Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Naqual
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#181 Bild(er) von Gott

Beitrag von Naqual » Mi 28. Apr 2021, 18:40

SamuelB hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 15:50
Genau das ist der Geist des Satan: Etwas in Frage zu stellen. 🖤
Eigentlich war ich am überlegen, ob der Satz so ernst gemeint ist. Und dann bin ich hängengeblieben.

Auf der Ebene von Dogmen, religiösen Meinungen und Aussagen: es gibt nichts Sinnvolleres als in Frage zu stellen. Man lernt wahnsinnig dazu, selbst wenn man dann wieder zur ursprünglichen Aussage zurückfindet. Und im religiösen Bereich gibt es in vielen Sachen keine Beweisführungen, das was es aber geben kann: ein hohes Maß an Widerspruchsfreiheit und innerer Schlüssigkeit von Aussage-Systemen. Auch im Bereich des Bibellesens gilt es, dass man viele Bedeutungen herausbekommen kann, wenn man nicht ganz die Linie des Schul-Religionsunterrichts folgt, sondern Alternativen prüft und nachfragt (z.B. Ablehnung der geschichtlichen Bedeutung, Zuerkennen einer spirituellen Bedeutung, wenn als Gleichnis verstanden, etc.)

Auf der Ebene persönlicher innerer religiöser Erfahrungen sehe ich es nicht so. Da würde in Frage stellen nur stören und wäre kontraproduktiv. (Dies soll aber nicht ausschließen, später wieder ganz rational heranzugehen und in Frage zu stellen.) Ein Vergleich: beim Tischtennisspielen käme man auch nicht auf die Idee gleichzeitig komplizierte Kopfrechenaufgaben mit soundsovielen Stellen hinter dem Komma zu berechnen. Nein, wenn spielt man dann schon gescheit und auch konzentriert.

Nimmt es einem Gott übel, wenn man seine Existenz in Frage stellt? Meiner Ansicht nach nicht. Es ist ja eine ganz natürliche Frage, wenn man ihn mit Sinnesorganen nicht wahrnehmen kann. In meinem Gottesbild ist er so beschaffen, dass es ihm darum geht, dass wir uns darum bemühen, die anderen so zu lieben wie uns selbst, andere nicht zahlen lassen für eigenen Vorteil, usw. Also das wir uns darum bemühen "gute Menschen" zu sein. Der Glaube an ihn hat nur insofern Bedeutung, dass er eine Hilfestellung hierfür sein kann.
Damit habe ich natürlich Islam, Jüdischen Glauben und Christentum gegen mich.

Eusebius
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#182 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Mi 28. Apr 2021, 20:08

Lena hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 16:42
Fragst du mich jetzt, ob ich meine Provokation dir gegenüber, freundlich empfunden habe? 

Aber nein. Die Sätze sind nicht zusammenhängend. Der Absatz fehlt.

Wegen dem Thema. Dem Persönlichnehmen....

Lena
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#183 Bild(er) von Gott

Beitrag von Lena » Mi 28. Apr 2021, 20:37

Eusebius hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 15:48
Lena hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 15:25
Ich habe mich vom Feind benutzen lassen, dich zu reizen, dich zu prüfen. 
Du hast die Prüfung bestanden, dich nicht reizen lassen, das Böse mit Liebe vergolten. 
Ich freue mich. 
Eine sehr freundliche Provokation. Siehst Du es ähnlich oder anders?

Ich verstehe deine Worte hier nicht. Kannst du das anders sagen, so dass ich es verstehen kann?
 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Eusebius
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#184 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Mi 28. Apr 2021, 20:42

Lena hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 20:37

Ich verstehe deine Worte hier nicht. Kannst du das anders sagen, so dass ich es verstehen kann?

Ja... Mich würde nur interessieren, was Du über meine Worte denkst, mit denen ich Deine Fragen beantwortet habe.

JackSparrow
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#185 Bild(er) von Gott

Beitrag von JackSparrow » Mi 28. Apr 2021, 21:21

Naqual hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 18:40
Nimmt es einem Gott übel, wenn man seine Existenz in Frage stellt?
Stellst du die Existenz eines Gottes in Frage und der Gott bestraft dich nicht, dann ist der Gott entweder nicht existent oder es ist ihm egal, dass du seine Existenz in Frage stelltest.

In beiden Fällen war es korrekt, seine Existenz in Frage zu stellen.

