Der Evolutionsirrtum - II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Roland
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#111 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Sa 16. Jul 2016, 14:13

Hallo Janina!

Janina hat geschrieben: In dem Fall hättest du aber unzählige Beispiele für zunehmende Komplexität und sogar spontane Neuentstehung durch eine nachvollzogene Mutation mitbekommen…
Das erinnert fatal an deine vollmundige Behauptung "die spontanen Entstehung von Leben (sei) bereits belegt ", vom 17. Mai. Bei genauem Hinsehen stimmt das einfach nicht. Es gibt wirklich niemanden, der dir hier zustimmen würde. Nichtmal der gute Spiegelman selbst.
So auch hier: Nylonase, Antibiotikaresistenzen, die Lenski-Experimente und all deine Beispiele, die wir in der Vergangenheit schon besprochen haben, liefern keine Hinweise auf makroevolutive Vorgänge. Wenn du inzwischen andere Beispiele weißt, Butter bei die Fische!

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Eine langsame, graduelle Umgestaltung, z.B. von Vorderläufen in Flügel, würde über viele selektionsnachteilige Zwischenstadien führen.
Diese Spekulation (mehr ist es nicht) wird durch rezentes Auftreten angeblich selektionsnachteilige Zwischenstadien widerlegt.
Ach ja, ich erinnere mich. Das Flughörnchen als Lückenfüller zwischen der Echse und dem Vogel … Das nenne ich mal lückenlose Übergänge. :-)

Gruß Roland
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Roland
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#112 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Sa 16. Jul 2016, 14:23

Hi SilverBullet!

SilverBullet hat geschrieben: Ich denke es ist ein Wagnis zu urteilen, dass ein Lebewesen eine „körperliche Funktionalität“ nicht benötigt..
Stimmt. Aber letztlich argumentieren beide Seiten ähnlich. Um gegen Schöpfung zu argumentieren, wird auch oft auf angeblich funktionslose Strukturen verwiesen. Mir ist neulich erst der Blinddarm in diesem Thread wieder untergekommen. Inzwischen kennt man seine Funktion als Teil des Immunsystems.
Aber in der sekundären Pollenübertragung finden sich so ausgeklügelte Systeme, dass man sie zu Recht als Luxusstrukturen bezeichnen kann. Peter F. Yeo hat in "Secondary Pollen Presentation" 25 Beispiele aus 25 Familie, also nach phylogentischer Vorstellung unabhängig von einander entstanden, beschrieben. Und alle Funktionen könnten auch ohne diesen Umweg ausgeübt werden. Aber ein Schöpfer kann sich solchen Luxus eben leisten. Eins von vielen Design-Indizien.
Beweise gibt’s nicht, das muss man wissen. Pluto schreibt oben schon wieder "was zu beweisen wäre". Er wird nie begreifen, dass man weder Design-Beweise noch Evolutions-Beweise wird vorbringen können. Es geht maximal um Plausibilität.

SilverBullet hat geschrieben: …wenn sich dann ähnliche Regelgrössen ergeben, stellen sich ähnliche Ergebnisse ein.
Man kennt ja nicht mal einen Mechanismus, der irgendein komplexes System de novo konstruieren könnte sondern nur Variation und Anpassung von bereits vorhandenen Systemen. Hier liegen aber 25 Systeme vor, die evolutionstheoretisch nicht direkt verwandt sind, also konvergent entstanden sein sollen. Ähnliches gilt für die Leimrute (ausstülpbare, klebrige Zunge). Auch dieses intelligente Fangsystem müsste gleich fünfmal konvergent entstanden sein, bei Ameisenbär, Erdferkel, Specht, Chamäleon und Schuppentier.

SilverBullet hat geschrieben: „Zukunftsorientiert“ ist auch eine gewagte Deutung…
Wenn gezeigt werden kann, dass Lebewesen zukunftsorientierte Programme und Mechanismen besitzen, die angelegte Fähigkeiten bei Bedarf zur Entfaltung bringen, dann ist das ein starkes Design-Signal. Und Beispiele gibt es viele. In manchen Fällen werden 50 % des Genoms in verschiedenen Umwelten unterschiedlich ausgeprägt. Man nennt es auch Plastizität.
Evolutionstheoretisch könnte man natürlich wieder behaupten, diese Programme seien irgendwie von selbst entstanden. Und jeder hat wieder die Wahl, was ihm plausibler erscheint.

