Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

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Pluto
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#271 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Pluto » Mi 12. Okt 2016, 09:10

Agent Scullie hat geschrieben:Hm, irgendwie kann ich mein letztes Posting nicht mehr editieren. Egal, erstelle ich eben ein neues.
Du hast zu lange gewartet. Irgendwann ist Schluss mit Änderungen.
Das System ist so eingestellt, dass man innert 6 Stunden Änderungen machen kann. Du hast aber gut 7 Stunden später versucht Änderungen zu machen; das hat das System blockiert. (Es gibt Foren, da sind alle Beiträge sofort gesperrt)
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#272 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Pluto » Mi 12. Okt 2016, 09:35

Agent Scullie hat geschrieben:Nein, weil die Schrödinger-Gleichung zur QM gehört und nicht zur QFT. Da werden Teilchen durch Wellenfunktionen beschrieben, nicht durch Felder.
Erinnerungen an meine Studentenzeit: mein Aufsatz über die Schrödinger-Gleichung hat mir seinerzeit (an der ETH, Zürich) die zweitbeste Note in der Physik Prüfung eingebracht. :lol:

Agent Scullie hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ist dann an der Teilch-Erklärung falsch?
An der populärwissenschaftlichen Darstellung mit virtuellen Teilchenpaaren im Vakuumzustand ist falsch, dass im Vakuumzustand keine Teilchen vorhanden sind, weil die Quantenfelder alle im Grundzustand sind. Im Grundzustand ist ein Quantenfeld nicht angeregt, und deswegen sind keine Anregungen (=Teilchen) des Feldes vorhanden.
Verstehe ich nicht.
Wenn die Felder im Vakuum im Grundzustand sind, was verbietet eine Fluktaution dieser Felder um den Nullpunkt? Und wenn es Fluktationen um diesen Grundzustand geben kann, warum können dann keine Teilchen entstehen?

Agent Scullie hat geschrieben:Also das allererste Mal wäre das sicherlich nicht, da gibt es schon noch andere Beispiele für. Nimm z.B. den kleinen Bruder der QFT, die QM. In "Eine kurze Geschichte der Zeit" geht Hawking zwar auf die QM ein, schreibt aber nichts von der Wellenfunktion.
Hawking hat die Wellenfunktion einfach nicht erwähnt, vielleicht weil er sie nicht brauchte. Das ist nicht dasselbe, wie dem Publikum bewusst eine Unwahrheit aufzutischen, in dem man von Teilchen redet, obwohl keine Vorhanden sind.

Agent Scullie hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das wusste ich nicht. Wo treten virtuelle Elektronen auf?
Überall dort wo es elektromagnetische Felder gibt.
Nein, nur da, wo diese an Wechselwirkungsprozessen beteiligt sind. Und man diese mit der Störungsrechnung behandelt.
Schon klar. Es braucht natürlich ein bewegtes EM-Feld.

Agent Scullie hat geschrieben:Die Stringtheorien bauen ebenso wie die LQG auf der QFT auf, dass also Teilchen von Feldern abgeleitet sind. Nur sind die Teilchen in den Stringtheorien fadenförmig, nicht punktförmig, wie in vorherigen QFT-Varianten.
Das es sich bei den Stringtheorien um Fäden handelt ist mir klar, aber sind das nicht trotzdem Teilchen?

PS: Hier ein Zitat eines Wissenschaftlers (Joseph Silk) der die QFT besser versteht als ich. Er ist der Meinung, das Quantenvakuum sei zu jedem beliebigen Zeitpunkt (at any given instant) voller virtueller Teilchenpaare:
The quantum theory asserts that a vacuum, even the most perfect vacuum devoid of any matter, is not really empty. Rather the quantum vacuum can be depicted as a sea of continuously appearing and disappearing [pairs of] particles that manifest themselves in the apparent jostling of particles that is quite distinct from their thermal motions. These particles are ‘virtual’, as opposed to real, particles. ...At any given instant, the vacuum is full of such virtual pairs, which leave their signature behind, by affecting the energy levels of atoms.
-Joseph Silk
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#273 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Halman » Mi 12. Okt 2016, 14:44

seeadler hat geschrieben:Nochmals, lieber Halman. nachdem ja meine Beiträge warum auch immer nicht gelesen werden: Aber diese Aussage von einer Teilchenzahl von =0 ist nur dann gegeben, wenn du von einem "absoluten Vakuum" sprichst. Dies gibt es aber nicht, wie ich bereits in meinen letzten Beiträgen versucht habe anzudeuten.
Primärer Gegenstand der gegenwärtigen Diskussion hier ist die Quantenfeldtheorie und in dieser wird auch ein echtes Vakuum, dessen Teilchenzahl 0 ist, beschrieben.

