Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

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Pluto
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#21 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Sep 2016, 14:47

ThomasM hat geschrieben:Radioaktivität ist das Ergebnis der schwachen Wechselwirkung innerhalb eines Atomkerns. Bei uns hat die schwache Wechselwirkung eine Stärke von 10^(-15) verglichen mit der starken Wechselwirkung und die Gravitation hat eine relative Stärke von 10^(-41).
Die Gravitation ist also 26 Größenordnungen schwächer als die Kraft, die Radioaktivität steuert. Das ist ziemlich wenig.
Ganz genau. Beim radioaktiven Zerfall entstehen Alpha-Teilchen (Helium-Kerne), Beta-Strahlung (Elektronen), oder einfach EM-Strahlung (Photonen). Diese sind in jedem Fall der Gravitation ausgesetzt und reagieren entsprechend. Messen kann man das aber bei elektrisch geladenen Teilchen i.d.R. nicht, weil die elektromagnetische Kraft um fast 40 Größenordnungen größer ist.

ThomasM hat geschrieben:Zum Vergleich, ein normaler Mensch kann mit einem Boxschlag ein Äquivalent von 100 Kg an Kraft aufbringen, also die Kraft, die entsteht, wenn 100 Kg aus 1 m auf dem Erdboden aufschlägt.
Wäre das die Gravitationskraft, so würde die Radioaktivität mit einer Kraft von 10^(28) Kg zuschlagen, das ist mehr, als die gesamte Erde aufbringen würde.
Wie du angedeutet hast, ist der Einfluss der Gravitation sehr sehr gering.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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seeadler
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#22 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von seeadler » Mi 7. Sep 2016, 15:37

Pluto hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Bisher habe ich hier im Forum noch nicht jenen "Piks" erlebt, von dem du sprichst, weil wir in der Regel aneinander vorbei schreiben, und somit in den meisten Fällen das, was ich anspreche, bisher noch gar nicht wirklich verstanden wurde, weil es nicht wirklich in der etablierten und verifizierten Welt der Wissenschaft Zuhause ist.
Ich vermute sehr, dass du dir das nur einbildest.
Deine konstante Weigerung, dich in den Grundlagen der Physik einzuarbeiten und so das notwendige Grundwissen zu erlangen, ist der Beweis dafür.

leider liest du nachweislich wirklich nicht sehr viel von mir, oder überfliegst es aufgrund deines Administratorendaseins. Darum kann ich dir dies einerseits nicht übel nehmen, anderseits muss ich dich dann ständig darauf hinweisen, dass du wirklich keine Ahnung von meinem "Grundwissen" hast. Dieses habe ich mir vor 25 Jahren sehr intensiv zugelegt, quasi Tag und Nacht darum gearbeitet und Tausende handschriftliche mittlerweile vergilbte Seiten im Keller zeugen noch von dieser Zeit, wo ich auch noch im regen Kontakt mit einigen Instituten war.... usw.... also bitte. Dei gefordertes Grundwissen ist da, auch wenn du es zu vermissen scheinst, weil ich dies hier nicht artig brav aufs Tablett serviere damit du mich streicheln und loben kannst.... Meine beiden Frauen, selbst Wissenschaftler könnten dich da eines besseren belehren.

Ich beschränke mich darauf, hier Ideen und Gedanken einzubringen, die eben aus dieser "Grundlagenarbeit" heraus entwachsen sind, und wo ich davon ausgehe, dass dieses Grundwissen auch anderweitig vorhanden ist - allerdings überrascht es mich dann schon, wenn ich hin und wieder Bahnhof zu reden scheine.

