Flavius hat geschrieben:
Wo ich Dir nicht ganz folge ist: Dass man nicht auch über Logik an (oder auf) eine Existenz Gottes komme. (Selbst Atheisten - wie der genannte Heidegger- kommen / kamen über reine Logik dazu zu sagen, dass (einen) Gott geben muss.
Der Punkt an der Logik ist - und das sehen selbst Atheisten nicht immer - dass sie ein Menschenwerk ist.
Es gibt sehr viele verschiedene Formen davon.
So gibt es die bekannteste von allen, die zweiwertige, mathematische Logik. So ist zum Beispiel der berühmte Gottesbeweis von Gödel von dieser Form. Gödel beweist auf der Bais der mathematischen Logik, dass es etwas geben muss, das göttliche Eigenschaften hat.
Diese Art von Beweis beruht auf Axiomen. Würdest du Gott mit dieser Logik herleiten, so wäre Gott abhängig von Axiomen. Meist ist die Form auch so abstrakt, dass die Menschen den beweis nicht mit Gott verbinden können. Auch Gödel hat keinen Menschen bekehrt.
Oder es gibt die Logik, mit der die Philosophen argumentieren. Sie ähnelt der mathematischen Logik, ist aber flexibler und weniger streng. So hat ein Philosoph (ich glaub es war Augustinus) den "unbewegten Beweger" auf diese Weise hergeleitet. Auch andere Vertreter, insbesondere der Scholastik haben solche Gottesbeweise geführt. Es gibt einige davon. Einfach mal Googeln, man findet ein Dutzend solcher Beweise.
Auch die Argumente zu Schönheit oder gutes Zusammenpassen oder zeitliches Zusammentreffen, die du gebracht hast, sind alle von dieser Form.
Alle diese Beweise haben eine Eigenschaft. Sie sind nicht zwingend. Gegen jede Argumentation kann man auch eine Gegenargumentation führen.
Und sie bekehrt auch niemand.
Das liegt daran, dass Logik eben ein Menschenwerk ist
Es gibt z.B. auch weibliche Logik oder Logik des Geldes oder politische Logik usw. Diese befassen sich im allgemeinen nicht mit Gott. Wenn sie es täten, so würde die weibliche Logik sicherlich herausfinden, dass Gott jeden Tag ein anderes Paar Schuhe trägt.
Flavius hat geschrieben:
Ich denke diesen Weg kann man auch gehen (um zumindest dann verstandesmässig zu erkennen : es gibt etwas Größeres" (Besser ist natürlich die persönliche Beziehung zu suchen und bestimmte Dinge zu lernen).
Mit dem Verstand kann man ahnen, dass es Gott geben könnte. Man kann - und das ist der Weg den ich propagiere - argumentieren, dass Gott eine sehr gut mögliche Denkform ist, dass Gott in unser Universum "passt", in das, was wir sehen und beobachten. Eine solche Möglichkeit geben sogar die meisten Atheisten zu.
Aber Glauben muss man trotzdem von selbst.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.