Die Rollen von Mann und Frau

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Magdalena61
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#81 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von Magdalena61 » So 17. Jan 2016, 00:20

Wir "erschaffen" Gott, klar. Genauso, wie wir unsere Eltern erschufen. Zuerst die Eltern, sonst könnten wir ja nicht auf die Welt kommen, und wenn wir groß sind, basteln wir uns einen Gott.
Oder mehrere.
:devil:
LG
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Novas
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#82 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von Novas » Mo 18. Jan 2016, 14:35

Magdalena61 hat geschrieben:Wir "erschaffen" Gott, klar.

Das ist natürlich Quatsch. Was wir aber erschaffen sind die Gottesbilder. Das ist kein Geheimnis. Jeder gläubige Mensch gibt das zu. Die entscheidende Frage ist für mich eher: ist es vom Heiligen Geist inspiriert oder nicht? „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,8.16) - diese grundlegende Aussage ist mein Maßstab.

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Magdalena61
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#83 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von Magdalena61 » Mo 18. Jan 2016, 22:25

Novalis hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wir "erschaffen" Gott, klar.
Das ist natürlich *.
Das war eine Antwort an die Jünger der Projektionstheorie. :)

Sie sagen, der Mensch habe das Bedürfnis nach einem Gott, also "erschafft" er sich einen Gott. Die vermeintlichen Gründe für diese Einrichtung kann man auf der verlinkten Seite nachlesen.
Was wir aber erschaffen sind die Gottesbilder.
... was Gott nicht möchte.
Deshalb sollte ein Gläubiger das eigene Gottesbild immer wieder hinterfragen und sich gegebenenfalls korrigieren lassen.
Die entscheidende Frage ist für mich eher: ist es vom Heiligen Geist inspiriert oder nicht? „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,8.16) - diese grundlegende Aussage ist mein Maßstab.
Auch ein Mensch, der (noch) nicht fähig ist, selbstlos zu lieben, braucht Gott.
So lange er sich aufrichtig nach Erkenntnis sehnt, finde ich es nicht so schlimm, wenn sein Gottesbild etwas verquer ist. Weil der Geist Gottes ihn erreichen kann. "Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind 1. Kor. 13,11...."

Viele Gläubige wollen Gott an bestimmten Vorstellungen festmachen. Sobald das "Bild" fertig ist, können sie anfangen, mit ihm zu handeln, zu rechnen, wie ein Geschäftsmann seine Pläne macht und kalkuliert.

(Aber Gott erwartet etwas anderes: Haltet meine Gebote!)

Die nach konservativ-christlicher Tradition interpretierten "Rollen" von Mann und Frau gehören übrigens auch in die Rubrik "selbstbestimmter Glaube"; "selbst gewählter Gottesdienst". Das behaupte ich, und zwar auch aus folgendem Grund: WENN die "Herren"-Menschen, die der Frau einen niedrigeren geistlichen und sozialen Status zuschreiben als dem Mann und die Gleichberechtigungsfans, die Mann und Frau eher als gleichwertige Partner sehen, vom Heiligen Geist inspiriert wären, dann würden sie sich nicht widersprechen.

Was hier als "der Wille Gottes" verkündigt wird, ist meiner Meinung nach ein Bestandteil europäischer Kultur, vielleicht auch noch orientalischer Kultur... von den Säkularen abgeguckt... die jüdischen Frauen damals hatten jedenfalls Privilegien, von denen eine Christenfrau heutzutage nur noch träumen kann.
LG
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ThomasM
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#84 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von ThomasM » Di 19. Jan 2016, 09:48

Magdalena61 hat geschrieben:
Was wir aber erschaffen sind die Gottesbilder.
... was Gott nicht möchte.
Deshalb sollte ein Gläubiger das eigene Gottesbild immer wieder hinterfragen und sich gegebenenfalls korrigieren lassen.
Da Gott unbegreiflich ist, braucht jeder Mensch Gottesbilder und jeder hat sie auch.
Da jedes Bild falsch ist (kein Bild kann Gott vollständig beschreiben), ist korrigieren hier nicht sinnvoll. Wieso sollte ich ein falsches Gottesbild korrigieren lassen, wenn das Ergebnis der Korrektur genauso falsch ist?
Ich würde formulieren "Gläubige sollten sich im Klaren darüber sein, dass sie Gottesbilder verwenden und dass sie falsch damit liegen können. Er sollte immer bereit sein, die Grenzen seiner Vorstellung von Gott zuzugeben".

