clausadi hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:[Gut, lass sie von mir aus absolut ruhen, trotzdem besteht sie aus Energie, und Einsteins Grundaussagen fordern die Äquivalenz von Energie und Masse; also m´c² + pc² = m; Und du weißt auch, dass hier ebenso gilt E = mc² entspricht zugleich auch m´. denn Masse ist nichts weiter als gebündelte auf Zeit potenzierte Energie. Masse ist, wenn man so will eine "außergewöhnliche Form von Energie"
Also die Erde besteht nicht aus Energie, sondern aus Materie.
Seeadler hat in diesem Punkt aber recht. Dass Materie in masseloser Energieform umgewandelt werden kann, hatte ich Opa Klaus in diesem
Beitrag mit Hilfe eines Feynman-Digramms erklärt.
clausadi hat geschrieben:Materie aber strahlt in Abhängigkeit von der Temperatur Energie in Form von Licht und Wärme ab, außer bei radioaktiven Stoffen, denn diese strahlen spontan Energie ab.
Dies hat mit der EM-Wechselwirkung und der schwachen Kernkraft zu tun.
clausadi hat geschrieben:Und die „Äquivalenz von Masse und Energie“ bezieht sich auf die kinetische Energie eines Körpers.
Denn Kraft-Beschleunigung (m*a) ist äquivalent zur Fallbeschleunigung (m*g).
Diese Äquivalenz ist von zentraler Bedeutung für die ART, doch die
„Äquivalenz von Masse und Energie“ ist noch weitreichender.
Für ruhende Objekte gilt E=mc². Wenn sich das Objekt bewegt, gilt E²=(mc²)+(pc)². Dahinter steckt die Veränderung der räumlichen Koordinaten, indem p² hinzu addiert wird (nicht m²).
(Der veraltete Ausdruck m_dyn ist einfach ein anderer Begriff für Energie.)
Diesbezüglich verweise ich auf
Seite 57 des verlinkten hier Buches und auf den Wikipiedia-Abschnitt
E = mc² und die Atombombe.
Wenn Du magst, höre doch mal, was Werner Heisenberg dazu sagte.
Zitat von
Werner Heisenberg (1968):
... sondern man hat Energie in Materie verwandelt – was Einstein ja schon vor vielen Jahren vorhergesehen hatte ... Die Elementarteilchen sind die Form, in die die sich Energie begeben muss, um zu Materie zu werden. ...
Wenn im CERN bspw. Protonen auf 99,9999991% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, so nimmt ihre Energie auf 7000 GeV zu. Wenn dann zwei Protonen kollidieren, wandelt sich diese Energie gem. E=mc² in massbehaftete Teilchen um.
Dies gilt nicht nur im Kleinen bei Teilchenbeschleunigern, sondern auch im Großen im Kosmos. Bei einem [hypothetischen] nicht-rotierenden Schwarzen Loch (Schwarzschild-Loch) werden 8% der hineinfallenden Materie in Energie in Form von EM-Strahlung umgewandelt und bei den real existenten rotierenden Schwarzen Löchern sogar 42% (E=MC²).
Zum Vergleich, bei der Fusion von Wasserstoff zu Helium wird meiners Wissens 0,68%* der Masse in Energie (Gamma-Strahlkung) umgewandelt.
Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, empfehle ich Dir die ARTE-Doku
E=mc² - Einsteins große Idee.
Im Jahre 1938 musste Lise Meitner Österreich verlassen, weil sie vor den Nazis fliehen musste; doch sie stand noch im Briefkontakt mit Otto Hahn. Dieser versuchte weiterhin durch Neutronenbeschuss einen schwereren Kern als Uran und damit ein neues Element (Transuran) zu schaffen, doch schrieb er ihr zu seiner Überraschung, dass er stattdessen leichtere Elemente entdeckt hatte.
Lise Meitner kam 1938 auf die Lösung: Otto Hahn hatte den Kern gespalten. Die Energie für die Spaltung (200 MeV) kam von der starken Kernkraft*. Bemerkenswert ist: Die Massedifferenz zwischen den Spaltprodukten und dem Ausgansprodukt entsprach gemäß der berühmten einsteinischen Formel E=mc² pro gespalteten Urankern etwa 200 MeV.
*
Rund 99% der Masse verdanken wir dieser stärksten aller elementarenn Wechselwirkungen, nur ca. 1% dem Higgs-Mechanismus.