seeadler hat geschrieben:Mag ja sein, dass es sich aus unserer irdschen inertialen Beobachtungskapsel so darstellt (wo genau wurden diese versuche überhaupt vorgenommen? Auch schon einmal im freien orbitalen Weltraum?), dies muss aber nicht heißen, dass es so wirklich ist.
Meines Wissens ergibt sich dies aus der Theorie.

seeadler hat geschrieben:Wie aus meinen Beiträgen ersichtlich, setze dich in ein Raumlabor und fliege damit mit 260.000 km/s, so wirst du in deinem Laber bei gleicher Versuchsanordnung auf einmal feststellen, dieses Vakuum ist voller Teilchen, die du hier auf der Erde aber weder wahrnehmen noch messen kannst.
Aufgrund des Äquivalenzprinzips behaupte ich, dass ein Raumlabor, in dem ich sitze, welches sich gleichförmig mit 260.000 km/s beweg, nicht von einem zu unterscheiden ist, welches ruht. Angenommen, man könnte - je nach Geschwindigkeit - unterschiedliche Teilchenzahlen pro Volumeneinheit messen, sagen wir bei Ruhe Teilchenzahl =0 und in Bewegung Teilchenzahl >0, dann hätte man ja eine Möglichkeit, die absolute Bewegung im Raum zu bestimmen. Dies ist aber unmöglich.

seeadler hat geschrieben:Das ist meine Überzeugung!
Okay. Meine Überzeugung ist es nicht, jedenfalls noch nicht.

seeadler hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Wenn beim dynamischen Casimir-Effekt mit ~11 GHz wechselnde Magnetfelder einen Spiegel mit 0,25 c simulieren, dann wird doch schon eine relativistische Geschwindigkeit erreicht, oder? Okay, die relativistische Energiezunahme ist bei einem Viertel Lichtgeschwindigkeit noch recht klein. Wenn ich richtig gerechnet habe, liegt der relativistische Effekt bei gut ~3%. (Ich lasse mich gerne korrigieren.)
Ja, ja, mir gegenüber behaupten, du könntest die Formeln nicht nachvollziehen, weil du es nicht beherrscht, und machst eine solche quantisierte klare Aussage! Was soll ich davon halten ;) , es sind 3,279%, wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet, also vollkommen richtig.
Danke für Deine Überprüfung.

Nun denkst Du, dass Du mich erwischt hast, richtig? So schnell kriegst Du mich nicht. ;) Ich verwende nicht die übliche Rechenmethode, weil ich sie schlicht nicht beherrsche. Daher behelfe ich mich eines Tricks, welcher Dir von mir bekannst sein sollte, wie in meinem Beitrag vom Do 10. Apr 2014, 22:01 (s. u.).

seeadler hat geschrieben:Doch weit wichtiger ist für mich nach wie vor die Frage, in welcher Form liegen jene 3,279% vor, und somit, welches Eigenleben habe diese "relativistischen Teilchen", denn Eigenmasse oder Ruhemasse ist das nicht.
Im Fall des dynamischen Cassimir-Effekts entstehen tatsächlich neue reale Photonen, also massefreie Teilchen. Durch die "schnellen" Magnetfelder wird dem EM-Feld Energie zugeführt und damit wird es angeregt. Diese Anregungen äußern sich als Photonen.

Gegen meine Argumentation kann man einwenden, dass sie inkonsistent erscheint, denn oben behaupte ich, dass ein bewegtes Inertialsystem von einem ruhenden nicht unterscheidbar ist und keine Teilchen im bewegten Labor messbar wären und nun behaupte ich, dass bei bewegten Platten Teilchen im Vakuum entstehen.
Beim dynamischen Casimir-Effekt kann man das erdgebunde Labor als "ruhend" setzen, die "schnell bewegten Platten" (simuliert durch ultraschnell wechselne Magnetfelder) als bewegt. Die Messung erfolgt im ruhendem Bezugssystem. Die Platten, als Teil des Laborsystems, verfügen über Bewegungsenergie, welche sie dem EM-Feld zuführen.
Das mein Erklärungsansatzversucht unzureichend ist, ist mir bewusst.

