Die RKK und die Evolutionstheorie

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Savonlinna
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#11 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Savonlinna » So 6. Sep 2015, 21:10

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich dachte, Du hättest selber gesagt, dass die Behauptung, alles sei Zufall, Teil der wissenschaftlichen Theorie sei.
Und, falls ich das jetzt richtig erinnert habe, und falls Du Recht hast, wäre Wissenschaft zur Ideologie geworden.
Willst du wissen wie ich das sehe, dann schau dir die von mir sinngemäß zitierte Aussage von Ernst Mayr an.
Hier nochmal zur Info:
Die Anpassungen der Organismen an ihre Umwelt und die Entstehung zunehmend komplexer Merkmale sind die Folge einer natürlichen Auslese ungerichteter genetischer Variationen. (Mayr 2001).
Da wäre nun interessant, genau die Grenze festzustellen, ab wo es "Deutung" wird, also Weltsicht.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Willst Du jetzt dem Herrn Schönborn das Recht absprechen, einen schöpferischen Plan in der Natur zu sehen?
JA.
Es sei denn er kann Hinweise auf die Existenz eines Planes vorlegen — Glaubensbekenntnisse sind allerdings keine ausreichenden Hinweise.
Das IST diktatorisches Denken.
Müssen Musiker neuerdings auch Unmusikalischen "ausreichende Hinweise " für ihre Musikdeutung geben, ansonsten sie diese nicht äußern dürfen?
Glauenseinsichten dürfen also nicht mehr formuliert werden, verstehe. Es sei denn, man kann sie Ungläubigen nachvollziehbar machen.
Aber weil Ungläubige das ja gerade NICHT nachvollziehen können, dürfen sie den Gläubigen den Mund verbieten.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Verstehe überhaupt Deine Aufforderung an mich nicht.
Dann lies es noch einmal durch. Ich glaube nicht dass ich derart unverständlich schreibe.
Natürlich schreibst Du dermaßen unverständlich. Ich habe Deine Aufforderung ungefähr sechs Mal durchgelesen. Da steckt kein Sinn dahinter.
Ich kann nur einen Sinn dahinter entdecken: diktatorische Willkür.

Warum Du mr so absonderliche Aufträge erteilst: willst Du mal versuchen, mir das plausibel zu machen?

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:, sondern es wird eindeutig etwas hinzugedichtet, was die Beobachtungen nicht hergeben. Es gibt keine "überwältigende Evidenz" für einen Plan in der Natur. Wer dies behauptet handelt unverantwortungsvoll.
Du willst den Menschen die Interpretationsfreiheit verbieten, richtig?
:o Aber Nein. Ich will nichts derartiges.
Oben hast Du noch geschrieben, dass Du das aber eben gerade willst. Oder willst Du nur verbieten, dass man sie äußert?

Pluto hat geschrieben:Ich möchte nur die "überwältigende Evidenz" (des Kardinals Worte) für einen Plan in der Natur nachgewiesen sehen.
Kann man es nicht zeigen, ist es keine wissenschaftliche Aussage.
Sag mal, Pluto:
Ich zweifele jetzt wirklich an Deiner Lesekompetenz.
Kannst Du echt nicht begreifen, dass sowohl ich als auch Schönborn ja genau das sagen, dass es KEINE wissenschaftliche Aussage ist?

