Sag mir wo die Götter sind?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
R.F.
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#21 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von R.F. » So 15. Jun 2014, 13:22

Pluto hat geschrieben: - - -
Glaube ist für mich die Erfüllung der Sehnsucht nach einem Leben in Frieden nach dem harten Leben auf Erden. Gott verspricht uns dies, und fordert dafür bedingungslose Treue im Jetzt.
Da Jesus voraus sah, dass sich nur wenige “bedingungslos treu” gegenüber Gott verhalten würden, sagte Er Kriege und Elend voraus. Während der letzten Phase des derzeitigen Systems in derartigem Ausmaß, dass das Überleben der Menschheit ohne den “Eingriff von außen” tatsächlich in Frage stehen würde.

Die Vorphase des Dramas läuft übrigens nach meiner Überzeugung gerade eben an. Nicht nur der Putin und der Xi Jinping sorgen für entsprechende Bewegung in der Geschichte. Wenn es zeitlich noch reicht, wird der Friedensfürst Obama seine Leute in den Dritten Weltkrieg schicken müssen.
Pluto hat geschrieben: Wenn Gottes Barmherzigkeit so groß ist, warum werden diejenigen die von Gott wissen, so hart bestraft wenn sie nur nach ihrem Gewissen handeln aber nicht an ihn glauben?

Hier geht es mir um Mat 7,16 "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."
Warum ist es nicht genug, ein Leben nach dem Gewissen zu leben, und sich an seinen Früchten messen zu lassen?
Das habe ich nie verstanden.
Wenn sich auch nur ein geringer Prozentsatz der Menschen nach den friedensstiftenden/- erhaltenden Prinzipien verhalten würde, gäbe es die meisten Kriege nicht, kaum Arme, nur wenige Kranke. Ich kann nicht glauben, mein lieber Pluto, dass Du die Zusammenhänge nicht kennst...

Rembremerding
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#22 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Rembremerding » So 15. Jun 2014, 13:46

Pluto hat geschrieben: Glaube ist für mich die Erfüllung der Sehnsucht nach einem Leben in Frieden nach dem harten Leben auf Erden. Gott verspricht uns dies, und fordert dafür bedingungslose Treue im Jetzt.
Das ist ein von Religion geprägtes Glaubens- und Gottesbild.
Für einen Christen ist Glaube die Erfüllung der Sehnsucht nach einem (ewigen) Leben in Frieden mit Christus Jesus nach einem von ihm erfüllten Leben auf Erden. Ein Christ sehnst sich danach seinen endgültigen Sinn zu erlangen.
Gott verspricht uns dies, aber er fordert dafür nichts. Wir sollen nur unserer Bestimmung ein aus Liebe geschaffenes Wesen zu sein, folgen. Wir sollen diese Liebe zurück-/weitergeben, Gott und den Nächsten und uns Selbst, unseren Eigenwillen zu einem Willen für das Wohl des Nächsten formen.
Dabei verschränken sich Gehorsam, Treue und Liebe. Wenn ich weiß, dass mein Vater mich liebt, dann gehorche ich ihm und springe nicht sofort in das verlockend frische Wasser, sondern folge seinen Rat, zuerst schwimmen zu lernen. Zwei Dinge im Verhältnis zu meinem Vater sind dabei wichtig: 1. Ich muss wissen, dass er mich immer liebt , mir treu bleibt und stets nur das Beste für mich will. 2. Ich muss meinem Vater glauben, ihm unbedingt vertrauen, auch wenn ich selbst noch keine Erkenntnis über eine bestimmte Sachlage habe.
Pluto hat geschrieben:Wenn Gottes Barmherzigkeit so groß ist, warum werden diejenigen die von Gott wissen, so hart bestraft wenn sie nur nach ihrem Gewissen handeln aber nicht an ihn glauben?
Im Grunde habe ich das schon beantwortet. Wenn ich weiß, dass Gott in seiner Liebe zu mir nur das Beste für mich will und das stets und trotzdem ihm nicht vertraue, dann ist da auch keine wahre Liebe. Dann ist da nur Selbstliebe. Das führt dazu, dass man sagt: "Ich handle nach meinem Gewissen", meint aber, ich brauche Gott nicht, ich tue, was ich will.
Deshalb meint man oft Früchte zu erkennen, aber es sind keine, denn es geht hier auch um Früchte des Geistes. Man kann einem Bettler auf der Straße ein Almosen geben nur damit mich andere dabei sehen, welch nobler Mensch ich doch bin. Man kann jemanden loben und ermutigen, nur weil ich mir davon selbst etwas verspreche.
Es geht um die Gesinnung des Herzens. Dabei übersehen Ungläubige auch etwas wichtiges: Übergibt man dem Herrn sein Leben, dann lebt man mit der Kraft des Herrn, d.h. es wachsen einem Möglichkeiten und Fähigkeiten zu, die man als schwacher Mensch nie erahnt hätte.

