sven23 hat geschrieben: Sicher, aber die Menschenjagd ist ja eine unmittelbare Folge des Aberglaubens, gleich ob es sich um Hexenjagd in Afrika, Jagd auf Albinos oder HIV-Vergewaltigungen handelt.
Nochmals von vorne!
Menschenjagd kommt dort vor, wo soziale Strukturen zerstört wurden (zB durch Krieg, Verschleppen in Sklaverei, top-down-Regimes mit viel Geld... trifft alles auf Afrika zu!), sprich wo sich das Recht des Stärkeren durchsetzen kann.
Die Begründung und Legitimierung ist dabei völlig beliebig. Muss man denn die Wissenschaft abschaffen, weil Mengele & Co ihre Experimente an Menschen wissenschaftlich begründet hatten, und dabei wohl tatsächlich auch eine ganze Menge wissenschaftlicher Erkenntnisse gewonnen haben? - nein, muss man natürlich nicht - aber die Wissenschaft muss von einer Ethik begrenzt werden, so wie auch Glaubenspraktiken durch Ethik begrenzt werden müssen, was wiederum stabile, von allen anerkannte soziale Strukturen erfordert.
Was genau ist daran eigentlich so schwer zu verstehen, dass du mir erst zustimmst und dann einen Tag später wieder auf die genau gleiche Schiene kommst, die schon längst widerlegt wurde?
Ausgangspunkt ist der Aberglaube. War übrigens im Mittelalter in Europa auch nicht viel anders, wobei die europäische Hexenjagd unter dem Dach der Kirche stattfand.
gleich zwei Irrtümer:
- Hexenverfolgungen waren in erster Linie ein Phänomen der Neuzeit, nicht des Mittelalters
- entgegen dem weit verbreiteten Vorurteil war die Kirche und Inquisition oft mässigend, nicht aufhetzend.
Aufgearbeitet hier einem vierteiligen ausführlichen Artikel auf einer Seite, die keineswegs im Verdacht steht, dem Christentum besonders positiv gegenüber zu stehen, sondern von Frauen und Männern, die sich ideell als NachfolgerInnen eben dieser getöteten Hexen und Hexeriche verstehen:
http://www.wurzelwerk.at/thema/noreiadieeule40.php
gruss, barbara