Darum ist Deine Forderung, ich solle den Plan Gottes nachweisen, so absonderlich.
Noch einmal: Schönborns Aussage über den Plan Gottes ist auch für SChönborn selber keine WISSENSCHAFTLICHE Aussage.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wie willst Du denn wissen, wie viele religiöse Menschen eine "überwältigende Evidenz" für einen Plan in der Natur sehen.
Keine Ahnung.
Es ist aber nicht relevant, wenn ein solcher Plan nicht intersubjektiv feststellbar ist.
Da dieser Plan ja gar nicht wissenschaftlich IST, muss sich Schönborn Dir gegenüber auch nicht rechtferigen.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Lies doch einfach mal in diesem Forum hier rum. Ab und zu schreiben hier ja noch ein paar Christen.
Da kann man sehen, dass dieser Plan für sie sichtbar ist.
Ja natürlich, aber dieser Plan beruht auf Glaube, und das ist nicht dasselbe wie Erkenntnis.
Es gibt auch Erkenntnis, die nicht wissenschaftlich ist.
Aber egal. Es ist keine wissenschaftliche Erkenntnis, und darin sind Pluto, Schörnborn, Savonlinna sich einig.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Lass sie doch. Das Recht haben sie. Es ist sogar vom Grundrecht her verbürgt, dieses Recht.
Mach ich doch.
Was Jemand glaubt geht mich nichts an.
Savonlinna hat geschrieben:Warum willst Du ihnen das absprechen?
Wer sagt denn, dass ich das will?
Das Missverständnis lag darin, dass Du glaubtest, Schönborn wolle Gottes Plan wissenschaftlich nachweisen.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Der Plan ist auch laut Schönborn nicht nachweisbar.
Logisch. Ein solcher Plan ist bloß Bestandteil seines Glaubensbekenntnisses, und keine wissenschaftlich fundierte Aussage.
Richtig. Aber weil Schönborn das ja auch nicht abstreitet, ist dieser ganze Disput hier überflüssig gewesen und hat mir wertvolle Zeit gestohen.

Pluto
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#12 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Pluto » So 6. Sep 2015, 23:22

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es sei denn er kann Hinweise auf die Existenz eines Planes vorlegen — Glaubensbekenntnisse sind allerdings keine ausreichenden Hinweise.
Das IST diktatorisches Denken.
Teilweise oder alles?

Savonlinna hat geschrieben:Müssen Musiker neuerdings auch Unmusikalischen "ausreichende Hinweise " für ihre Musikdeutung geben, ansonsten sie diese nicht äußern dürfen?
Nö... Lassen wir die Musiker Musik machen. Hier geht es um Wissenschaft.

Savonlinna hat geschrieben:Glaubenseinsichten dürfen also nicht mehr formuliert werden, verstehe. Es sei denn, man kann sie Ungläubigen nachvollziehbar machen.
Aber weil Ungläubige das ja gerade NICHT nachvollziehen können, dürfen sie den Gläubigen den Mund verbieten.
Natürlich sind Glaubenseinsichten erlaubt, aber alles hat seinen Platz.
In einem wissenschaftlichen Umfeld haben Modelle ohne überprüfbare Vorhersagen, nichts zu suchen.

Savonlinna hat geschrieben:Ich kann nur einen Sinn dahinter entdecken: diktatorische Willkür.
Wirklich?
Das glaube ich nicht. Wissenschaft ist keine Bananenrepublik.

Savonlinna hat geschrieben:Warum Du mr so absonderliche Aufträge erteilst: willst Du mal versuchen, mir das plausibel zu machen?
Nein, dazu sehe ich keine Veranlassung.

Savonlinna hat geschrieben:Oben hast Du noch geschrieben, dass Du das aber eben gerade willst. Oder willst Du nur verbieten, dass man sie äußert?
Jedem Topf seinen Deckel...
In einer wissenschaftlichen Diskussion haben unbelegte Glaubensvorstellungen (wie "Planung in der Evolution") nichts verloren.

Savonlinna hat geschrieben:Kannst Du echt nicht begreifen, dass sowohl ich als auch Schönborn ja genau das sagen, dass es KEINE wissenschaftliche Aussage ist?
NEIN.
Ich kann mir keine Situation vorstellen in der ich mit Kardinal Schönborn einer Meinung sein könnte. Schon gar nich, wenn er Aussagen mit einem wissenschaftlichen Charakter über die Evolution macht.

Savonlinna hat geschrieben:Darum ist Deine Forderung, ich solle den Plan Gottes nachweisen, so absonderlich.
Warum findest du das in einer wissenschaftlichen Diskussion so absonderlich?

