Homöopathie

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Lamarck
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#531 Re: Homöopathie

Beitrag von Lamarck » Mo 19. Aug 2013, 16:43

Hi Theophilus!

Theophilus hat geschrieben: Ich denke eher schon auf chemischer Ebene oder Subatomarer Ebene, das durch das Verschütteln iirgend etwas verändert wird. Und dass, dann irgend etwas an den Zellmembranen passiert, oder im Zellkern müsste es schon sein.

Danach wurde schon gesucht, aber nichts gefunden.

'Verschütteln' bewirkt nur etwas, wenn damit Kopfschütteln gemeint ist ... .




Theophilus hat geschrieben: Aber wir kennen dem menschlichen Körper eben immer noch nicht.
100 % ig noch immer werden chemische Verbindungen oder Kreisläufe enddeckt, da wäre auch mal die Frage zu stellen, warum die Medizin oder Chemie den Mensch Tier noch nicht vollständig erfasst hat.

Ich dachte noch bevor ich Heilpraktiiker wurde dies sei zu 99 % schon in den 80er Jahren geschehen.

Ist es doch ... .




Theophilus hat geschrieben: Dem ist nicht so. Ist schon faszinierend. Eigentlich bliebe da noch ein Raum für die homöopathischen Substanzern so eine Art Reiz- Reaktionsmechanismus. Denn erst, wenn wir den menschlichen Organismus vollständig erfasst haben, ich meine auch über die Organik"" her.

Dann könnte man homöopathische Mechanismen oder Carrieer vollständig aussschließen.

Ah ja: Erst wenn alles bekannt ist, was sich an Höherer Mathematik machen lässt, lässt sich ausschließem, dass kein Dreisatz möglich ist ... .




Theophilus hat geschrieben: Da müsste die Chemie aber mal schneller sein. Mensch 2013 und immer noch keine Ergebnisse....ist das nicht ein bisschen zu wenig.

Mach es halt selbst! Du müsstest auch mal schneller sein - ich bin enttäuscht, dass Du noch nicht 15824 mal um den Globus gelaufen bist.




Theophilus hat geschrieben: Ich bin unzufrieden mit der Schulmedizin wie primitiv sie immer noch ist trotz rasanter Entwicklung relativ gesehen.

Der Laie weiß ja auch nicht, was es alles für schlimme Krankheiten gibt. Die Gott sei dank selten sind.

Wenn Du Heilpraktiker bist, betreibst Du 'Schulmedizin' (davon abgesehen ist jemand, der so etwas wie 'Schulmedizin' in seinem Vokabular hat, nicht satisfaktionsfähig ...).




Cheers,

Lamarck
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Pluto
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#532 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mo 19. Aug 2013, 16:44

Theophilus hat geschrieben:ja aber das wär mal interessant was meint er mit Planckscher Länge, wo wäre da ein Ansatz??
Da ist gar kein Ansatz möglich, lieber Theo.
Wir können gar keine Aussage machen, über Dinge die kürzer sind als die Planck Länge.
da wäre auch mal die Frage zu stellen, warum die Medizin oder Chemie den Mensch Tier noch nicht vollständig erfasst hat.
Auf ein Wort reduziert: Komplexität.
Dem ist nicht so. Ist schon faszinierend. Eigentlich bliebe da noch ein Raum für die homöopathischen Substanzern so eine Art Reiz- Reaktionsmechanismus. Denn erst, wenn wir den menschlichen Organismus vollständig erfasst haben.
Wenn man die hohen Potenzen betrachtet, die in der Homöopathie zum Einsatz kommen, dann findet man in den meisten Proben kein einziges Molekül der "aktiven" Substanz mehr. Wenn also überhaupt etwas passiert, dann ist es nicht chemischer, sondern geistlicher Natur.
Und genau dieser Umstand macht Homöopathie zum fragwürdigen Esoterik-Phänomen.
Ich bin unzufrieden mit der Schulmedizin wie primitiv sie immer noch ist trotz rasanter Entwicklung relativ gesehen.
Mir geht es umgekehrt mit der Homöopathie ebenfalls so.
Homöopathie ist wortwörtlich Viel Lärm um Nichts.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#533 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mo 19. Aug 2013, 17:17

