Anton B. hat geschrieben:Der homöopathische Arzt dagegen? Was macht der? Er hat ja hoffentlich einen Handlungsfaden, ein Modell, gemäß dem er behandelt. Aber welches Modell?
Er macht im Wesentlichen dasselbe wie ein Schulmediziner - HP-Ärzte haben Schulmedizin gelernt und HP i.d.R. zusätzlich aufgenommen. - So wird ein HP-Arzt bei Zweifel in der Diagnose genauso Apparate-Medizin in Anspruch nehmen wie ein Schulmediziner. - Der Unterschied liegt einerseits in zusätzlichen Anamnese-Techniken und vor allem in der Therapie.
Anton B. hat geschrieben: Und was die eigene Wahrnehmung betrifft, da sehe ich in der Tat seinen "normalen" Kollegen um nichts besser gestellt. Aber der kann immerhin, um vom Subjektiven zum Intersubjektiven zu kommen, auf die wissenschaftlichen Beobachtungen und deren wissenschaftlicher Auswertung zurück greifen.
Das dient aber meistens mehr der Absicherung - heute ist es oft so (um es etwas scharf zu sagen), dass ein Schulmedizinier zur Vermeidung juristischer Schwierigkeiten nach dem gerade als "Mittel der Wahl" bezeichneten Medikament greift, ohne sich selber groß zu fragen, ob er das gut findet.
Und um Mißverständnisse zu vermeiden: Natürlich greift auch ein HP-Arzt zu Pharmazeutika - und zwar dann, wenn er glaubt, dass er auf HP-Seite nichts Besseres hat bzw. es diesbezüglich seines Wissens seitens der HP nichts Geeignetes gibt. - Das ist Routine. - Andererseits gibt es eben auch die vielen Fälle, bei denen erfahrungsgemäß HP-Mittel besser wirken als angebotene schulmedizinische Mittel der Wahl.
Hier scheint es mir folgendes Missverständnis zu geben:
Man weist zwar nach, dass Mittel x Wirkung hat - aber damit ist doch nicht gesagt, dass dieses Mittel wirklich aus Sicht der HP geeignet ist - ein konkretes Beispiel in GEstalt des eingeführten Falls "Pseudokrupp".
So wie ich damals verstanden habe, haben die Schulmediziner-Kinder ein durchaus wirksames Mittel bekommen, wodurch nach 2 Tagen wirklich Ruhe war - aber die Beschwerden kamen nach 8 oder 14 Tagen wieder - danach gab es wieder das wirksame Mittel - und wieder das selbe Spiel - und so entstand eine Kette an Rezitiven. - Der HP-Arzt geht in der Regel den Weg, durch Entgiftung den Grund einer Krankheit von der Wurzel her zu packen - also hat es statt 2 Tage eine Woche gedauert, bis die Kinder nicht mehr gehustet haben - aber dann nie mehr.
Frage: Was nützt es in einem solchen Kontext, triumphierend auf erwiesene Wirkung des schulmedizinischen Mittels zu deuten, wenn bei weiterem Nachdenken klar wird, das es kontraproduktiv ist?
Und dann stelle ich mir vor (weiß es aber nicht), dass so auch wissenschaftliche Tests ablaufen (ich vereinfache):
* Nach 2 Tagen Wirkung des schulmedizinischen Mittels nachgewiesen - Pluspunkt
* Bei HP: Minuspunkt
* Nach 7 Tagen ist es auch bei HP weg: Kein Punkt, da dies auch von alleine so sein kann (außerdem KANN ja nichts sein, weil kein Wirkstpoff drin ist

)
Am Ende steht fest: Schulmedizinisches Mittel wirkt, HP nicht - haben wir es doch gewusst. - Oder etwas weniger spitz zu fragen: Was machen solche Tests mit HP-Mitteln Sinn, wenn die Heilungs-Philosophie von HP nicht verstanden bzw. nicht berücksichtigt wird?