SilverBullet hat geschrieben:Insgesamt denke ich, man führt eine „erhebliche Interpretationsbelastung“ ein, wenn man sagt: da gibt es noch eine gigantische intelligente Komponente, die alles konstruiert haben soll.
Dawkins selbst definiert die Biologie als "das Studium komplizierter Dinge, die so aussehen, als seien sie zu einem Zweck entworfen worden." (Der blinde Uhrmacher S.13) Sie machen also den Eindruck zu einem Zweck erschaffen worden zu sein, es lässt sich nicht ausschließen, dass sie es auch sind, natürliche Mechanismen, die erklären wie sie entstehen und sich höher entwickeln können, sind unbekannt. Trotzdem glaubt man, gegen den Augenschein daran, dass sie ohne Planung und ohne Zufuhr von Information entstanden sind.
Da ist m.E. eine viel höhere "Interpretationsbelastung" gegeben.

SilverBullet hat geschrieben: Wenn ich diese Komponente wäre, würde ich eine eindeutige, unmissverständliche Botschaft einbauen, aus der meinen Produkten klar wird, wie alles zusammenhängt.
Jetzt wird's theologisch. Gott hat, nach meinem Bibelverständnis, seine Erkennbarkeit soweit reduziert, dass jeder ihn erkennen kann, der es will, der ihn wirklich sucht - und dass jeder ihm den Rücken kehren kann, wenn er das will.
Er respektiert unseren freien Willen. Gott will nicht, dass wir kapitulierend vor ihm in den Staub sinken, sondern uns aus freien Stücken für ihn entscheiden. Wobei ich glaube, dass es Menschen gibt, die würden sogar "von selbst entstanden!" schreien, wenn jedes Lebewesen mit dem Schriftzug "Made by God" versehen wäre.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn der Entwicklung des Lebens ein Plan unterstellt wird, dann frage ich sofort: Wo befindet sich das Reaktionssystem für diese Planung?
M.a.W. wo ist der Planer?
Was soll ich da antworten… Es gibt, so glaube ich, einen Ursprung aller Dinge, er hat sich auch offenbart. Jedoch verfügbar, herzeigbar, beweisbar ist er nicht. Aber wer ihn wirklich sucht, von dem lässt er sich finden!

SilverBullet hat geschrieben: „Glauben“ ist zuviel gesagt. […] ich achte darauf, dass der „Entwurf“, den ich mir zurechtlege, überprüfbar ist und kontrolliere regelmässig, ob sich gegenteilige Sachverhalte in der Forschung ergeben – ich zweifle sozusagen aktiv.
Es gibt so vieles, was nicht überprüfbar ist und über die großen Fragen wissen wir sowieso eigentlich gar nichts. Weder wo wir herkommen, noch wo wir hingehen, noch was das Ganze soll. Und letztlich ist die Naturwissenschaft für diese Fragen auch gar nicht zuständig und kann sie nicht beantworten.
Es bleibt uns also gar nichts anderes übrig, als irgendwas zu glauben. Sinnloser Zufall - oder es hat sich jemand was gedacht bei dem Ganzen. Es gibt m.E. mehr Hinweise die dafür sprechen, dass sich jemand was dabei gedacht hat, als solche, dass alles nur ein sinnloser Zufall ist. Und wenn man sich umsieht, wer oder was da in Frage kommt, so ist für mich das Evangelium von Jesus Christus absolut konkurrenzlos. Das ist kein Mythos sondern basiert auf wirklicher, datierbarer Geschichte, von Augenzeugen übermittelt.

SilverBullet hat geschrieben: Ich weiss nicht – dieser gigantische Universumsaufwand soll vorausgeplant sein, um einen kleinen emotionalen Effekt zu erreichen, der dann auch noch so derart eigenartig vermittelt wird?
Selbst wenn es nur ein kleiner emotionaler Effekt wäre, nur ein Funken Liebe – immer noch besser als dieser gigantische Universumsaufwand für nichts.

Gruß Roland
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#113 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Sa 16. Jul 2016, 14:25

Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind.
Was zu beweisen wäre!
Wie könnte denn ein solcher "Beweis" aussehen? Man müsste alle geistlosen Entstehungsmöglichkeiten dieses Phänomens ausschließen können. Geht gar nicht. Aber es gibt Hinweise!