@Agent Scullie
Bist Du so nett, uns hier weiterzuhelfen? :?: Du kriegst auch :Smiley popcorn:

Unterscheidbar sind Inertialsysteme von beschleunigten Bezugssystemen. Im Beitrag von Sa 1. Okt 2016, 00:11 erklärte Agent Scullie u.a. den Unruh-Effekt:
"Nach der QFT besitzen alle Felder einen Vakuumzustand. Ist ein schwarzes Loch in der Nähe, so wird durch dessen Gravitationsfeld der Vakuumzustand in einer Weise modifiziert, dass Teilchen entstehen, die von einem Beobachter außerhalb des schwarzen Loches als Hawking-Strahlung registriert werden können. Einen ganz ähnlichen Effekt gibt es auch ganz ohne schwarzes Loch und ohne Gravitationsfeld, nämlich bei einem beschleunigten Beobachter in einer flachen Raumzeit, den sog. Unruh-Effekt: was von einem gleichförmig bewegten Beobachter als Vakuumzustand registriert wird, wird von einem beschleunigten Beobachter als Zustand mit Teilchen wahrgenommen."

seeadler hat geschrieben:Und gemäß meiner umfangreichen Hypothese handelt es sich dabei bereits um jene Masse, die wir ansonsten aus unserer Position heraus nicht wahrnehmen können, die aber trotzdem vorhanden ist - vorausgesetzt du hast meine Beiträge gelesen? Denn sowohl die Menge an Energie als auch die Menge an Masse ist auf einem beliebigen Raumpunkt im Universum bezogen unendlich groß, auch gerade auf diesem Computer, wo du diese Nachricht empfängst. Wenn diese frei werden würde, hätten wir auf der Stelle wiederum einen Urknall, der den gesamten Kosmos erzittert und verändert. (du müsstest jedoch meine Beiträge lesen, die nach wie vor versuchen, den allgemein sichtbaren und unsichtbaren Bereich im Kosmos immer im Blickpunkt zu haben, wohin gegen ihr hier ausschließlich von etwas spricht, was uns nicht wirklich zugänglich ist)
Deine Hypothese ist sicher ein ambitioniertes Projekt, doch soweit ich sie verstanden habe, sehr verschieden von der Modellierung der QFT. Außerdem vertritts Du eine Gravitationshypothese mit Teilchen, womit Du eine quantengravitative Hypothese wagst. Deine Konkurrentinnen sind somit die kanonische Quantengravitation, die Superstringtheorien und die Loop-Quantengravitation und da kann ich wirklich nicht mehr mitreden.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#274 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Pluto » Mi 12. Okt 2016, 16:00

Halman hat geschrieben:Primärer Gegenstand der gegenwärtigen Diskussion hier ist die Quantenfeldtheorie und in dieser wird auch ein echtes Vakuum, dessen Teilchenzahl 0 ist, beschrieben.
Wieso ist die Teilchenzahl null? Das widerspricht der Unschärferelation. sebst wenn sich die Quantenfelder in ihrem Grundzustand befinden, können sie um diesen Zustand fluktuieren; so entstehen dann virtuelle Teilchen.

Halman hat geschrieben:@Agent Scullie
... Du kriegst auch :Smiley popcorn:
Virtuelles Popcorn natürlich! :angel:

seeadler hat geschrieben:Und gemäß meiner umfangreichen Hypothese handelt es sich dabei bereits um jene Masse, die wir ansonsten aus unserer Position heraus nicht wahrnehmen können, die aber trotzdem vorhanden ist - vorausgesetzt du hast meine Beiträge gelesen?
Lieber seeadler,
Was ich bei dir immer wieder beobachte: Immer wenn man deine Hypothesen in Frage stellt, unterstellst du, man hätte deine Beiträge nicht gelesen.
Das ist weder bei Halman, noch bei mir der Fall. Gerade weil wir sie lesen, stellen wir sie in Frage.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#275 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von seeadler » Mi 12. Okt 2016, 17:28

Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Wenn beim dynamischen Casimir-Effekt mit ~11 GHz wechselnde Magnetfelder einen Spiegel mit 0,25 c simulieren, dann wird doch schon eine relativistische Geschwindigkeit erreicht, oder? Okay, die relativistische Energiezunahme ist bei einem Viertel Lichtgeschwindigkeit noch recht klein. Wenn ich richtig gerechnet habe, liegt der relativistische Effekt bei gut ~3%. (Ich lasse mich gerne korrigieren.)