Es ist ja eine ganz natürliche Frage, wenn man ihn mit Sinnesorganen nicht wahrnehmen kann.
Noch natürlicher ist die Frage, woraus Menschen eigentlich ihr Recht ableiten über Dinge zu fabulieren, die sie nie wahrgenommen haben.

In meinem Gottesbild ist er so beschaffen, dass es ihm darum geht, dass wir uns darum bemühen, die anderen so zu lieben wie uns selbst,
Du lässt fremde Obdachlose in deinem Bett schlafen, wäschst sie und kochst ihnen deine Lieblingsspeise?

Oder wen genau meinst du mit den "Anderen"?

Wie kommt es, dass Menschen zwischen Religion und Heuchelei nicht unterscheiden können? Oder ist beides gar eins und dasselbe?

Oder missdeutest du vielleicht nur die Ziele deiner Religion, weil du nie die Funktionsweise des menschlichen Organismus oder die Funktionsweise menschlicher Gesellschaften zu evaluieren versucht hast?

Ich persönlich hab definitiv nicht das Bedürfnis, jeden beliebigen dahergelaufenen Mitmenschen zu lieben wie mich selbst - und ich würde mich schnellstmöglich in Sicherheit bringen, wenn dies mein Gegenüber von sich behaupten würde.

Eusebius
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#186 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Mi 28. Apr 2021, 22:23

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 21:21
Noch natürlicher ist die Frage, woraus Menschen eigentlich ihr Recht ableiten über Dinge zu fabulieren, die sie nie wahrgenommen haben.

Wie kommen manche Menschen dazu, anderen Menschen das Recht zum Fabulieren - über Dinge, die sie nicht wahrgenommen haben - abzusprechen?
JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 21:21
Du lässt fremde Obdachlose in deinem Bett schlafen, wäschst sie und kochst ihnen deine Lieblingsspeise?

Du redest von einem Heiligen. Das ist das Ziel im Christentum. Aber wer erwartet von einem Studenten im ersten Semester seine Doktorarbeit?
Die meisten Christen wollen einfach nur gute Menschen sein und bemühen sich darum - auf ihrem Level. Passend zum Leben.
Man kann aber auch den Blick auf die Heuchler richten, auf die Verbrechen, das Böse und Schlechte daran. Manchen scheint das besser zu gefallen.
JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 21:21
Ich persönlich hab definitiv nicht das Bedürfnis, jeden beliebigen dahergelaufenen Mitmenschen zu lieben wie mich selbst - und ich würde mich schnellstmöglich in Sicherheit bringen, wenn dies mein Gegenüber von sich behaupten würde.
Finde ich schade. Liebe ist nämlich das Großartigste und Beste, was es gibt. Liebe macht glücklich.
In Sicherheit brauchst Du Dich vor solchen Menschen nicht bringen. Die Liebe drängt sich niemandem auf. Im Gegenteil. Man muss ihr hinterher rennen, um sie zu finden. Der Hass hingegen kommt von ganz allein. Er klopft nicht, er öffnet einfach die Türe, wenn sie nicht verschlossen ist und schlägt dann sein Quartier auf. Oft unbemerkt. Er gibt sich als Freund, dem man vertrauen kann. Ich halte aber nichts von solchen Freunden.

Es liegt an jedem selbst, was er an sich heran lässt, was er zulässt, welchem Drang er nachgibt und welchem er widersteht. Wer Liebe sucht, wird Liebe finden. Wer Hass und Bösartigeit sucht, bekommt sie auch - reichlich. Jedem das Seine.

 

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SamuelB
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#187 Bild(er) von Gott

Beitrag von SamuelB » Do 29. Apr 2021, 07:46

Naqual hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 18:40
Eigentlich war ich am überlegen, ob der Satz so ernst gemeint ist. Und dann bin ich hängengeblieben.
Top. 🤚
Sicher ist es ernst gemeint.

