Das Gehirn und unser Bewusstsein.

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Salome23
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#301 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Salome23 » Fr 17. Apr 2015, 21:50

Pluto hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Welches Gehirns? Wenn man die Realität schon für unecht halten will, dann doch bitte auch konsequent.
Keiner, außer du, hält Realität für unecht.

Ich frage mich nur, warum du hier so stark gegen Realität argumentierst.
Aber das tut er doch gar nicht....
Hast du ihn nicht verstanden? :)
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Manchmal, wenn ich hier (im Forum) einfach nur still im Hintergrund mitlese, denk ich mir: " Wie können Menschen nur immer wieder so aneinander vorbei reden(denken/missverstehn)? Woran liegts? Bild

Novas
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#302 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Novas » Fr 17. Apr 2015, 21:56

Pluto hat geschrieben:Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Wenn man genauer hinsieht, decken sich Erfahrung und Realität sehr gut

Die Realität verstehe ich, als den Hintergrund oder die Substanz aller Erfahrungen. Das, was Bestand hat und sich in der Vielfalt aller Erscheinungen zum Ausdruck bringt. Wenn ich meine Erfahrung betrachte - das Hier und Jetzt - dann bleibt die fühlende und wahrnehmende Gegenwart von Bewusstsein, als das Substanzielle und Wesentliche übrig.

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#303 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Novas » Fr 17. Apr 2015, 22:00

Salome23 hat geschrieben:Manchmal, wenn ich hier (im Forum) einfach nur still im Hintergrund mitlese, denk ich mir: " Wie können Menschen nur immer wieder so aneinander vorbei reden(denken/missverstehn)? Woran liegts? Bild

Sie richten ihre Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Perspektiven des Verstandes, aber nicht auf das Wesentliche, was alle diese Perspektiven vereint...in dem selben Raum der Wahrnehmung, der Ein-Sicht und Ein-Fühlung... die Gegenwart von Bewusstsein... die durch uns alle auf individuelle Weise spricht... aber sich "gegenseitig" erkennen kann. Das ist dann vielleicht "der Geist der Liebe". Die verschiedenen Perspektiven sind ja nicht das Problem, sondern das Hinwegsehen über das Gemeinsame, Ursprüngliche, essenziell Verbundene. ;)
Zuletzt geändert von Novas am Fr 17. Apr 2015, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Savonlinna
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#304 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Savonlinna » Fr 17. Apr 2015, 22:04

Pluto,
ich lass Dir Deine Weltanschauung, keine Sorge.

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#305 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Novas » Fr 17. Apr 2015, 22:07

Savonlinna hat geschrieben:Pluto, ich lass Dir Deine Weltanschauung, keine Sorge.

Er will Dir nur das (aus seiner Sicht) Beste geben. :thumbup: und dass er ein ehrbarer und gründlicher Naturwissenschaftler ist, steht außer Frage (außerdem spendet er monatlich an "Ärzte ohne Grenzen" :lol: ). Probleme gibts eigentlich erst, wenn eine Perspektive isoliert wird. "Das" - ein einzelnes Fragment - ist das Wahre - wo ich dann sagen würde: das GANZE - die Einheit aller Perspektiven - ist das Wahre. Die Realität IST multiperspektivisch/dimensional.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 17. Apr 2015, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.

Rembremerding
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#306 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Rembremerding » Fr 17. Apr 2015, 22:16

Pluto hat geschrieben: Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Wenn man genauer hinsieht, decken sich Erfahrung und Realität sehr gut.
Wenn du mir nicht glaubst, versuche mal einen Spaziergang im Wald in einer mondlosen Nacht. Spätestens wenn du dir den Kopf am ersten Baum schlägst, wirst du sehr schnell erfahren was Realität ist.
Dies ist ein sehr statisches Weltbild, das Realität auf individuelle Erfahrung beschränkt und Innovation, Intuition weitgehend negiert. Was ist der Maßstab dieser Erfahrung, der die Realität abbildet? Ein Mensch, der nicht schwindelfrei ist, wird nie die Erfahrung erlangen eine Felswand zu erklimmen und doch ist dies Realität. Und dies ist nur ein Beispiel materiell geprägter Erfahrung.
In einer mondlosen Nacht gibt es mehr als Finsternis und ein Baum. Und eine andere Realität zu erfahren kann sein jene nur nachts blühende Pflanze unter dem Baum zu riechen oder still und reglos die Sterne zu beobachten und darin Bilder zu erkennen, während andere sich ihre Köpfe an Bäume anschlagen.
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Savonlinna
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#307 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Savonlinna » Fr 17. Apr 2015, 22:22