Ja, ja, mir gegenüber behaupten, du könntest die Formeln nicht nachvollziehen, weil du es nicht beherrscht, und machst eine solche quantisierte klare Aussage! Was soll ich davon halten , es sind 3,279%, wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet, also vollkommen richtig.

Danke für Deine Überprüfung.

Nun denkst Du, dass Du mich erwischt hast, richtig? So schnell kriegst Du mich nicht. Ich verwende nicht die übliche Rechenmethode, weil ich sie schlicht nicht beherrsche. Daher behelfe ich mich eines Tricks, welcher Dir von mir bekannst sein sollte, wie in meinem Beitrag vom Do 10. Apr 2014, 22:01 (s. u.).

;) cool! Zum einen hast du, wie du immer wieder beweist, ein phänomenales Gedächtnis. Wie schaffst du das genau zu wissen, wann du wo etwas geschrieben hast?

Deine dort dargestellte Rechenmethode ist goldrichtig und entspricht der vereinfachten Darstellung der Formel c/ Wurzel (1- (v²/c²)), es ist der pythagoräische Satz , den du an dieser Stelle verwendet hast.

Wenn es dir aufgefallen ist, spielt dieser auch bei meiner Formel die entscheidende Rolle, also (c² - v²) + ve² = c² . Weshalb ich davon überzeugt bin, dass meine Annahme, dass die Gravitationsgeschwindigkeit, die Geschwindigkeit der Elektronen und die Lichtgeschwindigkeit untrennbar miteinander gekoppelt sind. Veränderst du eine Größe, so veränderst du zwangsläufig die andere Größe, wobei der Wert c in diesem Fall konstant bleibt - ergo ist die Geschwindigkeit der Elektronen von der Stärke des Gravitationsfeldes abhängig. Gemäß der obigen Formel ergibt sich, dass je stärker das Gravitationsfeld ist, desto größer ist auch die "normale" Elektronengeschwindigkeit innerhalb dieses Feldes.

Halman hat geschrieben:Primärer Gegenstand der gegenwärtigen Diskussion hier ist die Quantenfeldtheorie und in dieser wird auch ein echtes Vakuum, dessen Teilchenzahl 0 ist, beschrieben.

Eben, das ist mir bewusst, und genau das zweifle ich an, weil es kein echtes, sondern ebenfalls nur ein relatives Vakuum gibt - relativ zu der Position in der du dich gerade befindest. Darum meine Frage nach einem versuch im Weltraum. Nach meine Hypothese müsste jenes "Vakuum" dort schon nicht mehr ein wirkliches Vakuum sein.

Halman hat geschrieben:Aufgrund des Äquivalenzprinzips behaupte ich, dass ein Raumlabor, in dem ich sitze, welches sich gleichförmig mit 260.000 km/s beweg, nicht von einem zu unterscheiden ist, welches ruht. Angenommen, man könnte - je nach Geschwindigkeit - unterschiedliche Teilchenzahlen pro Volumeneinheit messen, sagen wir bei Ruhe Teilchenzahl =0 und in Bewegung Teilchenzahl >0, dann hätte man ja eine Möglichkeit, die absolute Bewegung im Raum zu bestimmen. Dies ist aber unmöglich.

Du vergisst dabei, dass derjenige, der sich im Raumlabor befindet und ebenfalls ein "absolutes Vakuum" postuliert bereits "relativistische Masse" oder Impulsmasse oder dynamische Masse gegenüber dem "ruhenden Laborexperten auf der Erde" auf der Erde aufweist, was aber jener im Raumlabor verneinen würde, denn davon merkt er selbst nichts. Er weiß nicht einmal dass er bereits eine erhöhte Energie mit sich führt.

Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Doch weit wichtiger ist für mich nach wie vor die Frage, in welcher Form liegen jene 3,279% vor, und somit, welches Eigenleben habe diese "relativistischen Teilchen", denn Eigenmasse oder Ruhemasse ist das nicht.

Im Fall des dynamischen Cassimir-Effekts entstehen tatsächlich neue reale Photonen, also massefreie Teilchen. Durch die "schnellen" Magnetfelder wird dem EM-Feld Energie zugeführt und damit wird es angeregt. Diese Anregungen äußern sich als Photonen.