Zur "harten" Bestrafung: Auch das ist religiöses Denken. Gott liebt auch die Bösen und Übeltäter. Sie werden das erhalten, was sie sich wünschen.
Dabei muss ich fragen: Wenn ein Mensch hier auf der Erde in seinem Leben mit Christus Jesus nichts zu tun haben will, ihn sogar hasst, ignoriert, ihn nicht braucht, was will er dann ewig bei ihm im Reich Gottes, im Himmel? Das wäre doch eine Qual für solch einen Menschen.
Doch auch da ist Gott barmherzig. Er überlässt voller Trauer einen solchen Menschen seinen Wünschen.

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#23 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von glaubender101 » So 15. Jun 2014, 13:47

sven23 hat geschrieben:
glaubender101 hat geschrieben: Menschen die zu Thor gebetet haben haben zu Gott gebetet. Zu dem gleichen wie die Christen. Sie haben sich nur ein anderes Bild von ihm gemacht.


Das ist eine gewagte These. Wenn dem so wäre, hätte Jahwe sich nicht so zu echauffieren müssen, als die Israeliten Baal huldigten.

Also was mich WIRKLICH wundert ist, dass Agnostiker und Atheisten mit Fundamentalistischen Christen eine wesentliche gemeinsamkeit haben: Sie bestehen auf der wörtlichen Auslegung der Bibel.

ich bin KEIN Fundamentalist.

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sven23
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#24 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » So 15. Jun 2014, 14:04

glaubender101 hat geschrieben:
Also was mich WIRKLICH wundert ist, dass Agnostiker und Atheisten mit Fundamentalistischen Christen eine wesentliche gemeinsamkeit haben: Sie bestehen auf der wörtlichen Auslegung der Bibel.

ich bin KEIN Fundamentalist.

Ich auch nicht. Man kann aber den wortwörtlichen die Absurdität ihrer Auslegung am besten dadurch klarmachen, indem man ihnen aufzeigt, in welche Widersprüche sie sich damit begeben. Die intelligenteren unter ihnen merken dann vielleicht, wenn man ihnen einen Spiegel vorhält.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#25 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von glaubender101 » So 15. Jun 2014, 14:08

Pluto hat geschrieben:
Hier geht es mir um Mat 7,16 "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."
Warum ist es nicht genug, ein Leben nach dem Gewissen zu leben, und sich an seinen Früchten messen zu lassen?
Das habe ich nie verstanden.

Das nennt sich werkgerechtigkeit. ist aber nie offizielle meinung der kirche gewesen. ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die meisten christen heutzutage diese ansicht vertreten.

und auch zu allen zeiten haben:
hier ein schönes gedicht:

http://gedichte.xbib.de/Wessenberg_gedi ... Glaube.htm

Pluto
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#26 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Pluto » So 15. Jun 2014, 14:15

Rembremerding hat geschrieben:Gott verspricht uns dies, aber er fordert dafür nichts. Wir sollen nur unserer Bestimmung ein aus Liebe geschaffenes Wesen zu sein, folgen.
Dem kann ich nicht folgen, denn sobald wir etwas "sollen", wird ist daraus eine Forderung, ohne die das Versprechen nicht eingelöst wird.