Novalis hat geschrieben:In diesem Sinne spielt es - von meiner Perspektive her - nicht die geringste Rolle, was gerade erfahren wird, wer es erfährt oder wo, denn das, was allen Erfahrungen zugrunde liegt, ist das selbe. Das ist die Realität.
Verstehe. Ich glaube, das teile ich bis zu einem gewissen Grad.

Was mich dazu bringt, mich zu fragen, was mich antreibt, eine Forschung der existentiellen Bedürfnisse der Menschen zu wünschen.
Vermutlich ist es dies, dass ich mir alleine nicht genüge. Ich finde es schlimm, dass man so vielen Menschen das Recht abspricht, ihre eigene Realität als vorhanden wahrnehmen zu dürfen. Das versuchen die, die die Wahrheit gepachtet zu haben glauben, ihnen ohne Ende madig zu machen, kaputt zu machen.

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#308 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Rembremerding » Fr 17. Apr 2015, 22:43

Savonlinna hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: Dennoch noch einmal meine Frage:
Wer aber hat die "Hoheit" über die chemischen Eigenschaften etwa des Zuckers und macht diese zur eigentlichen Realität? Die Natur? Ein bewusstloses "Die", dass nichts wahrnehmen kann?
Die Antwort ist schwer zu formulieren für mich. Kommt dann vielleicht noch.
Nur als Info, was Max Planck in seiner Nobelpreisrede einmal sagte:
Es gibt keine Materie an sich, alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zu dem winzigen Sonnensystem des Atoms zusammenhält.

Da es im ganzen Weltall weder eine intelligente noch ewige abstrakte Kraft gibt - es ist der Menschheit nie gelungen, das heiß ersehnte Perpetuum mobile (das aus sich selbst Bewegte) zu finden - so müssen wir hinter dieser Kraft bewußten, intelligenten Geist annehmen.

Dieser Geist ist der Urgrund der Materie, nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche (der Boden), denn diese Materie bestünde, wie wir es gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. - Da es aber Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geist-Wesen annehmen.

Da aber auch Geist-Wesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben, GOTT.

Eine Wissenschaft, die den Geist nicht in ihr Denken mit einbezieht, kann nicht zur Wahrheit vordringen. Die Existenz einer Schöpferkraft muss in den Wissenschaften als eine unanzweifelbare Tatsache akzeptiert werden.

Geist und Gehirn sind unabhängige Komplexe, die irgendwie in Wechselwirkung stehen. Es gibt aber eine Grenze, über die eine Wechselwirkung in beiden Richtungen stattfindet, die man sich als Fluss von Informationen, nicht von Energie vorstellen kann. Der Geist ist kein Teil der Materie-Energie-Welt, sodass kein Energieaustausch mit der Transaktion verbunden sein kann, sondern nur Informationsfluss. Und dennoch muss der Geist dazu fähig sein, das Muster der Energieprozesse in den Gehirnmodulen zu verändern. Es ist schwer verständlich, wie der ichbewusste Geist mit einer so enormen Komplexität modularer Raum-Zeit-Muster in Beziehung stehen kann.
Das Hervorgehobene erscheint mir ein hilfreicher Ansatz. Information und Wirklichkeit, SEIN und Erkennen gehen eine Wechselwirkung ein. Zugänglich ist diese Information durch Intuition. Das Fehlende, der Schrei des Menschen nach mehr verstummt, je achtsamer er wird, je mehr er seiner Intuition vertraut, mit der er ein mehr an Information und damit ein mehr an Wirklichkeit erfährt. Dabei zählt allein das Jetzt.

Sicherlich ein schwieriges Thema, das ich hoffentlich etwas verständlich angeschnitten habe.

