Homöopathie

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sven23
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#2101 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Do 6. Mär 2014, 18:45

closs hat geschrieben: Flankierend kann es Sinn machen. - WAS dann entscheidend für die Heilung war, ist dann wurscht. -

So wurscht ist es nun auch wieder nicht. Wenn die eine Therapie sich als Trittbrettfahrer an die andere dranhängt ohne einen nachgewiesenen medizinischen Nutzen, dann ist nicht in Ordnung.
Aber die größere Gefahr sehe ich in der Unterlassung in einer evidenzbasierten Behandlung

"Einige Homöopathen und Heilpraktiker behandeln auch Krebserkrankungen mit homöopathischen Mitteln. Neben begleitenden (komplementären) Anwendungen werden explizit auch homöopathische Behandlungen als vermeintlich effektive Maßnahmen durchgeführt. Zu nennen ist hier beispielsweise die Clinica Santa Croce in Orselina (Tessin / Schweiz). "
Quelle: psiram


Noch eine Bemerkung zu der Vielzahl an Arzneien und Symptomen, die Vielfalt vorgaukelt aber in Wirklichkeit nur Beliebigkeit ist.

"Hinzu kommt, dass dieselben Symptome Bestandteil verschiedener Arzneimittelbilder sind. Die sich daraus ergebende Vielzahl an übereinstimmenden Bildern macht die Wahl des Mittels willkürlich."

"So werden bei konsequenter Durchführung beispielsweise allergisch, bakteriell oder viral hervorgerufene Erkrankungen gleich behandelt, wenn sie dieselben Symptome zeigen"
Quelle: Wikipedia
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#2102 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 6. Mär 2014, 19:20

sven23 hat geschrieben:Welche Bereiche wären das z.B?
Da musst Du einen HP-Arzt fragen. - Generell sind es eher chronische Leiden, die schulmedizinisch zwar per Symptombekämpfung, aber nicht in der Substanz greifen kann. - In meinem Umkreis erlebt habe ich Sachen wie Gastritis, Pseudokrupp, Allergien, Unverträglichkeiten, dermonologische Sachen - und darüberhinaus habe ich sicherlich viele vergessen. - Ein HP-Arzt weiss das aber.

sven23 hat geschrieben:Zu behaupten, die Ergebnisse seien regelmäßig vorhersagbar und in gleichem Atemzug zu sagen, sie ließen sich nicht überprüfen, ist absurd.
So, wie es läuft, ist es leider so.

Denn es ist schon so, dass der HP-Arzt oft eine sehr präzise Prognose abliefert - also in Bezug auf Ergebnis und Zeitablauf voraussagt. - Allerdings weiß der Patient dann nicht, ob der nächste Patient mit derselben Diagnose dasselbe Präparat/dieselbe Kombination bekommt. - Man kann also (in Deinem Sinn) nur jeweilige Teilmengen überprüfen (Diagnose x/Kombi a/Diagnose x/Kombi b/Diagnose x/Kombi n).

Immer wieder: Deshalb reite ich doch so auf meiner Feldstudie rum - weil das die einzig realistische Methode zu sein scheint, Alltags-Realität und Prüf-Methodik unter einen Hut zu bekommen. - Wenn es etwas anderes gibt, das besser ist, ohne die PRaxis-Realität zu beschädigen (!) - um so besser.

sven23 hat geschrieben:weißt aber genau, daß alle Studien, die für HP kein positives Ergebnis bringen, untauglich sind.
Mir geht es ausschließlich darum, dass die Praxis-Realität abgebildet wird - nur das. - WIE man das macht, ist mir echt wurscht. - Es kann aber nicht sein, dass die Prüf-Methodik die Praxis-Realität verfälscht.

Anton B.
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#2103 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Do 6. Mär 2014, 19:24

sven23 hat geschrieben:"So werden bei konsequenter Durchführung beispielsweise allergisch, bakteriell oder viral hervorgerufene Erkrankungen gleich behandelt, wenn sie dieselben Symptome zeigen"
Quelle: Wikipedia
Sowas kommt raus, wenn Wiki-Autoren Artikel ohne vorherige Rücksprache mit closs und barbara verfassen: Da wird doch glatt die notwendige Analyse und Abstimmung der Arznei auf den Patiententyp verschwiegen.
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#2104 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 6. Mär 2014, 19:30

sven23 hat geschrieben: psiram
Psiram ist eine Einrichtung, die dezidiert gegen HP gesetzt ist. Deshalb müssen die Aussagen nicht formal falsch sein, aber sie sind sicherlich zielorientiert gewählt. - Wenn Du ein faires Bild haben möchtest, solltest Du gleichzeitig eine HP-freundliche Quelle zum jeweils selben Thema lesen.

sven23 hat geschrieben:"Hinzu kommt, dass dieselben Symptome Bestandteil verschiedener Arzneimittelbilder sind."
Stimmt - habe ich an dieser Stelle auch schon öfter versucht zu erklären: Da in der HP Krankheitsbild und Medikation NICHT streng verbunden sind, weil noch spezielle Eigenheiten des Patienten eine Rolle spielen, kann es sein, dass sven für die Krankheit x ein anderes Mittel bekommt als closs. - Dieser dritte Faktor ist im schulmedizinischen Denken nicht relevant.

sven23 hat geschrieben:Die sich daraus ergebende Vielzahl an übereinstimmenden Bildern macht die Wahl des Mittels willkürlich."
Das ist eine dieser klassischen Dämlichkeiten - im Grunde müsste der Satz lauten: "Weil wir aus unserem Denken eine (prinzipiell) strenge Verbindung zwischen Krankheitsbild und Mediaktion voraussetzen, kapieren wir nicht, dass jemand für dieselbe Diagnose unterschiedliche Mittel bekommt". - Hier wird ein eigenes Verständnis-Defizit offensiv zum Angriff umgemünzt.