Pluto hat geschrieben: Ist das ein Glaubensbekentnis oder kannst du das auch mit konkreten Beispielen untermauern?
Hab ja eins genannt, Bakterien, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können. Und die Mutationen konzentrieren sich in Bereichen, wo sie am ehesten zu nützlichen Veränderungen führen.
Oder das klassische Beispiel des Wasserflohs, der in Anwesenheit von Fressfeinden morphologische Verteidigungsmerkmale ausbildet. Das kann man im Labor simulieren. Also genetische Programme, für mögliche, zukünftige Erfordernisse, wenn z.B. der Lebensraum sich ändert oder wenn er gewechselt wird. Derselbe Genotyp kann in unterschiedlichen Lebensräumen unterschiedliche Phänotypen ausbilden. Die hat er quasi im genetischen Rucksack. Das kann man Zukunftsorientiertheit nennen, was für die Evolutionsmechanismen ja ausdrücklich nicht gilt.

Pluto hat geschrieben:… ich bin der festen Überzeugung, dass gewisse religiös interessierte Menschen, sich hier verfolgt fühlen; deshalb der Riesenaufschrei unter ID-ler und anderen Kreationisten.
Es ist wie so oft ein Fall von, "Was nicht sein darf, kann auch nicht sein". Man hat so lange an einen Schöpfer geglaubt und will nicht akzeptieren, dass es Alternativen zur Natur geben könnte, als eine göttliche Schöpfung.
Ich habe immer wieder, auch dir gegenüber, gern zugegeben, dass es natürlich sein kann, dass alles nur ein dummer Zufall ist. Und ich sage auch immer wieder, dass du das gern glauben darfst wenn es dich glücklich macht.
Ich finde, der Riesenaufschrei kommt doch viel eher von der naturalistischen Seite, sobald jemand das Wort Schöpfer nur in den Mund nimmt. Und das kommt wohl daher, weil der Naturalist am Ende weit mehr zu verlieren hat - sollte es doch einen Schöpfer geben, vor dem er sich dann verantworten muss.
Blaise Pascal lässt grüßen!

Ich auch,
Roland
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#114 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von ThomasM » Sa 16. Jul 2016, 15:03

Roland hat geschrieben: ... liefern keine Hinweise auf makroevolutive Vorgänge.
Leider sind Menschen wie du immer so zugenagelt.
Ich habe wiederholt gefragt, was du denn als Hinweis werten würdest. Beschreibe doch einfach ein einziges Mal, wie so ein Hinweis aussehen müsste, damit du sagen würdest "Ja, das überzeugt mich".

Leider wirst du keine Antwort geben können. Weil NICHTS dich überzeugen wird.
Denn das Dogma "es gibt keine makroevolutiven Vorgänge" ist genauso in dein Denken eingebrannt, wie das vor hundert Jahren bei den "Kreationisten" war, die behaupteten "Arten verändern sich nicht, kein bisschen, auch nicht mikromäßig".
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Roland
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#115 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Sa 16. Jul 2016, 17:19

Hi Thomas!

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: ... liefern keine Hinweise auf makroevolutive Vorgänge.
Leider sind Menschen wie du immer so zugenagelt.
Ich habe wiederholt gefragt, was du denn als Hinweis werten würdest.
Nein, du hast mich nie gefragt, was ich als Hinweis werten würde.
Sondern du hast die Behauptung aufgestellt, einen Unterschied zwischen Mikroevolution und Makroevolution sei wissenschaftlich nicht zu definieren.

ThomasM hat geschrieben: Beschreibe doch einfach ein einziges Mal, wie so ein Hinweis aussehen müsste, damit du sagen würdest "Ja, das überzeugt mich".

Leider wirst du keine Antwort geben können…
Habe ich dann sofort getan, indem ich mal zwei Definitionen aus nichtkreationistischen Lehrbüchern zitiert habe.
Schon wieder vergessen? Ganz am Ende dieses Beitrags

Leider sind "Menschen wie du" immer so vergesslich... ;)


Gruß Roland
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#116 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Sa 16. Jul 2016, 18:03

Roland hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Lebewesen zukunftsorientiert konzipiert sind.
Was zu beweisen wäre!
Wie könnte denn ein solcher "Beweis" aussehen? Man müsste alle geistlosen Entstehungsmöglichkeiten dieses Phänomens ausschließen können. Geht gar nicht.
Eben. Da die ID nicht in der Lage ist, überprüfbare Vorhersagen zu machen, ist sie schlicht unwissenschaftlich.

