Kann sein - inwiefern ist das relevant?sven23 hat geschrieben:Bei Hahnemann schon
Da gibt es unterschiedliche Einschätzungen - ich kann mich da raushalten, weil ich auch damit einverstanden bin, falls die Placebo-Wirkung (und andere Effekte) derart mächtig ist, dass sie an schulmedizinische Behandlung (in einem erheblichen Krankheits-Feld) hereinreicht. - Dann wäre die Lücke zwischen Experten-Streit und Alltags-Realität geschlossen - unabhängig davon, dass mir das spanisch vorkommt.sven23 hat geschrieben:Aber nur, wenn man Ereignisse aus dem "Alltag" ursächlich mit Globuli in Verbindung bringt. Aber gerade dafür fehlen jegliche Beweise.
Das ist so eine Unart der modernen Zeiten: Man weist eine Quelle/ein Zitat nach, kann es schwarz auf weiß nach Hause tragen - und die Sache ist erledigt. - Wer sich damit beschäftigt, was WIRKLICH dahinter steckt, gibt sich damit nicht zufrieden - aber es scheint heutzutage zu reichen.sven23 hat geschrieben:So stehts nun mal geschrieben. Oder hat ihn jemand dazu gezwungen?
Zwei konkrete Fälle (in Anlehnung an die Argumentation des Herausgebers Fédier):
* Die "Weltlosigkeit" der Juden im Gegensatz zu den Deutschen ist im Grunde ein hochgeistiges Kompliment.
* 1932 wählte Heidegger die NSDAP. Nach deren Machtergreifung wollte er an der Umgestaltung der Gesellschaft mitwirken, besonders durch Einführung des Führerprinzips an der Universität. Am 21. April 1933 wurde er Rektor der Universität Freiburg und trat am 1. Mai 1933 der NSDAP. Am 10. Mai 1933 untersagte er jedoch eine Bücherverbrennung an der Freiburger Universität. Am 21. Mai 1933 forderte er in einer umstrittenen Rektoratsrede die „Selbstbehauptung“ der Universität, damit sie nicht mit dem „Überbau“ und der „Scheinkultur“ untergehe. Im Oktober 1933 veranstaltete er in Todtnauberg ein Wissenschaftslager mit dem Ziel „der Besinnung auf die Wege und Mittel zur Eröffnung des zukünftigen deutschen Geistes“. Bereits 1934 legte er jedoch sein Rektorenamt nieder (zusammengetragen aus wiki).
Es sieht also so aus, dass Heidegger anfangs die Chance sah, über das System Hitler das Universitätsleben in seinem Sinne umzugestalten - was er wohl mit seinem Rücktritt 1934 als gescheitert ansah. - Aber in Deutschland reicht es, undifferenziert irgendein verstandendes oder unverstandenes Zitat reinzuwerfen, um einen der größten Denker des 20. Jh. verbindlich einzuordnen - und sein Werk mit ihm. - Es ist einfach zu billig.