Gehe einfach mal davon aus, dass das Grundwissen da ist, ich es mir aber erspare, dies ständig beweisen zu müssen. Und dann ergeben meine Beiträge dann auch wirklich einen anderen Sinn.....
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#23 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von ThomasM » Mi 7. Sep 2016, 16:23

seeadler hat geschrieben: Gehe einfach mal davon aus, dass das Grundwissen da ist, ich es mir aber erspare, dies ständig beweisen zu müssen. Und dann ergeben meine Beiträge dann auch wirklich einen anderen Sinn.....
Nicht unbedingt.
Wenn du das Grundwissen hättest, dann wüsstest du, dass die Gravitation 26 Größenordnungen schwächer ist als die Kraft, die Radioaktivität hervorruft.
Dann wüsstest du auch, dass die wesentliche Frage nicht die ist, ob Gravitation einen Einfluss hat (selbstverständlich hat sie einen), sondern zu begründen, warum dieser Einfluss nicht vernachlässigbar ist (bei 26 Größenordnungen ist der Einfluss vernachlässigbar).

Deine Behauptungen, Grundwissen zu haben, spiegelt sich in den Dingen, auf die du Wert legst, einfach nicht wieder.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Halman
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#24 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von Halman » Mi 7. Sep 2016, 16:40

seeadler hat geschrieben:Halman, ich hatte gerade einen langen beitrag an dich weggeschickt. Leider hat das Internet mir jenen Beitrag wie in der letzten Zeit auffallend oft wieder einmal geklaut, weshalb ich leider annehmen muss, dass im Forum von Pluto der "Wurm" drin ist. Denn vorher ist dies nie passiert. Auch habe ich zur Zeit massive Probleme, weil Bullgard, mein Internetsecurity immer wieder behauptet, von Pluto´s Forum ginge ein Hackerangriff aus und deshalb blockiert er dieses Forum.
Das ist wirklich sehr ärgerlich. Hast Du einen Viren-Scanner laufen lassen?

seeadler hat geschrieben:Was ich sagen möchte, du weißt, wie sehr ich dich und deine Arbeit schätze und deine Beiträge hier.
Danke. :)

seeadler hat geschrieben:Und eigentlich kennst du mich lange genug, um zu wissen, dass ich weder so einfach noch so billig gestrickt bin, wie du oder Thomas mich hier nunmehr gerne einstufen möchten.
Das mit dem "Kennen" über das Internet ist so eine Sache. Eigentlich kennen wir uns nicht persönlich, die ist über ein Forum meiner Meinung nach unmöglich (oder nur begrenzt möglich, da bin ich mir nicht ganz sicher). Hast Du schon mal mit Usern telefoniert? Oder mit einem Administrator? Dies ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Du kamst so rüber, als wenn die Relativitätstheorie für Dich ein "alter Hut" sei. Deine Thread-Frage wird aber eben durch diese beantwortet. Gem. Newton ist nämlich die unendliche Geschwindigkeit die maximale Geschwindigkeit. In der SRT ändert sich dies insofern, dass an Stelle der unendlichen Gewschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit als Grenze tritt und gem. der SRT treten dort ja auch Unendlichkeiten auf:
- unendliche Längenkontraktion
- unendliche Zeitdilatation
- unendliche Energiezunahme (früher dynamische Masse)
Diese Unendlichkeiten definieren eine unüberwindbare Grenze.

Nun kann man natürlich hinterfragen, ob denn die SRT die Wirklichkeit zutreffend beschreibt, ob also ihr Postulat der Lichtgeschwindigkeit als maximale Geschwindigkeit tatsächlich mit den experimentellen Befund übereinstimmt. Ich hoffe, dass Thomas eine bessere Quelle für die Experimente zur Relativitätstheorie hat.

seeadler hat geschrieben:Ich behaupte nicht, dass mir alles leicht fällt, aber ich sage klipp und klar, dass sich meine Interessen auf einer anderen Ebene fokussieren, und ich somit für derartige Details, wie du sie beschreibst, nicht wirklich so viel Zeit aufwende, weil ich genügend andere Dinge zu tun habe, und ich mich auch nicht mehr mit etwas befasse, von dem ich annehmen darf, dass andere mehr darüber wissen. Was ich hier anspreche sind Gebiete, die aus meiner Sicht tatsächlich noch sehr neu sind......

