Mit Statistiken kann man die Leute echt für blöd verkaufen und alles durchdrücken, was der Gott des Fortschritts fordert. "Auto und Flieger gegeneinander auszuspielen ergibt keinen Sinn", meint Pierre Caille vom Bundesamt für Statistik, und gibt zu bedenken, "dass im Strassenverkehr auch angefahrene Fussgänger mitgezählt werden".JackSparrow hat geschrieben:Man teilt die Anzahl der verunglückten Personen durch die Anzahl der insgesamt transportierten Personen multipliziert mit der Anzahl der insgesamt zurückgelegten Kilometer. Dann erhält man die Wahrscheinlichkeit pro Person, innerhalb eines Kilometers zu verunglücken.Magdalena61 hat geschrieben:Autos fahren ja wohl ein paar mehr herum als Flugzeuge unterwegs sind. Dann kann logischerweise auch mehr passieren.
Hier mal einiges zur "Statistik":
Wow, dreimal mehr.... einmal hier, einmal da---Walter Krämer vom Institut für Wirtschafts- und Sozialstatistik der Technischen Universität Dortmund hat sich in seinem Buch „So lügt man mit Statistik“ auf den Vergleich von Flugzeug und Bahn konzentriert.
„Je nachdem, welches Bezugssystem man wählt, kann man Flieger oder Zug schlecht aussehen lassen“, erklärt er. „Rechnet man zum Beispiel mit Personenkilometern, fällt die Rechnung für das Flugzeug sehr günstig aus.“ Die Personenkilometer errechnen sich folgendermaßen: Ein Jumbo, der von Frankfurt nach Sydney fliegt, kommt bei 300 Passagieren und 12 000 Kilometern Strecke auf 3 600 000 Personenkilometer. Für diese Strecke ergeben sich dann mit den Zahlen, die Krämer bei seinen Berechnungen verwendet hat, dreimal mehr Verkehrstote für die Bahn als für das Flugzeug.
Anders stellt sich die Sache dar, wenn die Sicherheit anhand der Stunden berechnet wird, die der Reisende insgesamt in dem Verkehrsmittel unterwegs ist. Auf dieser Berechnungsgrundlage gibt es in der Bahn dreimal weniger Verkehrstote pro 100 Millionen Passagierstunden als beim Flugzeug. Die Wahrscheinlichkeit, in der nächsten Stunde zu sterben, ist dann im Flugzeug dreimal so hoch wie im Zug.
focus.de
Offenbar gibt also tatsächlich noch einige Unverbesserliche, die es wagen, dem Mainstream zu widersprechen.Zahlen lügen nicht – oder doch? Beim genaueren Hinsehen kommen Zweifel auf: Ist es wirklich sinnvoll, die Unfallzahlen auf die zurückgelegten Kilometer zu beziehen? Schliesslich liegt es in der Natur der Sache, dass man mit dem Auto kürzere Distanzen zurücklegt als mit dem Flugzeug. Ein Sicherheitsmerkmal ist das noch nicht. Kommt dazu, dass 50 Prozent aller Flugunfälle während des Anflug- und Landevorgangs passieren – die geflogene Distanz tut da wenig zur Sache.
beobachter.ch
Die Markierungen sind von mir, weil es ein bißchen viel Text ist.
So, und das können die Statistikgläubigen jetzt nachrechnen...Verschiedene Sichtweisen
Der Schweizer Verband der Seilbahnunternehmungen wählte 1997 für eine Vergleichsstatistik anstatt der Menge der zurückgelegten Kilometer die Anzahl der transportierten Menschen als Kriterium. Und siehe da: Die Fliegerei schneidet mit Abstand am schlechtesten ab. Pro Milliarde transportierter Passagiere sterben im Flugzeug 710 Menschen, im Auto 135 und in der Bahn 127 Personen.
Wieder anders verglich die amerikanische Fachzeitschrift «Air Safety Week». Sie setzte die Zahl der Unfalltoten ins Verhältnis zu den zurückgelegten Kilometern pro Verkehrsmittel – unabhängig von der Zahl der transportieren Menschen. Berechnet wurden die Todesopfer pro Fahrzeug und 100 Millionen Meilen (zirka 160 Millionen Kilometer) in den USA im Jahr 1995. Das Resultat: Am sichersten schnitt der Bus mit 0,5 Toten auf 100 Millionen Meilen ab, gefolgt vom Auto mit 1,7 Toten und dem Flugzeug mit drei Toten.
Als Vergleichsgrösse könnte auch die Reisezeit hinhalten. Man könnte also die Gefahr in Bezug zur Reisezeit – Tote pro Millionen Stunden Reisezeit – berechnen. So gesehen würde die Bahn besser abschneiden als das Flugzeug.
beobachter.ch

LG