Magdalena61 hat geschrieben: (Aber Gott erwartet etwas anderes: Haltet meine Gebote!)
Hier ein Beispiel eines unvollständigen Gottesbildes.
Ja, das Halten von Geboten nimmt einen weiten Raum im AT und NT ein.
Nein, Gott erwartet von mir eben NICHT primär das Halten von Geboten. Sonst wären die Pharisäer wesentlich besser weggekommen, die das Halten von Geboten immerhin als oberstes Prinzip ausgerufen haben.
Nein, Gott will, dass ich meinen Nächsten so liebe, wie er mich liebt. Das mit den Gesetzen ergibt sich daraus von selbst.
Und selbst das ist ein unvollständiges Gottesbild.

Magdalena61 hat geschrieben: Die nach konservativ-christlicher Tradition interpretierten "Rollen" von Mann und Frau gehören übrigens auch in die Rubrik "selbstbestimmter Glaube"; "selbst gewählter Gottesdienst". Das behaupte ich, und zwar auch aus folgendem Grund: WENN die "Herren"-Menschen, die der Frau einen niedrigeren geistlichen und sozialen Status zuschreiben als dem Mann und die Gleichberechtigungsfans, die Mann und Frau eher als gleichwertige Partner sehen, vom Heiligen Geist inspiriert wären, dann würden sie sich nicht widersprechen.
Ich bin ein Gleichberechtigungsfan.
Ich bin dazu gekommen, als ich darüber nachgedacht habe, wie Gott mich annimmt und liebt. Ich sah keine andere Möglichkeit, als diese Liebe auch anderen zuzugestehen, auch Frauen. Und es ist KEINE Liebe, Frauen (oder Männern) zu etwas zu zwingen, was ihnen nicht entspricht. Liebe kennt kein Geschlecht. Also ist Gleichbereichtigung eine notwendige Konsequenz.
Hinweis: Feminismus hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

JackSparrow
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#85 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von JackSparrow » Di 19. Jan 2016, 23:16

Novalis hat geschrieben:Der Geltungsanspruch der Liebe wird unweigerlich zusammen prallen mit dem Geltungsanspruch der Macht. Dann muss man sich eben entscheiden, wem oder was man wirklich dienen möchte.
Wer seinen Geltungsanspruch gegenüber allen anderen Geltungsansprüchen durchsetzt, ist unweigerlich ein Diktator. Egal ob er es für "Liebe" oder für "Macht" hält.

Das „Reich Gottes“ (bzw. die Zukunftsvisionen der Propheten aller Zeiten z.B. Jes 25,8) ist für mich eine spirituelle Vision, die uns eine sinnvolle Richtung für unser Leben gibt.
Das "Reich Gottes" war der Zustand der Provinz Galliläa nach erfolgreicher römischer Besetzung, nachdem die Gesetze des Moses durch die Gesetze des göttlichen Kaisers (welche mit den Gesetzen des Moses gänzlich unvereinbar waren) ersetzt worden waren.

Durch unsre ganze Lebensweise kann jeder von uns segensreich auf die Welt wirken
Nein, kann er nicht. Würde man es möglichst vielen Leuten recht machen wollen, müsste man immer zuerst die Meinung der Mehrheit ermitteln und anschließend so tun, als sei man mit dieser Meinung kompromisslos einverstanden. Wodurch man sich relativ schnell als hinterhältigen Heuchler entlarven und dann von niemandem mehr als "segensreich" betrachtet werden würde.

Das Reich Gottes ist einem Sauerteig gleich, welchen eine Frau nahm.....
Das ist die göttliche Bestätigung dafür, dass Frauen in die Küche gehören.