ich hoffe, ich muss dies jetzt nicht wieder neu schreiben....
Nach meiner Erfahrung ist es nützlich in der Physik die erfolgreichen Theorien hinreichend zu berücksichtigen. Fehlendes Wissen kann bis zu einem gewissen Grad nachgeholt werden.
Der primäre Grund, warum die Lichtgeschwindigkeit die Maximalgeschwindigkeit ist, hängt damit zusammen, dass in der SRT kein ausgezeichnetes Bezugssystem existiert. Dies führt eben dazu, dass bei hypothetischen Überlichtgeschwindigkeiten kausale Schleifen entstehen können.
Angenommen, Du könntest mit einem Raumschiff überlichtschnell nach Alpha Centauri reisen. So wäre es Dir dann möglich, bei Deiner Rückkehr zur Erde vor Deinem Start auf der Erde zu landen. Wir haben eine kausale Schleife. Vermeidbar sind sie nur, wenn man Überlichtgeschwindigkeit (ich sprach diesbezüglich von raumartigen Weltlinien) für kausal unzulässig erklärt.
Willst Du das Postulat der Kausalität aufrechterhalten und darüber hinaus Überlichtgeschwindigkeit einführen, muss Du ein ausgezeichnetes (bevorzugtes) Bezugssystem mit absolutre Gleichzeitigkeit einführen.
Zitat von Agent Scullie:
Als reine Gedankenspielerei kann man auch noch den Fall betrachten, dass die beiden Brüder instantane, d.h. unendlich schnelle, Signale austauschen können. Allerdings folgt aus der Relativitätstheorie die Relativität der Gleichzeitigkeit, was zur Folge hat, dass auch die Eigenschaft eines Signals, instantan zu sein, vom Bezugssystem abhängig ist. Wenn sich der reisende Bruder vom daheimgebliebenen entfernt, so ist für ihn ein Signal, das im Bezugssystem des daheimgebliebenen instantan ist, nicht instantan, sondern bewegt sich rückwärts in der Zeit. Bewegt er sich hingegen auf den daheimgebliebenen Bruder zu, so ist das Signal für ihn langsamer als instantan. Nehmen wir nun an, die beiden Brüder tauschen Signale aus, die im Bezugssystem des daheimgebliebenen instantan sind. Dann ist es tatsächlich so, wie von dir vermutet: der daheimgebliebene sieht den reisenden Bruder verlansamt altern, der reisende Bruder den daheimgebliebenen dagegen beschleunigt, beides entsprechend des Zeitdilatationsfaktors, da bei instantanen Signalen Laufzeiteffekte keine Rolle spielen. Nimmt man hingegen Signale, die im Bezugssystem des reisenden Bruders instantan sind, so ist es umgekehrt: der daheimgebliebene sieht den reisenden beschleunigt altern, der reisende dagegen den daheimgebliebenen verlangsamt. Allerdings ist die Relativität der Gleichzeitigkeit auch gerade der Grund, warum die Relativitätstheorie überlichtschnelle Signale und damit instantane Signale verbietet: sie könnten zu kausalen Schleifen führen.

Deswegen muss jede Theorie, die überlichtschnelle Kommunikation oder überlichtschnelle Reisen gestattet, eine absolute Gleichzeitigkeit einführen, und damit ein bevorzugtes Bezugssystem, das, im Widerspruch zum Relativitätsprinzip, eine absolute Unterscheidung zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung definiert. D.h. das Relativitätsprinzip muss fallengelassen werden.
Zur Erläuterung füge ich eine Grafik von Agent Scullie ein, mit einem Zitat, welches diese Grafik erklärt:
Agent Scullie:
Ich habe dir mal eine Grafik angefügt, wo der Effekt der Relativität der Gleichzeitigkeit deutlich wird. Die dicke durchgezogene Linie ist der Hinflug, überlichtschnell im Bezugssystem S1, die gestrichelte dicke Linie der Rückflug, der ist in S1 eine Reise rückwärts in der Zeit, aber im Bezugssystem S2 einfach eine überlichtschnelle Reise. Wie du siehst, kommt der Reisende am Ausgangspunkt an, bevor er abgeflogen ist.

