Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

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R.F.
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#221 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von R.F. » Mo 31. Mär 2014, 17:55

Anton B. hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Um welch leistungsschwache bzw. -unwillig Gesellschaft muss es sich bei der so genannten scientific community handeln, die es nicht schafft, das Hindernis Einstein dahin zu stellen, wo es hingehört - ins Abseits...
Das ist durchaus folgerichtig: Wer nicht in dasselbe Horn wie unser Super-Erwin stößt, kann ja nur leistungsschwach bzw. -unwillig sein.

1. Erwin-Gesetz: Erwin hat immer recht.
Anton, dafür bekommst Du zwei Jahre Steinbruch... ;)

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#222 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Scrypton » Mo 31. Mär 2014, 17:59

R.F. hat geschrieben:Was ist das für eine Art Wissenschaft: Man setzt eine unmögliche Behauptung in die Welt und versucht dann auf Teufel komm raus diese zu belegen...
Was heißt "auf Teufel komm raus"?
Einsteins Theorien wurden von Beginn an bestätigt; und sämtliche neueren und seit dem aufgestellten Beobachtungen, Messungen, Vorhersagen und Experimente bestätigen es mehr und mehr.

Es steht dir natürlich noch immer frei, diese zu widerlegen. Weil du das aber seit Jahren nicht schaffst, jammerst du lieber herum. Niedlich. ^^

R.F. hat geschrieben:wo es hingehört - ins Abseits.
Da gehörst bisweilen alleine du hin; und eben dort befindest du dich auch schon lange. :D

R.F. hat geschrieben:Aber die QM ist zumindest von dem dümmsten Dogma verschont: von einer nach oben begrenzten Informations-Übertragungsgeschwindigkeit...
Da nichts schneller sein kann als etwas ohne Ruhemasse - und sich all jenes ohne Ruhemasse instantan mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt gibt es weder Begründung, noch Indiz oder ähnliches, weshalb etwas noch schneller sein sollte/könnte.
Frage (und die ist tatsächlich ernst gemeint): Was konkret hast du dagegen, dass es keine unlimitierte Geschwindigkeitsgrenze gibt?

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#223 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Scrypton » Mo 31. Mär 2014, 18:00

R.F. hat geschrieben:Selbst der verbohrteste Sektierer weicht zumindest mit der Zeit etwas zurück, wenn ihm die Haltlosigkeit von Dogmen seiner Gemeinschaft bewusst wird
Wie man an dir erkennt ist dem nicht so.

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#224 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von piscator » Mo 31. Mär 2014, 19:21

R.F. hat geschrieben:Hältst Du es nicht für wahrscheinlicher, dass Du meine Einwände - nicht “Fachbeiträge” - nicht verstanden hast? Das ist selbstverständlich nur eine rhetorische Frage. Denn wenn Du wirklich nicht verstanden hast, solltest Du unbedingt etwas gegen Deine Begriffsstutzigkeit tun. Hast Du aber verstanden, dann aber möge Dich der Blitz treffen. Wegen versuchter Täuschung...

:smilie42: Gerade ist mir eingefallen, dass es in der Bibel einen passenden Spruch für dich gibt, bei Matthäus 5,3:

Die Seligpreisungen
1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: 3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9 Selig sind die Friedfertigen;1 denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. 12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

Damit ist dein Anrecht auf die Präsidentensuite auf Wolke 7 gesichert. :mrgreen:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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Janina
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#225 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Janina » Mo 31. Mär 2014, 20:42

R.F. hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Wenn es Dir gelingt, mir anhand Einsteins Schriften klar zu machen...
Ach weißt du, wenn ich einen Putzeimer voll Sangria nicht ohne Verluste in ein Schnapsglas schütten kann, liegt das weder am Putzeimer, noch an meiner Geschicklichkeit. :lol:
Mensch Nina, der Einstein konnte das nicht...
Muss man dir selbst DAS erklären? :roll:

R.F. hat geschrieben:Es ist übrigens ja keineswegs so, dass die QM die Welt richtig erklärt...
Nein nicht, sprich es nicht aus! Bild

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Halman
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#226 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Halman » Mo 31. Mär 2014, 21:23

