@ Pluto
Um genau zu sein tut man das in der Alltagssprache, was wesentlich konkreter ist, als von Alltagspraxis zu sprechen. So viel zu deinem Vorwurf, die Philosophie sei zu schwammig. Immerhin ist sie hier konkreter als du.SilverBullet hat geschrieben: In der Alltagspraxis ist es nützlich und sehr praktisch, wenn man Wahrnehmungen einer „Person“ zuordnet.
Du kannst gerne versuchen diesbezüglich eine Alltagspraxis zu benennen, die ohn Sprache auskommt. Ich freue mich auf den Versuch.

An mich kann sich dieser Vorwurf kaum richten, denn ich habe bereits oben mehrfach eine klare und stringente Argumentation vorgebracht, und von Religion spreche ich überhaupt nicht. Wem hier machst du also diesen Vorwurf?SilverBullet hat geschrieben: Will man aber den Wahrnehmungszusammenhang in ein Weltbild einsetzen, dann sollte man schon ganz exakt sein, bevor man sich beim Selbstverständnis täuscht und irgendein lustiges Verhalten auf Basis von Philosophie und Religion entwirft.
Stimmst du dem Satz zu: "Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine Person auch nur „einen Millimeter“ mehr kann, als die Leber dieser Person."SilverBullet hat geschrieben: Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine Person auch nur „einen Millimeter“ mehr kann, als das Gehirn dieser Person.
Wenn du diesem Satz zustimmst, erläutere bitte kurz, inwiefern eine Person nicht mehr kann als die Leber dieser Person.
Wenn du diesem Satz nicht zustimmst, erläutere bitte kurz, inwiefern eine Person mehr kann als die Leber dieser Person.
Vielleicht fällt dir bei deinem Erklärungsversuch auf, wie unsinnig deine Aussage ist.
Das ist sehr einfach: wenn vor dir auf dem Tisch ein grüner Apfel liegt, dann nimmst du diesen Apfel wahr, wenn du ihn sehen kannst (seine Rundheit, seine Dreidimensionalität und seine grüne Farbe), wenn du ihn betasten kannst (seine Festigkeit spüren etc.), wenn du ihn riechen kannst (falls deine Nase fein genug ist) und wenn du seinen Apfelgeschmack schmecken kannst (wenn du ihn nimmst und hineinbeißt).SilverBullet hat geschrieben: Wenn man der Person Wahrnehmungen, Empfindungen und Wissen zuordnet und dies mit den Fähigkeiten des Gehirns abgleichen möchte, muss man zuerst erklären, was „Wahrnehmungen, Empfindungen, Wissen“ sein sollen.
Zudem musst du den Apfel als Apfel erkennen können, was bedeutet, dass du wissen musst, was ein Apfel ist (wie er aussieht, welchen Geschmack er hat usw.) Wenn du nämlich der festen Überzeugung bist, dass dieser Apfel eine Birne ist (aus welchen Gründen auch immer), dann nimmst du keinen Apfel wahr, sondern eine Birne.
Empfindung ist, wenn du die Farbe des Apfels z.B. als knackig-reif und lecker bewertest, wenn du seinen Geruch als angenehm einstuftst und wenn dir sein Geschmack als sehr lecker vorkommt.
Wissen ist in diesem Beispiel, wenn du weißt, dass es sich um einen Apfel, aber nicht um eine Birne oder Banane usw. handelt.
Ganz offensichtlich widersprichst du dir selbst mit (1) und (2).SilverBullet hat geschrieben: (1)
Das Bewusstsein entsteht (für mich) aus der Fähigkeit, Bedeutungszusammenhänge auf eine ganz bestimmte Art zu verwalten: „Überzeugung von Etwas“.
Das menschliche Bewusstsein besteht aus der Überzeugung…
-…dass ein „Ich“ Wahrnehmung durchführt
-…dass ein „Ich“ Empfindungen erlebt
-…dass ein „Ich“ Wissen aufbaut
[...]
(2)
Ich sage: wer die Existenz von Bewusstsein (neben dem Gehirn bzw. durch das Gehirn produziert) behauptet, der muss dieses "Ding" nachweisen, bevor er einen Vergleich mit dem existierenden Gehirn ziehen darf.