Bei FTL-Antriebsmethoden kann man diese Problematik nur dadurch umgehen, dass man ein bevorzugtes Bezugssystem einführt, das eine absolute Gleichzeitigkeit definiert. Nehmen wir an, im Bild wäre S1 dieses System. Dann wäre diese Reise entlang der gestrichelten dicken Linie nicht mehr erlaubt. Es hätte aber zur Folge, dass die beiden Bezugssysteme S1 und S2 nicht mehr gleichberechtigt sind, man muss also das Relativitätsprinzip fallenlassen.
Bild
Leider bin ich außerstande es zu vereinfachen. Dies ist die meiner Meinung nach beste seriöse Erklärung, die ich kenne. Thomas mag sie verständlicher vereinfachen können.
Fazit:
1. Wenn das Relativitätsprinzip und die Kausalität gelten, dann ist Überlichtgeschwindigkeit ausgeschlossen.
2. Ist Überlichtgeschwindigkeit möglich und soll die Kausalität weiterhin gelten, so ist ein ausgezeichnetes Bezugssystem (absolute Gleichzeitigkeit) zwingend notwendig. [Soweit ich weiß ist bei der großen Konkurrentin zu den Superstringtheorien, der Schleifenquantengravitation (LQG), nicht ganz klar, ob das Spinnetzwerk ein solches einführt.]
3. Wenn Überlichtgeschwindigkeit möglich ist und kein ausgezeichnetes Bezugsystem eingeführt werden soll, muss die Kausalität aufgegeben werden. Dann sind Zeitreisen möglich.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#25 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von Halman » Mi 7. Sep 2016, 16:46

ThomasM hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Bist Du so nett, uns diesen komplizierten Sachverhalt so einfach wir möglich zu erläutern? Damit erbitte ich eine Antwort, die einfacher zu verstehen ist als folgende:
...
Die Lichtgeschwindigkeit ist in allen Bezugssystemen konstant und somit nicht relativ. Für massebehafte Objekte gilt, dass die Lichtgeschwindigkeit unerreichbar ist, sofern man endliche Energie zugrundelegt.
Allerdings könnte man es so definieren, dass sich alles in der Raumzeit bewegt. Je schneller sich eine Testmasse im Raum bewegt, je langsamer "bewegt" sie sich in der Zeit. Licht bewegt sich auf lichtartigen Weltlinien und altert nicht. So wage ich mal folgende Addition:
- Licht: c im Raum + 0 in der Zeit = c
- Masse: v im Raum + t in der Zeit = c
t steht hier für einen beliebigen Wert des Alterns, v natürlich für Sublichtgeschwindigkeit (zeitartige Weltlinie). Mal sehen, was Thomas zu meiner "Verbildung" zu sagen hat. :oops:
Du hast es schon ganz richtig erklärt, Halman, aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau, was die Anforderungen an den Leser angeht. Ich will es gerne noch einfacher versuchen.
Ja, Du hast recht Thomas, meine jahrelangen Diskussionen mit einem "strengen" Physiker haben mir "versaut", ich spreche für einen Laien viel zu "akademisch".

ThomasM hat geschrieben:Startpunkt sei einmal deine erste Aussage: Die Lichtgeschwindigkeit ist in allen Bezugssystemen konstant und somit nicht relativ.