Pluto hat geschrieben: Wir können gar keine Aussage machen, über Dinge die kürzer sind als die Planck Länge.

das stimmt so nicht ganz. Wiki sagt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Skala

Die Planck-Skala, benannt nach Max Planck, markiert eine Grenze für die Anwendbarkeit der bekannten Gesetze der Physik. Auf Distanzen der Größenordnung der Planck-Länge (ca. 10-35 m) müsste die Physik mit Hilfe einer Quantentheorie der Gravitation beschrieben werden, die bisher nur in Ansätzen existiert.

Sprich: wir wissen noch nicht alles, was es über die Natur zu wissen gibt. Aber es ist nicht ein grundsätzliches "geht nicht".

Wenn man die hohen Potenzen betrachtet, die in der Homöopathie zum Einsatz kommen, dann findet man in den meisten Proben kein einziges Molekül der "aktiven" Substanz mehr. Wenn also überhaupt etwas passiert, dann ist es nicht chemischer, sondern geistlicher Natur.

Du gehst wiederum von der stillschweigenden Voraussetzung aus, dass es nicht mehr über die Natur zu wissen gibt, als wir heute schon wissen; und darum bisher unerklärte Phänomene "geistlicher" Natur sein müssten. Und nicht etwa, dass da chemische oder auch physikalische Phänomene dahinter stecken könnten, die wir bisher einfach noch nicht begriffen haben.

Eine Annahme der Vollständigkeit naturwissenschaftlichen Wissens können wir nicht machen. Auf alle Fälle nicht, falls uns an sauberer Anwendung von Logik gelegen sein sollte.

grüsse, barbara

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#534 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 19. Aug 2013, 23:32

Janina hat geschrieben:Allein die Tatsache, dass du mit einer Hypothese in einen nichtuntersuchbaren Bereich fliehen willst, reicht aus, um sie zu verwerfen.
Hahaha - was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.

Überleg Dir mal, was Du da sagst: Weil hier ein Bereich angesprochen wird, der nicht naturwissenschaftlich untersuchbar ist, wird er verworfen. - Sehr praktisch. :lol:

Lamarck hat geschrieben:davon abgesehen ist jemand, der so etwas wie 'Schulmedizin' in seinem Vokabular hat, nicht satisfaktionsfähig
Kann sein - aber vergiss eines nicht: Patienten legen wert auf Heilung und nicht auf wissenschaftliche Grundsatzdiskussionen.

Pluto hat geschrieben:Wir können gar keine Aussage machen, über Dinge die kürzer sind als die Planck Länge.
Das ist wohl so. - Welchen Einfluss hätte dies auf Dinge, falls sie trotzdem der Fall wären?

Pluto hat geschrieben:Wenn also überhaupt etwas passiert, dann ist es nicht chemischer, sondern geistlicher Natur.
Wenn man "energetisch" mit "geistig" gleichsetzt, dann ist das so.

Leute, ich weiß doch auch nicht, was hier wirklich der Fall ist. - Aufreizend ist allerdings, wenn die Naturwissenschaft sagt: "Wir können es nicht messen - ätschebätsch - dann ist auch nichts".

Mal eine Denkaufgabe: Ein Wissenschaftler (immerhin habilitiert) UND Homöopath hat mir vor vielen Jahrzehnten mal erzählt, dass man - wenn man es gut machen würde - mit homöopathischen Mitteln IN die Zelle kommen könne (also nicht nur an irgendwelche Rezeptoren andocken können) - dies aber würde die "Schulmedizin" nicht verstehen (aufgrund ihrer Methodik). - Jetzt die Denkaufgabe: NICHT zum xten Mal erklären, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, sondern mal ein Brainstorming machen im Sinne von: Was würde es bedeuten, wenn es tatsächlich ginge.