Naqual hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 18:40
Auf der Ebene persönlicher innerer religiöser Erfahrungen sehe ich es nicht so. Da würde in Frage stellen nur stören und wäre kontraproduktiv. (Dies soll aber nicht ausschließen, später wieder ganz rational heranzugehen und in Frage zu stellen.) Ein Vergleich: beim Tischtennisspielen käme man auch nicht auf die Idee gleichzeitig komplizierte Kopfrechenaufgaben mit soundsovielen Stellen hinter dem Komma zu berechnen. Nein, wenn spielt man dann schon gescheit und auch konzentriert.
Klar, wenn man ständig an sich zweifelt, kann man nichts erreichen. Wähl mal im Baumarkt aus tausenden Farbschattierungen die richtige Wandfarbe aus. 😅

So ein Angriff (von außen) ist dann erfolgreich, wenn man zugeben muss, dass derjenige ja Recht hat, man ist eigentlich der gleichen Meinung. --> "Tischtennis hat mir nie richtig Spaß gemacht." Auf so eine Erkenntnis wird reagiert. Bsp: Der Satan ist ja so böse, dabei ist es mein Problem und ich hatte es schon länger, ich habe es verdrängt. Oder man setzt sich an die Lösung: Raus aus der Tischtennis-Gruppe. Das Beispiel ist ganz süß, es gibt noch viel ernstere Geschichten dazu. Im Ergebnis ist der Satan nicht der Feind, sondern der Lichtbringer. 🔥🌟 Das wäre sonst ewig so weitergegangen.

Keinen Erfolg hat der Angriff, wenn ich zu der Entscheidung stehe.

Naqual hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 18:40
Nimmt es einem Gott übel, wenn man seine Existenz in Frage stellt?
Kommt drauf an, was man für ein Gottesbild hat. Ausgehend von einem allmächtigen Gott kann ich es mir auch nicht vorstellen. 🤣
Bei einem polytheistischen Verständnis schon.

Helmuth
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#188 Bild(er) von Gott

Beitrag von Helmuth » Do 29. Apr 2021, 07:53

Lena hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 20:37
Ich verstehe deine Worte hier nicht. Kannst du das anders sagen, so dass ich es verstehen kann?
Ich verstehe in dem Thread längst nicht mehr worum es geht. Aber bitte, man muss mir nicht jeden I-Punkt erklären, denn es geht hier schon längst alles OT.

Geht es noch um Bilder über Gott?

Hin und wieder passiert es mir auch, dass ich eigentlich vorhabe Nudeln oder Reis zu kochen und am Ende steht auf einmal Suppe am Tisch. Wenn ich dann die dazu vorbereitete Gabel in die Hand nehme wird es halt schwer damit die Suppe zu "galben".

Man muss ich halt fragen was man will, sei es das Essen oder das Gesprächsthema. :mrgreen:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

JackSparrow
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#189 Bild(er) von Gott

Beitrag von JackSparrow » Do 29. Apr 2021, 08:59

Eusebius hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 22:23
JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 21:21
Noch natürlicher ist die Frage, woraus Menschen eigentlich ihr Recht ableiten über Dinge zu fabulieren, die sie nie wahrgenommen haben.
Wie kommen manche Menschen dazu, anderen Menschen das Recht zum Fabulieren - über Dinge, die sie nicht wahrgenommen haben - abzusprechen?
Bisher habe ich ihnen noch nichts abgesprochen. Ich stelle jedoch ihre Autorität in Frage, denn über Dinge, die niemand wahrnimmt, kann selbst der religiöseste Bürger des ganzen Landes über kein größeres Fachwissen verfügen als der Pudel meines Nachbarn.

Mit gleichem Recht könnte ich die Behauptung aufstellen, es existiere genau ein Gott und dieser wünsche sich, dass wir unseren Mitmenschen Schimpfwörter nachrufen und ihnen die Fenster kaputtschlagen. Nun steht Aussage gegen Aussage. Für welche der beiden Religionen entscheidest du dich?

Du redest von einem Heiligen. Das ist das Ziel im Christentum.
Wirklich? Und wo liegt das Problem? Findest du keinen geeigneten Obdachlosen?

Aber wer erwartet von einem Studenten im ersten Semester seine Doktorarbeit?
Nach voraussichtlich wie vielen Semestern beabsichtigst du dich in einen Heiligen umgewandelt zu haben?

Die meisten Christen wollen einfach nur gute Menschen sein und bemühen sich darum - auf ihrem Level.
Die meisten Christen sind normale Menschen wie jeder andere auch - auf dem fast gleichen Level, abgesehen von der geringfügigen Ausnahme, dass sie aufgrund ihrer Religion eine gewisse moralische Überlegenheit für sich beanspruchen.

Tree of life
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#190 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Do 29. Apr 2021, 09:46

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 21:21
Noch natürlicher ist die Frage, woraus Menschen eigentlich ihr Recht ableiten über Dinge zu fabulieren, die sie nie wahrgenommen haben.
Warum fabeln dann Naturalisten über einen Urknall oder Abiogenese?

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