So sehe ich das auch, weshalb ich ja schon mehrmals sagte, dass es sich bei den Photonen um "relativistische Masse" handelt, die je nach Anhäufung dann auch entsprechende Korpuskel wie Elektronen und andere Atome einnehmen können. Hier wird Energie direkt in Masse verwandelt - und diese "lebt" aber eben nur so lange, wie es einen "angeregten Zustand", also jene erhöhte Geschwindigkeit gibt. Reduziert sich die Geschwindigkeit, so wird diese "Masse", die ich ebenfalls als virtuelle Masse bezeichne, wieder in Energie aufgelöst und an den Raum wieder abgegeben.

Darum hatte ich allerdings auch schon hier im Forum vor langer Zeit geschrieben, dass es meiner Meinung nach unsinnig ist, anzunehmen, dass hier irgendwelche Photonen mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum eilen. Vielmehr entstehen diese unmittelbar bei der Wechselwirkung zwischen den die Photonen anhaftenden Raumpunkte beim endgültigen auftreffenden Objekt. Man muss sich nach meinem Modell den Raum wie eine aus unendlich kleinen Schalen bestehende gewaltige Schale vorstellen, wo der Impuls von einer Schale auf die andere übertragen wird. Und genau dabei wird Energie frei gesetzt, wenn diese auf bestehende Masse auftrifft. Jedoch ist dies dann Energie, die sich an Stelle des Auftreffpunktes bereits befindet. Deshalb hatte ich im letzten Post geschrieben, in jedem beliebigen Raumpunkt des Universums befindet sich eine unendlich hohe Energie und eine unendlich große Masse, die dann zum Tragen kommt, wenn der Raum durch die mit bestimmter Geschwindigkeit fliegende Masse gestaucht wird. Dies äußert sich in Form der berechenbaren relativistischen Masse. Aber wie gesagt, diese geht ja dann auch an den Raum wieder zurück, wenn die Geschwindigkeit reduziert wird.

Halman hat geschrieben:Nach der QFT besitzen alle Felder einen Vakuumzustand. Ist ein schwarzes Loch in der Nähe, so wird durch dessen Gravitationsfeld der Vakuumzustand in einer Weise modifiziert, dass Teilchen entstehen, die von einem Beobachter außerhalb des schwarzen Loches als Hawking-Strahlung registriert werden können. Einen ganz ähnlichen Effekt gibt es auch ganz ohne schwarzes Loch und ohne Gravitationsfeld, nämlich bei einem beschleunigten Beobachter in einer flachen Raumzeit, den sog. Unruh-Effekt: was von einem gleichförmig bewegten Beobachter als Vakuumzustand registriert wird, wird von einem beschleunigten Beobachter als Zustand mit Teilchen wahrgenommen."

das bestätigt ja meine Hypothese, dass es ganz offenbar Unterschiede zwischen dem im Raumlabor und dem auf der Erde geben muss.

Gruß
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#276 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von seeadler » Mi 12. Okt 2016, 17:33

Pluto hat geschrieben:Gerade weil wir sie lesen, stellen wir sie in Frage.

Nein Pluto, denn oftmals passen deine Antworten gar nicht zu meiner Aussage, sonst würde ich ja wiederum nicht behaupten, dass du nicht alles gelesen hast. Zumal du mir teilweise damit ein Armutszeugnis ausstellst, das ungerechtfertigt erscheint, in dem Moment, wo du meine Beiträge wirklich verstanden hast.

als Beispiel erinnere ich an meinen Begriff "Helikoptereffekt" in der Gravitation. Leider hast du dies damals auch nicht wirklich verstanden; denn du musstest mich ja belehren, dass ein Hubschrauber nur mittels der durch seine Rotorblätter verursachten Auftriebskraft aufgrund des vorhandenen Luftdrucks abheben würde. Dass ich dies weiß, was ich damals sowohl dir als auch Zeus schrieb, habt ihr nicht wirklich zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, ob ich damit nicht etwas anderes aber vergleichbares gemeint habe, was nun mal auch aus der Formel (c-v)² + ve² = c² hervorgeht. Denn es ist nichts anderes als der relativistische Effekt, der durch die Geschwindigkeit der Rotorblätter beim Helikopter genauso, wie bei den Monden oder den rotierenden Elektronen zum Tragen kommt und wirksam wird, weshalb ich ja vorrechnete, dass eine gewisse "Gravitationsfreiheit" dabei erreicht wird. Das bedeutet nicht, dass der betreffende Körper sich aus dem Gravitationsfeld entfernen könnte, sondern dass es wiederum selbst innerhalb des Gravitationsfeldes ein eigenes Gravitationsfeld erschafft, allein durch die Geschwindigkeit, was dann der scheinbaren Existenz einer weiteren Masse gleichkommt, einer "relativistischen Masse", die ihrerseits ein Gravitationsfeld initiiert. eine logische Konsequenz daraus wäre, dass jede fliegende Masse allein durch seine Fluggeschwindigkeit bereits ein Gravitationsfeld erschafft, welche einer Masse wie auch einer Energie äquivalent erscheint.