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Für ein einzelnes Teilchen ist eine statistische Aussage sinnlos.
Irrtum, die QM tätig sehr wohl aussagen über einzelne Quantenobjekte...
So lässt sich auch beim Wasserstoff das Elektron, welches die Atomhülle bildet, als Wahrscheinlichkeitswolke beschreiben.
Ok, es geht natürlich um die Deutung.
Eine QM-Aussage über EIN Teilchen ist im Ergebnis eine Statistik. Und naturgemäß beschreibt eine Statistik VIELE Teilchen.
Trifft ein Teilchen an einem Punkt auf einen Detektor, ist es nicht sinnvoll, einen Kollaps anzunehmen. Da ist lediglich die Bahn zuende, und wiederholt man das Experiment tausende male, so findet man immer einen punktförmigen Treffer, nur statistsich verteilt so wie theoretisch schon beim ersten Teilchen beschrieben. Der "Kollaps" ist nur eine Deutungskrücke für Geister, die zu schwach sind, die an das Makroskopische gewohnte Denkstrukturen loszulassen.
Besonders einleuchtend finde ich diese Erklärung nicht.

Janina hat geschrieben:Mir fällt auf Anhieb ein einziges Vorkommnis ein, das auf dem angenommenen "Kollaps" beruht, und das ist der Quanten-Zeno-Effekt. Und der funktioniert leider nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quanten-Zeno-Effekt
Seltsamerweise bewirkt laut Laut L. Krauss ausgerechnet unsere Beobachtung ferner Supernovae den Quanten-Zeno-Effekt auf globaler Ebene für das "falsche Vakuum" des Universums. Denn durch diese Beobachtung haben wir - wenn auch indirekt über die Beobobachtung der Supernovae des Typs SN1a - die "Dunkle Energie" gemessen und damit die "Uhr" auf Null gestellt.
Vor der "Beobachtung" war die Wahrscheinlichkeit für einen Zerfall inzwischen minimal, aber durch unsere Beobachtung soll die Uhr gewissermaßen auf Null zurückgestellt worden sein und dadurch wäre die Wahrscheinlichkeit für einen Kollaps des falschen Vakuums erheblich gestiegen.
Wenn es kollabiert es, hört dann unser Universum, so wie wir es kennen, auf zu existieren; so liest sich dies zumindest im folgendem Artikel.
Nach dem Urknall ist vor dem Urknall
Das Überleben der Menschheit ist wieder einmal bedroht. Übeltäter sind diesmal die Astronomen: Sie haben 1998 festgestellt, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt. Nur wegen dieser Messungen könnte sich das ganze Universum von einer Sekunde zur nächsten auflösen, berichtet nun das britische Magazin New Scientist.

Zitat von Andreas Müller (Zitat aus vorletztem Absatz):
Jetzt kommt der Bezug zum Quanten-Zeno-Effekt: Krauss & Dent werfen die Frage auf, ob wir als astronomische Beobachter der Dunklen Energie (= des Vakuums) ständig den Zerfall in das echte Vakuum des Kosmos hinauszögern und dadurch einen Zustand des falschen Vakuums präparieren, der mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit (exponentiell) wieder zerfällt. Das führt zu dem radikalen Schluss, dass wir durch unsere Beobachtungen tatsächlich das All schneller sterben lassen würden!
Quelle

Janina hat geschrieben:
Zitat von Agent ScullieMan kann wie er der Ansicht sein, dass die Wellenfunktion eines Elektrons nur gedacht sei und nicht wirklich existiere. Man kann aber eben auch anderer Ansicht sein.
In der QM nimmt man an, dass ein existierender Wert, eine "Observable", einen reellen Erwartungswert hat. Das ist im Fall der Wellenfunktion deren Betragsquadrat. Dieser Wert wird von uns als Wahrscheinlichkeit interpretiert, was experimentell bestätig ist.
Deren Phase ist nicht observabel, die Wellenfunktion ist in der Phase beliebig umeichbar. Die Phase hat für uns damit keine reale Existenz. Lediglich die Differenz zweier Phasen ist (in Form von Interferenz und damit in Wahrscheinlichkeit) observabel. Damit können wir rechnerisch auf die Phase zwar nicht verzichten, aber eine Phase allein ist trotzdem nicht observabel, damit können wir der keine Existenz zuordnen.
Danke für die fachliche Erklärung, Janina. :)

Janina hat geschrieben:Scullie nimmt hier einen verborgenen Parameter an. Aber verborgene Parameter wurden widerlegt.
Nur lokale verborgene Parameter.

