closs hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 19:26
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 16:10
Liste mal alle Probleme auf, die du mit dem Studienaufbau hast.
Technisch ist das gut gemacht. - Offen bliebe hier noch, WAS gemessen wurde und WANN.
Die Studie ist über Asthma bei Kindern. Gemessen wurde über den Asthma-Fragebogen nach 12 Monaten.
Kennst Du die Ergebnisse und die Reaktion der HP-Zunft?
Die Ergebnisse sind, dass es zwischen Placebo-Behandlung und echter homöopathischer Behandlung keinen signifikanten Unterschied gab.
Abgesehen von einem Homöopathen, der schrieb dass die Studie zurecht verrissen wurde (ohne nähere Details), habe ich nichts finden können.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 16:10
Es wäre doch schön, wenn wir gemeinsam klären könnten, in welchem Umfang diese Patienten existieren. Bis jetzt sind wir schließlich bei N = 1.
Da müsste man eine Feldstudie machen und sich Vorgeschichte, Diagnose, Therapie und Ergebnis angucken - und die Patienten am besten interviewen. - Bevor man das tut, sollte man nicht davon ausgehen, dass die Leute Geld ausgeben, weil es ihnen NICHT um Heilung geht - dann wären wir nämlich wieder beim Sprung in der Schüssel.
Ja, aber so kann man nicht argumentieren, also mit "in den Konsens schämen". Man kann auch nicht ehemalige homöopathische Ärzte hernehmen wie Edzard Ernst oder Natalie Grams und sagen: "Wer meint, dass Homöopathie wirkt, der unterstellt denen einen Sprung in der Schüssel".
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 16:10
Nein, das will ich doch überhaupt nicht.
Deine Tonality in diesem Post ist ein ganz anderer - zuvor schienst Du von den üblichen Brüllern angesteckt worden zu sein.
Es fällt mir nicht immer leicht bei der Argumentationsstruktur deiner Beiträge.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 16:10
Das Gegenteil gibt es ja auch – Patienten die schwere Vorwürfe gegen die Homöopathie erheben und sie als reine Quacksalberei bezeichnen.
Richtig. - Ich füge hinzu: Man sollte auch zwischen Homöopathen und homöpathischen Ärzten unterscheiden. - Und weiterhin: Man müsste dann auch noch die Auseinandersetzungen innerhalb der HP beachten: "Du Bastard-HPler" kann dann schon mal von einem High-D-HPler zum Low-Hpler kommen. - Das ist alles sehr verzwickt.
Ja. ... verzwickt
All das kann ich NICHT klären - mein Punkt ist lediglich, dass das Ergebnis wissenschaftlicher Tests nur dann unumstößlich ist, wenn es positiver Natur ist. - Zur Erinnerung:
a) "Claymore war nie in Moskau". - "Doch - 40 Journalisten haben auf dem Roten Platz photografiert und interviewt". - Behauptung positiv falsifiziert, also sowohl methodisch als auch ontisch - da ist nichts mehr dran zu ändern.
b) "Claymore war schon mal in Moskau". - "Nein - wir haben historisch, biografisch und alle Überwachungskameras in Moskau überprüft - der war nicht da". - Behauptung vermutlich methodisch falsifiziert, aber nicht notwendigerweise ontisch. - Da kann sich noch was in Zukunft ändern.
Unumstößlich ist auch bei a) nichts, nur sind die Alternativerklärungen (Zwilling, Double) weiter hergeholt als bei b).
Ich vermute nicht, dass du über irgendwelche Definitionen verfügst, nach denen "ontisch falsifiziert" und "methodisch falsifiziert" sauber festgelegt und getrennt werden können.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 16:10
Verstehst du die deiner Meinung nach “unaufgeklärten Wissenschaftsgläubigenâ€? Was sind da deine Erkenntnisse?
Zunächst sollten wir "Wissenschaftler" und "Wissenschaftsgläubige" unterscheiden.
1) Wissenschaftler untersuchen etwas nach klaren Regeln und tun dies so diszipliniert, dass im Zweifel der Untersuchungs-Weg wichtiger ist als das Ziel/Ergebnis. - Gleichzeitig SOLLTEN sie wissen, dass dies methodische Ergebnisse sind, die nicht notwendiger ontisch wahre Ergebnisse sein müssen. - Das heißt: Es ist kein Widerspruch, wenn man privat etwas anderes glaubt, als man dienstlich ermittelt (wobei dies eher für die Geisteswissenschaften gilt).
2) Wissenschafts-Gläubige machen den Unterschied zwischen ontisch und methodisch nicht, machen also die methodische Ebene zur Grundlage ihrer Erkenntnis-Bildung. - Dieser Fall hat den Vorteil, dass man immer etwas schwarz auf weiß getrost nach Hause tragen kann ("Die Wissenschaft hat ermittelt, dass ..."

), birgt aber die Gefahr, dass man meint, dass es keine Wirklichkeit jenseits als Wirklichkeit interpretierten methodischer Ergebnisse gäbe. - Also Gefahr der Erkenntnis-Verödung.
Ich akzeptiere diese Charakterisierung nicht. Ist aber auch egal, der Kontext war hier doch
offensichtlich nicht das kognitive Verstehen:
closs hat geschrieben:Eigentlich ist das eh zweitrangig und würde sich ergeben, wenn man - egal was - VERSTEHEN würde/wollte. - Psychologen müssen bspw. VERSTEHEN, warum ein Mensch so oder anders tickt - deshalb müssen sie nicht genauso ticken. - Unter "verstehen" verstehe ich dabei nicht, dass man Dinge nach eigenen Vorannahmen beurteilt, sondern nach den Vorannahmen dessen, den es betrifft - in den Schuhen das anderen laufen.
Also nochmal: Kannst du "Wissenschaftsgläubige" im emotional-empathischen Sinne verstehen?