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#2105 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 6. Mär 2014, 19:36

Anton B. hat geschrieben:Da wird doch glatt die notwendige Analyse und Abstimmung der Arznei auf den Patiententyp verschwiegen.
Da sollte man halt mal mit echten Fachleuten sprechen - die werden das sicherlich aufklären können. - Vor allem sollte vorab geklärt werden, ob "gleich behandeln" heisst, "mit demselben Präparat behandeln" - das steht nämlich nicht da.

Ansonsten kann ich nur Fachwissen sekundär weitergeben - die echten Profis sitzen woanders. - Mein persönlicher Punkt ist und bleibt:

Wie stellt man es dar, dass in der Praxis alltäglich weitgehend voraussagbare Heilungsverläufe allesamt als Placebo/Schein/Anekdote/Zufall bezeichnet werden können, ohne dass ein neutraler Stochastiker ausrastet. - Mehr will ich gar nicht.

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#2106 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Do 6. Mär 2014, 19:37

Anton B. hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"So werden bei konsequenter Durchführung beispielsweise allergisch, bakteriell oder viral hervorgerufene Erkrankungen gleich behandelt, wenn sie dieselben Symptome zeigen"
Quelle: Wikipedia
Sowas kommt raus, wenn Wiki-Autoren Artikel ohne vorherige Rücksprache mit closs und barbara verfassen: Da wird doch glatt die notwendige Analyse und Abstimmung der Arznei auf den Patiententyp verschwiegen.

Ja, Homöopathie wählt das Medikament anhand des Symptombilds, und nur anhand der Symptome.

Du musst nicht so tun, als ob das eine Überraschung wäre, das hat sich seit Hahnemann nicht verändert und wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

gruss, barbara

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#2107 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Do 6. Mär 2014, 19:39

Anton B. hat geschrieben: Sowas kommt raus, wenn Wiki-Autoren Artikel ohne vorherige Rücksprache mit closs und barbara verfassen: Da wird doch glatt die notwendige Analyse und Abstimmung der Arznei auf den Patiententyp verschwiegen.

:lol: :lol: :lol:
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#2108 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Do 6. Mär 2014, 19:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:weißt aber genau, daß alle Studien, die für HP kein positives Ergebnis bringen, untauglich sind.
Mir geht es ausschließlich darum, dass die Praxis-Realität abgebildet wird - nur das. - WIE man das macht, ist mir echt wurscht. - Es kann aber nicht sein, dass die Prüf-Methodik die Praxis-Realität verfälscht.
Hast Du Dir denn schon mal überlegt, dass die "Praxis-Realität" nicht die ist, wie Du meinst, dass sie sei. Der Realitätsbegriff wird ja nun auch gerade deshalb so unfruchtbar, weil eben jeder eine bestimmte Realität postulieren, und sich dann argumentativ darauf berufen kann. Der ganze Realitätskrempel und erst recht das Argumentieren damit hilft doch auch hier mal wieder nicht weiter.
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#2109 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Do 6. Mär 2014, 19:57

closs hat geschrieben:Da musst Du einen HP-Arzt fragen. - Generell sind es eher chronische Leiden, die schulmedizinisch zwar per Symptombekämpfung, aber nicht in der Substanz greifen kann. -

HP-Arzneimittleprüfung orientiert sich doch ausschließlich an den Symptomen. Wäre es nicht sinnvoller, die Ursachen anzugehen? Bei über 50000 Symtomen muß es zwangläufig viele Überschneidungen geben, damit wird die Therapie zielungenau und willkürlich.


closs hat geschrieben: Immer wieder: Deshalb reite ich doch so auf meiner Feldstudie rum - weil das die einzig realistische Methode zu sein scheint, Alltags-Realität und Prüf-Methodik unter einen Hut zu bekommen. - Wenn es etwas anderes gibt, das besser ist, ohne die PRaxis-Realität zu beschädigen (!) - um so besser.

Ob die Wahrnehmung der Praxisalltags Realätit ist oder nicht, wäre doch erst mal Gegenstand der Untersuchung.
Du machst immer wieder den gleichen Fehler und setzt Wahrnehmung gleich mit Realität.
Im Grunde genommen sagst du: meine Wahrnehmung ist Realität, weil ich sie wahrnehme, auf Überprüfung kann ich dabei verzichten.
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#2110 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Do 6. Mär 2014, 19:57

Anton B. hat geschrieben: Hast Du Dir denn schon mal überlegt, dass die "Praxis-Realität" nicht die ist, wie Du meinst, dass sie sei.

Ich finde, closs hat die Realität der Praxis gut beschrieben.

Was sind denn deine Einwände?

gruss, barbara

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