Savonlinna hat geschrieben:Noch einmal: Schönborns Aussage über den Plan Gottes ist auch für SChönborn selber keine WISSENSCHAFTLICHE Aussage.
Das Problem ist er stellt pseudowissenschaftliche Behauptungen auf, die mit seriöser Wissenschaft unvereinbar sind.

Savonlinna hat geschrieben:Da dieser Plan ja gar nicht wissenschaftlich IST, muss sich Schönborn Dir gegenüber auch nicht rechtferigen.
Doch, das muss er sich gefallen lassen, wenn er seine Vorstellung einer Evolutionstheorie mit Planung öffentlich behauptet, und dabei Evolutionsbiologen pauschal in die "ideologische Ecke" stellt.

Savonlinna hat geschrieben:Es gibt auch Erkenntnis, die nicht wissenschaftlich ist.
Wirklich? — Gib mir ein Beispiel welches einer Überrüfung standhält.

Savonlinna hat geschrieben:Das Missverständnis lag darin, dass Du glaubtest, Schönborn wolle Gottes Plan wissenschaftlich nachweisen.
Das Gegenteil ist der Fall.
Schönborn mischt sich in eine Diskussion ein, von der er nichts versteht, und Du ergreifst auch noch für ihn Partei, obwohl er er dafür der Weltöffentlichkeit eine Entschuldigung schuldet.

Savonlinna hat geschrieben:Richtig. Aber weil Schönborn das ja auch nicht abstreitet, ist dieser ganze Disput hier überflüssig gewesen und hat mir wertvolle Zeit gestohen.
Schönborn besitzt die Unverfrorenheit, in seinem Artikel eine ganze wissenschaftliche Disziplin zu verunglimpfen, und du nennst die Diskussion darüber Zeitverschwendung? :shock:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#13 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » So 6. Sep 2015, 23:55

Pluto hat geschrieben:In einem wissenschaftlichen Umfeld haben Modelle ohne überprüfbare Vorhersagen, nichts zu suchen.
Pluto hat geschrieben:In einer wissenschaftlichen Diskussion haben unbelegte Glaubensvorstellungen (wie "Planung in der Evolution") nichts verloren.
Pluto hat geschrieben:Warum findest du das in einer wissenschaftlichen Diskussion so absonderlich?
Mir ist jetzt nicht ganz klar worauf du das jetzt jeweils beziehst, aber zwei Dinge weiß ich:

1. Die New York Times in der Schönborn seinen Gastkommentar veröffentlicht hat ist bestimmt kein wissenschaftliches Umfeld.
2. In diesem Thread findet eine gemischt religös-wissenschaftliche Diskussion. Das Thread-Thema ist "Die RKK und die Evolutionstheorie".

Pluto hat geschrieben:Das Problem ist er stellt pseudowissenschaftliche Behauptungen auf, die mit seriöser Wissenschaft unvereinbar sind.
Welche Stelle meinst du jetzt genau?

Anton B.
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#14 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Mo 7. Sep 2015, 00:07

