Wow! Falls Erik Verlinde und Thanu Padmanabhan recht haben, wäre es eine Revolution, denn dann wäre das ΛCDM-Modell falsch. Seeadler

dürfte es freuen, dass hier unser Wissen über Graviation fachlich infrage gestellt wird.
Für diese Theorie spricht meiner Meinung
1. die Tatsache, dass wir tatsächlich nicht wissen, was Raumzeit ist,
2. die Übereinstimmung der Thermodynamik mit der ART und
3. das Argument, dass sie einen hohen Erkärungsgehalt verspricht.
Zu 1. verweise ich auf den Spektrum-Artikel
"Es gibt keine Schwarzen Löcher" auf folgende Aussage des Physikers Don Page:
"Für manche mag die Annahme, dass es keinen Ereignishorizont gibt, vielleicht radikal klingen. Doch wir haben es hier mit extremen Quantenbedingungen zu tun – und man weiß noch nicht einmal genau, was Raumzeit überhaupt ist, geschweige denn, ob eine klar abgegrenzte Region existiert, die man als Ereignishorizont ansehen könnte."
Zu 2. verweise ich auf den von Dir verlinkten Artikel
Die Atome der Raumzeit und zitiere den letzten "Kasten":
Das Feuer hinter Einsteins Gleichungen
Die Gesetze der Thermodynamik stimmen mit denen der Allgemeinen Relativitätstheorie erstaunlich überein: Energie, Entropie und Arbeit lassen sich ähnlich beschreiben wie die Gravitation. Die Schwerkraft wäre demnach eine abgeleitete Größe wie die Temperatur. Denn es besteht ein tiefer thermodynamischer Zusammenhang zwischen Horizonten in der Relativitätstheorie – etwa der äußeren „Grenze" eines Schwarzen Lochs – und dem Volumen eines Gases mit einem bestimmten Druck. Wird dieses vergrößert, nimmt seine Entropiedichte zu – genau wie bei einem Schwarzen Loch, dessen „Oberfläche" proportional zu seiner Entropie wächst.
Zu 3. verweise ich auf ebenfalls auf den o.g. Artikel von
Bild der Wissenschaft und zwar auf den letzten Absatz vor den vier "Kästen":
Quantengravitation und Dunkle Energie
Auch die mysteriöse Dunkle Energie, die diese Expansion gegenwärtig beschleunigt, lässt sich womöglich im Rahmen von Padmanabhans Ansatz erklären. Dass diese Dunkle Energie – etwa Einsteins Kosmologische Konstante – existiert, aber nur sehr gering ist, gehört zu den größten Rätseln der Physik. Wenn Padmanabhans Ideen richtig sind, ergibt sich eine kleine Kosmologische Konstante fast zwingend als ein Relikt der Quantengravitation.
Kritisch sehe ich Padmanabhan Sympathie für die Stringtheorie (s. zweiter "Kasten"
Höhere Dimensionen):
Der höherdimensionalen Stringtheorie mit ihren zusätzlichen Raum-Dimensionen bringt Padmanabhan mehr Sympathien entgegen. Zumal sie auch einen Zusammenhang zwischen einer „Oberfläche" – wie einem Horizont – und einem Raum ringsum oder im Inneren beschreibt („Holographisches Prinzip"), wie er in Padmanabhans Ansatz ebenfalls eine Rolle spielt, nicht aber in der Schleifen-Quantengravitation.
Der Grund für meine kritische Sicht besteht darin, dass die elegantere Stringtheorie, die Superstringtheorie, von supersymmetrischen Partnerteilchen ausgeht, die bislang nicht bestätigt werden konnten. In meinem Beitrag vom
Mo 3. Okt 2016, 22:08 zitierte ich den Physiker Martin Bäker:
Zitat von Martin Bäker (Physiker, August 2013):
Das ist natürlich sehr nett und elegant – dummerweise gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass die SuSy (kurzform für Supersymmetrie) tatsächlich stimmt und die bisherigen Experimente am CERN sprechen eher dagegen. (Seit dem verlinkten Blogpost ist es tendenziell eher noch enger geworden…)
Dies stellt aber, sofern ich die von Dir verlinkten Artikel richtig verstanden habe, nicht Padmanabhans Theorie fundamental in Frage.
Ich frage mich, wie sie die Herausforderung meistert, den
Bullet-Cluster zu erklären.
Bildquelle
Abschließend empfehle ich
Prof. Christoph Wetterich zur Dunklen Materie zu hören.