Das könnten glatt die Worte eines Timothy Leary oder Terence McKenna seinNovalis hat geschrieben:die getaufte Phantasie ohne die es auch keinen lebendigen, authentischen Glauben geben kann. Wie soll man denn an die Auferstehung glauben, an Wunder und Engel, wenn man keine Phantasie hat? Niemand kann Christus nachfolgen ohne eine Taufe der Phantasie zu erleben.... Christsein ist nicht die Abtötung, sondern die Freisetzung der menschlichen Phantasie... eigentlich kann ich es jedem Christen nur von ganzem Herzen wünschen, dass er ebenfalls mal in seiner Phantasie „die Schule für Hexerei und Zauberei“ besucht, sowie Gringotts Zauberbank und auf eine Runde Butterbier in der Winkelgasse vorbei schaut (ein sehr beliebtes Getränk bei den Schülern und Schülerinnen von Hogwarts), denn das bereichert und erweitert das Bewusstsein...
Harry Potter revisited
#651 Re: Harry Potter revisited
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#652 Re: Harry Potter revisited
lovetrail hat geschrieben:Das könnten glatt die Worte eines Timothy Leary oder Terence McKenna seinNovalis hat geschrieben:die getaufte Phantasie ohne die es auch keinen lebendigen, authentischen Glauben geben kann. Wie soll man denn an die Auferstehung glauben, an Wunder und Engel, wenn man keine Phantasie hat? Niemand kann Christus nachfolgen ohne eine Taufe der Phantasie zu erleben.... Christsein ist nicht die Abtötung, sondern die Freisetzung der menschlichen Phantasie... eigentlich kann ich es jedem Christen nur von ganzem Herzen wünschen, dass er ebenfalls mal in seiner Phantasie „die Schule für Hexerei und Zauberei“ besucht, sowie Gringotts Zauberbank und auf eine Runde Butterbier in der Winkelgasse vorbei schaut (ein sehr beliebtes Getränk bei den Schülern und Schülerinnen von Hogwarts), denn das bereichert und erweitert das Bewusstsein...
Ähnliche Worte haben schon sehr viele Menschen gesagt. Zum Beispiel Christen wie C.S. Lewis, G.K. Chesterton, J.R.R. Tolkien, George MacDonald. Hier ist sogar ein Buch über McDonald mit diesem Titel: Baptized Imagination: The Theology of George MacDonald (Routledge Studies in Theology, Imagination and the Arts) - Phantasie, dargestellt in Musik, Literatur und Kunst spielte im christlichen Glauben schon immer eine Rolle, weil der ganze Mensch angesprochen wird, nicht nur die Ratio, sondern auch die Imaginationskraft und Intuition. Wie kann der Mensch erlöst sein, ohne sich als freies schöpferisches Wesen zu erleben?
#653 Re: Harry Potter revisited
Das klingt ja interessant und modern, nur frage ich mich, ob sich diese Thesen auch in der Bibel finden lassen? (Muss ja nicht wörtlich sein, aber zumindest vom Schema her).Novalis hat geschrieben: Phantasie, dargestellt in Musik, Literatur und Kunst spielte im christlichen Glauben schon immer eine Rolle, weil der ganze Mensch angesprochen wird, nicht nur die Ratio, sondern auch die Imaginationskraft und Intuition. Wie kann der Mensch erlöst sein, ohne sich als freies schöpferisches Wesen zu erleben?
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#654 Re: Harry Potter revisited
Der Schöpfer ist zuerst mal Gott. Die Freiheit setzt eine Bindung zu ihm voraus und bedeutet zuerst mal Freiheit von der Gefangenschaft der Sünde, des Todes und des Teufels.Novalis hat geschrieben: Wie kann der Mensch erlöst sein, ohne sich als freies schöpferisches Wesen zu erleben?
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#655 Re: Harry Potter revisited
lovetrail hat geschrieben:Das klingt ja interessant und modern
Ja, wir sind nun mal Menschen der modernen Zeit. Ich bin ein Christ der Gegenwart und nicht der Vergangenheit.