Ich werde ihn mal fragen, ob er wirklich in dieser Richtung dachte.

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Da wir das nie messen, dürfte das unter "verzichtbares Gedöns" fallen.
Dann vertritts Du den "quantenmechanischen Agnostizismus". ;)
Klingt sinnvoll. Es wurde noch keine fehlerfreie Anschauung gefunden. Die Mathematik ist richtig, aber nicht anschaulich, die Anschauung ist mathematisch nicht richtig. Also ist es doch logisch, auf was man sinnvollerweise verzichtet.
Dieser Minimalismus erscheint mir unbefriedigend, da sie auf eine qualitative Beschreibung der Welt verzichtet.

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Sofern ich mich nicht sehr täusche, beschreibt auch die Schrödingergleichung einen Vorgang, der zwar eine extrem kurze, aber endliche Zeitspanne, beansprucht.
Die Schrödingergleichung ist eine Differenzialgleichung in Ort und Zeit. Das heißt, sie beschreibt den zeitlichen Verlauf eines Vorganges im Raum.
Bild
Lösung ist üblicherweise eine Funkion psi(x, y, z, t), die nicht notwendigerweise auf ganz t definiert sein muss, es aber gelegentlich ist. Besonders wenn sie einen stabilen Zustand beschreibt und damit die Form H psi(r,t) = E t annimmt.
Danke für die mathmatische Erläuterung.

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die Dekohärenz ist meines Wissens das Resultat der Übertragung der Wellenfunktion des Quantenobjektes auf die meso-/makrokosmische Umgebung.
Kohärenz ist erstmal die Fähigkeit von Wellenfunktionen, miteinander zu interferieren. Streuprozesse sind üblicherweise unbestimmt. D.h. niemand weiß wo die Streuzentren liegen, die Streuzentren sind statistsich verteilt. Damit ist die Summe aller gestreuten Wellenfunktionen nur noch Rauschen. Das heißt, die Kohärenz ist futsch. Die Unumkehrbarkeit ist Entropie im thermodynamischen Sinn. Es gibt keine Einbahnstraße im Detail, sondern im Ensemble.
Danke für die Erklärung.

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das wirft natürlich die Frage auf, welcher der Zustände denn nun realisiert ist? Solange man keine Messung vornimmt, ist es sinnvoll, davon auszugehen, dass sich das Isotop in einem überlagerten Mischzustand befindet – etwas, was wir nicht aus unserer Erfahrungswelt kennen.
Der Physiker Erwin Schrödinger trieb dies mit seinem berühmten Gedankenexperiment auf die Spitze.
Solange also keine Beobachtung erfolgt, befindet sich das Isotop [und die Katze] in einem „Mischzustand“ aus Bild und Bild.
Völlig unmystisch, wenn man das nur richtig liest. |lebendig> ist eine Wellenfunktion, die von der Zeit abhängt, da steht eine wie auch immer geartete abfallende Exponentialfunktion drin, und |Wellenfunktion|² wird was mit 2 hoch -(t/Halbwertszeit des Isotops) sein, = die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze noch lebt.
Keiner würde darin eine halbtote Katze sehen.
Sie ist ja auch ganz tot und ganz lebendig. :lol:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Janina
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#227 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Janina » Mo 31. Mär 2014, 22:33

Halman hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Irrtum, die QM tätig sehr wohl aussagen über einzelne Quantenobjekte...
So lässt sich auch beim Wasserstoff das Elektron, welches die Atomhülle bildet, als Wahrscheinlichkeitswolke beschreiben.
Ok, es geht natürlich um die Deutung.
Eine QM-Aussage über EIN Teilchen ist im Ergebnis eine Statistik. Und naturgemäß beschreibt eine Statistik VIELE Teilchen.
Trifft ein Teilchen an einem Punkt auf einen Detektor, ist es nicht sinnvoll, einen Kollaps anzunehmen. Da ist lediglich die Bahn zuende, und wiederholt man das Experiment tausende male, so findet man immer einen punktförmigen Treffer, nur statistsich verteilt so wie theoretisch schon beim ersten Teilchen beschrieben. Der "Kollaps" ist nur eine Deutungskrücke für Geister, die zu schwach sind, die an das Makroskopische gewohnte Denkstrukturen loszulassen.
Besonders einleuchtend finde ich diese Erklärung nicht.
Tja, wie ich halt eben sagte. Es muss gar nicht einleuchten. Es reicht, wenn die Rechnung stimmt.

