Doch - meines Wissens gibt es dazu offizielle Äußerungen mit dem Inhalt: "Menschliches Leben beginnt, wenn Ei- und Samenzelle miteinander verschmelzen". - Dass dies nicht mit den heutigen naturwissenschaftlichen Modellen korrelliert, ist bekannt.Pluto hat geschrieben:Der wirklichen Frage stellt sich aber die rkK nicht: Ab wann IST ein Mensch.
Das ist wieder so mal ein Thema, das den Unterschied zwischen Fundamental-Theologie und Pastorale aufzeigt.Pluto hat geschrieben:Ihre Weigerungshaltung zeigt sie besonders gut mit dem Kondomverbot.
Fundamental-theologisch ist Sexualität wesensmäßig mit Wieder-Schöpfung verbunden - insofern strebt die RKK eine - wie sie es nennt - "Humanisierung der Sexualität" an (was natürlich heute kaum einer versteht

Pastoral ist die RKK natürlich nicht dumm, was die Realität der Welt angeht - mit anderen Worten: Die Missionswerke überall auf der Welt ordern und bekommen selbstverständlich inner-kirchlich ihre Kondom-Portionen zugeschickt, um bspw. Aids zu verhindern (was einer Kondom-Freigabe gleichkommt).
Aus Gesprächen mit katholischen Pfarrern weiss ich zudem, dass nicht gegen eine Familienplanung gepredigt wird, wenn der Kinderwunsch nur herausgeschoben wird oder die Planung bereits abgeschlossen ist. - Denn man weiss natürlich, dass die heutigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eine Familiengründung relativ kurz nach der Pubertät so gut wie nicht ermöglichen (heute ist das so gut wie ein Hartz-4-Schicksal). - Anders als noch vor einigen 100 Jahren, als Fruchbarkeits-Höhepunkt und tatsächliche Familiengründung noch halbwegs koinzident waren.
Insofern ist so ziemlich alles durcheinander. - Und da besteht man einerseits fundamental-theologisch auf einen Soll-Zustand, agiert aber in der Praxis nach den Gesetzen des Ist-Zustandes. - Diesen Unterschied zwischen Fundamental-Theologie (bad boy) und Pastoral-Theologie (good boy) findet man oft.