Nur frage ich mich, ob sich diese Thesen auch in der Bibel finden lassen? (Muss ja nicht wörtlich sein, aber zumindest vom Schema her)
Was ich sage kann theologisch mit der Aussage begründet werden, dass der Mensch „nach dem Bild Gottes“ geschaffen wurde („Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde, uns ähnlich.“ Genesis 1.26), weshalb er als ein freies (aber auch verantwortliches) schöpferisches Wesen anzusehen ist, dem unendlichen Schöpfer darin ähnlich. Der Mensch ist ein schöpferisches Wesen, das ist eine anthropologische Tatsache. Deshalb kann er auch gar nicht anders, als unablässig zu erschaffen. Wenn man dem Menschen sein Schöpfer-Sein verbieten möchte, dann wird er krank und destruktiv. Dann wird aus einem Schöpfer ein Zerstörer.
Der Schöpfer ist zuerst mal Gott
Natürlich. Es kann sogar gesagt werden, dass Gott nicht nur zuerst der Schöpfer ist, sondern sogar das eine und einzige Sein, welches wirklich existiert, wie das beispielsweise der große MuhyÄ« d-DÄ«n Ibn Ê¿arabi (Frieden sei mit ihm) gelehrt hat, der sagte: „Wer diese tiefe Wahrheit entdeckt, dass das Wesen von allem, was ist, göttlich ist, der hat das Geheimnis des spirituellen Weges begriffen.“
Die Freiheit setzt eine Bindung zu ihm voraus und bedeutet zuerst mal Freiheit von der Gefangenschaft der Sünde, des Todes und des Teufels
Es gibt nichts, was nicht mit ihm verbunden ist.
#656 Re: Harry Potter revisited
Vielleicht müsste man mal klären, was unter "baptizsed imagination" verstanden wird und was eine nicht-gestaufte Imagination wäre.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#657 Re: Harry Potter revisited
Der schottische Dichter George MacDonald (1824-1905), einer der Urväter des phantastischen Romans, wurde für Lewis das grosse schriftstellerische Vorbild. Entscheidend wurde für Lewis die Lektüre des Phantastes (1858 erschienen) im Jahr 1916. Lewis schreibt in seiner Autobiographie, dass in jener Nacht, als er den Phantastes las, seine Phantasie getauft wurde. Er begegnete in dem Werk einer neuen Qualität, die ihn anrührte und deren Namen er erst später herausfand: Heiligkeit. “Der Wind der Freudeâ€, der durch die Geschichte wehte, liess all seine “erotischen und magischen Verfälschungen der Freude wie abgeschmackten Plunder erscheinen.†Später gab Lewis unter dem Titel “Die Weisheit meines Meisters†eine Anthologie aus MacDonald heraus.
Im Vorwort zu dieser Anthologie schreibt Lewis: “Die meisten Mythen entstanden in prähistorischer Zeit und wurden vermutlich überhaupt nicht bewusst von Einzelnen erdacht. Aber dann und wann taucht in der neueren Welt ein Genius auf - ein Kafka oder ein Novalis -, der etwas derartiges machen kann. MacDonald ist das grösste mir bekannte Genie dieser Art.â€
“Die Qualität, die mich in seinen phantastischen Werken entzückt hatte, erwies sich als die göttliche, magische, erschreckende und ekstatische Wirklichkeit, in der wir alle leben.â€
http://www.narnialand.de/Lewis__Tolkien ... erton.html
Im Vorwort zu dieser Anthologie schreibt Lewis: “Die meisten Mythen entstanden in prähistorischer Zeit und wurden vermutlich überhaupt nicht bewusst von Einzelnen erdacht. Aber dann und wann taucht in der neueren Welt ein Genius auf - ein Kafka oder ein Novalis -, der etwas derartiges machen kann. MacDonald ist das grösste mir bekannte Genie dieser Art.â€
“Die Qualität, die mich in seinen phantastischen Werken entzückt hatte, erwies sich als die göttliche, magische, erschreckende und ekstatische Wirklichkeit, in der wir alle leben.â€
http://www.narnialand.de/Lewis__Tolkien ... erton.html
#658 Re: Harry Potter revisited
Damit ist leider meine Frage nicht beantwortet.
