Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

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Pluto
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#21 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Do 24. Sep 2015, 23:05

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Das ist ein Synonym für "Existenz".
Einverstanden...
Das wundert mich.
Normalerweise würdest du Dasein mit Existenz gleichsetzten.

closs hat geschrieben: dann lautet die Frage: "Was ist Existenz".
In deinem Sprachgebrauch ist Existenz = Dasein.

Sein aber ist laut deinem (bzw. Heideggers) Postulat etwas völlig anderes.
Worüber willst du diskutieren? Über "Sein" oder "Dasein"?

closs hat geschrieben:Verstehst Du unter "Sein" und "Existenz" Unterschiedliches? - Wenn ja, warum?
Siehe oben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#22 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » Do 24. Sep 2015, 23:09

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Das ist ein Synonym für "Existenz".
Einverstanden - dann lautet die Frage: "Was ist Existenz".
Ein Begriff, sonst erst mal nichts.
Und was er bezeichnet, kann man sich ausdenken. Oder definieren.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das "Sein" war meines Wissens DEIN Begriff.
Aber kein neuer Begriff - "Sein" (oder "Existenz" im Sinne von Jack) ist ein gängiger Begriff in allen mir bekannten Kulturen
Er ist nicht einmal in Deutschland ein gängiger Begriff.
Es gibt zwar einen umgangssprachlichen Begriff, aber der meint nicht das, was Du meinst, sondern meint immer nur "etwas ist". Die abstrakte Ableitung Sein beansprucht keine eigene Qualität.

closs hat geschrieben:. - Davon abgesehen, dass auch ein Kleinkind "Sein/Existenz" anerkennt, ohne dies begrifflich fassen zu können.
Das ist aber jetzt nur eine Behauptung, oder?

closs hat geschrieben:Keiner würde einem Pferd sein Sein absprechen.
Also meinst Du doch nur den umgangssprachlichen, saloppen Begriff. Klar hat umgangssprachlich ein Pferd ein Sein.

Aber Dein Thema ist doch: Kann das Sein alleine ohne Pferd durch die Gegend laufen? Oder das Sein ohne Pferd erkannt werden?

closs
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#23 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 24. Sep 2015, 23:16

Savonlinna hat geschrieben:Aber Dein Thema ist doch: Kann das Sein alleine ohne Pferd durch die Gegend laufen?
Nein - mein Thema ist, welche Rolle die menschliche Wahrnehmung darauf hat, ob ein Pferd existiert oder nicht (gilt natürlich nicht nur für Pferde - aber fangen wir halt mal einfach an, um zu Grundsatzaussagen zu kommen).

Savonlinna hat geschrieben:sondern meint immer nur "etwas ist".
Mehr meine ich auch nicht: Etwas/jemand "ist".

closs
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#24 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 24. Sep 2015, 23:24

Pluto hat geschrieben:Das wundert mich. Normalerweise würdest du Dasein mit Existenz gleichsetzten.
Dann müssen wir die Gleichsetzung "Sein"/"Existenz" revidieren und nach einer besseren Sprach-Chiffre suchen. - Wie wäre es mit "Etwas/jemand 'ist' "?

Pluto hat geschrieben:Worüber willst du diskutieren? Über "Sein" oder "Dasein"?
Wenn es weiterführend ist, dann über "Etwas/jemand 'ist' " und die Frage, ob dieses "Etwas/jemand 'ist' " abhängig ist von unserer Wahrnehmung.

Hemul
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#25 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Hemul » Do 24. Sep 2015, 23:27

closs hat geschrieben:Nein - mein Thema ist, welche Rolle die menschliche Wahrnehmung darauf hat, ob ein Pferd existiert oder nicht (gilt natürlich nicht nur für Pferde - aber fangen wir halt mal einfach an, um zu Grundsatzaussagen zu kommen).

Clösschen mit oder ohne Pferd-wie hast Du Deinen Urlaub wahrgenommen? :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Savonlinna
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#26 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » Do 24. Sep 2015, 23:30

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Aber Dein Thema ist doch: Kann das Sein alleine ohne Pferd durch die Gegend laufen?
Nein - mein Thema ist, welche Rolle die menschliche Wahrnehmung darauf hat, ob ein Pferd existiert oder nicht (gilt natürlich nicht nur für Pferde - aber fangen wir halt mal einfach an, um zu Grundsatzaussagen zu kommen).
Ich weiß doch, zu welchen "Grundsatzaussagen" Du kommen willst. ->

Wenn man zugibt, dass ein Pferd unabhängig davon, dass man es lange nicht gesehen hat, noch existiert, dann ist für Dich auch die Existenz Gottes bewiesen oder zumindest möglich.