Janina hat geschrieben:Seltsamerweise bewirkt laut Laut L. Krauss ausgerechnet unsere Beobachtung ferner Supernovae den Quanten-Zeno-Effekt auf globaler Ebene für das "falsche Vakuum" des Universums.
Psst, gute Gelegenheit für die Übung in: Glaube nicht alles was du liest.
Also kurz zum QZE, und warum manche glauben, es gäbe ihn:

Ein Atom hätte 2 elektronische Zustände E1 und E2. Wenn es in E1 ist, kann es von dort spontan unter Aussendung eines Photons mit der Energie E1-E2 zurückfallen in den Zustand E2. Ist es in E2, passiert spontan nichts.
Wenn ich wissen will, wo es gerade ist, könnte ich unendlich lange warten, ob es irgendwann ein Photon emittiert. Dann war es in E1. Sonst in E2.
Dumm gelaufen, ich habe Zeitnot. Also mache ich folgendes: Ich beschieße das Atom mit einem Photon der Energie E1-E2.
Wenn es das Photon schluckt, war es in E2, und ich habe es nach E1 angeregt.
War es dagegen in E1, wird es angestoßen durch das Photon ein weiteres identisches Photon emittieren (stimulierte Emission, das passiert im Laser), ich empfange dann also 2 davon. So kann ich zu jeder Zeit in Erfahrung bringen, in welchem Zustand sich mein Atom befindet.
Beobachten heißt dann aber nicht, sich auf die Lauer legen und warten, sondern das Objekt kaputtschießen, aus den Trümmern den Zustand vorher rückschließen, und es dann neu präparieren. Das ist alles, aber sicher kein aufmerksames und unauffälliges und erst recht zerstörungsfreies Beobachten.

Wenn man eine Methode auswählen will, die tatsächlich den beobachteten Zustand detektieren kann, OHNE ihn zu zerstören, schlage ich folgendes vor:
Ich beobachte ein instabiles Atom, z.b. Gold199. Hat ne Habwertszeit von 3 Tagen, da ist Warten auf den Zerfall nicht unrealistisch. Ich halte es in einer Paul-Falle fest, und warte auf das früher oder später austretende Beta-Teilchen.
Natürlich kann ich jederzeit nachschauen, ob das Gold199 noch da ist. Indem ich es mit Licht anstrahle und auf Fluoreszenz warte. Dasselbe wie oben beschrieben. Nur mit einem kleinen Unterschied: Die elektrsche Anregung des Atoms ist jetzt nicht mehr das interessante Objekt. Ich kann das Goldatom damit zuballern bis der Arzt kommt. Der elektronische Zustand wechselt ständig, dadurch keuchtet es. Aber es bleibt immer noch ein Goldkern ohne Störung stehen, der reagiert nämlich gar nicht auf das Licht. Lediglich die Elektronen reagieren auf das Licht, die selber auf das Vorhandensein eines Goldkerns reagieren, nämlich indem sie auf das Licht reagieren.
Ist der Goldkern dann endlich doch zerfallen, bleibt ein Quecksilber199-Kern zurück. Falls ich das emittierte Beta-Teilchen verpasst haben sollte (in 3 Tagen können mir schonmal die Augen zufallen), merke ich es spätestens daran, dass der Goldkern dann nicht mehr fluoresziert. Weil er dann nämlich kein Goldkern mehr ist.
Hier habe ich also ein beobachtbares, instabiles System, dessen Zustand, ob bereits zerfallen oder noch nicht, durch die Messung des Zustandes gar nicht beeinflusst wird.
Und weißt du was passiert? - Es klappt nicht. Das Gold199 lebt durch meine ständige Beobachtung nicht länger, und schon gar nicht ewig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quanten-Ze ... re_Aspekte
"Bisher wurde noch kein Anhalten des radioaktiven Zerfalls durch experimentelle Messungen eines Ensembles von radioaktiven Atomen oder gar eines einzelnen radioaktiven Atoms bestätigt, wie es die Theorie des Quanten-Zeno-Effekts erfordern würde."
Daraus folgt:
Es gibt überhaupt keinen Quanten-Zeno-Effekt.
Da wo Leute glauben, ihn beobachtet zu haben, haben sie lediglich die Auswirkung ihrer brachialen Messtechnik gesehen.