Es ist immer noch nicht klar, was nun getaufte Phantasie ist und inwiefern man da Harry Potter hinzuzählen könnte.
Und was wäre "ungetaufte Phantasie"?
Es ist immer noch nicht klar, was nun getaufte Phantasie ist und inwiefern man da Harry Potter hinzuzählen könnte.
Und was wäre "ungetaufte Phantasie"?
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#659 Re: Harry Potter revisited
lovetrail hat geschrieben:Damit ist leider meine Frage nicht beantwortet. Es ist immer noch nicht klar, was nun getaufte Phantasie ist und inwiefern man da Harry Potter hinzuzählen könnte.
Und was wäre "ungetaufte Phantasie"?
Das bedeutet, dass die geistigen Sinne des Menschen, seine Vorstellungskraft, angeregt und geweckt wird, was die Voraussetzung ist, um überhaupt eine Brücke zum christlichen Glauben schlagen zu können. Das ist wohl auch der Grund, weshalb viele Christen Fantasyliteratur lesen oder selbst verfasst haben, weil wir in einer so einseitig rationalistischen und materialistischen Zeit leben, dass es geradezu unausweichlich ist, eine Gegenwelt zu erfinden, um auf dieser Basis sichtbar zu machen, dass die Welt auch anders verstanden werden kann, der Mensch braucht solch ein Refugium der Phantasie. Bei mir – und vielen anderen Menschen – haben diese Bücher zweifellos die „Phantasie getauft“. Genau so auch Star Wars, der Herr der Ringe und andere Filme und Bücher. Wenn das bei Dir anders ist, dann ist es eben so.... damit erübrigt sich eigentlich jedes weiterführende Gespräch...
#660 Re: Harry Potter revisited
Moment, nicht so hastig. Die "Taufe der Phantasie" ist für dich also gleichbedeutend mit deren Initiierung durch entsprechend phantastische Literatur oder durch Filme.Novalis hat geschrieben:
Das bedeutet, dass die geistigen Sinne des Menschen, seine Vorstellungskraft, angeregt und geweckt wird, was die Voraussetzung ist, um überhaupt eine Brücke zum christlichen Glauben schlagen zu können. Das ist wohl auch der Grund, weshalb viele Christen Fantasyliteratur lesen oder selbst verfasst haben, weil wir in einer so einseitig rationalistischen und materialistischen Zeit leben, dass es geradezu unausweichlich ist, eine Gegenwelt zu erfinden, um auf dieser Basis sichtbar zu machen, dass die Welt auch anders verstanden werden kann, der Mensch braucht solch ein Refugium der Phantasie. Bei mir – und vielen anderen Menschen – haben diese Bücher zweifellos die „Phantasie getauft“. Genau so auch Star Wars, der Herr der Ringe und andere Filme und Bücher. Wenn das bei Dir anders ist, dann ist es eben so.... damit erübrigt sich eigentlich jedes weiterführende Gespräch...
Aber erstens denke ich, dass Kinder ohnehin genug Phantasie besitzen, ohne dass man diese erst wecken müsste und zweitens ist mit deinem Verständnis der "Taufe der Phantasie" noch gar nichts über die ethische Qualität dieser Phantasie ausgesagt.
Um wieder mal den Vergleich zur Sexualität zu ziehen: Man kann als Kind ungemein hineingezogen werden in erotische Phantasien durch Filme und Bilder die eigentlich für Erwachsene gedacht sind. Wäre es nun angebracht ein Plädoyer für die Erotik überhaupt zu halten und dass sie doch vom Schöpfer gewollt sei? Wäre das der Punkt?
Und am Beispiel der Erotik sieht man doch sehr gut, dass diese gewollt ist, aber in einem bestimmten Rahmen. (Für erwachsene Paare).
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!