Magdalena61 hat geschrieben:Warum hätte Er Mann und Frau als Herrscher und Untertan erschaffen sollen?
Weil zwei Menschen zusammen eine soziale Gruppe darstellen und sich prinzipiell in jeder sozialen Gruppe eine klar definierte Hierarchie ausbildet. Da der Mann in den meisten Fällen der körperliche Stärkere ist, übernimmt er somit meist die führende Rolle.

Pflanzenfreak
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#86 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von Pflanzenfreak » Mi 20. Jan 2016, 09:55

JackSparrow hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Der Geltungsanspruch der Liebe wird unweigerlich zusammen prallen mit dem Geltungsanspruch der Macht. Dann muss man sich eben entscheiden, wem oder was man wirklich dienen möchte.
Wer seinen Geltungsanspruch gegenüber allen anderen Geltungsansprüchen durchsetzt, ist unweigerlich ein Diktator. Egal ob er es für "Liebe" oder für "Macht" hält.
...kommt es nicht viel eher darauf an, wie Jemand handelt?

Würde man es möglichst vielen Leuten recht machen wollen, müsste man immer zuerst die Meinung der Mehrheit ermitteln und anschließend so tun, als sei man mit dieser Meinung kompromisslos einverstanden. Wodurch man sich relativ schnell als hinterhältigen Heuchler entlarven und dann von niemandem mehr als "segensreich" betrachtet werden würde.
...es dem anderen recht machen wollen ist weder segensreich noch liebevoll und auch nicht hilfreich.
Sich zuneigen, zuwenden hingegen schon.

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#87 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von Pluto » Mi 20. Jan 2016, 10:12

Pflanzenfreak hat geschrieben:...kommt es nicht viel eher darauf an, wie Jemand handelt?
Denke ich auch... und welches die Motive sind.

Pflanzenfreak hat geschrieben:...es dem anderen recht machen wollen ist weder segensreich noch liebevoll und auch nicht hilfreich.
Sich zuneigen, zuwenden hingegen schon.
Worin besteht der Unterschied?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pflanzenfreak
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#88 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von Pflanzenfreak » Mi 20. Jan 2016, 10:47

Pflanzenfreak hat geschrieben:...es dem anderen recht machen wollen ist weder segensreich noch liebevoll und auch nicht hilfreich.
Sich zuneigen, zuwenden hingegen schon.
Worin besteht der Unterschied?
Es recht machen wollen konzentriert sich auf 1 Person. Nur auf das Gegenüber. Man kommt leicht in die Gefahr Dinge nicht so anzupacken, wie man sie kann oder richtig findet, sondern so zu machen, wie es dem anderen recht ist, manchmal sogar wie man denkt, dass es ihm recht ist.
Zuneigen, zuwenden hat was mit beiden Personen zu tun. Man versucht gemeinsam herauszufinden worum es geht und gemeinsame Lösungen zu finden. Beide werden ernst genommen, von sich und vom Anderen.
Aber vielleicht ist das nur mein persönliches Wortverständnis.

JackSparrow
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#89 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von JackSparrow » Mi 20. Jan 2016, 11:12

Pflanzenfreak hat geschrieben:...kommt es nicht viel eher darauf an, wie Jemand handelt?
Wenn ich Diktator bin, bestimme ich, ob mein Handeln richtig oder falsch ist. Es gibt keine Opposition, deren Meinung ich berücksichtigen müsste.


Pluto hat geschrieben:Denke ich auch... und welches die Motive sind.
Die Motive eines totalitären Gottesstaates bestehen darin, alle Menschen mit der einzig wahren Art von Liebe und Gerechtigkeit zu beglücken. Das lässt sich am besten erreichen, indem man einfach alle Kritiker hart bestraft. Macht Gott ja genauso.

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sven23
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#90 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Beitrag von sven23 » Sa 30. Jan 2016, 10:32

JackSparrow hat geschrieben: Die Motive eines totalitären Gottesstaates bestehen darin, alle Menschen mit der einzig wahren Art von Liebe und Gerechtigkeit zu beglücken. Das lässt sich am besten erreichen, indem man einfach alle Kritiker hart bestraft. Macht Gott ja genauso.
Richtig, das hat er mit einer säkularen Diktatur gemeinsam, wobei die Motive für diese recht unterschiedlich sein können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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