Roland hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Ist das ein Glaubensbekentnis oder kannst du das auch mit konkreten Beispielen untermauern?
Hab ja eins genannt, Bakterien, die unter Stressbedingungen die Mutationsrate erhöhen können, um sich schneller anpassen zu können. Und die Mutationen konzentrieren sich in Bereichen, wo sie am ehesten zu nützlichen Veränderungen führen.
Und ich habe dir gezeigt, dass das falsch ist.

Roland hat geschrieben:Oder das klassische Beispiel des Wasserflohs, der in Anwesenheit von Fressfeinden morphologische Verteidigungsmerkmale ausbildet. Das kann man im Labor simulieren. Also genetische Programme, für mögliche, zukünftige Erfordernisse, wenn z.B. der Lebensraum sich ändert oder wenn er gewechselt wird. Das ist bekannt.Derselbe Genotyp kann in unterschiedlichen Lebensräumen unterschiedliche Phänotypen ausbilden. Die hat er quasi im genetischen Rucksack.
Das ist bekannt.

Roland hat geschrieben:Das kann man Zukunftsorientiertheit nennen,
Verstehe ich nicht. Warum sollte das ein Beleg für Zunkunftsorientierung sein?
Das sind epigenetische Veränderungen, so wie z.B. bei Überfütterung Fettleibigkeit auftritt.

Roland hat geschrieben:
Es ist wie so oft ein Fall von, "Was nicht sein darf, kann auch nicht sein". Man hat so lange an einen Schöpfer geglaubt und will nicht akzeptieren, dass es Alternativen zur Natur geben könnte, als eine göttliche Schöpfung.
Ich habe immer wieder, auch dir gegenüber, gern zugegeben, dass es natürlich sein kann, dass alles nur ein dummer Zufall ist.
Von Zufall war nie die Rede, sonder von Überempfindlichkeit der ID-Anhänger und Kreationisten gegenüber alternativen Theorien.
Was glaubst, du warum Kreationisten sich über Evolution aufregen, während ART oder QM (die dem Laien viel unglaubwürdiger erscheinen müssten) nicht in Frage gestellt werden.
Weil es bei der Evolution ums "Eingemachte" der Bibel schlechthin geht.

Roland hat geschrieben:Ich finde, der Riesenaufschrei kommt doch viel eher von der naturalistischen Seite, sobald jemand das Wort Schöpfer nur in den Mund nimmt. Und das kommt wohl daher, weil der Naturalist am Ende weit mehr zu verlieren hat - sollte es doch einen Schöpfer geben, vor dem er sich dann verantworten muss.
Das glaubst du doch nicht im Ernst, oder?
Seit Darwin seine Theorie vor über 150 Jahren veröffentlichte versucht man die Erkenntnisse herunter zu spielen, weil Darwin einen Weg aufzeigte, wie die Vielfalt des Lebens auf der Erde ohne Schöpfung auskam. Damit ist die Schöpfungsgeschichte zum reinen Mythos geworden.
Sollte sich in der Zukunft herausstellen, das die ET überholt ist, muss sie entsprechend angepasst oder verworfen werden.
Das würde aber nicht den Weg für eine Schöpfungshypothese wieder öffnen. Einmal widerlegt, gilt das auch für die Zukunft.

Roland hat geschrieben:Blaise Pascal lässt grüßen!
Eine etwas infantile Wette, die auf einen Zirkelschluss beruht?
Nur Atheisten kommen in den Himmel
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#117 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » Sa 16. Jul 2016, 20:52

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Die Wissenschaft hat einen eingegrenzten Eigenanspruch. Und nicht die Wissenschaft "verabsolutiert", Du tust es.
"Die Wissenschaft", wer issn das? Wogegen ich mich wende ist ja gerade, dass der Naturalismus den guten Ruf "der Wissenschaft" in der Gesellschaft für seine Zwecke nutzt. Es wird zum Allgemeingut, dass alles irgendwie von selbst entstanden ist und Gott nur ein Hobby für Religiöse sei.
Dann thematisiere doch die "Übergriffigkeit" der Anhänger der naturalistischen Position.

Roland hat geschrieben:"Die Wissenschaft" sagt nicht laut genug, dass das nicht das Ergebnis von Wissenschaft sein kann, sondern viele Wissenschaftler tun eher das Gegenteil.
Als Wissenschaftler innerhalb ihrer Wissenschaft oder als Privatmenschen außerhalb? Und wie viele sagen, die Ergebnisse der Wissenschaft schließen über den Rahmen der Wissenschaften hinaus Gott aus?

