Savonlinna hat geschrieben:closs hat aber Angst vor der Alternative. Die da lautet: Alles stamme aus dem Menschen.
Ich würde diese Alternative anders formulieren.
Meine Vermutungen:
…alle Bewusstseinsinhalte stellen ein, (evolutionär) im Gehirn „entworfenes Verstehen“ von Zusammenhängen aus den „Sinnesdaten“ dar.
…die Sinneszellen werden von „äusseren“ physikalischen Phänomenen angeregt.
…die Zusammenhänge in den Daten aus den Sinneszellen werden von der Wahrnehmung analysiert, aber
nicht „hergestellt“.
…die physikalischen Sachverhalte, die auf unsere Sinneszellen einwirken, können wir Schritt für Schritt analysieren und damit unsere Wahrnehmung verbessern.
…für die physikalischen Sachverhalte können wir versuchen, Vorstellungen aufzubauen („was
soll es sein“), aber wir können diese Sachverhalte nie direkt erreichen („was
ist es“). Beispiel: wir verstehen Lichtzusammenhänge in Form von „Farben“, aber wir verstehen „Licht“ nicht.
Im Alltag hat sich das Verstehen in Form von „Raum, Zeit und Existenz“ als funktional erwiesen.
Ob es das Optimum für den Umgang mit den physikalischen Phänomenen ist, können wir nicht sagen, weil wir das „gesamte Bild“ nicht einsehen können (Wahrnehmung ist lokal entstanden) und wir können unser Verstehen nicht einfach umstellen, um „andere Varianten“ auszuprobieren (unsere Denkweise ist durch die Entwicklung des Gehirns begrenzt/geprägt)
Wir können mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% davon ausgehen, dass die physikalischen Phänomene unabhängig von der Wahrnehmung irgendwie „wirken“.
Beweisen können wir es aber wohl eher nicht. Es könnte sich auch um eine (für unsere Anforderungen) sehr gute Simulation handeln.
Die Notwendigkeit zur Aufstellung eines Simulationsverdachtes oder eines Verdachtes auf eine nicht-physikalische Welt kann ich jedoch nicht erkennen.
Und ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass wir zu Vorstellungen rund um diese Verdachtsmomente nicht fähig sind.
Die „Was-Soll-Das-Sein“-Frage konnte bisher nicht beantwortet werden.
Bzgl. dieser Verdachtsbereiche kann offenbar keine Wahrnehmung durchgeführt werden.
Wer also annimmt, dass hinter der Wahrnehmung eine „grössere Absicht“ zu suchen wäre, der muss das Problem lösen, dass wir dafür gar nicht geeignet sind.