Anton B.
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#535 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Di 20. Aug 2013, 01:35

Anton B.: Das Perpetuum mobile ...

closs: Jetzt die Denkaufgabe: NICHT zum xten Mal erklären, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, sondern mal ein Brainstorming machen im Sinne von: Was würde es bedeuten, wenn es tatsächlich ginge.

Anton B.: Die Hohlerde?

closs: Jetzt die Denkaufgabe: NICHT zum xten Mal erklären, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, sondern mal ein Brainstorming machen im Sinne von: Was würde es bedeuten, wenn es tatsächlich ginge.

Anton B.: Heinzelmännchen???

closs: Jetzt die Denkaufgabe: NICHT zum xten Mal erklären, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, sondern mal ein Brainstorming machen im Sinne von: Was würde es bedeuten, wenn es tatsächlich ginge.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#536 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Di 20. Aug 2013, 02:07

closs hat geschrieben:Überleg Dir mal, was Du da sagst: Weil hier ein Bereich angesprochen wird, der nicht naturwissenschaftlich untersuchbar ist, wird er verworfen. - Sehr praktisch. :lol:
Das ist genauso praktisch wie die Aussage eines Freundes, der meint die Realität sei umfassender als das was wir erkennen können.
(Dementi: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig).
Leute, ich weiß doch auch nicht, was hier wirklich der Fall ist. - Aufreizend ist allerdings, wenn die Naturwissenschaft sagt: "Wir können es nicht messen - ätschebätsch - dann ist auch nichts".
Das muss man aber gar nicht "messen". Das kann man anhand der Wahrscheinlichkeit berechnen, dass da die in den allermeisten Proben nix drin ist.
wenn man es gut machen würde - mit homöopathischen Mitteln IN die Zelle kommen könne (also nicht nur an irgendwelche Rezeptoren andocken können) - dies aber würde die "Schulmedizin" nicht verstehen (aufgrund ihrer Methodik). - Jetzt die Denkaufgabe: NICHT zum xten Mal erklären, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, sondern mal ein Brainstorming machen im Sinne von: Was würde es bedeuten, wenn es tatsächlich ginge.
Dein Homöopath hat dich auf den Arm genommen.
Gib mir das Mittelchen. Ich probiers, und schreibe die Ergebisse auf.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#537 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 20. Aug 2013, 06:24

Pluto hat geschrieben:Das ist genauso praktisch wie die Aussage eines Freundes, der meint die Realität sei umfassender als das was wir erkennen können.
Ja - ist ein gemeinsamer Freund. - Aber das heißt doch, dass da unter Menschen ausgemacht werden soll, was Realität ist? - Und sich die Realität dabei einen ablacht. - Ich finde es prinzipiell angreifbar, dass man definiert, was Realität sein kann und was nicht - kann man das die Realität nicht selber "entscheiden" lassen?

Pluto hat geschrieben:Das kann man anhand der Wahrscheinlichkeit berechnen
Auf der Basis, dass Realität im Grundsatz das ist, was wir erkennen können? - Dann beeinflusst die Voraussetzung das Ergebnis.

Pluto hat geschrieben:Dein Homöopath hat dich auf den Arm genommen.
Das hat er sicherlich nicht - leider kann ich nicht mit ausführlichen Begründungen dienen. - Zeit, dass sich Naturwissenschaftler und homöopathische Ärzte austauschen.

Anton B. hat geschrieben:Anton B.: Heinzelmännchen???
Dito. - Es wird mir immer klarer, wie stark eigene Voraussetzungen die Antwort auf die Frage beeinflussen, was Realität ist. - Naturwissenschaft scheint diesbezüglich extrem anthropozentrisch zu sein. - Das ist geistesgeschichtlich extrem interessant.