Nehmen wir das als gegeben, ist die erste Frage, was Bezugssysteme sind. Nun, das sind ganz einfach Koordinatensysteme, in denen wir etwas messen, wie z.B. eine Geschwindigkeit.
Es gibt das berühmte Beispiel mit der Messung der Geschwindigkeit eines Läufers und dem fahrenden Zug. Misst man die Geschwindigkeit eines Läufers auf dem Boden, dann ist das eine Möglichkeit. Misst man dieselbe Geschwindigkeit von einem fahrenden Zug aus, dann ist das Ergebnis abhängig davon, ob sich der Zug parallel oder antiparallel zum Läufer bewegt. Fährt er z.B. parallel zum Läufer und exakt genauso schnell, dann bewegt sich der Läufer in Bezug in meinem Bezugssystem nicht.
Dies wird mathematisch durch die klassische Galilei Transformation https://de.wikipedia.org/wiki/Galilei-Transformation ausgedrückt, die beschreibt, wie sich die Formeln ändern, wenn man von einem Bezugssystem in ein anderes transformiert. Wie man es gewöhnt ist, addieren sich bei dieser Transformation Geschwindigkeiten (vektoriell). Das besondere bei dieser Transformation ist, dass die Zeit dieselbe bleibt, also
t' = t
r' = r + v t

Wie kann bei einer Galilei Transformation die Lichtgeschwindigkeit (die ja erst einmal auch nur eine Geschwindigkeit ist) in allen Bezugssystemen gleich sein?
Nun sie kann nicht, die klassische Physik gibt das nicht her.
Will man den Startpunkt erreichen, dann braucht man eine andere Transformation. Es gibt einige Gründe, warum das die Lorentz Transformation https://de.wikipedia.org/wiki/Lorentz-Transformation ist, aber wenn wir uns auf unser Problem konzentrieren, dann muss man sagen:
Wenn bei einer Transformation zwischen Bezugssystemen diese so gemacht werden soll, dass die Lichtgeschwindigkeit konstant bleibt, dann muss man die Änderung von Zeit und Ort so sein, dass sie sich bei c gerade kompensieren.
Dabei taucht der Faktor 1/sqrt(1-v**2/c**2) auf. Nähert sich v gegen c, dann wird dieser Faktor unendlich, ein Zeichen, dass hier etwas schief geht. Physikalische Formeln dürfen nicht unendlich werden.

Um diese Unendlichkeit zu kompensieren und den Übergang v gegen c trotzdem korrekt machen zu können, muss man gleichzeitig die Ruhemasse des beobachteten Objektes in demselben Maß gegen 0 gehen lassen. Dann klappt der Übergang und man bekommt sinnvolle und messbare Formeln, die überdies den Vorteil haben, dass sie mit den Formeln übereinstimmen, die man bereits 40 Jahre vor Einstein für Licht herausgefunden hat.

Zusammenfassend haben wir damit die folgenden Vorteile der Relativitätstheorie:

- Sie ergibt, dass in allen Bezugssystemen c konstant ist.
- Sie ergibt sinnvolle und messbare Formeln für Ruhemasse größer 0, dann kann aber v niemals c erreichen, sondern bleibt immer unterhalb c.
- Den Übergang v->c geht, wenn man gleichzeitig m0->0 gehen lässt. Objekte, die sich mit c bewegen, müssen also eine Ruhemasse 0 haben.
- Dir Formeln, die sich daraus ergeben, sind identisch zu denen aus den Maxwellschen Gleichungen, die man bereits gegen 1860 für Licht erarbeitet hat.
Ja, Deine Erklärung ist natürlich viel besser, Thomas. Dies hat allerdings zur Konsequenz, dass Du nun die Krone tragen muss.
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#26 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von Halman » Mi 7. Sep 2016, 16:52