Und jetzt überleg mal, mit was die Astronomen die "dunkle Energie" zerschießen wollen, oder was ohne Wechselwirkung überhaupt bewirkt werden kann.

Halman hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Scullie nimmt hier einen verborgenen Parameter an. Aber verborgene Parameter wurden widerlegt.
Nur lokale verborgene Parameter.
Natürlich. Wir betrachten bei der Wellenfunktion ja Werte vor Ort.

Halman hat geschrieben:Dieser Minimalismus erscheint mir unbefriedigend
Das tut mir leid, kein Schwanz ist so hart wie das Leben.

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#228 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Halman » Di 1. Apr 2014, 13:23

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Besonders einleuchtend finde ich diese Erklärung nicht.
Tja, wie ich halt eben sagte. Es muss gar nicht einleuchten. Es reicht, wenn die Rechnung stimmt.
Damit verfügst Du zwar über eine quantitative Aussage, aber leider über keine qualitative.

Janina hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Seltsamerweise bewirkt laut Laut L. Krauss ausgerechnet unsere Beobachtung ferner Supernovae den Quanten-Zeno-Effekt auf globaler Ebene für das "falsche Vakuum" des Universums.
Psst, gute Gelegenheit für die Übung in: Glaube nicht alles was du liest.
Willst Du mir damit sagen, dass folgende Zitatquelle Krauss zu unrecht folgende Worte in den Mund legt?
Zitat von Lawrence Krauss:
"So unglaublich es auch erscheint, unser Nachweis der Dunklen Energie könnte die Lebenserwartung des Universums verkürzt haben", ...

Oder willst Du mich davor warnen, dies für wahr zu halten? Falls Letzteres der Fall ist, kann ich Dir versichern, dass ich von Anfang an sehr skeptisch war, wie Du meinen Worten, die ich vor fast einem Jahr schrieb, entnehmen kannst:
Zitat von Halman:
Krauss glaubt nun (sofern ich es richtig verstanden habe), dass unsere Beobachtung ferner Supernovae (genauer des Typs SN1a) den Quanten-Zeno-Effekt auf globaler Ebene für das "falsche Vakuum" des Universums bewirkt. Denn durch diese Beobachtung haben wir - wenn auch indirekt - die "Dunkle Energie" gemessen und damit die "Uhr" auf Null gestellt.

Zwar sollte die Wahrscheinlichkeit für einen Zerfall inzwischen minimal sein, aber durch unsere Beobachtung soll die Uhr gewissermaßen auf Null zurückgestellt worden sein (Zenos Pfeil ist wieder am höchsten Punkt) und dadurch wäre die Wahrscheinlichkeit für einen Kollaps des falschen Vakuums erheblich gestiegen. Kollabiert es, hört unser Universum, so wie wir es kennen, auf zu existieren.

Allerdings denke ich, dass die Beoachtung von radiaktiven Isotopen durch Laser sehr verschieden von der astronomischen Beobachtung ferner Supernovae ist. Diese scheint mir doch eher passiven Charakter aufzuweisen und stellt (dies behaupte ich hier mal kühn) schwerlich eine quantenmechanische Messung der Dunklen Energie dar. Diese wurde noch nie direkt gemessen!
Außerdem ist es ziemlich vermessen, gerade unsere Messungen so wichtig zu nehmen. Gäbe es solche Wechselwirkungen, wäre das Unviversum vermutlich schon längst kollabiert. Dies erinnert mich an Polywasser.
Zitatquelle

Janina hat geschrieben:Und jetzt überleg mal, mit was die Astronomen die "dunkle Energie" zerschießen wollen, oder was ohne Wechselwirkung überhaupt bewirkt werden kann.
Mit Teleskopen. :lol:

Janina hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Scullie nimmt hier einen verborgenen Parameter an. Aber verborgene Parameter wurden widerlegt.
Nur lokale verborgene Parameter.
Natürlich. Wir betrachten bei der Wellenfunktion ja Werte vor Ort.
Dies schließt IMHO nichtlokale verborgene Paramter nicht zwingend aus.