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Janina
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#538 Re: Homöopathie

Beitrag von Janina » Di 20. Aug 2013, 11:07

closs hat geschrieben:Überleg Dir mal, was Du da sagst: Weil hier ein Bereich angesprochen wird, der nicht naturwissenschaftlich untersuchbar ist, wird er verworfen. - Sehr praktisch. :lol:
Ja, und so einfach. Was nicht untersuchbar ist, kann auch nicht behauptet werden. Jedenfalls gäbe es keine Grundlage dafür.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wir können gar keine Aussage machen, über Dinge die kürzer sind als die Planck Länge.
Das ist wohl so. - Welchen Einfluss hätte dies auf Dinge, falls sie trotzdem der Fall wären?
Keinen. Denn sonst gäbe es Folgen, die untersuchbar wären.

closs hat geschrieben:Aufreizend ist allerdings, wenn die Naturwissenschaft sagt: "Wir können es nicht messen - ätschebätsch - dann ist auch nichts".
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn wir nichts messen können, gibt es keinen Grund zu behaupten, da wäre was.

Pluto
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#539 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Di 20. Aug 2013, 11:16

closs hat geschrieben:kann man das die Realität nicht selber "entscheiden" lassen?
Doch sicher. Und was sagt sie uns, wenn wir sie betrachten?

Auf der Basis, dass Realität im Grundsatz das ist, was wir erkennen können? - Dann beeinflusst die Voraussetzung das Ergebnis.
Das ist ein rein physikalischer Prozess. Wir können die Zahl der Moleküle bestimmen, die bei einer vorgegebenen "Potenzierung" drin sein müssen. Wenn sie gegen Null geht, sinkt die Wirkung ab. Das nennt man Naturgesetz.

Zeit, dass sich Naturwissenschaftler und homöopathische Ärzte austauschen.
Wo bleibt das Fläschen, was ich im Selbstexperiment testen soll :?:

Naturwissenschaft scheint diesbezüglich extrem anthropozentrisch zu sein. - Das ist geistesgeschichtlich extrem interessant.
Nein. Naturwissenschaft ist wenn überhaupt, dann "Kosmozentisch"; sie untersucht alles was im Kosmos ist. Darüberhinaus kann sie nicht gehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#540 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Di 20. Aug 2013, 11:59

Janina hat geschrieben:Was nicht untersuchbar ist, kann auch nicht behauptet werden.
Meinetwegen - aber es kann "sein". - Das ist, was mich beunruhigt.

Janina hat geschrieben:Denn sonst gäbe es Folgen
Betroffene würden das statistisch auffällig oft bestätigen.

Janina hat geschrieben:die untersuchbar wären
Das ändert nichts beim Betroffenen - das ist ein inner-wissenschaftliches Problem.

Pluto hat geschrieben:Und was sagt sie uns, wenn wir sie betrachten?
Sie sagt dasselbe, ob wir sie betrachten oder nicht.

Pluto hat geschrieben:Wenn sie gegen Null geht, sinkt die Wirkung ab.
Das würde ein Homöopath ganz anders sehen. - Das klingt so wie: "Je kleiner ein Bikini, desto weniger wirkt er" :lol:

Pluto hat geschrieben:Wo bleibt das Fläschen, was ich im Selbstexperiment testen soll
Geh zu einem guten (!) homöopathischen Arzt, lass Dich von ihm ausgiebig untersuchen - und dann kriegst Du Dein Fläschchen. - Von außen geht das nicht - weil jeder ein anderes Fläschchen kriegt.

Pluto hat geschrieben:sie untersucht alles was im Kosmos ist
Das kommt mir vor, wie "Bibeltreue", die sagen: "Die Bibel ist Gottes Wort, weil Gott durch den Mensch x sagen lässt, dass die Bibel Gottes Wort ist" - auch das ist egozentrisch, wird aber als theozentrisch verkauft. - Der Naturalismus sagt: "Das Maß der Dinge ist das, was der Mensch als objektiv in Bezug auf den Kosmos wahrnimmt" - auch hier hat der Mensch das erste und letzte Wort.

So wie das Wort Gottes in Geißelhaft vieler Christen gehalten wird, so macht sich der naturalistische Mensch zum Herrn der Realität, weil er nur das als Realität akzeptiert, was er mit seiner Methode versteht. - Ihr seid Euch ähnlicher, als Ihr ahnt. :lol:

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