Andreas hat geschrieben:Also mal eins nach dem anderen:
Das ist das Originalzitat von Johannes Paul II: Das steht weiter vorne
„All diesen Hinweisen auf die Existenz Gottes, des Schöpfers, setzen einige die Kraft des Zufalls oder die Mechanismen der Materie entgegen. Aber angesichts eines Universums, in dem eine solch komplexe Organisation seiner Elemente und eine so wunderbare Zielgerichtetheit in seinem Leben vorhanden ist, von Zufall zu sprechen, würde gleich bedeutend damit sein, die Suche nach einer Erklärung der Welt, wie sie uns erscheint, aufzugeben. In der Tat würde dies gleich bedeutend sein damit, Wirkungen ohne Ursache anzunehmen. Es würde die Abdankung des menschlichen Verstands bedeuten, der auf diese Weise sich dem Denken und der Suche nach einer Lösung für die Probleme verweigern würde“
Der Papst spricht hier von der Suche nach einer Erklärung der Welt (warum sie ist).
Die Naturwissenschaft beschreibt Phänomene der Welt (wie sie ist).
Im nächsten Satz fügt Schönborn an:
Zu beachten ist, dass in diesem Zitat das Wort „Ziel“ ein philosophischer Begriff ist, der mit letzter Ursache, Zweck oder Plan gleich bedeutend ist.
Und das wird halt allzugerne übersehen. Damit wird nämlich deutlich abgegrenzt, was zur Naturwissenschaft gehört und was nicht. Ich kann nicht erkennen, wo da etwas vermengt wird.
Dein herzliches "Also mal eins nach dem anderen ..." ist wirklich sehr gut, wenn Du das "weiter vorne" ignorierst:

Evolution in the sense of common ancestry might be true, but evolution in the neo-Darwinian sense -- an unguided, unplanned process of random variation and natural selection -- is not. Any system of thought that denies or seeks to explain away the overwhelming evidence for design in biology is ideology, not science.

Er bezeichnet die moderne ET als Theorie der biologischen Wisssenschaften als "Ideologie" und erkennt ihr die Wissenschaftlichkeit ab. Müssen wir darüber wirklich weiter diskutieren?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#15 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mo 7. Sep 2015, 00:09

Ich beziehe mich auf den deutschen Text, den Pluto verlinkt hat. Den hab ich im Eingangspost verwendet. Mein Englisch ist nicht so gut.

Anton B.
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#16 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Mo 7. Sep 2015, 00:13

Andreas hat geschrieben:Ich beziehe mich auf den deutschen Text, den Pluto verlinkt hat. Den hab ich im Eingangspost verwendet. Mein Englisch ist nicht so gut.
Du meinst das hier? Andere Sprache als das Original, aber gleicher Inhalt:

Die Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht. Jedes Denksystem, das die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie leugnet oder weg zu erklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft.
Zuletzt geändert von Anton B. am Mo 7. Sep 2015, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#17 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mo 7. Sep 2015, 00:15

Ja darauf beziehen wir uns hier. Sag mal, weißt du worauf sich der "Gastkommentar" bezog. Gab es im Vorlauf einen Artikel den Schönborn kommentierte? Wen ja, wo kann man den finden?

Pluto
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#18 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Pluto » Mo 7. Sep 2015, 00:16

Andreas hat geschrieben:1. Die New York Times in der Schönborn seinen Gastkommentar veröffentlicht hat ist bestimmt kein wissenschaftliches Umfeld.
2. In diesem Thread findet eine gemischt religös-wissenschaftliche Diskussion. Das Thread-Thema ist "Die RKK und die Evolutionstheorie".
Das mag alles richtig sein, aber all das gibt dem Kardinal nicht das Recht die Arbeit seriöser Wissenschaftler öffentlich der Ideologie zu bezichtigen.

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das Problem ist er stellt pseudowissenschaftliche Behauptungen auf, die mit seriöser Wissenschaft unvereinbar sind.
Welche Stelle meinst du jetzt genau?
Die Evolution sei geplant, behauptet er.
Der Kardinal bewegt sich hier außerhalb seines Kompetenzbereichs.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mo 7. Sep 2015, 00:17

Bitte zitiere doch die Stelle aus seinem Kommentar.

Anton B.
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#20 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Mo 7. Sep 2015, 00:21

Andreas hat geschrieben:Ja darauf beziehen wir uns hier. Sag mal, weißt du worauf sich der "Gastkommentar" bezog. Gab es im Vorlauf einen Artikel den Schönborn kommentierte? Wen ja, wo kann man den finden?
Nö, weiß ich wirklich nicht. Hat meines Wissens bisher auch noch keiner rausbekommen. Er scheint sich selber "getrieben" zu haben.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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