Münek hat geschrieben:Denn die historisch-kritische Exegese hängt mitnichten die Ergebnisse ihre Forschung an die große Glocke.
"Maß der Dinge" kann man auch auf selbstverständlich-leise Art sein.
Münek hat geschrieben:Wenn Theologiestudenten ihr Studium abbrechen, zeigt das, dass die Dogmatiker und die Fundamentaltheologen sich
als unfähig erweisen, diese jungen Menschen "geistlich" von der Existenz Gottes und seines angeblichen Heilsplanes zu überzeugen.
Das ist nicht deren Aufgabe - es liegt nicht in deren Macht, geistige Grundlagen zu schaffen - sie baut darauf auf.
Münek hat geschrieben:Geschwurbel!
Aha - also nicht verstanden.
Münek hat geschrieben:Entscheidend ist, dass für Jesus und Paulus und ihre Zeitgenossen die Geschichtlichkeit der überlieferten Ereignisse als tatsächliche Geschehnisse völlig außer Zweifel standen.
Ja - man hatte damals eine andere Weltschau. Aber das ändert doch nichts an der inhaltlichen Substanz.
Münek hat geschrieben: Auch Jesus, der es als Gottessohn doch hätte eigentlich besser wissen müssen.
Du übersiehst, dass Jesus als Mensch in seine Zeit gesetzt wurde - ihm war es gegeben, geistig zu sehen. - Die säkularen Weltbilder waren in diesem Kontext uninteressant - "Gott in Mensch" heisst auch "Gott in Selbstbeschränkung".
Welche NAturanschauung hätte er den haben sollen? Unsere sicherlich ebenfalls nicht, weil unsere NAturanschauung in 2000 JAhren genauso überholt sein wird.
Münek hat geschrieben:Die Theologie teilt was wesentlich nicht?
Den Ansatz, dass Jesus eine Naherwartung hatte - das meintest Du, oder nicht?
Münek hat geschrieben:Da herrscht Schweigen im dogmatischen Walde, weil sich die "kirchliche Theologie" in dieser Frage ihrer historisch-wissenschaftlichen Inkompetenz sehr wohl bewusst ist.
Ganz und gar nicht: Man versteht schon die HKM und ihren methodischen Rahmen, lehnt in aber als Beschreibungs-Größe für die Wirklichkeit Jesu ab.
Münek hat geschrieben:Deine Anleihe beim kirchlichen Dogma "Visio Beatifica" entpuppt sich als ein untaugliches Mittel, um Jesu Irrtum kaschieren oder gar aus der Welt schaffen zu können.
Du darfst davon ausgehen, dass dieses Dogma nicht im Hinblick auf eine HKM gemacht wurde.
sven23 hat geschrieben:Er war aber ein anderer, als die Kirche später aus ihm gemacht hat.
Niemand kann Dir sagen, wer er wirklich war - man kann ihn lediglich diszipliniert aus verschiedenen Perspektiven untersuchen. - Es ist reine Glaubenssache, ob der historisch-kritische Jesus oder der geistig interpretierte Jesus der Wirklichkeit (und damit auch Historizität) Jesu näher kommt.
sven23 hat geschrieben:Man wollte mit den Fälschungen den Eindruck erwecken, es handele sich um originale Aposteltexte. Das ist unredlich und Betrug, egal wie man es wendet.
Bei eigenmächtigem Interesse war es "böse" - richtig. - Nur - die Frage, wer Jesus WIRKLICH (und nicht nur methodisch) Jesus ist, wird damit auch nicht beantwortet.
sven23 hat geschrieben:Es ist keine Setzung, sondern Ergebnis der Forschung und zudem für jeden nachvollziehbar, der bereit ist, die rosarote Glaubensbrille mal wenigstens für einen Moment zu Seite zu legen.

Das Forschungs-Ergebnis ist Folge einer Setzung - das heisst nicht, dass diese Setzung falsch sein muss. - Im übrigen gilt auch umgekehrt: Auch die kanonische Exegese ist für jeden nachvollziehbar, der bereit ist, die rosarote Ideologie-Brille mal wenigstens für einen Moment zu Seite zu legen.
Du weigerst Dich nach wie vor zu erkennen, wie ähnlich sich im Grunde beide Gegenspieler sind.