In (1) gehst du davon aus, dass Bewusstsein existiert, denn du erklärst, wie es entsteht.
In (2) scheinst du bestreiten zu wollen, dass Bewusstsein existiert, denn du erklärst, dass man es erst einmal beweisen müsse, um seine Existenz anerkennen zu können. Du beweist Bewusstsein oben aber nicht, sondern behauptest erst (1) und dann (2).
Kurzum: du widersprichst dir schlicht und einfach in dieser Textpassage innerhalb weniger Zeilen selbst, was einem Philosophen so nie passieren würde.

Wie wenig du bislang verstanden hast, zeigt sich in dieser Aussage, denn niemand in diesem Thread hat ihr bislang widersprochen. Insbesondere ich nicht.SilverBullet hat geschrieben: Die Fähigkeit mit Bedeutungszusammenhängen auf eine Art umzugehen, dass diese Überzeugungssituationen, innerhalb eines Ablaufs, eine Rolle spielen, ordne ich voll und ganz dem Gehirn zu.
"... die Überzeugungen zu diesen Dingen stattfinden zu lassen" ist bemerkenswert unkonkret und schwammig. Was bedeutet in diesem Zusammenhang denn Überzeugungen stattfinden zu lassen? Wie lässt denn das Gehirn Überzeugungen stattfinden?SilverBullet hat geschrieben: Das Gehirn verfügt dabei also nicht über „Wahrnehmungen, Empfindungen und Wissen“ sondern es hat die Fähigkeit, die Überzeugungen zu diesen Dingen stattfinden zu lassen – das ist ein enorm wichtiger Unterschied.
Das bedeutet, es kann für dich keine Schmerzempfindung existieren!SilverBullet hat geschrieben: Ich sage: wer die Existenz von Bewusstsein (neben dem Gehirn bzw. durch das Gehirn produziert) behauptet, der muss dieses "Ding" nachweisen, bevor er einen Vergleich mit dem existierenden Gehirn ziehen darf.
Denn wie beweist man, dass man z.B. Zahnschmerzen hat?
Indem man sich - vor Schmerzen - krümmt? Also am Verhalten?
Das ist kein Beweis für Schmerzen, denn es ist problemlos ein Simulant denkbar, der nur so tut, als empfinde er Schmerzen.
Indem man die Aktivität des entsprechenden Nervs im Zahn o.ä. misst?
Das ist kein Beweis, denn die elektrochemische Aktivität in einem Nerv ist kein Beweis dafür, dass jemand tatsächlich Schmerzen empfindet. Was jemand tatsächlich empfindet, ist intersubjektiv grundsätzlich nicht überprüfbar. So könnte es sein, dass die Aktivität eine Zahnnervs bei dem einen Schmerz, bei dem anderen aber Lust auslöst (z.B. weil er ein Masochist ist und sein Gehirn die Aktivität des entsprechenden Zanhnervs anders interpretiert).
Ich habe dir bis hierin einen Widerspruch und heillose Ungenauigkeit in praktisch allen deinen sprachlichen Äußerungen in deinem Post nachgewiesen.
Analytisch-philosophische Argumentation ist nicht schwammiges Herumgeschwafel, sondern die mühsame, präzise begriffliche und logische Arbeit an Argumentationsstrukturen und Problemen, die immer nur sprachlich formuliert werden können.
Wenn du also denkst, meine Ausführungen zu deinen Formulierungen seien nicht korrekt, dann weise ihre Inkorrektheit mit der gleichen Präzision nach, wie ich das gerade getan habe. Auf weiteres bloß schwammiges Herumgeschreibe werde ich nicht antworten, weil es die Mühe dann nicht mehr wert ist.
Nein, das ist der Standardweg der Logik!SilverBullet hat geschrieben:Vermutlich ist dies der Standardweg in der Philosophie:Thaddäus hat geschrieben:Da diese Ich-Instanz transzendental (Achtung! Nicht transzendent!) gedacht werden muss, kann man sie selbstverständlich nicht beobachten, denn sie stellt die Voraussetzung jeder Beobachtungsmöglichkeit dar. Es ist eine denknotwenige Voraussetzung, denn Beobachtung ohne eine solche Instanz, wäre buchstäblich nichts. Beobachtung ohne etwas, welches beobachtet ist schlicht und einfach undenkbar.