Roland hat geschrieben:Wohltuend heben sich hier eben die Design-Befürworter ab.
Wie das? Die suchen doch Hinweise auf einen "Designer" innerhalb der Wissenschaften. Kommen aber mit einem "natürlich" wirkenden Designer nicht zum Ziel und die Annahme eines "übernatürlichen" Designers stellt sie sogleich außerhalb der Wissenschaft. Sie versuchen jedenfalls -- genauso wie die Positions-Naturalisten -- unter Annahme einer Idee bzw. Position wissenschaftliche Ergebnisse zur Begründung ihrer Idee bzw. Position nutzbar zu machen. Nur, dass sich die Positions-Naturalisten mit der Wissenschaft, wie sie ist, begnügen. Die Design-Befürworter dagegen müssen noch ein paar Korrekturen an dem Wesen der Wissenschaft selber anbringen, damit argumentativ etwas drin ist.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Und Du kannst die Schöpfung, wie andere Mysterien auch versuchshalber "verwissenschaftlichen".
Genauso, wie die ET das Mysterium des "Super-Münchhausen", der sich selbst in Existenz bringt und dann am eigenen Schopf aus dem Ursumpf zieht, versuchsweise "verwissenschaftlicht" hat. Es gibt viele die sagen: Versuch gescheitert. Es braucht eine supernaturalistische Komponente.
Befinden sich diese "vielen" innerhalb oder außerhalb der Wissenschaft?

Roland hat geschrieben:Eigentlich kann ich immer nur dieselbe Antwort geben. Ob alles von selbst, also "natürlich" oder "naturalistisch" entstanden ist oder ob am Anfang ein Schöpfer stand "wissen" wir nicht. Wir müssen entweder die eine oder die andere Möglichkeit "annehmen". Und wie oben schon gesagt kann man beide Annahmen "versuchsweise verwissenschaftlichen" um deine Formulierung zu verwenden. Und sollte eben nicht die eine Annahme verabsolutieren, wodurch die andere ausgeschlossen wird.
"Wissen" im philosophischen Sinne bedeutet aber nun mal ausgehend von "vernünftig begründbar" etwas, was vernünftig begründbar intersubjektiv vermittelbar ist. "Wir" müssen auch garnichts, nur ist die Annahme von einem "übernatürlichen Eingriff", der eben gerade durch seine "Übernatürlichkeit" die intersubjektiv vermittelbare vernünftige Begründung aushebelt, damit nicht wissenschaftlich vertretbar. Zumindest nicht nachdem, was wir heute Wissenschaft an Eigenschaften abgeleitet von der Definition von "Wissen" zueignen können.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:[...] Meines persönlichen Erachtens nach taugt "theistische Evolution" weder für den Glauben, noch für das Wissen.
Da du auch Design ablehnst, bleibt nur das, was du neulich und auch zuvor schon schriebst: Als Christ überlasse ich es ganz Gott, wie er die Welt erschuf. Was ich zwar sympathisch finde aber gleichermaßen auch bequem nennen würde.
Wenn ich's recht bedenke ist es vielleicht gerade deshalb so sympathisch…
Danke für das Kompliment! 8-) Nun könnte man aber auch sagen, bequem ist diese EInstellung dann, wenn derjenige mit der Einstellung "Matsche in der Birne" hat. Wenn nicht, kann es auch unbequem sein. Also ich persönlich empfinde meine Denke dazu wohl irgendwie als komfortabel, aber nicht als zufriedenstellend. Nicht nur Du, auch der closs hier im Forum, als auch nach eigenen Bekunden Savonnlina wie auch ich in jüngeren Jahren versuchen/versuchten ja, ein einheitliches, kohärentes Weltbild zwischen eigenem Glauben und Wissen zu entwickeln. Ok, bei mir ist es gescheitert und ich kann so ein einheitliches Weltbild nicht vertreten. Ich könnte natürlich schon, weiß dann aber um seine Fehler. Zu der Ansicht zu kommen, "Ich packe es nicht, ich teile erstmal sorgsam zwischen "Wissen" und "Glauben" und muss irgendwie mit diesem Schisma auskommen, ist überhaupt nicht bequem. Es fühlt sich eher wie eine fortwährende Wunde an. Für mich als Christ ergibt sich daraus die Anforderung: Glaube den Glauben, wisse das Wissen, und halte die Spannungen aus!.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#118 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » Sa 16. Jul 2016, 21:29

ThomasM hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Meines persönlichen Erachtens nach taugt "theistische Evolution" weder für den Glauben, noch für das Wissen.
Kannst du das begründen, Anton?
Über das "theistische" als Element einer wissenschaftlichen Theorie muss ich ja wohl nicht weiter sprechen.

