen per "Mouseclick" kreiert werden können.
Echtzeitmigranten können so digital an jedem Ort der Welt gleichzeitig sein. Es gibt kein Individium im Universum mehr, sondern ein Multividium im Multiversum (also auch in digital kreierten Welten). Man besteht aus multiplen Persönlichkeiten, die zwar einzigartig sind, aber auch vielfältig (in Geschlecht, Alter, Aussehen). Bewusstsein ist das, was gespeichert wird. Krankheiten sind dann tatsächlich nur mehr Datenfehler (durch Viren etc.)
Ob diese Digitalisierung selbstbestimmt verläuft, von Konzernen, "zum Besten" des Menschen oder beeinflusst von Ideologien ergibt den Grad der Menschenwürde, die dann noch übrig bleibt.

Servus

[ThomasM]

Ein neuer Wahn, der Menschen unter Druck setzt und so verhindert, dass Flirten oder Daten ohne Angst möglich sind. Mit der Folge, dass es einfacher ist, zölibatär zu leben.

Hallo!
Was verstehst du unter "zölibatär leben"? Was verstehst du unter "Zölibat"?

Zölibatär ist eine Anlehnung an das Wort Zölibat.
Letzteres verwendet man im Sinne der Priester der katholischen Kiche, bei denen sie sich sexuellen Handlungen enthalten, obwohl sie körperlich eigentlich dazu gebaut sind.

Zölibatär heißt also "Man lebt wie im Zölibat", d.h. man lebt sexuell enthaltsam, obwohl es dazu keiner körperliche oder persönlichen Gründe gibt. Im Fall des von mir zitierten Artikels ist der Grund für die Enthaltsamkeit der gesellschaftliche Druck. Ein Druck, den es früher schon mal gab und viel Unheil, sehr viel Unheil, angerichtet hat.

In der von mir geschilderten Situation geht das so weit, dass auch an sich nicht direkt sexuelle Handlungen, wie mit jemanden flirten, bereits gefährlich werden. Denn ein falsches Wort, eine missgünstige Person, eine ungerechtfertigte Beschuldigung, und du bist erledigt. Auch dafür hat man schon Beispiele in unserer political correctness Gesellschaft gesehen.

[Magdalena61]

Die Vorgänge in den USA, die von Jan Fleischhauer in seiner Kolumne mehr oder weniger in die Schublade "Sexualhysterie" gesteckt und mit reichlich Hohn und Spott kommentiert wurden, haben eine Vorgeschichte:

Eine vom Justizministerium finanzierte repräsentative Umfrage ergab: Jede fünfte Studentin wird während ihres Studiums sexuell missbraucht.
...
Inzwischen wehren sich Hunderte amerikanische Studentinnen im ganzen Land gegen sexuelle Gewalt auf dem Campus. Sie rufen inzwischen so laut, dass Politik und Gesellschaft nicht mehr weghören können. Seit Monaten informieren "New York Times", "Boston Globe", "Washington Post" über ihren Kampf. Auch SPIEGEL ONLINE berichtete schon...
spiegel.de 13.10.2014

Ob die Vorschrift, ein schriftliches Einverständnis des anvisierten Partners einzuholen, um sexuelles Begehren ausleben zu können ohne empfindliche Folgen befürchten zu müssen, das Ei des Kolumbus ist, darüber mag man verschiedener Meinung sein.
Unterschriften kann man auch fälschen oder damit, weil sie ja auch noch fotogaphiert werden sollen, Indiskretion üben.

Die neue Regelung sehe ich als einen Versuch seitens der Verantwortlichen, auf die Beschwerden der Studentinnen zu reagieren und sexuelle Belästigungen innerhalb ihres "Hoheitsgebietes" zu reduzieren.
LG

[sven23]

Schriftliche Einverständniserklärung ist ja wohl eine Satire.
Am besten sollte wohl noch ein Zeuge dabei sein, wie es die Zeugen Jehovas beim Kindesmißbrauch forden.

[ThomasM]

Die neue Regelung sehe ich als einen Versuch seitens der Verantwortlichen, auf die Beschwerden der Studentinnen zu reagieren und sexuelle Belästigungen innerhalb ihres "Hoheitsgebietes" zu reduzieren.

Ja, das zeigt, wie hilflos die Verantwortlichen dem Phänomen gegenüberstehen.
Wenn man allerdings in den USA eine Umfrage macht, wieviele Freunde/Verwandte von Menschen bereits erschossen wurden, würde das keine solche Reaktion hervorrufen. Oder solch sinnfreie Reaktionen, doch jedes Kind mit Waffen auszustatten.

Außerdem wurde die Umfrage weltanschaulich "geschönt", d.h. die Leute, die die Umfrage durchgeführt haben, wollten genau dieses Ergebnis herausbekommen.

Ein weiteres Problem:
Die Bewegung, die so entsteht und damit auch die Zwänge, werden sich bald aus dem konkreten Milieu lösen und sich verallgemeinern. Dann geht es dann plötzlich nicht mehr um Studenten auf einen amerikanischen Campus, sondern um alle.

[Janina]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/v ... 46587.html
Was ist das?

Eine Ausgeburt des Schwachsinns.
Die Hexenjagd auf Tim Hunt ist auch nur ein weiteres Beispiel dafür.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 06470.html

Ich denke, der Fall Edathy hat gezeigt, was passieren wird.

Der Fall Edathy zeigt was ganz anderes, nämlich wie man jemanden ohne Chance auf Gegenwehr erledigen kann.
Der Verfassungsschutz hat eine Bande von Auftragskillern beschäftigt, die aufgeflogen ist. Diese Bande wird im Nachhinein als "NSU" bezeichnet und zu "rechtsradikalen Einzeltätern" uminterpretiert. Dazu verschwinden sämtliche Unterlagen ("aus Versehen"!), und es werden Zeugen ermordet. Der Leiter des Untersuchungsausschusses, der an einer Aufklärung WIRKLICH interessiert ist, wird den Mördern zu gefährlich, und wird daher erledigt, so wie die Amis auch an Assange drankommen wollen: Mit einer Anklage, gegen die eine Verteidigung nicht möglich ist.