Aber schon beim Pferd ist das nur eine sprachliche Konvention zu sagen: "das Pferd ist".
Daraus folgt gar nichts weiter außer dem, dass man sinnvoll miteinander kommunizieren kann, solange man bei der Konvention bleibt.
Man will einfach wissen, ob es Pferde wirklich gibt, weil man aus Zufall irgendwie noch nie eins gesehen hat.

Dehnt man diese Konventionen aus zu philosophischen oder religiösen Fragestellungen, bricht das Konventionssystem regelmäßig zusammen, und man kommt zu absonderlichen Folgerungen.

Beispiel:
"Gibt es Pferde?" "Ja".
"Gibt es auch geflügelte Pferde" "Nur in Mythen."
"Gibt es Mythen?" "Ja."
"Also gibt es geflügelte Pferde."

Tja, da wäre jetzt mein System, Realitätsebenen zu unterscheiden, sehr praktisch. :)

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#27 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 24. Sep 2015, 23:42

Savonlinna hat geschrieben:Ich weiß doch, zu welchen "Grundsatzaussagen" Du kommen willst. ->
Und Du wehrst Dich NOCH mit Erfolg. :angel:

Savonlinna hat geschrieben:Wenn man zugibt, dass ein Pferd unabhängig davon, dass man es lange nicht gesehen hat, noch existiert, dann ist für Dich auch die Existenz Gottes bewiesen oder zumindest möglich.
Nein - es reicht mir, dass man das Sein des Pferdes ("ein Pferd 'ist'") als andere Kategorie erkennt als die Wahrnehmung des Pferdes. - Wenn das sitzt, ergibt sich alles andere logisch.

Savonlinna hat geschrieben:dann ist für Dich auch die Existenz Gottes bewiesen
Nein - ist es nicht. - Damit würde ich mir ins eigene Bein schießen.

Savonlinna hat geschrieben:zumindest möglich.
"Möglich" schon. - Denn bei kategorialer Trennung von "Sein" und "Wahrnehmung" können wir ja nicht entscheiden, was "ist" oder "nicht-ist", sondern nur entscheiden, was wir wahrnehmen - egal ob Gott oder Pferd.

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#28 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 24. Sep 2015, 23:43

Hemul hat geschrieben:mit oder ohne Pferd-wie war dein Urlaub?
Er war mit Esel - und zwar mit Draht-Esel an der Ostsee. - Außerdem war das kein Urlaub, sondern Alltag woanders. :geek:

Wir haben (ohne Scheiß) festgestellt, dass ein Wohnwagen-Fahrrad-Urlaub woanders uns billiger kommt, als zuhause zu bleiben. - Keine Anschaffungen, keine Kinder, keine Enkel, keine Gäste - einfach preiswert. - Das ist das Privileg von Menschen, die als Rentner Zeit ohne Ende haben.

Das ist jetzt aber OT - sollte eigentlich in "Plaudereien".

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#29 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Hemul » Do 24. Sep 2015, 23:47

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:mit oder ohne Pferd-wie war dein Urlaub?
Er war mit Esel - und zwar mit Draht-Esel an der Ostsee. - Außerdem war das kein Urlaub, sondern Alltag woanders. :geek:

Wir haben (ohne Scheiß) festgestellt, dass ein Wohnwagen-Fahrrad-Urlaub woanders uns billiger kommt, als zuhause zu bleiben. - Keine Anschaffungen, keine Kinder, keine Enkel, keine Gäste - einfach preiswert. - Das ist das Privileg von Menschen, die als Rentner Zeit ohne Ende haben.
Das ist jetzt aber OT - sollte eigentlich in "Plaudereien".
Clösschen Danke für Deine Info. Jetzt kannste weiter über Pferde oder Esel philosophieren Ich mag Dich trotzdem. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#30 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 24. Sep 2015, 23:50

Hemul hat geschrieben: Jetzt kannste weiter über Pferde oder Esel philosophieren Ich mag Dich trotzdem.
Das ist schön. - Dann frage ich meine Frau, ob ich Dich beim nächsten Mal mitnehmen darf. :D

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