Servus :wave:
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Savonlinna
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#309 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Savonlinna » Fr 17. Apr 2015, 23:35

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Zum einen:
"Welt" ist ein schwammiger Begriff. Genaugenommen sagt er rein gar nichts aus. Bzw. nur das, was wir als "Welt" behaupten.
Wieso schlussfolgerst du das?
Für mich ist die Welt ein sehr realer Ort wo ich lebe.

Ich habe doch nicht geschrieben, dass Du für Dich nicht Welt so definieren kannst, dass Du Dich in ihr wohlfühlst.
Dadurch muss man sich doch nicht angegriffen fühlen.
Dennoch ist es für andere Menschen anders.
Und ich bin es Leid, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich mich auch für andere Menschen und deren Belange interessiere und zu formulieren versuche.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Zum anderen:
Was wir "erfahren", wissen wir ja gar nicht. Wir erfahren Unmengen, ohne dass wir das registrieren.
Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Wenn man genauer hinsieht, decken sich Erfahrung und Realität sehr gut.
Wenn du mir nicht glaubst, versuche mal einen Spaziergang im Wald in einer mondlosen Nacht. Spätestens wenn du dir den Kopf am ersten Baum schlägst, wirst du sehr schnell erfahren was Realität ist.
Vermutlich verwechselst Du mich jetzt mit jemandem.
Es war nicht ich, die behauptet hat, dass Deine Realität nicht existiert.
Es existieren aber auch andere Realitäten. So wie es die Homosexualität gibt, egal, wie viele glauben, man müsse sie umtrimmen in die einzig wahre Welt der Heterosexualität, so gibt es auch eine erfahrbare Welt außerhalb der naturwissenschaftlichen Welt. Und sei es die Liebe. Oder die Natur. Oder die Musik.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wenn unsere Wahrnehmungsorgane rein auf die Außenwelt getrimmt sind - und das sind sie in unserer Kultur -, dann nehmen sie eben nur die äußere Welt wahr.
Könnte nicht die "innere" Welt eine Illusion sein?
Natürlich nicht. Sonst würde ich doch nicht davon reden, dass unsere Kultur nur den Sinn für die äußere Welt trainiert.
Mein Innenleben ist keine Illusion. Die bringt doch ganz außerweltlich reale Dinge hervor. Damit verdiene ich sogar mein Geld.
Und es besteht ein Hunger nach den Produkten dieser inneren Welt. Schau Dir nur die Opernhäuser an, wie ausgebucht diese sind.
Und die Buchmessen - welch ein Hunger nach Büchern besteht.

Pluto hat geschrieben:Falls nicht, wie wolltest du zwischen Illusion und Wirklichkeit unterscheiden? Vielleicht in dem du besagten Waldspaziergang machst?
Du verwechselst mich jetzt schon wieder mit jemand anderem.
Und Du solltest mich nicht für dumm halten. Ich bin nicht mit solchen dümmlichen Argumenten zu widerlegen.
Das Schreiben von Gedichten als Beispiel wird kaum einen Dichter dazu bringen, dass er gegen Bäume rennt. Was er notiert, ist keine Illusion, weil er es erlebt hat. Und weil Abertausende sich darin wiederfinden und diese Gedichte lesen.
Wir sind hier in keinem Kindergarten, Pluto.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Jedes Transzendieren - Überschreiten - der bisher wahrgenommenen Welt führt den Menschen in eine neue Welt.
Das glaube ich nicht!
Wenn wir die Empirie verlassen, haben wir keine Möglichkeit mehr, die Transzendenz von der Illusion zu unterscheiden.
Ich sagte ja nicht "Transzendenz", sondern Transzendieren. Und habe es erklärt mit "Überschreiten".
Vielleicht aber hätte ich präziser schreiben sollen:
"Jedes Transzendieren - Überschreiten - der bisher wahrgenommenen Welt führt den Menschen in eine neue wahrgenommene Welt."

Ich will nämlich wirklich nicht hoffen, dass kein Mensch sich entwickelt und keine neue Erfahrenswelten in einem langen und reichen Leben für sich erschließt.

Pluto
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#310 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Pluto » Sa 18. Apr 2015, 00:08

Savonlinna hat geschrieben:Pluto,
ich lass Dir Deine Weltanschauung, keine Sorge.
Lieb von dir... um meine Weltanschauung mache ich mir keine große Sorgen.
Mich beschäftigt eher die Deinige. :P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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