Kannst Du mir in relativ leicht verständlichen Worten etwas zur Bohm'schen Mechanik sagen? Leider wurde diese im Buch "Skurrile Quantenwelt" nicht behandelt.

In dieser Verbindung mag ein Aspekt zur LQG von Interesse sein, der auf Seite 38 im PDF-Dokument "Äquivalenzprinzip & Schleifen-Quantengravitation" von Silke Britzen (Max-Planck-Institutfür Radioastronomie - Bonn) ausgeführt wird:
Zitat aus Äquivalenzprinzip & Schleifen-Quantengravitation (Seite 38):
Sie schreibt nicht vor, daß nur räumlich benachbarte Raumquanten miteinander verbunden sind. Hin und wieder könnten auch extrem weit entfernte Quanten miteinander verbunden sein. Solche nichtlokalen Verbindungen – so L. Smolin –
könnten der Quantentheorie vielleicht jene Zufälligkeit austreiben, die Einstein so haßte und von der er glaubte, daß
sie letztlich unserer Unkenntnis über irgendwelche noch „verborgenen Parameter“ geschuldet sei. „Die Verteilungen solcher nichtlokaler Verbindungen könnten diese verborgenen Parameter sein.“ Da sie über kosmische Distanzen reichen, könne man sie im Experiment nicht kontrollieren, wodurch uns ihre Wirkung als blanker Zufall erscheinen muß. Dann gebe es doch eine Ursache dafür, warum das Uranatom jetzt zerfällt und nicht ein paar Minuten später – nur läge sie
irgendwo in den Tiefen des Alls . Gott müßte also nicht würfeln.
Somit erlaubt die LQG die Einführung verborgener, nichtlokaler Parameter und damit die Beschreibung einer determinierten, physikalischen Welt.

Spukhafte Fernwirkung
Der kritische Begriff „spukhafte Fernwirkung“ geht auf Albert Einstein zurück. Aus seiner Sicht verletzte dies das klassische Prinzip des lokalen Realismus'. Daher schlug Einstein eine lokal-realistische Theorie mit verborgenen Variablen vor, um das seltsame Verhalten von verschränkten Teilchenpaaren zu erklären. Denn woher „weiß“ Teilchen B, dass Teilchen A gemessen wurde? Wenn sie lokal getrennt sind (also eine Informationsübermittlung in Lichtgeschwindigkeit ausgeschlossen ist), sollte eine Beobachtung/Messung von Teilchen A keinen Einfluss auf Teilchen B haben.
Mehr dazu im Buch-Link.

Einstein setzte meines Wissens eine determinierte Welt voraus, in der alle Eigenschaften und Werte unabhängig von der Beobachtung bereits bestehen. In der berühmten Einstein-Bohr-Debatte legte er zusammen mit Podolsky und Rosen zwei grundlegende Definitionen dar:
Zitiert aus Skurrile Quantenwelt, Seite 207:
- Die Vollständigkeit: Von der Vollständigkeit einer Theorie spricht man dann, wenn jedem Element in der Realität genau eines in der physikalischen Theorie entspricht.
- Das Realitätskriterium: Eine physikalische Größe ist dann ein Element der Realität, wenn es mit Sicherheit vorausgesagt werden kann, ohne das System zu stören.
Bei determinierten Systemen ist es theoretisch möglich, jeden Zustand zu berechnen, sofern man alle Daten über einen Zustand des Gesamtsystems zu einer gegebenen Zeit t0 hat. So könnte z.B. ein Cyborg (hier kommt durch, dass ich Summer-Glau-Fan bin) einen Stoß im Billard-Spiel berechen. Sieh selbst: 8-)

Diesen widerspricht die Quantenmechanik jedoch sehr hartnäckig. Um es mal scherzhaft auszudrücken: Quantenobjekte scheinen sich für den gesunden Menschenverstand nicht zu interessieren.