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Radioaktivität ist das Ergebnis der schwachen Wechselwirkung innerhalb eines Atomkerns. Bei uns hat die schwache Wechselwirkung eine Stärke von 10^(-15) verglichen mit der starken Wechselwirkung und die Gravitation hat eine relative Stärke von 10^(-41).
Die Gravitation ist also 26 Größenordnungen schwächer als die Kraft, die Radioaktivität steuert. Das ist ziemlich wenig.
Ganz genau. Beim radioaktiven Zerfall entstehen Alpha-Teilchen (Helium-Kerne), Beta-Strahlung (Elektronen), oder einfach EM-Strahlung (Photonen). Diese sind in jedem Fall der Gravitation ausgesetzt und reagieren entsprechend. Messen kann man das aber bei elektrisch geladenen Teilchen i.d.R. nicht, weil die elektromagnetische Kraft um fast 40 Größenordnungen größer ist.

ThomasM hat geschrieben:Zum Vergleich, ein normaler Mensch kann mit einem Boxschlag ein Äquivalent von 100 Kg an Kraft aufbringen, also die Kraft, die entsteht, wenn 100 Kg aus 1 m auf dem Erdboden aufschlägt.
Wäre das die Gravitationskraft, so würde die Radioaktivität mit einer Kraft von 10^(28) Kg zuschlagen, das ist mehr, als die gesamte Erde aufbringen würde.
Wie du angedeutet hast, ist der Einfluss der Gravitation sehr sehr gering.
Vernachlässbar klein. Deshalb kommt man in der äußerst präzisen Quantenfeldtheorie und in Feynman-Diagrammen ganz ohne Gravitation. Jedenfalls wüsste ich nicht, warum man die Gravition beim Betazerfall berücksichtigen sollte.

Allerdings hat Seeadler meiner Meinung nach doch in einer gewissen Weise recht. Neutronensterne könnte man vereinfach gesagt doch als makroskopische "Atomkerne" beschreiben, die eben aus extrem vielen Neutronen bestehen. Nur die Gravitation ermöglich ihre Existenz. Dazu muss die Graviation aber hinreichend groß sein.
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#27 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von R.F. » Mi 7. Sep 2016, 19:19

Halman hat geschrieben: - - -
Die relative Geschwindigkeit von Testmassen kann sich nur der Lichtgeschwindigkeit annähern. Ein Beispiel sind zwei Protonen im CERN, welche mit ultrarelativistischer Geschwindigkeit aufeinander zurasen. Janina erklärte:
Wenn ein Beobachter im LHC zwei Protonen sieht, die mit jeweils 0,999999991 * c aufeinander zu fliegen, dann gibt es ein Bezugssystem, in dem eines der Protonen ruht, und das andere mit 0,999999992999999981* c auf den Betrachter zu kommt. Und eben nicht mit 1,999999982 *c.
Dass wir da nichts durcheinander bringen: Die Frau Nina hat behauptet, nicht erklärt. Wie üblich...

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#28 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von seeadler » Mi 7. Sep 2016, 20:50

Halman hat geschrieben: Gem. Newton ist nämlich die unendliche Geschwindigkeit die maximale Geschwindigkeit. In der SRT ändert sich dies insofern, dass an Stelle der unendlichen Gewschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit als Grenze tritt und gem. der SRT treten dort ja auch Unendlichkeiten auf:
- unendliche Längenkontraktion
- unendliche Zeitdilatation
- unendliche Energiezunahme (früher dynamische Masse)
Diese Unendlichkeiten definieren eine unüberwindbare Grenze.

eben auf dieses Problem, dass die Grenzgeschwindigkeit c im Prinzip "überlistet" werden kann, und somit zu einer unendlich hohen Geschwindigkeit avancieren kann, wollte ich in diesem Thread eingehen.