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#277 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Halman » Mi 12. Okt 2016, 18:04

seeadler hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Wenn beim dynamischen Casimir-Effekt mit ~11 GHz wechselnde Magnetfelder einen Spiegel mit 0,25 c simulieren, dann wird doch schon eine relativistische Geschwindigkeit erreicht, oder? Okay, die relativistische Energiezunahme ist bei einem Viertel Lichtgeschwindigkeit noch recht klein. Wenn ich richtig gerechnet habe, liegt der relativistische Effekt bei gut ~3%. (Ich lasse mich gerne korrigieren.)

Ja, ja, mir gegenüber behaupten, du könntest die Formeln nicht nachvollziehen, weil du es nicht beherrscht, und machst eine solche quantisierte klare Aussage! Was soll ich davon halten , es sind 3,279%, wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet, also vollkommen richtig.

Danke für Deine Überprüfung.

Nun denkst Du, dass Du mich erwischt hast, richtig? So schnell kriegst Du mich nicht. Ich verwende nicht die übliche Rechenmethode, weil ich sie schlicht nicht beherrsche. Daher behelfe ich mich eines Tricks, welcher Dir von mir bekannst sein sollte, wie in meinem Beitrag vom Do 10. Apr 2014, 22:01 (s. u.).

;) cool! Zum einen hast du, wie du immer wieder beweist, ein phänomenales Gedächtnis. Wie schaffst du das genau zu wissen, wann du wo etwas geschrieben hast?
So gut ist mein Gedächnis auch wieder nicht. Ich muss mich nicht daran erinnern, wo ich genau was geschrieben habe, ich muss mich lediglich an geeignete Suchparameter erinnern. In diesem Fall das Wort Intervall. Ferner muss ich mich daran erinnern, dass ich mal etwas bezüglich dem Intervall geschrieben hatte. Du weiß sicher auch noch, dass Du mal was vom Helikopter-Effekt (bzw. Helikoptereffekt) geschrieben hattest.

In meiner Abendschule erzählte man uns, dass man von dem, was man lies, etwa 10% im Gedächnis behält, aber von dem, was man selbst sagt bzw. schreibt viel mehr (die Prozentzahl weiß ich nicht mehr). Daher weiß ich besser, was ich so hier gesagt habe, als das, was andere geschrieben haben, weil so unser Gehirn funktioniert.
Wenn ich etwas schreibe, muss ich ja vorher daran denken und es dann auch schreiben. Dies bleibt besser im Gedächnis "haften" als lesen. Lesen ist eigentlich die schlechteste Lernmethode. Hören ist da schon besser, sie ist die zweitschlechteste. Selber machen ist die Beste - jedenfalls gem. den Lehrern meiner alten Abendschule.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#278 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Zeus » Mi 12. Okt 2016, 22:08

seeadler hat geschrieben: Wenn beim dynamischen Casimir-Effekt mit ~11 GHz wechselnde Magnetfelder einen Spiegel mit 0,25 c simulieren, es sind 3,279%, wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet, also vollkommen richtig.
Wieso die Bedingung "wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet"?? :o
v/c = 0.25
Lorentzfaktor Gamma = 1/Quadratwurzel(1-0.25²) = 1. 0327955
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#279 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von Halman » Do 13. Okt 2016, 00:51