Aus dem Glauben heraus kann ich die Kritik all derer durchaus verstehen, die die Theorie einer theistischen Evolution als Anbiederung an jeweiliges wissenschaftliches Wissen sehen. Im Grunde ist es ja der Gedanke, Gott habe -- auf übernatürliche Weise -- etwas geschaffen, was mit und nach dieser Schöpfung auf dann natürliche Weise auf ein letztliches Schöpfungsziel zusteuert.

Ich sehe da 2 Einwände:

  1. In diesem Fall, also den übernatürlich geschaffenen natürliche Kräften wird ja automatisch jede aktuelle wissenschaftliche Theorie im zeitgenössischen Wissenschaftsverständnis "theistisch". Wenn es nicht die "theistische Evolution" ist, dann der "theistische Lamarkismus" usw. usf. Das ist einfach nur eine Verbrämung der aktuellen wissenschaftlichen Theorie für Glaubenszwecke.

  2. Hohes Gut unseres christlichen Glaubens ist aber doch das direkte Eingreifen des Übernatürlichen: Die ganze Geschichte des Auftretens und Wirkens des Christus steht doch abseits jeder "natürlich"-naturwissenschaftlichen Erklärungsmöglichkeit. Die Wundertaten Jesu mögen noch "aufgelöst" werden können, aber das Sündenopfer für uns Menschen, das Angebot der Erlösung und die Heimkehr zum Vater sind doch zentrale Glaubenselemente, die nur "übernatürlich" zu denken sind. Die Rückführung aller christlicher Positionen auf natürliche Ereignisse im Sinne der Wissenschaft ist damit doch schon nicht begründbar.

Das heißt für mich: Ja, die sogenannte theistische Evolution kann womöglich das Schöpfungsgeschehen aus dem Glauben heraus beschreiben, muss es aber nicht. Genauso ist aus dem Glauben an Gott als Schöpfer heraus ein ID-Szenario, eine 6-Tage-Schöpfung oder sonstwas vorstellbar.

Warum jetzt die theistische Evolution als Theorie begründet und fundiert aus dem christlichen Glauben heraus ein besonders ausgezeichnetes christliches Schöpfungsmodell sein soll, kann ich nicht erkennen.
Zuletzt geändert von Anton B. am Sa 16. Jul 2016, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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ThomasM
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#119 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von ThomasM » Sa 16. Jul 2016, 21:31

Roland hat geschrieben: Habe ich dann sofort getan, indem ich mal zwei Definitionen aus nichtkreationistischen Lehrbüchern zitiert habe.
Schon wieder vergessen? Ganz am Ende dieses Beitrags
Ich habe dich nicht gefragt, wie Makroevolution definiert wird, sondern was DICH überzeugen würde.
Janina hat durchaus Beispiele genannt, bei der z.B. neue Arten entstanden sind. Die auch beobachtet wurden.
Das hat dich aber nicht überzeugt, obwohl es der Definition von Mayr entspricht.

Also noch einmal: Was würde dich überzeugen, was soll man noch alles anbringen?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Anton B.
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#120 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Anton B. » Sa 16. Jul 2016, 21:41

ThomasM hat geschrieben:Ich habe dich nicht gefragt, wie Makroevolution definiert wird, sondern was DICH überzeugen würde.
Janina hat durchaus Beispiele genannt, bei der z.B. neue Arten entstanden sind. Die auch beobachtet wurden.
Das hat dich aber nicht überzeugt, obwohl es der Definition von Mayr entspricht.
Genau. Und Mayr vertritt auch nicht die Makroevolution als besonderen Mechanismus, sondern als Summe von Schritten und jedem Schritt als Mikroevolutions-Ereignis.

So nennt Mayr in "Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt" die Annahme, "1. daß grüßere Saltationen für die Erklärung des Ursprungs neuer Arten und höherer Taxa unerläßlich sind;" als "abgelehnt" in der synthetischen Evolutionstheorie (Mayr (1984: 488).

Die Berufung auf "Makroevolution" als Begriff mit einem damit verknüpften eigenen Mechanismus bringt den Roland überhaupt nicht weiter.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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