In diesem Sinne sprach ich von meinem Gummiband, welches ich in meiner Hosentasche mitnehmen kann, und diese kann ich innerhalb meines fliegenden Inertialsystems immer wieder heraus holen und spannen und werde dabei bei jeder Geschwindigkeit, die ich gerade inne habe feststellen, ich kann mein Gummiband stets so weit dehnen, bis es zerreisst. Und es spielt dabei keine Rolle, wie schnell ich derzeit bin.
Somit kann ich mein Gummiband theoretisch bei einer Geschwindigkeit von 30 km/s genauso innerhalb einer Sekunde bis zu 300.000 km ausdehnen, wie in dem Augenblick, wo ich nicht mehr mit 30 km/s fliege (Erde) sondern etwa mit 220 km/s (Sonne), oder mit vielleicht 2000 km/s (Galaxienhaufen)....oder eben auch wenn ich selbst bereits mit 262.000 km/s fliege, so lässt sich jenes Gummiband trotzdem noch innerhalb dieses bewegten Bezugssystem bis 300.000 km in einer Sekunde ausdehnen. Rein Theoretisch wären dies dann nach Newtons alter Rechnung 562.000 km/s.

Ein Gedankenexperiment:

Wir fliegen mit einem Raumschiff, deren Länge mehr als 300.000 km beträgt. Mit diesem fliegen wir nun 262.000 km/s. Nund starte ich innerhalb jenes Raumschiffes ein anderes Flugobjekt und erreiche mit diesem innerhalb des bereits mit 262.000 km/s fliegenden Objekts die gleiche Geschwindigkeit. Noch nicht genug, setze ich noch einen drauf, denn auch das andere Objekt inerhalb des ersten Bezugssystems ist ja auch länger als 262000 km , so werde ich auch hier wiederum ein Raumschiff starten, welches innerhalb dieses dritten Bezugssystems ebenfalls 262.000 km/s erreicht......

Gehen wir davon aus, die räumlichen Ausmaße der integrierten Raumschiffe lassen dieses zu; wie hoch ist dann letzten Endes meine Geschwindigkeit innerhalb des dritten Bezugsystems einmal in Bezug zum ersten System, dann zum zweiten und schließlich absolut?


Die andere Frage die sich dann automatisch ergibt, wenn du nach dem relativistischen Additionsgesetz die Geschwindigkeit ermittelst, wäre : Ist die derart ermittelte Geschwindigkeit eine Relativgeschwindigkeit, also nur in Bezug zu Beobachter 1 im ersten Bezugssystem, wie auch zum Beobachter 2 im zweiten Bezugssystem und schließlich auch zum Beobachter drei im dritten Bezugsystem?

Wie hoch ist nun aber dann meine wahre Geschwindigkeit?

Die nächste sich wiederum daraus ergebende Frage wäre, welchen Einfluss hat Bezugsystem 1 zu Bezugsystem 2 und Bezugsystem 2 zu 3 usw... Wie ist das dann mit der jeweiligen relativistischen Masse und dem Impuls....

soweit erst mal....
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#29 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Sep 2016, 21:12

seeadler hat geschrieben:eben auf dieses Problem, dass die Grenzgeschwindigkeit c im Prinzip "überlistet" werden kann, und somit zu einer unendlich hohen Geschwindigkeit avancieren kann, wollte ich in diesem Thread eingehen.
Man kann die Lichtgeschwindigkeit nur scheinbar überlisten. Vergleich das mal mit dem Laserstrahl den man auf den Mond projiziert. Der Lichtpunkt mag sich mit Überlichtgeschwindigkeit über die Oberfläche des Mondes bewegen, doch was nützt dir das? Was kannst du damit anfangen? Mehr als darüber staunen kannst du nicht. Du kannst damit weder etwas bewegen, noch irgendwelche Informationen übertragen.
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#30 Re: Die "Lichtgeschwindigkeit" - eine nie erreichbare Geschwindigkeit?

Beitrag von seeadler » Do 8. Sep 2016, 05:11

Halman hat geschrieben:Allerdings hat Seeadler meiner Meinung nach doch in einer gewissen Weise recht. Neutronensterne könnte man vereinfach gesagt doch als makroskopische "Atomkerne" beschreiben, die eben aus extrem vielen Neutronen bestehen. Nur die Gravitation ermöglich ihre Existenz. Dazu muss die Graviation aber hinreichend groß sein.