Rembremerding hat geschrieben:Dann ist da nur Selbstliebe.
Ich nenne das "Eigennutz" (nicht dasselbe wie Egoismus).
Das führt dazu, dass man sagt: "Ich handle nach meinem Gewissen", meint aber, ich brauche Gott nicht, ich tue, was ich will.
Das wäre dann Hedonismus. Das meine ich aber nicht (jeden falls nicht mehr als einmal die Woche). Man kann doch auch nach den Werte Nächstenliebe, Güte und ethisch/moralisches Verhalten leben ohne an Gott zu Glauben.

Deshalb meint man oft Früchte zu erkennen, aber es sind keine, denn es geht hier auch um Früchte des Geistes.
Ja klar, aber sollte man dieses Urteil nicht lieber Gott überlassen?
Man kann einem Bettler auf der Straße ein Almosen geben nur damit mich andere dabei sehen, welch nobler Mensch ich doch bin. Man kann jemanden loben und ermutigen, nur weil ich mir davon selbst etwas verspreche.
Es geht um die Gesinnung des Herzens.
Genau... Aber Gott kann den Unterschied erkennen und urteilen ob die "Früchte echt sind". Nur Gott unterscheidet offenbar auch nach dem Kriterium seiner Akzreptanz durch den Glaubenden.
Worauf ich hinaus will, ist dass es auf der Welt viele Menschen gibt, die ein "besseres" Leben führen als solche, die sich zwar öffentlich zu Gott bekennen, aber ihre Gesinnung nur zur Schau tragen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#27 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Pluto » So 15. Jun 2014, 14:17

glaubender101 hat geschrieben:Das nennt sich werkgerechtigkeit. ist aber nie offizielle meinung der kirche gewesen.
Das ist logisch, denn wenn es nur um Früchte ginge, wären viele Kirchen schnell leer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#28 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von R.F. » So 15. Jun 2014, 14:25

glaubender101 hat geschrieben: - - -
Also was mich WIRKLICH wundert ist, dass Agnostiker und Atheisten mit Fundamentalistischen Christen eine wesentliche gemeinsamkeit haben: Sie bestehen auf der wörtlichen Auslegung der Bibel.
Ich bin weder Kreationist noch Fundamentalist. Ich bin weit schlimmer. Das Schlimmst aber ist, dass ich sicher bin, dass nur das weitgehend wörtliche Verständnis der Schrift das richtige ist. Ich erinnere z.B. an den Bericht im 2. Kapitel der Apostelgeschichte über die erste Pfingstfeier der Urgemeinde. Die damaligen Menschen waren keineswegs wundergläubiger als heutige; der Bericht hätte die Akzeptanz nicht gefunden, wäre er erlogen gewesen. Wenn er aber auf Tatsachen beruht, stimmt mit dem heutigen Weltbild einiges nicht...
glaubender101 hat geschrieben: ich bin KEIN Fundamentalist.
Darauf wäre ich an Deiner Stelle nicht stolz...

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#29 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von glaubender101 » So 15. Jun 2014, 14:28

Pluto hat geschrieben:
glaubender101 hat geschrieben:Das nennt sich werkgerechtigkeit. ist aber nie offizielle meinung der kirche gewesen.
Das ist logisch, denn wenn es nur um Früchte ginge, wären viele Kirchen schnell leer.

oder sie müssten die Qualität ihrer Predigten stark steigern, damit es noch andere Motive außer Angst gäbe in die Gottesdienste zu gehen :lol:

aber mal ernsthaft: ich geh davon aus das außer in fundamentalistischen randbereichen fast alle gläubigen (christen und moslems) von der werkgerechtigkeit ausgehen. sonst müssten sie alle mit großer energie missionieren wenn sie WIRKLICH davon überzeugt wären das alle andersgläubigen FÜR ALLE ZEITEN verdammt sind.

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#30 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von glaubender101 » So 15. Jun 2014, 14:29

R.F. hat geschrieben: Darauf wäre ich an Deiner Stelle nicht stolz...

was bedeutet schon stolz? ich fühle mich als liberaler christ einfach wohler. passt eher zu meiner gotteserfahrung....

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