Zitat aus Skurrile Quantenwelt:
verborgene Parameter/Variable: Diejenigen hypthetischen, physikalischen Parameter bzw. Variablen, denen zwar physikalische Realität zugesprochen wird, die allerdings aus prinzipiellen Gründen nicht messbar sind. Auf der Annahme ihrer Existenz basieren deterministische Theorien. Die Existens lokal-realistischer verborgener Variabler wurde jedoch experimentell widerlegt.
Ergänzend noch eine kurze Erläuterung von Agent Scullie.

Das Dekohärenzkonzept:
Zeh spricht deshalb von einer "universellen Gültigkeit der Quantentheorie" (Zeh 1970, S. 72). Er hebt die Isoliertheit des Systems von Objekt und Beobachter auf. Nur für isolierte Systeme gilt die Schrödinger-Gleichung. Wenn wir Wechselwirkungen zwischen Objekten zulassen, werden die Superpositionen aufgehoben. Ihre Kohärenzen verschwinden, es geschieht "Entkopplung" (heute i.a. als "Dekohärenz" bezeichnet).

Dass sich Quanten- und klassische Welt unterscheiden, wird damit erklärt, dass die Dekohärenzzeit für Objekte unterschiedlicher Massen unterschiedlich ist, so dass die klassische Welt sich viel schneller dekohäriert als die Quantenwelt.

Die von Zeh ausgehende Dekohärenztheorie ersetzt die ad-hoc-Vorstellung vom "Kollaps der Wellenfunktion" durch die Einbeziehung eines Umgebungs-Hamilton-Operators in die Schrödingergleichung. Als System wird dadurch nicht mehr nur das Quantenobjekt oder das Objekt in Einheit mit dem Messgerät, aber ansonsten isoliert von der Umgebung, gesehen – sondern die Umgebungseinflüsse werden in einer Dichtematrix erfasst. Dabei wird nicht mehr zwischen Quanten- und makroskopischer Betrachtungsebene unterschieden.
QUELLE
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#229 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Janina » Di 1. Apr 2014, 14:47

Halman hat geschrieben:Willst Du mir damit sagen, dass folgende Zitatquelle Krauss zu unrecht folgende Worte in den Mund legt?
Kann sein, kann aber auch sein, dass Krauss nicht recht hat.
Ein metastabiles Vakuum ist ebenfalls pure Spekulation.

Halman hat geschrieben:Allerdings denke ich, dass die Beoachtung von radiaktiven Isotopen durch Laser sehr verschieden von der astronomischen Beobachtung ferner Supernovae ist.
Zumindest in Bezug auf den QZE haben sie gemeinsam, dass die Beobachtung störungsfrei ist.

Halman hat geschrieben:Dies schließt IMHO nichtlokale verborgene Paramter nicht zwingend aus.
Ja, aber die Phase der Wellenfunktion ist ziemlich lokal. Vergiss es, sie ist keine reelle Zahl und HAT damit keine Realität.

Halman hat geschrieben:Kannst Du mir in relativ leicht verständlichen Worten etwas zur Bohm'schen Mechanik sagen?
Nein, wurde nicht gelehrt. Hat vermutlich nur noch historisches Interesse.

Halman hat geschrieben:„Die Verteilungen solcher nichtlokaler Verbindungen könnten diese verborgenen Parameter sein.“
Du suchst verzweifelt einen Ausweg aus der Unbestimmtheit, was? 8-)

Halman hat geschrieben:Denn woher „weiß“ Teilchen B, dass Teilchen A gemessen wurde?
Der Laborant weiß es, darum geht es bei dem EPR-Paradoxon. Die verschränkten Teilchen sind wie die zwei Leute auf dem Mond. Es gibt keinen Informationsfluss zwischen ihnen, nur von Erde zu beiden mit dem Laser.

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#230 Re: Einstein und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

Beitrag von Scrypton » Di 1. Apr 2014, 20:13

Halman hat geschrieben:Kannst Du mir in relativ leicht verständlichen Worten etwas zur Bohm'schen Mechanik sagen?
Bohm verschiebt das Problem damit nur auf seine verborgenen Variablen. Die Unkenntnis der Anfangsbedingungen ist prinzipiell und somit liefern die Bohmsche Mechanik als auch die Quantentheorie die gleichen Voraussagen.

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