Die Frage, die ich hier vor Jahren schon einmal stellte: Warum gibt es überhaupt den radioaktiven Zerfall? Und zur Klärung dieser Frage kann es schon hilfreich sein, sich zunächst einmal die Frage zu stellen, wie funktioniert Gravitation? Was ist Gravitation? Und wodurch wird sie verursacht?

Es geht gar nicht mal so sehr darum, wir groß die Gravitation ist, sondern an welcher Stelle genau greift die Gravitation, und nicht mehr die elektromagnetischen Kräfte?

Du erinnerst dich an mein Modell, welches ich aufstellte, heranzog, um zu zeigen, dass es innerhalb eines beliebigen Gravitationsfeldes stets in Bezug auf das Atom selbst einen Grenzradius geben muss, wo die Gravitation trotz ihrer Schwäche verhindert, dass sich ein Elektron mit einem beliebigen Atom verbinden kann, weil die elektromagnetische Kraft, also die starke Wechselwirkung in diesem Abstand kleiner ist, als die Gravitation, die auf das Gesamtsystem einwirkt. Somit gibt es einen Bereich zwischen den atomaren Bindungskräften und der Wirksamkeit der Gravitation, wo sich die Teilchen stets in einer Art "Schwebezustand" befinden: Sie sind noch nicht total atomar gebunden, andererseits reicht die Gravitation noch nicht aus, diese Verbindung grundsätzlich zu lösen. In diesem Zsutand sind nach meiner Erkenntnis alle Atome gleich welcher Art instabil. Sie können dabei Elektronen verlieren und gleichzeitig auch wieder welche auffangen.

Ich hatte dazu bereits vor 25 Jahren berechnet, dass es für die Erdoberfläche damit eine "Grenzmassenzahl" gibt, mit dem Wert 269, ab dem kein einziges Atom länger als eine Sekunde in einem stabilen Zustand verharren kann. Ebenso hatte ich berechnet, dass dieser so genannte "radioaktive Zerfall" offenbar übereinstimmt mit dem Bereich der Atome, ab dem die Atome selbst aufgrund des größer werdenden Einflusses der Gravitation zu schwingen anfangen und instabil werden. Für die Erdoberfläche beginnt dies bei etwa Atommasse 95. Wobei ich hier explizit darauf hinweisen muss, dass hierbei ein bestimmter Mindestabstand und demzufolge dann auch Maximalabstand zwischen der innersten Elektronenbahn und der überhaupt möglichen äußersten Elektronenbahn gibt. Und ab der Massenzahl 95 befinden sich die Elektronen nach dem einfach strukturierten Muster von Bohr in einem Abstand zum Atomkern, wo jene starke Wechselwirkung durch die zunehmende Stärke des Gravitationsfeldes "erschüttert" wird.

Es ist vergleichbar mit jenem Abstand, wo ein Planet in Bezug zur Sonne keinen Mond mehr halten kann! Und dieses Verhältnis gibt es hier ebenso.

Und darum, wenn du statt dessen die Gravitation groß genug werden lässt, wie im Falle eines Neutronensterns, dann hast du das gleiche Phänomen, jedoch im makroskopischen Maßstab.

Darum hatte ich damals schon behauptet, und tue es heute noch, dass unsere radioaktiven Abfälle auf der Erde auf dem Mond sehr gut aufgehoben wären, und dort überdies sogar ein hervorragendes Baumaterial für spätere Einrichtungen wären, die als Zwischenstation für die Raumfahrt erstellt werden könnten. Die Menschen könnten sich dann innerhalb dieser Gebäude dort aufhalten, ohne Angst haben zu müssen, "verstrahlt" zu werden.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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