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Primärer Gegenstand der gegenwärtigen Diskussion hier ist die Quantenfeldtheorie und in dieser wird auch ein echtes Vakuum, dessen Teilchenzahl 0 ist, beschrieben.
Wieso ist die Teilchenzahl null? Das widerspricht der Unschärferelation. sebst wenn sich die Quantenfelder in ihrem Grundzustand befinden, können sie um diesen Zustand fluktuieren; so entstehen dann virtuelle Teilchen.
Aus den Gründen, die Agent Scullie Janina erklärt hat:
Und nur um das der Vollständigkeithalber erwähnt zu haben: die Unschärferelation, um die es hier geht, ist die Unschärferelation zwischen der elektrischen und magnetischen Feldstärke (bzw. bei anderen Feldern die Unschärferelation zwischen den entsprechenden Feldgrößen), nicht die Unschärferelation zwischen Energie und Zeit. Die spielt dabei nämlich gar keine Rolle, da der Vakuumzustand ein Energieeigenzustand mit scharfer Energie ist, also ein Zustand, bei dem die Energieunschärfe 0 ist. Beim harmonischen Oszillator ist das genauso: dessen Grundzustand ist ein Energieeigenzustand und hat damit ebenfalls die Energieunschärfe 0. Eine Unschärferelation, die da eine Rolle spielt, gibt es aber trotzdem, nämlich die zwischen Ort und Impuls: wäre die Auslenkung des harmonischen Oszillators konstant 0, dann die Ortsunschärfe und die Impulsunschärfe beide 0. Ort und Impuls sind also im Grundzustand unscharf, die Energie dagegen ist scharf.

Der Zusammenhang zu den elektromagnetischen Wellen geht übrigens noch weiter: dadurch, dass die Maxwell-Gleichungen auch in Abwesenheit von elektrischen geladenen Teilchen einen nichtverschwindenden Inhalt haben, nämlich Wellenlösungen, die elektromagnetischen Wellen entsprechen, hat das elektromagnetische Feld dynamische Freiheitsgrade, die in der Quantentheorie quantisiert werden müssen. Erst dadurch ergeben sich die Vakuumfluktuationen.

Das Prinzip dahinter ist: dynamischer Freiheitsgrad -> Quantisierung -> Unschärferelation zwischen der den Freiheitsgrad beschreibenden Variable und deren kanonisch Konjugierter -> Fluktuation des Freiheitsgrades. So ist es in der Quantenmechanik (QM): die Translation eines Teilchens ist der dynamische Freiheitsgrad, die diesen beschreibende Variable ist die Position x, die kanonisch Konjugierte der Impuls p, daraus folgt die Unschärferelation zwischen Ort und Impuls. Und analog ist es in der QFT: die elektrische Feldstärke ist der Freiheitsgrad, die magnetische Feldstärke die kanonisch Konjugierte, daraus folgt die Unschärferelation zwischen beiden Feldstärken, und daraus die Feldfluktuationen, die im Vakuumzustand eben Vakuumfluktuationen sind.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#280 Re: Quantenmechanische Gedanken zum Urknall

Beitrag von seeadler » Do 13. Okt 2016, 06:18

Zeus hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben: Wenn beim dynamischen Casimir-Effekt mit ~11 GHz wechselnde Magnetfelder einen Spiegel mit 0,25 c simulieren, es sind 3,279%, wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet, also vollkommen richtig.
Wieso die Bedingung "wenn man c mit 3*10^8 m/s rechnet"?? :o
v/c = 0.25
Lorentzfaktor Gamma = 1/Quadratwurzel(1-0.25²) = 1. 0327955

c ist nun mal nicht 300.000 km/s, sondern laut Wikipedia 299.792.458 m/s, darauf bezog sich mein Argument, hat mit der Rechnung an sich nach deiner Argumentation natürlich nichts zu tun. Doch jenes Verhältnis von 1/25 kannst du ja nun mal nur benennen, wenn du den Wert von c weißt, und diesen der tatsächlichen Geschwindigkeit entgegen setzt. Und daher 1/25 von 300.000 ist ein anderer Wert als 1/25 von 299.792.458 m/s. Ansonsten bist du doch auch so penibel? ;) bei 0,866 c wird es schon sehr ungenau, wenn du hier 300.000 einsetzt. 259.800/300.000 gegenüber 259.620,268 km/ 299.792.458 m/s. Die Differenz von 179,8 km/s kann in diesem Bereich schon für erheblich mehr relativistische Masse sorgen.

Abgesehen davon ging es mir um den Hinweis auf den Satz des Pythagoras, wie hier sehr klar wiedergegeben wurde. (Quelle)
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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